Kategorie: Klassiker

Harold Bloom

The Western Canon The Books and School of the Ages. (Riverhead Books) Bloom ist ein großer Kenner, wenn es um Klassiker geht. Seine von der Psychoanalyse inspirierten literaturtheoretischen Vorstellungen sind aber sehr fragwürdig. Man liest Bloom also am besten als Leser und als Polemiker, nicht als Literaturwissenschaftler. Polemiker deshalb, weil er an der postmodernen Umgestaltung…
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Lew Tolstoi: Anna Karenina

Wenn man Bücher in unterschiedlichen Lebensabschnitten liest, ist das meist eine interessante Erfahrung. Romane, die ich früher brillant fand, können an Glanz verlieren. Von der zweiten Lektüre von Verbrechen und Strafe war ich enttäuscht, während ich die Brüder Karamasow weiterhin großartig fand. Anna Karenina (1877) gehört in die letzte Kategorie. Zu den berühmtesten Romanen der…
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“Dorian Gray” unzensiert

Die Harvard University Press legt erstmals eine unzensierte Ausgabe von Oscar Wildes berühmten Klassiker vor. Der Guardian stellt das Buch in einer Rezension vor.

Hans Fallada

Kleiner Mann – Was nun? Roman. (rororo) Nach der Lektüre von Jeder stirbt für sich allein hatte ich Lust auf einen weiteren Roman des Autors. Die Wahl fiel auf seinen berühmten Besteller, den ich schon zu Schulzeiten einmal las. Das Buch beschreibt eindrücklich das harte Leben eines jungen Ehepaars während der Wirtschaftskrise Ende der zwanziger…
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Allgemeinbildung 2020…

… oder soll man noch Klassiker lesen? Zu Teil 1 Seit der Renaissance war ein wichtiger Bestandteil der gehobenen Allgemeinbildung, Klassiker zu lesen. In erster Linie sollte man die antiken Autoren im Original gelesen haben. Dieses humanistische Bildungsideal wurde bei den gesellschaftlichen Eliten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein beibehalten. Immer ergänzt durch weitere kanonisierte…
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Joseph Roth

Zipper und sein Vater. (Werkausgabe, KiWi verlinkt) Ich lese derzeit alle Romane Joseph Roths in chronologischer Reihenfolge. Zipper und sein Vater (1928) zählt nicht zu seinen bekanntesten Büchern. Angesiedelt im kleinbürgerlichen Wien entfaltet sich die Handlung rund um die beiden Zippers. Zipper senior ist ein geschäftsuntüchtiger Prahlhans, der seine kommerziellen Misserfolge durch „Networking“ auszugleichen versucht.…
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Friedhelm Rathjen

James Joyce (rororo monographie) Rathjens kleines Buch über Joyce ist der Nachfolger zur älteren Monographie des Jean Paris und ist qualitativ auch signifikant besser. Rathjen verfügt über die nur wenigen gegebene Fähigkeit, komplexe Literatur anschaulich und sachlich zu beschreiben. Er vermittelt etwa ausgezeichnet wie der Ulysses als Roman funktioniert. Die wichtigsten biographischen Stationen beschreibt Rathjen…
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Wie man nicht über Klassiker schreibt

Hubert Dreyfus und Sean Dorrance Kelly scheinen ein seltsames Buch geschrieben zu haben: All Things Shining: Reading the Western Classics to Find Meaning in a Secular Age. Garry Wills, ein verläßlicher Leser, mag es in der neuen New York Review of Books gar nicht glauben, was er da vorgesetzt bekommt: This book, which was featured…
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Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein

Manche Bücher nehmen seltsame Umwege. Von Jeder stirbt für sich allein mußten beispielsweise erst im angelsächsischen Raum (Alone in Berlin bzw. Every Man Dies Alone) eine halbe Million Exemplare verkauft werden, bevor der Aufbau Verlag nun die erste ungekürzte Auflage auf Deutsch veröffentlichte. Mehr als ein Dutzend weitere Neuübersetzungen sind geplant. Nun erfreuen sich Themen…
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Zu Besuch bei Thomas Bernhard in Obernathal

26.2. Einen kalten, windigen, aber sonnigen Februartag hatten wir uns ausgesucht für unsere Pilgerfahrt zu Thomas Bernhards berühmten Vierkanthof in Obernathal bei Gmunden im Salzkammergut. Bernhard zählt seit langem zu meinem Lieblingsautoren, und ich hatte auch das Privileg, mich einmal eine Zugfahrt und einen Abend lang ausführlich mit seinem Halbbruder über ihn zu unterhalten. Aus…
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