Robert-Musil-Zitate (10)
Viel von sich zu reden gilt als dumm. Dieses Verbot wird von der Menschheit auf eigentümliche Weise umgangen: durch den Dichter!
Viel von sich zu reden gilt als dumm. Dieses Verbot wird von der Menschheit auf eigentümliche Weise umgangen: durch den Dichter!
… beinahe kein Mensch liest heute noch, jeder benützt den Schriftsteller nur, um in der Form von Zustimmung oder Ablehnung auf eine perverse Weise seinen eigenen Überdruß an ihm abzustreifen.
Irgendwie geht Ordnung in das Bedürfnis nach Totschlag über.
Heimatkunst: Das ist das Vereinsbanner der Leute, die das Wimmerl im eigenen Gesicht erhabener dünkt als der Monte Rosa auf Schweizer Gebiet. Es gibt sie bei allen Nationen; ich fühle nicht mit ihnen, was sie aber nicht gehindert hat, sich wie ein Ausschlag in sämtlichen Landesfarben zu verbreiten.
Manfred Papst schreibt in der Neuen Zürcher Zeitung ausführlich und sehr positiv („kongenial“) über Susanne Langes neue Übersetzung.
In Paris soll man z.B. heute schon bestimmte Theaterkritiker kaufen können, bei uns muß man noch mit ihnen befreundet sein, was oft viel unangenehmer ist.
Bücher werden S‘ bei mir kaum finden. Ich kenn niemand, der so wenig liest wie ich. Dabei geh‘ ich nur mit Leuten, die wenig lesen. Bücher sind sowieso was Unheimliches, Halszuschnürendes. Zitiert nach Erika Schmied; Wieland Schmied: Thomas Bernhard.
Man möchte sich gern über den Fortschritt freuen, wenn er bloß ein Ende hätte.
Gleich nach [Lessings] Ankunft mietete er Zimmer in der Heiligen-Geist-Straße […]. Das Haus gehörte einer älteren unverheirateten Dame, die ihn so ins Herz schloß, daß sie ihn in ihrem Testament bedachte; Lessing hatte jedoch keine Lust, sich von den zuvor eingesetzten Erben in einen Prozeß verwickeln zu lassen, und zog sich gutmütig aus der Affäre…
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… ich halte es für wünschenswert, daß die geistige, schöpferische Tätigkeit von jeglicher Bewertung auf dem wirtschaftlichen Markt befreit werden soll …
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