Kategorie: Philosophie

Montaigne über die Postmoderne

[Siehe auch mein Aufsatz Die Errungenschaften der Postmoderne als Theorie. Eine philosophische Kritik“] Warum haben denn keineswegs nur Aristoteles, sondern auch die meisten anderen Philosophen es darauf angelegt, schwerverständlich zu schreiben, wenn nicht, um der Nichtigkeit des Gegenstands ein Ansehen zu geben und die Neugier unsres Geistes beschäftigt zu halten, indem sie ihm als Futter…
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Montaigne: Essais Erstes Buch (1)

Essais (Eichborn, Amazon Partnerlink) Ein gutes Beispiel für meine in den Bibliomanen Betrachtungen beschriebenes Leseverhalten sind derzeit die berühmten „Essais“ des Michel Eyquem de Montaigne (1533-1592). Ich lese seit gut einem Monat an der von Hans Stilett übersetzten Gesamtausgabe und nähere mich langsam erst der Hälfte. Dabei handelt es sich um keine neue Begegnung mit…
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Die Frage der genetischen Reproduktion

Der größte und gesündeste Teil der Menschen hält es für ein großes Glück, viele Kinder zu haben; ich und einige andre für ein ebenso großes, keine zu haben. Als man den Thales fragte, warum er nicht heirate, antwortete er, er liebe es nicht, Nachkommen zu hinterlassen. [Montaigne, „Ob wir etwas als Wohltat oder Übel empfinden“]

Thomas Hobbes: Leviathan. Vierter Teil

Meiner Philosophische Bibliothek Der vierte und letzte Teil dieses geistreichen Buches widmet sich schwerpunktmäßig den intellektuellen Schwachstellen in theologischen Argumentationen. Wieder beginnt Hobbes meist sprachanalytisch, indem er kritisch die Bedeutungen der verwendeten Termini hinterfragt. Wenn es um Kritik an der Sache geht, verwendet der Philosoph Methoden, die auch für heutige Skeptiker nichts an Aktualität verloren…
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Thomas Hobbes: Leviathan. Dritter Teil

(Meiner Philosophische Bibliothek) Dieser Teil fehlt ebenso wie der vierte unverständlicherweise in vielen Ausgaben des Leviathan. Vermutlich glauben viele Herausgeber, eine detaillierte Auseinandersetzung mit Bibelinterpretation, sei heutigen Lesern nicht mehr zuzumuten. Dabei ist der dritte Teil „Von einem christlichen Gemeinwesen“ für die Argumentation des Buches unverzichtbar. Denn nachdem Hobbes in den ersten beiden Wesen die…
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Thomas Hobbes: Leviathan. Erster und zweiter Teil

Thomas Hobbes: Leviathan. Erster und zweiter Teil. Reclam UB Es ist gar nicht so einfach, eine vollständige und gute Textausgabe zu finden. Es scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass immer nur die ersten beiden Teile publiziert werden. So hatte ich in meiner Bibliothek eine englische und eine deutsche Ausgabe, die beide dieses Manko aufwiesen. Die…
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Aurelius Augustinus: Vom Gottesstaat (15 und Ende)

Buch 22 dtv-bibliothek Das Thema des letzten Buches dieses Mammutwerks liegt selbstverständlich auf der Hand: „Die ewige Seligkeit“. Das wortreiche (und nicht so unberechtigte) Bejammern der Tristheit des menschlichen Lebens liefe rhetorisch ja ins Leere, könnte ihr Augustinus nicht seine Jenseitsutopie entgegen setzen. Wie gewöhnlich fängt er mit einer Auslegung der entsprechenden Bibelstellen an und…
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Aurelius Augustinus: Vom Gottesstaat (14)

Buch 20 und 21 dtv-bibliothek Dieses Buch ist religonsgeschichtlich von besonderem Gewicht, steht doch das Jüngste Gericht im Mittelpunkt. Gleich zu Beginn dient das Jüngste Gericht als Ausweg aus der Theodizee: Denn wir wissen nicht, welches Gottesgericht dem zugrunde liegt, daß hier ein Guter arm, dort ein Böser reich ist […] daß ein Unschuldiger die…
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Philosophie des Mittelalters

Zwei vorzügliche Onlinequellen zum Thema will ich niemanden vorenthalten. Auf der Homepage des Philosophen und Mediävisten Peter King finden (fanden*) sich eine Reihe von Texten nicht nur mittelalterlicher Philosophen, während diese Seite bei Muslim Philosophy dem großartigen arabischen Philosophen Avicenna gewidmet ist. * Hier ist die von Peter King zusammengestellte Quelltextsammlung (via Internetarchiv): Resources for…
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Aurelius Augustinus: Vom Gottesstaat (13)

Buch 19 dtv-bibliothek Das neunzehnte Buch beginnt mit einem fulminanten Auftakt, nämlich einer Kombination aus Analyse und Rhetorik. Ziel des Augustinus‘ ist es, die angeblich widerspruchsfreie Wahrheit des Christentums dem philosophischen Pluralismus gegenüberzustellen. Ausgangspunkt ist einmal mehr eine Überblicksdarstellung des Varro‘. Augustinus liest, rechnet und kommt zu dem (gar nicht so unplausiblen) Ergebnis, dass es…
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