Kategorie: Sachbücher

Stephen Kinzer: All the Shah’s Men

Das zentrale Ereignis des Buches ist der CIA-Putsch gegen die iranische Regierung des Mohammed Mossadegh‘ im Jahr 1953. Der konkrete Ablauf der Ereignisse liest sich spannend wie ein Thriller. Kinzer gelingt aber weit mehr als eine gut geschriebene Schilderung historischer Tatsachen. Er stellt einen überzeugenden Konnex zwischen der Kolonialgeschichte des Iran und den aktuellen Ereignissen…
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Monika Gronke: Geschichte Irans

Für mich sind die kleinen Bücher aus der Reihe C.H. Beck Wissen gute Reisebegleiter. Zu dem Zweck erwarb und las ich auch diese Einführung in die Geschichte des Iran. Monika Gronke ist Orientalistin an der Universität Köln und hat sich als Landesspezialisten einen guten Ruf erschrieben. Ihre Darstellung setzt mit Mohammed und der Islamisierung ein…
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Tom Holland: Persian Fire

Die Zeiten, in denen humanistisches Wissen Allgemeingut war, sind bereits länger vorbei. Dabei gibt es kaum etwas Wichtigeres als ein solides Wissen über die Antike um die Gegenwart verstehen zu können. Viele bis heutige gültige Muster wurden damals begründet. Das reicht von den intellektuellen Grundlagen der westlichen Zivilisation bis hin zur Geopolitik. Wer Herodot, Thukydides…
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Eine Biographie des Romans

Knapp 1200 Seiten benötigt Michael Schmidt für seine neue Biographie des Romans. Entsprechend schwergewichtig ist das Buch, von dem ich mir bewusst nicht die Kindleversion bestellte. Obwohl ich es noch nicht las, beeindruckt mich Schmidts Ambition, alleine eine Geschichte des Romans anzugehen. Eine sehr ausführliche Rezension schreibt William Deresiewicz für The Atlantic: Schmidt’s account is…
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Der gefährliche „Ulysses“

Völlig zu Recht nennt Kevin Birmingham seine literaturgeschichtliche Studie The Most Dangerous Book: The Battle for James Joyce’s “Ulysses”. Darin geht er der peinlichen Publikationsgeschichte dieses großen Romans nach. Wie sehr ich das Buch schätze, kann man in meiner Ulysses-Notiz nachlesen. Eine kenntnisreiche Rezension der Neuerscheinung liefert The Economist: Mr Birmingham’s descriptions of the fight…
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Peyman Javaher-Haghighi: Iran, Mythos und Realität

Auf der Suche nach einem guten Buch über die aktuelle Situation im Iran stieß ich auf diese Studie von Peyman Javaher-Haghighi. Der Titel verspricht nicht zu viel: Es gelingt dem Autor tatsächlich ein sehr differenziertes, ungeschöntes Bild der Situation des Landes zu zeichnen. Inhaltlich konzentriert sich Javaher-Haghighi auf die Zeit seit der islamischen Revolution. Schon…
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Der Erste Weltkrieg

Alle Medien beschäftigen sich jubiläumsbedingt derzeit mit dem Ersten Weltkrieg. Wer dieser deutschsprachigen Nabelschau eine internationale Perspektive entgegen setzen will, ist mit dieser ausführlichen Sammelrezension in der New York Review of Books gut beraten. R.J.W. Evans stellt die wichtigsten englischsprachigen Neuerscheinungen zum Thema vor: Er geht dabei auf die Forschungsgeschichte ein: The first phase of…
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Äthiopien: Reiseliteratur

Beide Reiseführer haben ihre Stärken. Mitgenommen habe ich allerdings nur den Band aus der Reihe Reise Know-How von Karin Hildemann und Martin Fitzenreiter. Hier überzeugte mich vor allem der gut recherchierte Informationsteil über das Land. Die Darstellung der Geschichte und der Kultur ist gleichzeitig konzise und didaktisch gut gemacht. Deutlich weniger zugänglich fand ich die…
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Dan Ariely: Predictably Irrational

Als Freund der Rationalität muss man sich ironischerweise viel mit Irrationalität beschäftigen. Ohne die zahlreichen Stolperfallen zu kennen, die es uns Menschen so schwierig machen, rational zu handeln, ist aufgeklärtes Denken und Handeln unmöglich. In der Philosophie ist das bereits seit langem eine Selbstverständlichkeit: Man muss die Voraussetzungen und Beschränkungen von Erkenntnis mitdenken, wenn man…
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Macht Liebe blind?

Erschienen in The Gap Nr. 138 Michel Serres schreibt über die vernetzte Generation, ihre Däumlinge, und den radikalen Umbruch, den sie erlebt – ganz ohne Kulturpessimismus, dafür fällt er ins andere Extrem. Kann es gut gehen, wenn ein Dreiundachtzigjähriger der jungen Netzgeneration seine Liebe erklärt? Der französische Philosoph Michel Serres versucht genau das in seinem…
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