Kategorie: Sachbücher

Katherine Boo: Behind the Beautiful Forevers: Life, death, and hope in a Mumbai undercity

Wenig dürfte der Lebenswelt des durchschnittlichen Europäers fremder sein als der Alltag in einem indischen Slum. Millionen Verlierer bei der jährlichen Geburtslotterie werden in einer dieser tristen Hüttensiedlungen geboren statt in Berlin, Buxtehude oder Bremen und Ihr Leben ist damit bis zum Ende determiniert. Wir Westler haben viele Klischees über das Leben in Slums im…
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Simon Sebag Montefiore: Jerusalem. The Biography

Spätestens seit meiner Israel-Reise fasziniert mich Jerusalem. Keine Stadt der Welt eignet sich besser als Studienobjekt in Sachen Religionssoziologie. Als die New York Times Montefiores monumentale Geschichte der Stadt zu den besten Sachbüchern des letzten Jahres zählte, landete sie sofort auf meinem Lesetisch. Seit Anfang des Jahres las ich immer wieder Abschnitte daraus. Ich schicke…
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Thomas De Waal: The Caucasus

Die Lektüre von The Caucasus beendet vorläufig meine Beschäftigung mit dieser Weltregion, über die ich vor meiner Armenienreise im Mai kaum mehr wusste als ich den Klassikern der russischen Literatur darüber entnahm. Die russische Literatur stilisiert den Kaukasus bis weit ins letzte Jahrhundert hinein bekanntlich zu einem beinahe mythologisch aufgeladenen Ort. Tatsächlich ist er aus…
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Barbara Denscher: Armenien. Im Schatten des Ararat

Armenien lässt mich nicht los und war damit eine nachhaltigere Reise als so manche andere. Eines der besten Bücher zur aktuellen Situation schrieb die Journalisten Barbara Denscher. In Reportagen beleuchtet sie das Land aus unterschiedlichsten Perspektiven. Von der deplorablen Lage vieler Wohnhäuser über den Untergang der institutionalisierten Wissenschaft bis hin zu Genozid-Gedenkveranstaltungen aus der Türkei…
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Christopher Hitchens: Arguably

Die New York Times zählt diese Essaysammlung des im letzten Dezember verstorbenen Publizisten Christopher Hitchens zu den zehn besten Büchern des Jahres 2011. Deshalb fing ich an, in den Band hineinzulesen, obwohl mir Hitchens Atheismus-Buch (Notiz) aufgrund dessen Selbstverliebtheit nicht sehr gefallen hatte. Es bestätigte sich schnell: Jeder verdient eine zweite Chance. Hitchens schreibt in…
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Oliver Pfohlmann: Robert Musil

Robert Musils Leben und Werk in Kürze darzustellen gehört sicher zu den schwierigeren Aufgaben der Literaturwissenschaft. Einerseits bedarf der komplexe intellektuelle Gehalt seiner Werke genügend Raum, andererseits ist die Forschungslandschaft eine unübersichtliche. Alleine zum umfangreichen Nachlass, der zum Verständnis vor allem des Mann ohne Eigenschaften (Notiz) unverzichtbar ist, sind dicke Monographien erschienen. Pfohlmann gelingt beides…
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Tessa Hofmann / Andreas Wolfensberger: Armenien

Das erste Buch, welches ich als Vorbereitung meiner Armenien-Reise las, bzw. ansah, handelt es sich doch um einen mit sehr sachkundigen Texten angereicherten Bildband. Andreas Wolfenbergers Fotos werfen einen vielfältigen Blick auf das Land. Nicht nur Sehenswürdigkeiten und Stadtszenen sind festgehalten, sondern immer wieder auch die Menschen in ihrem Alltag. Tessa Hoffmann bringt uns in…
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Frank Kermode: The Age of Shakespeare

Kermodes übersichtliches Werk über einen meiner Lieblingsklassiker ließ ich mir als Hörbuch vorlesen. Man kategorisiert The Age of Shakespeare am besten als Einführung. Kermode macht den Leser auf eine erfreulich unprätentiöse Weise mit den wichtigsten Fakten bekannt, die man wissen sollte, wenn man sich mit Shakespeares Dramen beschäftigt. Kermode erläutert den historischen Kontext ebenso wie…
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Biographie über Grimmelshausen

Jetzt hätte ich beinahe übersehen, dass vor einigen Monaten eine umfangreiche neue Biographie über Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-1676) publiziert wurde, dessen Simplicissimus Teutsch einer der erstaunlichsten Romane deutscher Sprache ist. Geschrieben von Heiner Boehncke/Hans Sarkowicz erschien das Buch in der Anderen Bibliothek unter dem Titel Grimmelshausen. Leben und Schreiben. Vom Musketier zum Weltautor.…
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David Deutsch: The Beginning of Infinity

Boshaft gesagt, gibt es derzeit zwei grundsätzliche Arten des professionellen Philosophierens. Eine gibt sich damit zufrieden, originell klingende und schwer zu verstehende Texte zu produzieren. Laien sind damit leicht zu beeindrucken, wird doch in unseren Breiten immer noch gerne sprachliche Dunkelheit mit philosophischem Tiefsinn verwechselt. Mit dieser „postmodernen“ Art des Philosophierens (die Markennamen für diese…
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