Kategorie: Zeitgeschehen

Klerikale Kinderquäler

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die „Erziehungsmethoden“ in katholischen und evangelischen Kinderheimen in den Nachkriegsjahrzehnten (und natürlich auch früher), nur mit dem Prädikat Kindesmisshandlung bezeichnet werden können. Unter dem Vorwand der Nächstenliebe wurde geprügelt und gedemütigt. Zur Verantwortung wurde bisher niemand gezogen. Sehr zu begrüßen daher das neue Buch Peter Wensierskis, das diesen klerikalen…
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Welchen Heiligen Krieg hätten Sie denn gerne?

Beim Begriff „Heiliger Krieg“ denken alle immer zuerst an die islamische Variante. Aber auch im Alten Testament fällt man gerne strukturiert über die Heiden her. Während es das AT gebietet, dass alle Heiden abgeschlachtet werden (speziell auch Frauen und Kinder), verbietet der Koran das ausdrücklich. Es gibt also selbst bei derartig gruseligen Konzepten eine Art…
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EU und Türkei

Wer noch daran zweifelt, dass der EU Beitritt ein Motor der Modernisierung für die Türkei sein könnte, der lese den NYRB-Artikel von Stephen Kinzer, der in der Osttürkei unterwegs war („Kurds in Turkey: The Big Change„). The European Union has been one of the most effective peacemaking institutions of the modern era. It eased transitions…
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“Rassenwahn und Teufelsglaube”

Interessante Zusammenhänge deckt Wolfgang Wippermann in dieser Studie auf, die von Jan Süselbeck hier rezensiert wird.

Istanbul

In Wien hängen derzeit FPÖ Plakete mit dem hirnrissigen Slogan, Wien dürfe nicht Istanbul werden. Orhan Pamuks Liebeserklärung an diese Stadt setzt einen schönen Kontrapunkt.

Wikipedia in der Kritik

Es ist zu begrüßen, dass der Wikipedia-Enthusiasmus zunehmend von kritischen Stimmen begleitet wird. Nicholas Carr schreibt etwa nach einer Lektüre der Artikel über Jane Fonda und Bill Gates: Excuse me for stating the obvious, but this is garbage, an incoherent hodge-podge of dubious factoids (who the heck is „famed lawyer Hesham Foda“?) that adds up…
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Suicid Missions: Why they do it

Christian Caryl rezensiert* in der aktuellen Ausgabe der New York Review of Books sieben Studien zum Thema Selbstmordattentäter. Diese bestätigen die bisherigen Beobachtungen, dass es sich bei den jungen Männern selten um unterprivilegierte Mitglieder ihrer Gesellschaften handelt. Im Gegenteil: Die meisten sind gebildert und gehören mindestens zum Mittelstand. Der Artikel ist ausgesprochen lesenswert (aber das…
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Wikipedia – Ein Kommentar

Der globale Wikipeadia Enthusiasmus, den die Konferenz in Frankfurt auslöste, trägt teilweise seltsame Züge. Die Idee eines kostenlosen Nachschlagewerks für alle ist zweifelsfrei sehr attraktiv. Fraglich ist allerdings, ob die Informationskompetenz der Nutzer durch solche Projekte gesteigert wird. Spreche ich mit befreundeten Universitätslehrern wird mir einvernehmlich Folgendes gesagt: Die Recherche von Studenten beschränke sich zunehmend…
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USA – Quo vadis?

Der von mir sehr geschätzte politische Analyst Tony Judt zeichnet in der aktuellen New York Review of Books 12/2005 ein düsteres Bild der amerikanischen Zustände. Die Lektüre von The New World Order* ist für alle deprimierend, die in der Vergangenheit einen differenzierten Blick auf Amerika warfen und die Verdienste (von der intellektuellen „Produktion“ über das…
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Diktatoren und ihre Anhänger

Ian Buruma geht in seinem jüngsten Aufsatz in der The New York Review of Books 8/2005 der Frage nach, warum Diktatoren immer wieder Millionen von Anhängern finden. Seine Antwort ist eine anthropologische: What has not changed is human nature, the human desires that have allowed dictators to emerge in the past. The wish to worship,…
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