Kulturstiftung des Bundes - Pressemitteilungen https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/ Pressemitteilungen de-de Kulturstiftung des Bundes Fri, 01 Feb 2019 00:00:46 +0100 Fri, 01 Feb 2019 00:00:46 +0100 TYPO3 EXT:news news-80 Thu, 06 Dec 2018 10:44:04 +0100 Kulturstiftung des Bundes fördert hochkarätiges Jubiläumsprogramm des Ensemble Modern https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/06_12_2018_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_hochkaraetiges_jubilaeumsprogramm_des_ensemble_modern.html 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft mit 39 Kulturinstitutionen verschiedener Sparten nun komplett Halle an der Saale, 6. Dezember 2018

Am gestrigen Mittwoch fand sich der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters zu seiner 35. Sitzung ein und bewilligte neue Vorhaben in einem Förderumfang von 5,1 Mio. Euro.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert das in Frankfurt am Main ansässige Ensemble Modern seit 2004 als einen ihrer kulturellen Leuchttürme. Anlässlich seines 40jährigen Gründungsjubiläums im Jahr 2020 will das Ensemble Modern in einem ganzjährigen Zyklus den Facettenreichtum seines musikalischen Wirkens, mit dem es zur treibenden Kraft der jüngeren Musikgeschichte wurde, im In- und Ausland präsentieren. Der Zyklus rückt charakteristische Aspekte des Ensembles in den Vordergrund: die intensive Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten, die Suche nach Aufführungsformen und -orten, in denen Werk und Ensemble neu erlebbar werden oder die Skalierbarkeit der Orchesterbesetzung. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Jubiläumsprogramm mit zusätzlich 400.000 Euro. Neben dem „Klassiker“, Heiner Goebbels’ Stück Schwarz auf Weiß, das erstmals nach 12 Jahren wieder in Deutschland auf die Bühne kommt, kommt das selten aufgeführte, epochale Werk Les Espaces Acoustique von Gérard Grisey zur Aufführung und geht unter Leitung von Sylvain Cambreling auf Tournee durch Deutschland. Wegen der zentralen Bedeutung des Werkes von Anton Webern für das Ensemble Modern wird unter Leitung des Komponisten und Dirigenten Enno Poppe das Konzertprojekt Anton Webern und das 21. Jahrhundert, ein musikalischer Dialog von heutigen Komponistinnen und Komponisten mit Anton Webern, realisiert. Mit Black Voices in Contemporary Music wird das Ensemble Komponistinnen und Komponisten der afrikanischen Diaspora u.a. mit einem Konzert in der Alten Oper Frankfurt würdigen. Das umfangreiche Programm wird ab Herbst 2019 bekanntgegeben.

Nach der Förderung von 17 Kultureinrichtungen in der 1. Förderrunde des Programms 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft im vergangenen Jahr stimmte der Stiftungsrat nun der Auswahl von weiteren 22 Institutionen aus allen Teilen Deutschlands zu. Sogenannte Agent/innen werden weitere zehn Museen, acht Theater, drei Bibliotheken sowie ein Symphonieorchester bei der Zusammenarbeit mit migrantischen Organisationen, der Entwicklung neuer Teilhabekonzepte und der interkulturellen Organisationsentwicklung unterstützen. In der jetzigen 2. Förderrunde wurden in der Sparte Theater das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin, das Nationaltheater Mannheim, das Thalia Theater in Hamburg, das Niedersächsische Staatstheater Hannover, das Theater Bielefeld sowie das Theater Oberhausen ausgewählt. In der Sparte Literatur werden die Münchner Stadtbibliothek, die Stadtbibliothek Wismar sowie die Ernst-Abbe-Bibliothek Jena gefördert. In der Sparte Museen erhielten das Stadtmuseum Berlin, das Museum für Islamische Kunst in Berlin, das Kleist-Museum Frankfurt (Oder), das Altonaer Museum Hamburg, das Hessische Landesmuseum Kassel, das Deutsche Filminstitut Frankfurt (Main), das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, das Rautenstrauch-Joest-Museum Köln, das LWL-Industriemuseum Henrichshütte sowie das Museum der bildenden Künste Leipzig den Zuschlag. In der Sparte Musik wird die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz gefördert. Die Häuser erhalten Förderungen von je bis zu 360.000 Euro.


In der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung empfahl die Jury 30 Projekte mit einer Gesamtförderung von 4,7 Mio. Euro, darunter „Artists & Agents“, ein Ausstellungsprojekt des Dortmunder Hartware MedienKunstVereins, das die Repressalien gegen Performance-Künstler in den ehemaligen Ostblockstaaten durch die Geheimdienste thematisiert. --- Die Literaturwissenschaftlerin Heike Gfrereis entwirft unter dem Motto „Literatur bewegt“ einen neuen Typ von Literaturausstellung, der Texte und Sammlungsstücke aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach performativ in Szene setzt. --- Das Museum Kunstpalast Düsseldorf präsentiert in seiner Schau „Fotografinnen an der Front“ Bilder von Kriegsfotografinnen, deren Objekte und Motive sich, verglichen mit denen ihrer meist bekannteren männlichen Kollegen, durch ihren sensiblen Blick auf das menschliche Elend auszeichnen. --- Die interdisziplinäre Ausstellung „Future Food“ des Deutschen Hygiene-Museums Dresden entwickelt Visionen einer künftigen Ernährung in der kosmopolitischen Gesellschaft. --- Mit dem Oral-History-Projekt „Archiv der Flucht“ entsteht am Berliner Haus der Kulturen der Welt ein digitaler Gedächtnisort, der an Flucht und Migration nach Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert erinnert. --- Gemeinsam mit über einhundert Tänzern entwickelt der chilenische Choreograf José Vidal das Stück „Emergence“, das sich mit der Dynamik menschlicher Beziehungen in einer migrationsbedingt kulturell diversen Gesellschaft befasst, auf Kampnagel in Hamburg. --- Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt gibt eine neue Reihe zweisprachiger Anthologien mit Lyrik unterschiedlicher Länder und Sprachen Europas heraus, die von einer Lese-Tournee namens „Europa im Gedicht“ quer durch Europa flankiert wird. --- „Game of Drones“ heißt ein Ausstellungsprojekt des Zeppelin Museums in Friedrichshafen mit künstlerischen Positionen zu den Potenzialen und Risiken der Drohnentechnologie. --- Das Morgenland Festival Osnabrück präsentiert herausragende Vertreter der traditionellen Musik aus Aserbaidschan, der Türkei, Syrien und dem Iran, die auf Kompositions- und Improvisationsstile der westlichen experimentellen Musik treffen. --- In neuen künstlerischen Arbeiten und einem breiten Vermittlungsprogramm befasst sich das internationale Festival „The Weimar Republic of Yiddishland“ des Vereins other music in Weimar mit der jiddischen und jüdischen Kultur der 1920er Jahre. --- Ins Zentrum ihrer künstlerischen Recherche "Bilderschlachten" rücken die Choreografin Stephanie Thiersch und die Komponistin Brigitta Muntendorf ein Werk Bernd Alois Zimmermanns, das sie erstmals mit zeitgenössischem Tanz, klassischem Ballett und Urban Dance für die Bühne aufbereiten. --- Die Leipziger Halle 14 tritt mit ihrer Schau „Islamische Aufklärung“ dem Vorurteil entgegen, Islam und Aufklärung seien diametrale Gegensätze, und untersucht dazu die vielfältigen Bezüge zwischen beiden.

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news-78 Tue, 11 Sep 2018 15:21:00 +0200 Ideenkongress zu Kultur, Alltag und Politik auf dem Land https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/11_09_2018_ideenkongress_zu_kultur_alltag_und_politik_auf_dem_land.html 19. bis 21. September 2018 in Halle an der Saale Wir freuen uns, Sie auf den Ideenkongress zu Kultur, Alltag und Politik auf dem Land hinweisen zu können, der vom 19. bis 21. September 2018 in Halle an der Saale stattfindet. Er bietet eine Plattform für den Austausch darüber, wie Kultureinrichtungen den Struktur- und Kulturwandel in ländlichen Räumen begleiten können.

Der Ideenkongress richtet den Fokus auf die Herausforderungen und zukünftigen Aufgaben von Kulturorten im ländlichen Raum sowie auf Visionen und konkrete Modelle für deren Veränderung. Eingeladen sind  Kulturakteure, Bürgermeister und Politikerinnen aus den Regionen, Soziologen, Vertreterinnen von Verbänden und Ministerien, Journalisten, Künstlerinnen und Kunstwissenschaftler, die aus ihrer jeweiligen Perspektive die Interessen der Kultur, die Wünsche der Zivilgesellschaft und die Gestaltungsmöglichkeiten der Politik beleuchten.

Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt, sowie Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, eröffnen den Ideenkongress am 19. September um 18.00 Uhr. Daran anschließend findet der Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen statt, bei dem 60 Experten in 168 Gesprächen ihr Wissen über Potentiale und Vorurteile, Utopien und Projekte, unbekannte Orte und abgelegene Landschaften mit den Besucherinnen teilen. Das ausführliche Programm des Ideenkongresses steht Ihnen zum Download bereit.

Veranstaltet wird der Ideenkongress von TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes. TRAFO unterstützt von 2016 bis 2023 Regionen dabei, ihre Kulturorte und ihr Kulturangebot dauerhaft zu stärken. Mit regionalen Akteuren werden die Veränderungsprozesse innerhalb der dortigen Museen, Theater, Bibliotheken, Musikschulen, Kulturzentren gestaltet und das gewonnene Wissen über erfolgreiche Modelle einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.

57% der Menschen in Deutschland leben in kleinen Städten oder in ländlichen Regionen. Infolge des Strukturwandels sind sie mit drängenden Fragen konfrontiert: Wie kann man dem Verlust einer gemeinsamen regionalen Identität und der Zunahme populistischer Strömungen begegnen? Welche Einrichtungen sollen privat sein, welche müssen öffentlich bleiben? Wie wollen Junge und Alte in Zukunft zusammen leben?

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung; für Ihre Vorberichterstattung vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zu weiteren Gesprächspartnern. Ausführliche Informationen zum Programm TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel sowie zum Ideenkongress finden Sie auf der Website www.trafo-programm.de.

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news-79 Thu, 21 Jun 2018 15:21:00 +0200 18 Mio. Euro für großes Digital-Programm in Kultureinrichtungen https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/21_06_2018_18_mio_euro_fuer_grosses_digital_programm_in_kultureinrichtungen.html Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes bewilligt insgesamt 26,6 Mio. Euro für neue Vorhaben Unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters tagte gestern der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes bereits zum 34. Mal seit Gründung der Stiftung im Jahr 2002. Verabschiedet wurden diesmal Programme und Projekte im Umfang von insgesamt 26,6 Mio. Euro.

Das größte Vorhaben ist das Programm Kultur digital, das bis 2024 insgesamt 18 Mio. Euro erhält. Gefördert wird die Entwicklung und Umsetzung digitaler Vorhaben in den Bereichen digitales Kuratieren, künstlerische Produktion, Vermittlung und Kommunikation in Kulturinstitutionen jeglicher Sparten. Die Häuser arbeiten im projektbezogenen Verbund von mindestens zwei Kultureinrichtungen sowie mit Expertinnen für Digitales zusammen, um sich neue Kompetenzen anzueignen, Wissen und Inhalte auszutauschen und in offenen Netzwerken zu veröffentlichen. Ab Herbst 2018 können dafür Anträge für bis zu 880.000 Euro pro Verbund im Fonds digital gestellt werden. Außerdem wird bis 2022 achtmal ein Kultur-Hackathon Coding da Vinci bundesweit an wechselnden Standorten ausgerichtet, um weniger erfahrenen Kultureinrichtungen Einblicke in die Möglichkeiten digitaler Technologien zu geben. Der Hackathon ist ein Veranstaltungsformat, das Kultureinrichtungen aller Sparten mit Experten aus den Bereichen Programmierung, Entwicklung, Design oder Computerspiel zusammenbringt und sich dafür einsetzt, das Angebot offener und frei zugänglicher Kulturdaten auszubauen. Als drittes Vorhaben im Rahmen des Programms Kultur digital werden in den Jahren 2019 bis 2021 insgesamt 54 Künstlerstipendien für Theaterschaffende an der in Gründung befindlichen Akademie für Digitalität und Theater, einer gemeinsamen Initiative des Theater Dortmund, des Landes NRW und der Stadt Dortmund, gefördert. Mit der Akademie, die in Kooperation mit dem Deutschen Bühnenverein, der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft, der Folkwang Universität der Künste und der Fachhochschule Dortmund aufgebaut wird, entsteht für die Theater in Deutschland erstmals ein Ort der digitalen künstlerischen Forschung und der Aus- und Weiterbildung des künstlerischen wie auch technischen Personals.

Die Nachfrage nach Förderungen im 2011 gegründeten Fonds Doppelpass für Kooperationen im Theater zwischen festen Häusern und freier Szene ist durch die Erweiterung um internationale Partnerschaften im Jahr 2016 noch einmal enorm gestiegen. Deshalb wird der Fonds um 3,3 Mio. Euro bis 2022 aufgestockt. Bisher wurden bereits 85 Kooperationen in diesem Fonds gefördert.

Das Projekt Atlas der Sternenhimmel widmet sich der Erforschung, Dokumentation und digitalen Präsentation der Sternenhimmel und ihrer Deutung in den verschiedenen Kulturen. Die von dem Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Raoul Schrott aus aller Welt zusammengetragenen Erzählungen bilden die Grundlage für die Entwicklung eines digitalen Erzählformats für sphärische Kuppelprojektionen, das weltweit in Planetarien gezeigt werden kann. Die Kooperation der Stiftung Planetarium Berlin mit der auf Medieninszenierungen spezialisierten Agentur TRIAD garantieren Full-Dome-Präsentationen auf dem neuesten Stand der als Open Source frei zugänglichen Technologie von Planetarien. Für dieses Projekt stellt die Kulturstiftung des Bundes im Zeitraum 2018 bis 2023 insgesamt 955.000 Euro zur Verfügung.

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Donaueschinger Musiktage im Jahr 2021 fördert die Kulturstiftung des Bundes ein drei Jahre währendes umfängliches Konzertprojekt zur Musik des Globalen Südens. Von Ländern auf dem afrikanischen Kontinent, der Region Südostasien oder dem iberoamerikanischen Raum gehen zahlreiche Impulse für die Neue Musik aus, die in den deutschen Musikszenen mehr Beachtung finden sollen. Nach intensiver Recherche sollen zehn Kompositionsaufträge vergeben und drei Ensembles aus diesen Weltgegenden zum Jubiläum nach Donaueschingen eingeladen werden. Die Donaueschinger Musiktage erhalten dafür 385.000 Euro

In der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung empfahl die Jury 25 Projekte mit einer Gesamtförderung in Höhe von 4 Mio. Euro, unter anderem folgende Projekte: Das Staatsschauspiel Stuttgart gründet mit dem Nowy Teatre in Warschau und dem Zagreb Youth Theatre ein gemeinsames „Europa Ensemble“ mit Schauspielern und Regisseurinnen aus Kroatien, Bosnien, Polen, Griechenland und Deutschland. /// In seiner diesjährigen Ausgabe befasst sich das internationale Rudolstadt-Festival mit der Geschichte und Aktualität des Arbeiterliedes. /// Die Münchner Kammerspiele diskutieren im Rahmen eines interdisziplinären Themenfestivals die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz. /// Der Berliner Verein Kulturbrücke sucht im Rahmen einer Akademie nach neuen Impulsen für die Lyrikkritik. /// Die Schwetzinger Festspiele befassen sich musikalisch mit dem Motiv Sprache im Mythos vom Turmbau zu Babel. /// Das Kulturzentrum Kampnagel Hamburg richtet die erste Einzelausstellung zur Musikerin, Producerin und Performerin Peaches aus. /// Mit einem internationalen Tanzprojekt zum Wandel der Ideen von Körperlichkeit thematisiert das Düsseldorfer tanzhaus nrw den menschlichen Körper der Zukunft. /// Das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen widmet sich spartenübergreifend den unterschiedlichsten künstlerischen Pflanzendarstellungen. /// Die Kunsthalle Rostock fokussiert mit einem internationalen Ausstellungsprojekt den ehemaligen Palast der Republik. /// Der Schinkel Pavillon in Berlin präsentiert eine internationale Auswahl zeitgenössischer feministischer Positionen. /// Die Berliner Costa Compagnie widmet sich in einer Bühnenproduktion dem Outsourcing von Altenpflege in den Globalen Süden. /// „ACHT BRÜCKEN“, Kölns Festival für zeitgenössische Musik, porträtiert den zeitgenössischen griechisch-französischen Komponisten Georges Aperghis.

Alle geförderten Projekte und detaillierte Informationen finden Sie hier. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

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news-77 Wed, 14 Mar 2018 00:00:00 +0100 Theaterprogramm Doppelpass mit 26 neuen Projekten https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/14_03_2018_theaterprogramm_doppelpass_mit_26_neuen_projekten.html Breites Spektrum an Vorhaben aus allen Sparten In ihrer fünften Sitzung hat die Jury des Fonds Doppelpass 26 neue Kooperationen von freien Gruppen und Theaterhäusern zur Förderung in einer Gesamthöhe von 6,15 Mio. Euro empfohlen. Die Partnerschaften werden über einen Zeitraum von zwei Spielzeiten realisiert und mit jeweils bis zu 240.000 Euro für Produktionen und Gastspiele gefördert.

Mit dem Fonds Doppelpass unterstützt die Kulturstiftung des Bundes bereits seit 2011 Kooperationen zwischen freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern. Ziel des Fonds ist es, die freie Szene und Theaterinstitutionen zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und gastspielorientierter Produktionsweisen anzuregen. Das Programm wird stark nachgefragt und ist in den letzten Jahren ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen in der Theaterlandschaft geworden.

Im Jahr 2017 hat die Kulturstiftung des Bundes das Programm bis 2021 verlängert und für größere Netzwerkpartnerschaften geöffnet: Zu den bisherigen Tandems aus freier Gruppe und Theaterhaus kommt ein weiteres Partnerhaus hinzu. Die einzelnen Produktionen werden zukünftig zwischen den Häusern ausgetauscht. 

In der aktuellen Förderrunde gibt es ein breites Spektrum an Vorhaben aus allen Sparten und Partnerschaften unterschiedlicher Größenordnung, die sich etwas Neues zutrauen wollen. Bemerkenswert ist die häufig geäußerte Motivation, Projekte sowohl lokalspezifisch als auch tourfähig zu entwickeln.

Die Mitglieder der Doppelpass-Jury sind Remsi Al Khalisi (Chefdramaturg am E.T.A. Hoffmann Theater Bamberg), Thomas Frank (Leiter „Residenz“ des Schauspiel Leipzig), Karin Kirchhoff (freiberufliche Tanzkuratorin und Dozentin), Robert Koall (Chefdramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus) und Anne Peter (Journalistin).

Weitere Informationen zum Fonds Doppelpass finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/doppelpass und unter #FondsDoppelpass in den Social Media. Nähere Auskünfte gibt Ihnen auch gern mein Kollege Sebastian Brünger unter Tel. +49 (0)345 2997-163.

Die 26 neuen Doppelpass-Kooperationen

  1. Unter dem Titel „Gold“ realisiert das fringe ensemble mit dem Espace Culturel Gambidi (Burkina Faso) und dem Theater Bonn zwei Projekte über die Faszination und die Macht des Goldes. Das erste Stück beleuchtet die Bedeutung dieses Bodenschatzes für die Menschen, die in einem der ärmsten Länder dafür ihr Leben riskieren. Das zweite spiegelt das Thema in einer saturierten Gesellschaft. Im Austausch offenbaren die Stücke zwei Seiten einer Medaille und sind als Parabel zum Verhältnis von Erster und Dritter Welt lesbar.
  2. In „Fight (for) Independence“ widmen sich die Costa Compagnie und die Staatstheater Oldenburg und Nürnberg lokal und global auftretenden Unabhängigkeitsbewegungen. Dafür begeben sie sich auf einen inhaltlich und biografisch verknüpften Recherche-Pfad: von Nürnbergs Reichsbürgern zum Brexit bis hin zu Südsudans „Independence“-Bewegung. Von Mosambiks FRELIMO zu den „National befreiten Zonen“ in Oldenburg. Die polyfonen Stimmen werden in drei spartenübergreifenden Performances an den Häusern, zwei Kunstvereinen und in der Virtuellen Realität umgesetzt.
  3. Das Projekt „The Voice That You Are“ von der Company Christoph Winkler, der Oper Dortmund und dem WUK performing arts Wien (Österreich) ist eine performative Auseinandersetzung mit dem Begriff der Stimme. Dabei wird die dramatische Stimme des Musiktheaters in Beziehung zu Stimmen marginalisierter Gruppen der Gesellschaft gesetzt. Als Übersetzer fungiert dabei der tanzende bzw. performative Körper. Das interdisziplinäre Projekt vereinigt Elemente der Oper und des zeitgenössischen Tanzes mit Recherchestrategien dokumentarischer bzw. Bildender Kunst.
  4. Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Welche Werte sind uns wichtig? Entlang dieser Fragen wird Pandora Pop zusammen mit dem Kinder- und Jugendtheater des Stadttheaters Fürth sowie mit dem Theater an der Rott in Eggenfelden performativ forschen und eine Game-Theatre-Produktion und eine multimediale Theater-Installation zum Komplex „Stadt – Land – Flucht“ entwickeln.
  5. In der spartenübergreifenden Partnerschaft „Körpertreffer – Body Shots“ untersuchen die CocoonDance Company, das Staatstheater Darmstadt und das Zagreb Dance Center (Kroatien) gemeinsam die Verbindungen von medialen und performativen Künsten. Dabei werden Tänzer/innen und Schauspieler/innen vergangene Schauspielinszenierungen und deren Rollen einer Re-Lektüre und einer physischen Reflexion unterziehen sowie mittels Übersetzungs- und Überschreibungsprozessen ihre eigenen Arbeitsweisen reflektieren und erweitern.
  6. Das Performancekollektiv kgi, das Musiktheater im Revier und der Ringlokschuppen Ruhr schließen eine Kooperation unter dem Titel „Das Symptom der Oper“, um eine Re-Konstruktion der (Opern-)Geschichte zu entwerfen. Ziel ist ein egalitäres „Theater der kommenden Gemeinschaft“ und die Gründung eines Opern-Ensembles mit Menschen aus Gelsenkirchen und Mülheim, die auf unterschiedliche Weise Prekarität und gesellschaftlichen Ausschluss erfahren. 
  7. Unter dem Titel „Tap Transform“ wird die Sebastian Weber Dance Company zusammen mit dem Theater Koblenz und dem Leipziger LOFFT die Entwicklung einer neuen Tanzsprache aus Elementen von Stepptanz, zeitgenössischem Tanz und Musik vorantreiben. Geplant sind zwei Koproduktionen sowie Workshops, Studio-Showings und Kurzfilm-Produktionen.
  8. Die Plattform Irreality.tv entwickelt mit dem Theater Augsburg und dem brut Wien (Österreich) drei Staffeln einer ortsspezifischen Webserie mit dem Titel „Exit Ghost“, für die die Mitspieler jeweils vor Ort gewonnen und an der Plot-Entwicklung beteiligt werden. In Augsburg wird es mit der Eröffnung einer neuen Spielstätte um das Verhältnis von Theater und Stadt gehen. In Wien werden die Gespenster von Vergangenheit und Zukunft gesucht. Die dritte Staffel entsteht als Geisterjäger-Roadmovie fortlaufend an verschiedenen Gastspielorten.
  9. In der Partnerschaft zwischen suite42, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg und dem Zoukak Studio Theatre (Beirut/Libanon) werden in Workshops und zwei Stücken die postkoloniale Realität des Aufbruchs in muslimisch geprägten Ländern und die durch wirtschaftliche Hegemonie gesteigerte Verantwortung Europas in den Blick genommen. 
  10. „Irrsinn“ ist eine Kooperation zwischen Monster Truck, dem Schauspielhaus Bochum und dem NT Gent (Belgien) mit Texten von Peter Weiss (Marat/Sade) und Sebastian Brant (Das Narrenschiff). Es geht um Öffnung und Schließung von Institutionen und um die Zusammenarbeit zwischen Schauspielensembles und freien Performer/innen. Um Theatermacher/innen mit oder ohne psychische Krankheit bzw. Handicap. Um Narren, Revolutionäre, psychiatrische Anstalten, Schiffsreisen und Outsider Art.
  11. Mit zwei recherchebasierten Projekten zum Thema „Versprechen“ entwickelt das Kanaltheater aus Eberswalde mit den Uckermärkischen Bühnen Schwedt und dem german stage service aus Marburg Modellformate für die Kleinstädte in Ost und West, für und mit den Menschen vor Ort.
  12. Der Umgang mit dem Tod – „The End“ – ist inhaltlicher Schwerpunkt der Kooperation zwischen Prinzip Gonzo, dem Saarländischen Staatstheater Saarbrücken und dem Théâtre de la Manufacture (Nancy/Frankreich), um Sandbox-Game-Theaterformate tourfähig und mehrsprachig weiterzuentwickeln. 
  13. Das Projekt „Was ihr wollt“ von FUX, dem Theater Oberhausen und dem Schauspielhaus Wien (Österreich) beschäftigt sich inhaltlich, ästhetisch sowie institutionell mit Formen und Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe.
  14. In dem Recherchetheaterprojekt „Blühende Randschaften“ machen sich Lunatiks, das Theater Brandenburg und das Schlossplatztheater Berlin auf die Suche nach verschwundenen Industrien bzw. Ideologien und entwickeln mittels eines „Writers Room“ drei seriell gekoppelte Stücke in peripherer Umgebung.
  15. In „Queere Kreuzzüge“ verbinden sich unterschiedliche Theaterstrukturen der Tanzcompagnie Queerpraxis um Josep Caballero Garcia, dem Theater Lüneburg und Kampnagel Hamburg, um in Bewegungsworkshops und zwei interdisziplinären Inszenierungen den Blick für das „Anderssein“ zu schärfen und für hybride Identitäten zu sensibilisieren. 
  16. Unter dem Titel „Endless Pleasures“ loten die Marc Sinan Company, das Puppentheater Halle und die whiteBOX München gemeinsam mit dem Ensemble ConTempo Beijing (China) neue Wege zum zeitgenössischen Musiktheater aus. Zentrale Ausgangspunkte für diese interdisziplinäre Kooperation sind europäische und chinesische Mythen und Musiktheatertraditionen.  
  17. Mit „Nana und der Pro Sex Feminismus“ setzen sich das La Fleur, das Theater Bremen und das MC93 (Paris/Frankreich) mit Strukturen des Begehrens auseinander. Workshops und Konferenzen begleiten zwei Stückentwicklungen anhand von Texten von Émile Zola und Virginie Despentes, in denen eine getanzte Erzählung des Körpers als fremd- und eigenbestimmtes Unternehmen entwickelt wird.
  18. Für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen mobilisieren Henrike Iglesias, die Kammerspiele München und das junge theater basel (Schweiz) gemeinsam die „Female Future Force“. In zwei Produktionen werden Tabus im Kontext des Essens bzw. Selbst-Inszenierungen junger Mädchen im Internet untersucht. Den Abschluss bildet die Gründung einer feministischen Traumschule unter dem Stern des female* wisdom.
  19. Mit dem Schlagwort „Über.Land“ zielen das Frankfurter TheaterGrüneSoße, das Landestheater Marburg und das Theater überzwerg Saarbrücken darauf ab, mobile Theaterproduktionen für junges Publikum zu entwickeln und nachhaltige Strukturen für Gastspiele im ländlichen Raum zu etablieren.
  20. Das afrikanisch-europäische Künstlerkollektiv um Thomas Goerge und Lionel Somé verbindet sich mit der Oper Halle und der Oper Lübeck, um in verschiedenen künstlerischen Veranstaltungsformaten das koloniale Erbe der europäischen Oper zu untersuchen. Höhepunkte sind eine szenisch-musikalische Übermalung der französischen Oper „L'Africaine“ (Giacomo Meyerbeer) und eine experimentelle Uraufführung von „L'Européenne“ (Richard van Schoor).
  21. Mit „Wald und Nation“ entwickeln Showcase Beat Le Mot zusammen mit dem Theater Freiburg und dem Konzert Theater Bern (Schweiz) zwei tourfähige Projekte, die sich mit dem Wald als einem imaginären Ort befassen. In Freiburg entsteht die Oper „Der Freischütz“ und in Bern wird mit „Walden“ eine Serie von Kunstaktionen in Wald und Stadt zu sehen sein, die in Kooperation mit dem Schlachthaus Theater und der freien Szene entsteht.
  22. Im Projekt „Das Prinzip Nosferatu“ erforscht die Tanzcompagnie backsteinhaus produktion mit dem Theater Rampe Stuttgart und dem Theater Lübeck anhand des Stummfilms Nosferatu die Vampire der heutigen Zeit. In zwei Stücken wird mit Ensembles aus u.a. Tänzer/innen, Schauspieler/innen und Musiker/innen das Bild des Vampirs kulturkritisch und körperpolitisch untersucht.
  23. AKA:NYX macht sich gemeinsam mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin und dem Volkstheater Rostock auf in „Das Land dazwischen“. Mit zwei recherchebasierten Inszenierungen und zwei Begegnungsformaten werden Produktionen entwickelt, die sich in andere Kontexte und Räume übertragen lassen und dadurch eine größere Reichweite haben.
  24. Mit dem Jugendtheaterprojekt „Echt jetzt?!“ wollen TOBOSO, das Theater Duisburg und die Freilichtspiele Schwäbisch Hall speziell für Jugendliche ab 13 Jahre Theatererlebnisse schaffen, die sinnlich wie intellektuell anregen, und die den Fragen und Dingen des Lebens mit der Kraft der Phantasie und eigenständigem Denken begegnen.
  25. Unter dem Titel „Organismen“ beschäftigen sich vorschlag:hammer, das Schlosstheater Moers und das Roxy Birsfelden (Schweiz) mit der Verfasstheit der Theater bzw. ihrer Umgebung und befragen in Workshops und Inszenierungen das Innenleben von zwei sehr unterschiedlichen Theatern und Kleinstädten.
  26. Die Gruppe cyberRäuber, das Badisches Staatstheater Karlsruhe und das Landestheater Linz (Österreich) gehen der Frage nach, wie Virtuelle Realität auf die Bühne gebracht werden kann bzw. Theater weiterhin als soziale Kunst des Augenblicks erlebbar bleibt. Im Verbund mit dem ZKM Karlsruhe und der Ars Electronica entstehen drei hybride VR-Theater-Inszenierungen, die die Möglichkeiten digitaler Technologie im Theater erforschen.
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news-76 Wed, 07 Mar 2018 00:00:00 +0100 Zunehmende Diversität, Digitalisierung, Globalisierung: https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/07_03_2018_zunehmende_diversitaet_digitalisierung_globalisierung.html Kulturstiftung des Bundes fördert Kultureinrichtungen bei ihren Anpassungen an gesellschaftlichen Strukturwandel Die Kulturstiftung des Bundes informierte auf ihrer Jahrespressekonferenz am 7. März 2018 über die aktuellen Vorhaben der Stiftung. Die Künstlerische Direktorin, Hortensia Völckers, freute sich, dass das von der Kulturstiftung des Bundes vor vier Jahren initiierte Programm TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel zur Stärkung der Kulturarbeit in ländlichen Regionen im aktuellen Koalitionsvertrag ausdrücklich begrüßt wurde und nach diesem Modell bundesweit ausgebaut werden soll. Dass Kultur nicht nur urbane Lebensqualität kennzeichnen darf, ist mit großer Dringlichkeit in der Politik angekommen. Außerdem erfährt ein neuer Fonds der Stiftung zur bundesweiten Förderung von Stadtbibliotheken, die künftig eine prominentere Rolle als Kommunikations- und Kompetenzzentren in der Stadtgesellschaft spielen sollten, ausdrückliche Unterstützung durch die neue Regierung.

Die Anpassung der Kultureinrichtungen an den vor allem durch zunehmende Diversität und Digitalisierung bestimmten Strukturwandel der Gesellschaft ist ein vorrangiges Anliegen der Stiftung. Davon zeugt auch das Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft, das die Diversität in den Bereichen Personal, Programm und Publikum fördern soll. In diesem Jahr, so kündigte Hortensia Völckers an, werde dem Stiftungsrat auch ein großes Programm zur Digitalisierung in den Kulturinstitutionen vorgelegt.

Die Rolle von Institutionen im Allgemeinen und Kulturinstitutionen im Besonderen sei für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft nicht zu unterschätzen, zumal wenn diese in Teilöffentlichkeiten zu zerfallen drohe. Völckers erklärte: „Institutionen sind an sich ein hohes Kulturgut. In einer offenen Gesellschaft haben sie eine Integrationsfunktion. Wir setzen uns mit unseren Programmen für die Durchlässigkeit von Kultureinrichtungen zur Zivilgesellschaft ein, für Transparenz und Offenheit für alle Bürgerinnen und Bürger und alle Schichten der Gesellschaft. Unsere Förderung ist darauf ausgerichtet, eine zeitgemäße und künstlerisch anspruchsvolle Weiterentwicklung von Kultureinrichtungen zu ermöglichen."

Nach den stärker kulturpolitisch akzentuierten, längerfristigen Programmen verwies Völckers auf eine Reihe von Vorhaben, die speziell im Jahr 2018 realisiert werden und öffentliche Aufmerksamkeit verdienen. Dazu gehört das digitale RomArchive, das derzeit europaweit größte Kulturprojekt von Sinti und Roma, an dem 150 Akteure aus 15 Ländern beteiligt sind, und das Ende des Jahres online gehen kann. Das Archiv macht die jahrhundertealte und bis in die Gegenwart überaus lebendige künstlerische und kulturelle Produktion der größten Minderheit Europas als Teil der europäischen Kulturgeschichte sichtbar.

Mit Museum Global fördert die Kulturstiftung des Bundes mehrere Ausstellungsprojekte, in denen renommierte Museen ihre Sammlungen moderner Kunst in eine globale Perspektive rücken und die eigene, zumeist westlich ausgerichtete Sammlungsgeschichte reflektieren. Diese mehrjährigen Forschungs- und Ausstellungsprojekte werden „Spuren in die Zukunft dieser Häuser legen“, so Völckers.

Den Anfang machte das MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main mit „A Tale of Two Worlds“ (bis 2. April 2018), in Kürze folgt in Berlin im Hamburger Bahnhof die Ausstellung „Hello World“ (Eröffnung am 27. April 2018), im Herbst dann die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im K20 in Düsseldorf mit der Ausstellung „museum global – Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne“. 2021 wird auch die Städtische Galerie im Lenbachhaus München mit einer großen Ausstellung im Programm „Museum Global“ vertreten sein.

Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, gab den Journalisten einen Einblick in die große Ausstellung Hello World, Resultat mehrjähriger intensiver Recherche: „Wir begrüßen sehr die Initiative ‚Museum Global‘ der Kulturstiftung des Bundes“, so Udo Kittelmann, „und freuen uns, diese mit einem Beitrag der Nationalgalerie zu unterstützen. Die Ausstellung ‚Hello World. Revision einer Sammlung‘ hinterfragt dabei nicht nur retrospektiv die eigene Sammlungsgeschichte kritisch, sie öffnet sich gleichzeitig auch der Frage, wie sich Museen künftig gesellschaftlichen und künstlerischen Veränderungen stellen können.“

Gabi Ngcobo, die aus Südafrika stammende Kuratorin der 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, die vom 9. Juni bis 9. September 2018 unter dem Titel „We don‘t need another hero“ stattfindet, verkündete erstmals die vier permanenten Ausstellungsorte: Es sind die Akademie der Künste am Hanseatenweg, das KW Institute for Contemporary Art, der Volksbühne Pavillon und das ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik. Das HAU Hebbel am Ufer ist Schauplatz für zwei künstlerische Interventionen zur 10. Berlin Biennale. Sie erklärte: „The exhibition venues were chosen not only because of their historic relevance in the city of Berlin but also because of what they represent today. The 10th Berlin Biennale situates itself in conversation with these interrelated timeframes.”

Die Cembalistin Elina Albach präsentierte mit dem Ensemble CONTINUUM auf der Pressekonferenz Auszüge aus ihrer aktuellen Produktion „Traumwerk“, die sie im Rahmen des Fellowship-Programms #bebeethoven weiterentwickelt. #bebeethoven ist der Beitrag der Kulturstiftung des Bundes zum Beethoven-Jubiläum 2020.

Zu allen genannten Programmen und Projekten sowie einer Auswahl weiterer aktueller Vorhaben der Stiftung finden Sie vertiefende Informationen in unserer digitalen Pressemappe.

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news-3 Mon, 11 Dec 2017 00:00:00 +0100 Ethnologische Museen und Stadtbibliotheken https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/11_12_2017_ethnologische_museen_und_stadtbibliotheken.html Kulturstiftung des Bundes mit neuen Programmen Auf seiner jüngsten Sitzung am 8. Dezember 2017 verabschiedete der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters folgende Vorhaben im Gesamtumfang von 24 Mio. Euro

  • Mit einem Programm für ethnologische Sammlungen soll die im Rahmen der Initiativen Museum Global (seit 2014) und Humboldt Lab Dahlem (2012–2015) begonnene Förderung einer zeitgemäßen und globalen Ausrichtung von Museumssammlungen fortgeführt werden. Beteiligt sind das Hamburger Museum für Völkerkunde, das Leipziger GRASSI Museum und das Stuttgarter Linden-Museum. Künftig werden alle drei Häuser neue Wege in der Kooperation mit den Herkunftsländern, in der Provenienzforschung, bei der Erprobung neuer Formen musealer Präsentation und bei der Öffnung gegenüber lokalen Stadtgesellschaften gehen. Dafür erhalten die drei ethnologischen Museen bis 2022 insgesamt jeweils 1 Mio. Euro von der Kulturstiftung des Bundes. 
  • Mit ihrem neuen Programm Stadtbibliotheken – Raum für Veränderung will die Kulturstiftung des Bundes Transformationsprozesse von Stadtbibliotheken, wie sie vor allem in den skandinavischen Ländern bereits vorbildlich erfolgen, auch in Deutschland unterstützen. Nach bundesweiter Ausschreibung fördert das Programm an etwa fünfzig Orten Projekte, in denen Stadtbibliotheken ihre Ressourcen und Veranstaltungen mit Partnern aus Kunst, Kultur, Wissenschaft sowie der Zivilgesellschaft so ausrichten, dass sie als offene Orte der Begegnung und Wissensvermittlung auf die durch demographischen und technologischen Wandel gestiegenen Anforderungen adäquater reagieren können. Die Kulturstiftung des Bundes stellt dafür bis 2022 insgesamt 5,6 Mio. Euro zur Verfügung. 
  • Mit ihrem 2015 initiierten Programm TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel in zunächst vier Modellregionen lenkte die Kulturstiftung des Bundes den Fokus auf die Bedeutung der kulturellen Infrastruktur im ländlichen Raum. Im Oderbruch, in der Saarpfalz, auf der Schwäbischen Alb und in Südniedersachsen entstanden regionale Transformationsprojekte, die gemeinsam mit der Bevölkerung die öffentlichen Kulturorte weiterentwickeln. Diese Initiativen verstärken in bemerkenswerter Weise auch in anderen Gegenden das Interesse an kulturellen Zukunftsperspektiven für den ländlichen Raum. Aus diesem Grund nimmt das Programm nun mit TRAFO 2 die nächste Stufe und öffnet sich für Anträge aus den bisher noch nicht am Programm beteiligten Flächenbundesländern Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Das Programm TRAFO 2 wird mit 9,3 Mio. Euro bis 2024 gefördert.
  • Nach seiner grundsätzlichen Befürwortung des Programms 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft im vergangenen Jahr stimmte der Stiftungsrat der Auswahl von 17 Kultureinrichtungen in der 1. Förderrunde zu. In sechs Museen, fünf Theatern, fünf Bibliotheken sowie einer Musikschule aus allen Teilen Deutschlands unterstützen sog. Agent/innen die Kultureinrichtungen bei der engeren Zusammenarbeit mit migrantischen Organisationen, für neue Konzepte der Teilhabe vielfältiger Bevölkerungsgruppen an der Ausgestaltung von Kulturangeboten und für Ansätze zur interkulturellen Organisationsentwicklung. Die Einrichtungen erhalten bis zu 360.000 Euro.

Die Jury der Allgemeinen Projektförderung empfahl auf ihrer Herbstsitzung 39 Projekte mit einem Fördervolumen von 6 Mio. Euro.

Dazu gehören die Skulpturen-Ausstellung „Rodin/Nauman“ im Saarlandmuseum; Retrospektiven zu Lorenza Böttner im Württembergischen Kunstverein, zu KP Brehmer im Neuen Museum Nürnberg und zu Victor Vasarely im Städel Museum Frankfurt; die Kammeroper „Quillo Struwwelpeter revisited“ der Kammerphilharmonie Uckermark e.V; das Theaterfestival „F.I.N.D“ an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin sowie das Theaterfestival Wiesbaden Biennale mit seinem interdisziplinären Projekt „Hinterland“; „Das Walter-Kempowski-Projekt“ des Altonaer Theaters Hamburg; das brasilianisch-deutsche Theaterprojekt „Fremde Heimat“ des Badischen Staatstheaters Karlsruhe; das 4. Europäische Bürgerbühnenfestival „Our Stage“ des Sächsischen Staatstheaters Dresden; die Ausstellung „Ins Blaue!“ des Münchner Literaturhauses zum Verhältnis von Literatur und Natur; das Konzertprogramm „Wilde Lieder“ des Vereins zur Förderung des Karl Marx Jahres e.V. Trier, die Ausstellung „Ekstase in Kunst, Musik und Tanz“ im Kunstmuseum Stuttgart; eine Ausstellung zur Flüchtlingskonferenz von Evian 1938 der Freunde und Förderer des Zentrums für Antisemitismusforschung Berlin, das 8. Festival für Fotografie „f/stop“ des Zentrums für zeitgenössische Fotografie Leipzig e.V.

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news-4 Tue, 14 Nov 2017 00:00:00 +0100 Museen verändern: Kulturstiftung des Bundes startet Programm Museum Global in Frankfurt/M. https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/14_11_2017_museen_veraendern_kulturstiftung_des_bundes_startet_programm_museum_global_in_frankfurtm.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Museum Global zeigt das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt/M., wie Museen ihre Sammlungen in eine globale Perspektive rücken und den traditionell westlichen Fokus ergänzen können. Am 24. November 2017 eröffnet die Ausstellung A Tale of Two Worlds - Experimentelle Kunst Lateinamerikas der 1940er bis 80er Jahre im Dialog mit der Sammlung des MMK, mit über 500 Werken eine der größten Ausstellungen in der Geschichte des Frankfurter Museums für Gegenwartskunst. Die Kurator/innen Victoria Noorthoorn und Javier Villa, Direktorin und Seniorkurator des Museo de Arte Moderno de Buenos Aires, sowie Klaus Görner vom MMK entdecken und belegen eindrucksvoll den komplexen Dialog künstlerischer Strömungen aus dem europäisch-nordamerikanischen Kanon und der experimentellen Kunst Lateinamerikas von den 1940er bis 1980er Jahren.

Obwohl die ausgestellten Werke unter unterschiedlichsten politischen, wirtschaftlichen und historischen Bedingungen entstanden sind, offenbart die Ausstellung beachtliche Parallelen in den Entwicklungen, zeigt Kreuzungspunkte und Gegenläufigkeiten. Während die meisten der gezeigten Werke der MMK Sammlung aus den 1960er und 70er Jahren stammen, umfassen die Werke Lateinamerikas einen längeren Zeitraum: Die ältesten Werke entstanden 1944, dem Jahr der Anfänge der Konkreten Kunst in Argentinien, die jüngsten Werke stammen aus den späten 1980er Jahren, die das Ende der letzten Militärdiktaturen Lateinamerikas markierten. Mit der Gegenüberstellung zahlreicher Avantgarde-Werke lateinamerikanischer, europäischer und US-amerikanischer Künstler wird der Versuch unternommen, den Wendepunkt zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst festzumachen. Damit leistet das MMK einen kunst- und kulturhistorisch bedeutsamen Beitrag zum Verständnis einer pluralen Moderne, die die globalen Zusammenhänge und Wechselwirkungen plastisch werden lässt. Vor einem solchen, durch die lateinamerikanische Perspektive abgesteckten Horizont erscheint die Sammlungsgeschichte des MMK in einem ungewohnten Licht, das den Umgang mit ihr im MMK auch künftig beeinflussen wird.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert A Tale of Two Worlds samt Vorbereitungszeit und einer weiteren Station im Museo de Arte Moderno de Buenos Aires vom 7. Juli bis zum 14. Oktober 2018 mit 800.000 Euro. Diese Fördersumme erhalten alle am Programm Museum Global beteiligten Häuser: Neben dem MMK, die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf (Eröffnung  10.11.2018) und die Städtische Galerie im Lenbachhaus München (Ausstellung 2021). Gleichwohl sind die Ansätze, Methoden und konzeptionellen Schwerpunkte der Häuser höchst unterschiedlich.

Als nächstes folgt im Programm Museum Global die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin mit der Ausstellung Hello World. Revision einer Sammlung vom 23. März bis 19. August 2018 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Berlin. „Hello World“ ist eine intensive und selbstkritische Untersuchung der Sammlung der Nationalgalerie und ihrer vorwiegend westlichen Ausrichtung: Was würde die Sammlung heute möglicherweise einschließen, hätte ein globales Verständnis ihren Kunstbegriff und damit ihre Genese geprägt? Wie hätte sich der Kanon und die kunsthistorischen Narrative selbst verändert? Vor welche Herausforderungen stellt eine globale Sichtweise die Zukunft einer Museumssammlung? Anhand dieser Fragen thematisiert ein internationales Team aus internen und externen Kurator/innen die Ausstellung in mehr als zehn Kapiteln den transnationalen künstlerischen Austausch und die transkulturellen Verflechtungen  vom 19. Jahrhundert bis heute. „Hello World“ bespielt die gesamte Ausstellungsfläche des Hamburger Bahnhofs und nimmt Werke der Sammlung, ergänzt durch Leihgaben aus Berliner und weltweiten Sammlungen, als Ausgangpunkte zur Erkundung verborgener Erzählungen und neuer Perspektiven auf die Sammlung und ihre Geschichte.

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news-5 Fri, 22 Sep 2017 00:00:00 +0200 „Call for Members“ – Kulturstiftung des Bundes prämiert die Gewinner des Wettbewerbs https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/22_09_2017_call_for_members_kulturstiftung_des_bundes_praemiert_die_gewinner_des_wettbewerbs.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Unter großer Beteiligung von Vereinsvertretern und Gästen aus dem Kulturbetrieb prämierte die Kulturstiftung des Bundes am 22. September 2017 die Preisträger des „Call for Members“ im Volkspark in Halle/Saale. Der Wettbewerb wurde im Rahmen des Förderprogramms Fonds Neue Länder ausgelobt, mit dem die Kulturstiftung des Bundes Initiativen in Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt, die sich auf lokaler und regionaler Ebene kulturell engagieren. Insgesamt stellte die Stiftung für das Projekt 200.000 Euro in Form von Matching-Fund-Prämien und weiteren Preisgeldern für die Sonderpreise Beste Ideen und Kooperationen zur Verfügung.

Insgesamt 69 Kunst- und Kulturvereine zeichnete die Stiftung mit Prämiengewinnen zwischen 500 und 5.000 Euro aus. Besonders erfolgreich war der Thüringer Verein schola cantorum weimar e.V., der seine Basis um 151 neue Mitglieder erweitern konnte. Mit über 100 neuen Mitgliedern konnten auch der schloss bröllin e.V., der Latücht – Film & Medien e.V. (beide Mecklenburg-Vorpommern), der Freundeskreis der Musikschule Leipzig "Johann Sebastian Bach" e.V. (Sachsen), der Klasse(n)Streicher e.V. (Thüringen) und der Peißnitzhaus e.V. (Sachsen-Anhalt) ihre Mitgliederstruktur entscheidend stärken.

Alle teilnehmenden Vereine zusammen gewannen knapp 3.000 neue Mitglieder im Rahmen des „Call for Members“ hinzu. Angetreten waren Vereine aus allen Sparten der Kultur, der überwiegende Teil von ihnen ist im Bereich Kunst und Ausstellungen, Musik, Soziokultur oder Tanz, Theater und Performance aktiv. Die von ihnen gewonnenen Mitglieder werden durch ihre finanziellen Beiträge und ihr Engagement die Inhalte und Projekte der kulturellen Vereinsarbeit maßgeblich stärken. Selbst bei zurückhaltender Schätzung sind es jährlich über 130.000 Euro, mit denen die neu gewonnenen Mitglieder die Kulturarbeit allein durch ihre Beiträge dauerhaft unterstützen.

In der Sonderpreiskategorie Kooperation zeichnete die Kulturstiftung des Bundes zudem drei Vereinszusammenschlüsse aus. Der erste Preis dieser Kategorie ging mit 15.000 Euro an die Kooperation zwischen den Vereinen schloss bröllin e.V. und Latücht – Film & Medien e.V., 10.000 Euro erhalten auf dem zweiten Platz die Weimarer Vereine Klasse(n)streicher und schola cantorum  und die Kooperation zwischen dem Hallenser Peißnitzhaus e.V. mit dem Dresdener Zentralwerk e.V. kann sich über 7.000 Euro Förderung freuen. Diese Preisgelder stehen den Kooperationspartnern zur Umsetzung eines gemeinsamen künstlerisch-kulturellen Projekts zur Verfügung.

Für ihre besondere Kreativität und ihren Ideenreichtum beim Gewinnen weiterer Unterstützer wurden die Vereine Johannstädter Kulturtreff e.V. aus Dresden (4.000 Euro), die Künstlerstadt Kalbe (2.500 Euro) und die Orchesterfreunde e.V. – Förderverein des Philharmonischen Orchesters Gera (1.500 Euro) mit zusätzlichen Siegerpreisen im Sonderpreis Beste Ideen geehrt.

Weitere Informationen zum „Call for Members“ finden Sie auf unserer Website www.kulturstiftung-bund.de sowie unter www.callformembers.de.

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news-6 Mon, 10 Jul 2017 00:00:00 +0200 6,57 Mio. Euro für neue Projekte der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/10_07_2017_657_mio_euro_fuer_neue_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes In seiner jüngsten Sitzung am 7. Juli 2017 verabschiedete der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Staatsministerin Monika Grütters neue Vorhaben im Umfang von 6,57 Mio. Euro. 

Im Rahmen des Programms Museum Global, an dem sich bisher das K21 in Düsseldorf, der Hamburger Bahnhof in Berlin und das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/M. beteiligen, wird nun auch das Lenbachhaus München, das für seine weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter einen international herausragenden Ruf genießt, das Potenzial jener Künstlergruppe aus einer globalen Perspektive und im Kontext weltweit agierender Künstlergruppierungen der Moderne untersuchen und unter dem Arbeitstitel Gruppendynamik – Die Sammlung Blauer Reiter und Künstlerkollektive der Moderne im globalen Kontext eine neue Sammlungsausstellung vorbereiten, die 2021 eröffnet werden soll. Dafür stellt die Kulturstiftung des Bundes ebenfalls 800.000 Euro zur Verfügung.

Anlässlich des 200. Geburtstags des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019, einem der wichtigsten Vertreter des Realismus in Europa, soll im Brandenburgischen Neuruppin, Fontanes Geburtsort, die zentrale Ausstellung des Jubiläumsjahres präsentiert werden. Kuratiert von Prof. Dr. Heike Gfrereis, die sich mit außergewöhnlichen Literaturausstellungen vor allem im Literaturarchiv Marbach einen Namen machte, wird die biografisch ausgerichtete Ausstellung fontane.200/Autor im Museum Neuruppin Fontane aus moderner Perspektive zeigen: als Wortsampler, Schreibdenker und Textprogrammierer. Dafür stehen seitens der Kulturstiftung des Bundes 770.000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich übernimmt sie Kosten in Höhe von 300.000 Euro für ein Vermittlungsprogramm fontane.200/Word&Play!, das unter anderem Game-Workshops für Jugendliche zur Entwicklung von Computerspielen im thematischen Zusammenhang der Ausstellung vorsieht.

Die Wahl für den Austragungsort des nächsten Tanzkongresses, einer der Kulturellen Leuchttürme der Kulturstiftung des Bundes, fiel auf Dresden. Vom 5. bis 9. Juni 2019wird der Tanzkongress in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresdenstattfinden. Damit kehrt der alle drei Jahre ausgerichtete Kongress in seiner fünften Ausgabe an einen seiner einflussreichsten Ursprungsorte zurück: Das Festspielhaus Hellerau wurde als Laboratorium der Moderne für die zeitgenössischen Künste gegründet, hier begann Mary Wigman ihre Ausbildung zur Tänzerin. Gret Palucca, ihre berühmteste Schülerin, gründete in Dresden 1925 ihre eigene Tanzschule. Beide waren an den historischen Tänzerkongressen beteiligt. Nicht nur der historische Ort und die Jubiläumszahl lassen etwas Besonderes erwarten, sondern auch die einmalige Berufung von Meg Stuart, einer der weltweit renommiertesten Choreografinnen, zur künstlerischen Leiterin des Tanzkongresses 2019. In der Vergangenheit hatten Sabine Gehm und Katharina von Wilcke den Tanzkongress in vier Ausgaben erfolgreich als ein Großereignis der Tanzszene etabliert. 

In der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung empfahl die Jury 31 Projekte mit einer Gesamtförderung von 4,7 Mio. Euro, darunter

eine Doppelausstellung im Kunstmuseum Krefeld, die einen neuen Blick auf das Erbe des Bauhaus mit zwei Positionen aus dem ehemaligen Jugoslawien wirft: die der Künstlergruppe EXAT 51, die in den 50er Jahren aktiv war, und der 1979 in Ljubljana geborenen Künstlerin Jasmina Cibic. – – – Die literarische Figur des Flaneurs bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung „Das Auge der Stadt“ im Kunstmuseum Bonn. – – – Das Schauspiel Köln und die Tanzkompanie Richard Siegal/Ballet of Differencebeginnen eine spielzeitübergreifende künstlerische Kooperation. Ausgangsmaterial für das Projekt werden Reden und Statements von Politikern sein. – – – Das Literaturhaus Berlin erinnert mit der Ausstellung „Der Schweizer Hermann Hesse und das ‚Dritte Reich‘“ an dessen literarisches, politisches und gesellschaftliches Wirken von Anfang der 1930er bis Mitte der 1950er Jahre. – – – Mit dem Projekt „Queering Holocaust History“ würdigt das Schwule Museum* den Widerstand schwuler Männer und geschlechtlich oder sexuell transgressiver Menschen, der in der Erinnerungskultur des Holocaust lange marginalisiert wurde. – – – Zehn Jahre nach dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise untersucht die Kunsthalle Mannheim in einer zweiteiligen Überblicksschau „Die Konstruktion der Welt“ die Auseinandersetzung der Kunst mit der Ökonomie. Thematische Schwerpunkte sind die Industrialisierung, das Verhältnis von Mensch und Maschine sowie der Wandel des Arbeitsbegriffs. – – – Der Musik der Jahrhunderte Stuttgart e.V. und die Münchner Biennale für neues Musiktheater beauftragen fünf internationale Künstlerteams, den Begriff der Privatheit musiktheatralisch zu untersuchen und experimentelle „Privatopern“ zu entwickeln. – – – Das Theater Rampe in Stuttgart hinterfragt mit der partizipativen Produktion „The European House of Gambling“ die gegenwärtige Einstellung zu Besitz und Kapital. – – – „African Mobilities“ ist der Titel einer Ausstellung im Architekturmuseum der TU München zur zeitgenössischen Architektur in den schnell wachsenden afrikanischen Städten im Kontext von Migration, Vertreibung und digitalen Technologien. – – – „Schwarze Löcher“ ist eine der ersten Ausstellungen im fertiggestellten Neubau des Historischen Museums Frankfurt. Die Schau rückt das Vergessen als einen Aspekt des Gedächtnisses in den Fokus. – – – Die neue Orgel der Gemeinde St. Martin in Kassel ist eines der weltweit größten und modernsten Instrumente zur Realisierung Neuer Musik. Als sogenannte „Hyper Organ“ ermöglicht sie die Aufführung eines breiten Spektrums an klassischer und zeitgenössischer Musik. Die Kulturplattform St. Martin e.V. feiert mit dem Orgelfestival 2017 die Einweihung dieses außergewöhnlichen Instruments. – – – Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden präsentiert mit „Pflanzen. Eine andere Natur“ eine Ausstellung, die die Rolle des Menschen als Wandler und Gestalter der Biosphäre hinterfragt. – – – Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig zeichnet mit ihrem Projekt „Gaudiopolis. Attempts at a Joyful Society” die Geschichte der Kinderrepublik Gaudiopolis nach, die im Budapest des Jahres 1945 gegründet wurde. Anhand künstlerischer Arbeiten soll die Idee des demokratischen Zusammenlebens modellhaft abgebildet und diskutiert werden. – – – Das Theater Bremen gibt mit dem mehrtägigen Festival „New Greek Wave“ einen Einblick in die junge griechische Theaterszene.

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news-8 Tue, 23 May 2017 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes stärkt Kultur in ländlichen Gebieten https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/23_05_2017_kulturstiftung_des_bundes_staerkt_kultur_in_laendlichen_gebieten.html Über die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland lebt in ländlichen Regionen. Nicht zuletzt durch die Folgen des demografischen Wandels rücken die Lebensbedingungen im ländlichen Raum auch in der Politik stärker in den Vordergrund.  Die Entwicklung ländlicher Gebiete ist eine Aufgabe, die nicht nur im Interesse der Regionen selbst, sondern der gesamten Bevölkerung liegt und allen politischen Instanzen zum Anliegen wird. Ein Aspekt dabei ist die Konsolidierung und Anpassung der kulturellen Infrastruktur im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen.

Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt entsprechende Transformationsprozesse seit längerem durch vielfältige Initiativen und Programme, die die Kultur in kleineren Ortschaften und ländlichen Gebieten fördert. So hat sie 2015 das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ ins Leben gerufen, das Kultureinrichtungen exemplarisch in vier ländlichen Regionen dabei unterstützt, sich zu lebendigen Kultur- und Bildungsorten weiterzuentwickeln. Insgesamt  13,5 Mio. Euro hat die Stiftung dafür über fünf Jahre zur Verfügung gestellt. In den Jahren 2016 bis 2020 werden im Rahmen des TRAFO-Programms im Südharz, auf der Schwäbischen Alb, in Brandenburg und in der Saarpfalz modellhaft Wege aufgezeigt, wie die kulturelle Infrastruktur außerhalb der Metropolen nachhaltig gestärkt werden kann.

Die Kulturstiftung des Bundes begrüßt daher das neu aufgelegte Programm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft „LandKULTUR – kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen“, das die Bedeutung der Kultur für die Attraktivität ländlicher Räume unterstreicht. Diese Initiative des Bundesministeriums bestätigt die von TRAFO ausgehenden Impulse, die Stärkung der Kultur in ländlich geprägten Regionen als eine ressortübergreifende Aufgabe zu begreifen, um der Marginalisierung des ländlichen Raums entgegenzuwirken.

Hortensia VölckersKünstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, betont: „Die kleineren Städte und ländlich geprägten Regionen sind durch den demografischen Wandel in Mitleidenschaft gezogen. Die kulturelle Infrastruktur entspricht nur selten den aktuellen Erfordernissen. Programme wie TRAFO der Kulturstiftung des Bundes oder LandKULTUR des Bundeslandwirtschaftsministeriums zeigen, wie das kulturelle Leben in den ländlichen Gebieten als lebensweltlicher Standortfaktor an Bedeutung gewinnt. Dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam die Lebensqualität auf dem Land auf die Agenda setzen und sie gezielt durch tragfähige kulturelle Angebote erhöhen wollen, stimmt optimistisch und verspricht eine nachhaltige Entwicklung zum Besseren.“

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news-9 Thu, 06 Apr 2017 00:00:00 +0200 RomArchive – Kulturstiftung des Bundes fördert digitales Archiv der Sinti und Roma mit 3,75 Mio. Euro https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/06_04_2017_romarchive_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_digitales_archiv_der_sinti_und_roma_mit_3.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Welt-Roma-Tag am 8. April 

Der 8. April wird in vielen Ländern als Welt-Roma-Tag gefeiert. Er erinnert an den ersten internationalen Roma-Kongress in London im Jahr 1971, der als Meilenstein der internationalen Roma-Bewegung gilt. Roma und Sinti gibt es auf allen Kontinenten, die meisten von ihnen leben in Europa. Hier stellen sie mit ca. 12 Mio. Angehörigen die größte ethnisch-kulturelle Minderheit dar. Etwa 140.000 Sinti und Roma leben in Deutschland, davon besitzen ca. 100.000 die deutsche Staatsbürgerschaft. 

In der etwa 600-jährigen Geschichte der Sinti und Roma in Europa waren diese spätestens seit Ende des 15. Jahrhunderts fast überall zahlreichen Formen von Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Das NS-Regime organisierte den Völkermord an ca. 500.000 Sinti und Roma, der 1982 – erst 37 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges – von der deutschen Bundesregierung als solcher anerkannt wurde. Und erst 2012 wurde in Berlin mit dem Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma in Europa ein wichtiger Erinnerungsort für diese gesellschaftliche Gruppe geschaffen. 

Jene politischen Erfolge haben jedoch wenig daran geändert, dass Roma und Sinti weiterhin pauschaler Diffamierung und sozialer, ökonomischer und kultureller Diskriminierung ausgesetzt sind. Nicht Roma und Sinti bestimmen ihr Bild in der Öffentlichkeit, sondern in der Mehrheitsbevölkerung herrschende Klischees. Ausgrenzung und Missachtung manifestieren sich nicht zuletzt darin, dass die vielfältigen, in allen künstlerischen Sparten ausdifferenzierten Kulturen von Roma und Sinti in den europäischen und auch den deutschen Kulturinstitutionen weitgehend unberücksichtigt bleiben. Bis heute gibt es in Europa kaum einen Ort, an dem sie ihre Künste, Kulturen und ihre Geschichte selbst erzählen und präsentieren können, obwohl ohne die Kulturen von Roma und Sinti die Erzählungen der europäischen Kultur ausgesprochen lückenhaft blieben. Dass zum Beispiel Pablo Picasso und Elvis Presley der Minderheit angehörten, passt wenig zu dem Bild, das sich über Jahrhunderte in der Mehrheitsgesellschaft gebildet hat.

Vor diesem Hintergrund hat die Kulturstiftung des Bundes 3,75 Mio. Euro für ein internationales digitales Archiv, das RomArchive, zur Verfügung gestellt, das Sinti und Roma die Möglichkeit bietet, den Fremdzuschreibungen selbstbestimmt etwas entgegenzusetzen und ihre Kulturen und Geschichte in eigener Regie darstellen zu können. Sinti und Roma gestalten das mehrsprachige Archiv in allen entscheidenden Positionen als Kurator/innen, Künstler/innen und Wissenschaftler/innen sowie im projektbegleitenden internationalen Beirat aus acht europäischen Nationen und den USA.

Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, die das RomArchive fünf Jahre lang fördert, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Die konsequente Umsetzung einer ‚Roma-Leadership‘, die auch für uns als Stiftung eine Herausforderung ist, seine internationale Ausrichtung und seine standortunabhängige universelle Zugänglichkeit als digitales Archiv machen das RomArchive zu einem Pionierprojekt, das einen entscheidenden Impuls zur Anerkennung der Kulturen von Sinti und Roma als Teil der globalen Geschichte bildet, zu der Roma durch ihre weltweite Verbreitung beigetragen haben. Darin sehe ich eine große Chance nicht nur für Roma und Sinti auf die bisher vorenthaltene Selbstrepräsentation, sondern auch für die Mehrheitsgesellschaft, sich des Reichtums ihrer Kultur zu vergewissern, dieRoma und Sinti viel mehr verdankt, als den meisten bewusst ist. Das RomArchive könnte in jeder Hinsicht ein kulturpolitisches Flaggschiff werden.“

Die auf ständigen Zuwachs angelegte Sammlung des Archivs von Kunst aller Gattungen, historischen Dokumenten und wissenschaftlichen Texten spiegelt exemplarisch die enorme Bandbreite und Diversität von kulturellen Identitäten und nationalen Eigenheiten wider, anstatt ein realitätsfremdes Bild einer homogenen „Roma-Kultur“ zu vermitteln. Derzeit entstehen die Archivbereiche für Bildende Kunst (kuratiert von Tímea Junghaus), Film (Katalin Bársony), Literatur (Beate Eder-Jordan), Musik (Petra Gelbart), Tanz (Isaac Blake), Theater (Miguel Ángel Vargas Rubio und Dragan Ristić) sowie zur Bilderpolitik (André Raatzsch), der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma (Thomas Acton, Angéla Kóczé, Anna Mirga-Kruszelnicka und Jan Selling) und zum Holocaust (Karola Fings).

Bis zum Launch von RomArchive im Sommer 2018 macht der Blog des Projektes die Arbeit der Kurator/innen erfahrbar. Regelmäßig werden hier multimediale Inhalte wie Interviews, kontroverse Diskussionen und Essays veröffentlicht sowie Hintergründe zur Projektentwicklung gegeben. Wie auch die spätere Website ist der Blog von Beginn an dreisprachig: Deutsch, Englisch und Romanes.

RomArchive hat starke Partner: Das Goethe-Institut beteiligt sich am Projekt u. a. mit den Instituten Budapest, Bratislava, Madrid und Prag mit Programmen in den entsprechenden Ländern. Die Bundeszentrale für politische Bildung gehört ebenfalls zu den Förderern. Von Planungsbeginn an standen dem Projekt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die European Roma Cultural Foundation beratend zur Seite. Die Stiftung Deutsche Kinemathek ist Kooperationspartner für die technische Umsetzung. 2019 soll das Archiv, dessen Aufbau derzeit von den Projektinitiatorinnen Franziska Sauerbrey und Isabel Raabe organisiert wird, an eine internationale Roma-Organisation übergeben werden, die das Archiv ausbauen und weiterentwickeln wird.

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news-11 Thu, 23 Feb 2017 00:00:00 +0100 Das war, das wird – Jahrespressekonferenz der Kulturstiftung des Bundes im Jahr ihres 15. Gründungsjubiläums https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/23_02_2017_das_war_das_wird_jahrespressekonferenz_der_kulturstiftung_des_bundes_im_jahr_ihres_15.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf der Jahrespressekonferenz der Kulturstiftung des Bundes am 22. Februar 2017 blickte Verwaltungsdirektor Alexander Farenholtz nicht nur auf das vergangene Jahr zurück, sondern auch auf das 15jährige Jubiläum der Stiftung im März 2017 voraus. Im vergangenen Jahr, 2016, verabschiedete der Stiftungsrat knapp 80 Mio. Euro für Vorhaben, die den Projektträgern zum Teil bis ins Jahr 2024 Planungssicherheit verschaffen. 10 Mio. Euro davon entfielen auf 69 Projekte in der antragsoffenen Allgemeinen Projektförderung, mit der jedes Jahr bundesweit Projekte aus allen Sparten gefördert werden. Farenholtz erläuterte, wie sich die Erfolgsaussichten bei der Antragstellung im Laufe der Jahre erhöht haben und warum der Anteil der Finanzierung an den Projekten durch die Kulturstiftung ebenfalls gewachsen sei.

Die Künstlerische Direktorin Hortensia Völckers berichtete über Programme, die im vergangenen Jahr den Stiftungsrat passiert haben und nun in der Umsetzungsphase sind. Dazu gehörten aus Anlass des Beethovenjahres 2020 „#bebeethoven“, ein Fellowship-Programm für Musikschaffende in Kooperation mit dem Musikfestival PODIUM Esslingen, bei dem neue Verfahren in den Bereichen Komposition, Technik, Produktion, Aufführung, Vertrieb und Vermittlung von klassischer Musik erprobt werden sollen. Die „Neuen Auftraggeber“ hingegen unterstützen Bürgerinnen und Bürger in strukturschwachen Regionen dabei, Ideen für künstlerische Werke in ihrer Gegend zu entwickeln und sie mit Hilfe von Moderator/innen von renommierten Künstler/innen realisieren zu lassen. Vorbild dafür ist die erfolgreiche Initiative „Les Nouveaux Commanditaires“ in Frankreich. Die Kulturstiftung des Bundes fördere sehr bewusst auch die kulturelle Infrastruktur im ländlichen Raum, wie z.B. im TRAFO-Programm, da immerhin ca. 68% der Bevölkerung in Deutschland in ländlichen Regionen oder in Kleinstädten lebten. Was von außen betrachtet nach einem Spagat aussähe − die Förderung von bedeutsamen Kunstausstellungen wie der documenta einerseits sowie die Stärkung der kulturellen Infrastruktur z.B. einer Stadtbibliothek in Osterode über das TRAFO-Programm andererseits − seien die zwei nicht gegeneinander aufzurechnenden Seiten einer Medaille. Die Verantwortung des Bundes für die Kultur gilt ebenso der Spitzenförderung in den kulturellen Metropolen wie auch der Breitenförderung in der Fläche.

Einen hohen Stellenwert räumte Völckers auch dem Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft „360°“ ein, durch den die Diversität hinsichtlich Personal, Programm und Publikum in den Kulturinstitutionen verbessert werden soll, damit diese mit den demografischen Entwicklungen Schritt halten können. Erhalt und Stärkung der kulturellen Einrichtungen seien wichtiger denn je:

„So wichtig die Kulturellen Leuchttürme wie die documenta oder die Skulptur Projekte Münster für den international renommierten Kulturstandort Deutschland sind, so wenig dürfen wir uns nur in ihrem Fahrwasser bewegen und uns in Sicherheit wiegen. In diesen Zeiten wird einem umso mehr bewusst, dass die See drum herum rauer wird und es das kulturelle Festland, die Institutionen, mehr denn je zu beschützen gilt. Noch ist keineswegs Land unter, aber es könnte Unwiederbringliches wegbrechen, wenn wir nicht das Vertrauen in eine verlässliche, allen zugutekommende Infrastruktur gezielt stärken. Es ist ein Gebot der Stunde, Maßnahmen gegen Abschottung und ideologische Homogenisierung zu fördern, um einer diverser gewordenen Gesellschaft die Möglichkeit zu geben, Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Nicht die Herkunft ist entscheidend, sondern die Zukunft. Alles andere wäre Geschichtsblindheit.“

Frau Völckers kündigte für dieses Jahr die Weiterentwicklung eines bundesweiten Programmes für Stadtbibliotheken an, die eine immer wichtigere Funktion als öffentliche Räume für Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund und unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen bekämen. Außerdem gehe es um die Erweiterung des Programmes „Museum Global“, an dem bisher drei große Museen in Düsseldorf, Berlin und Frankfurt/M. beteiligt sind. Das Potenzial, die Sammlungen an großen Häusern in ihren außereuropäischen Bezügen zu untersuchen und zu präsentieren, sei bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Darüber hinaus gebe es derzeit Planungen zum Thema „Digitalisierung“.

Der direkt aus Athen eingetroffene Künstlerische Leiter Adam Szymczyk informierte über den aktuellen Stand der Vorbereitungen für die documenta 14, die am 8. April ihre Pforten in Athen öffnet, bevor sie an ihrem angestammten Ort in Kassel am 10. Juni ihre Fortsetzung in Deutschland findet. Szymczyk erklärte zur Rolle Athens in seinem Konzept: „Kunst hat ebenso viel mit physischer wie geistiger Erfahrung zu tun. Sie funktioniert nicht als abstrakte Demonstration von Umständen, die in jedwedem Kontext eingesetzt werden können. Die Entscheidung, die documenta 14 als ‚Theater und sein Double‘ (nach Antonin Artaud) in Athen und Kassel zu konzipieren und damit ihr geographisches und ideologisches Zentrum aus ihrer Heimat in Deutschland zu verlagern, ergab sich aus dem Gefühl, unbedingt in Echtzeit und ganz nah an der Wirklichkeit handeln zu müssen.“ Die Kulturstiftung des Bundes sicherte die Durchführung der aktuellen documenta mit 4,5 Mio. Euro.

Seit 1977 finden in Münster alle zehn Jahre die Skulptur Projekte statt, die neben der documenta (und der Biennale von Venedig) zu den großen internationalen Kunstereignissen des Sommers 2017 gehören. Die Eröffnung findet ebenfalls am 10. Juni statt. Ihr Künstlerischer Leiter Kasper König und die Kuratorin Britta Peters stellten der Öffentlichkeit erstmals die 35 Persönlichkeiten umfassende internationale Künstlerliste vor. Auf die Frage, ob sich Münster zur nunmehr fünften Ausgabe der Skulptur Projekte neu erfinden kann, antwortete die Kuratorin: „Anlässlich der fünften Ausgabe der Skulptur Projekte kann man sich vielleicht zu Recht fragen, ob in Münster in den letzten Jahrzehnten nicht jeder Stein schon einmal umgedreht wurde. Aber die Sorge ist unbegründet: Im Licht von 2017 sehen die Steine anders aus. Der Prozess der Ausstellungsentwicklung ist seit 1977 gleich geblieben, aber alles andere hat sich enorm verändert. Die Antworten der Künstler sind andere und: Sie provozieren neue Fragen.“ Die Kulturstiftung des Bundes beteiligte sich mit 1 Mio. Euro an den Skulptur Projekten.

Die Pressekonferenz wartete mit einem außergewöhnlichen musikalischen Erlebnis, einem Auftritt der deutsch-iranischen Komponistin und Musikerin Cymin Samawatie und ihrer Band, auf. Sie ist eine von zwölf Musikerinnen und Kuratorin im Förderprojekt „Female Voice of Iran“ (16. – 19. März 2017 in der Villa Elisabeth). Das Festival bietet die seltene Gelegenheit, weibliche Gesangskunst aus dem Iran zu hören. Die Begegnung mit anderen Künstler/innen, die Möglichkeit, mit ihnen gemeinsam künstlerisch zu arbeiten und auch öffentlich aufzutreten, sind für die Sängerinnen aus dem Iran eine große Unterstützung.

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news-12 Thu, 02 Feb 2017 00:00:00 +0100 Initiative Vermittlungsarbeit an Museen https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/02_02_2017_initiative_vermittlungsarbeit_an_museen.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Kulturstiftung des Bundes und Staatliche Museen zu Berlin starten das lab bode
 

Die Förderung der kulturellen Bildung ist seit vielen Jahren ein zentrales Anliegen der Kulturstiftung des Bundes. Programme wie Jedem Kind ein Instrument oder Kulturagenten für kreative Schulen haben deutschlandweit Signalwirkung entfaltet und zu Fortsetzung und Nachahmung angeregt.

In einer gemeinsamen Initiative mit den Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz möchte die Kulturstiftung des Bundes nun einen weiteren Akzent im Bereich kulturelle Bildung setzen. Mit dem lab bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen sollen Veränderungsprozesse in den Museen angestoßen werden, die geeignet sind, insbesondere junge Menschen anzusprechen und einzubinden sowie der Vermittlungsarbeit einen hohen Stellenwert einzuräumen.

Das lab bode reiht sich damit in den Förderschwerpunkt „Museen verändern“ ein, mit dem die Kulturstiftung die Museen in Deutschland dabei unterstützen möchte, auf gesellschaftlichen Wandel und ein verändertes Publikum zu reagieren. Für die Arbeit des lab bode stellt die Kulturstiftung des Bundes für den Zeitraum von 2016 bis 2020 insgesamt 5,6 Mio. Euro zur Verfügung.

Die Initiative umfasst zwei Programmmodule: Ein Vermittlungslabor am Bode-Museum in Berlin und ein bundesweites Volontärsprogramm an 21 weiteren Museen sollen die Potenziale einer innovativen Vermittlungsarbeit aufzeigen und deren Umsetzung in der Praxis erproben. 

Das Bode-Museum wird bis Ende 2020 zu einem Experimentierfeld: Über einen Zeitraum von vier Jahren entwickelt das lab bode gemeinsam mit neun Berliner Schulen neuartige Vermittlungsansätze. Darüber hinaus sorgt eine Kuratorin mit dem Schwerpunkt „Outreach“ für die Verzahnung des Vermittlungslabors mit allen Arbeitsabläufen des Bode-Museums, im Sammlungsrundgang entstehen eigene Räume für Vermittlung.

Über die Förderung von insgesamt 21 wissenschaftlichen Volontariaten im Bereich Vermittlung an Museen in ganz Deutschland soll das lab bode bundesweit Wirkung entfalten. In der ersten Antragsrunde hat eine Fachjury der Kulturstiftung des Bundes elf Museen zur Förderung empfohlen: das Lindenau-Museum Altenburg, das Lenbachhaus München, das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, das Museum Abteiberg Mönchengladbach, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Ulmer Museum, die Kunsthalle Bremen, das Kunstmuseum Stuttgart, das Museum für Gegenwartskunst Siegen, das Neue Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg sowie die Kunsthalle Mannheim.

Um die im lab bode gesammelten Erkenntnisse möglichst vielen Akteuren der kulturellen Bildung zugänglich zu machen, werden die Projekte und Ergebnisse in einer Art digitalem Baukastensystem dokumentiert, auf das online zugegriffen werden kann.

Kooperationspartner des lab bode sind die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, der Deutsche Museumsbund sowie die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/lab.bode.

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news-13 Thu, 26 Jan 2017 00:00:00 +0100 transmediale feiert Jubiläum https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/26_01_2017_transmediale_feiert_jubilaeum.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Vom 2. bis 5. Februar 2017 findet nun bereits zum 30. Mal die transmediale statt. Auf eine in Europa einzigartige Weise propagiert die transmediale alljährlich ein kritisches Verständnis der gegenwärtigen, von Medien und Technologien geprägten Kultur und Politik. Themen wie  Medienkompetenz und Überwachung, Politik und Ästhetik der Repräsentation durch Medien sowie künstlerische Interventionen prägen ihr transdisziplinäres Profil.

In ihrer diesjährigen Jubiläumsausgabe „ever elusive – thirty years of transmediale“ geht es eingedenk der Tatsache, dass digitale Technologien nicht nur zu einem Teil unseres gesellschaftlichen Alltags geworden sind, sondern darüber hinaus auch immer aktiver in ihn eingreifen, unter anderem um maschinelles Lernen, künstliche Intelligenzen und smarte Infrastrukturen. Die Bedeutung des menschlichen Einflusses steht angesichts der unübersichtlichen technologischen Interdependenzen immer mehr zur Disposition. Unter diesem Gesichtswinkel beschäftigt sich die transmediale mit der Frage, mit welchen künftigen Szenarien wir rechnen müssen. Das detaillierte Programm finden Sie unter www.transmediale.de

Seit nunmehr 13 Jahren wird die transmediale von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Im Jahr 2003 beschloss der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz der damaligen Kulturstaatsministerin Christina Weiss, bestimmten Institutionen „mit Potenzial für eine fruchtbare und produktive Entwicklung (…) als Anerkennung hervorragender Arbeit, die über Jahre und Jahrzehnte geleistet wurde“  (Christina Weiss im Magazin Nr. 3 der Kulturstiftung des Bundes) eine mehrjährige Planungssicherheit zu gewähren. Zu den ausgewählten „kulturellen Leuchttürmen“ gehörte neben der documenta, dem Berliner Theatertreffen, den Donaueschinger Musiktagen, der Berlin Biennale und dem Ensemble Modern auch die transmediale, die „wie kein zweites Festival eine internationale Plattform der digitalen Kultur“ (Christina Weiss) biete. Inzwischen gehören auch der World Cinema Fund und der Tanzkongress zu den kulturellen Leuchttürmen.

Auf der letzten Stiftungsratssitzung im November 2016 unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters wurde nun erstmals eine Erhöhung der Fördermittel für die kulturellen Leuchttürme beschlossen. Die transmediale erhält künftig für jede Ausgabe 550.000 Euro (statt wie bisher 450.000 Euro). Diese Vereinbarung hat eine Laufzeit von 5 Jahren.

Seit 2012 ist der Schwede Kristoffer Gansing künstlerischer Leiter des Festivals. Unter seiner Ägide wuchsen die Besucherzahlen auf ca. 25.000 Besucher (2016) aus dem In-, aber auch zunehmend aus dem Ausland. Von der großen Ausstrahlung des Festivals zeugt auch eine enorme internationale Medienresonanz. Die Pressevorschau findet am 1. Februar um 12 Uhr im Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee, statt, die Eröffnung am 2. Februar um 19.30 Uhr als erste Veranstaltung im frisch renovierten Haus der Kulturen der Welt. 

Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, gratuliert Kristoffer Gansing und seinem Team zum Jubiläum: „An keinem anderen Ort gehen die Uhren so schnell wie auf der transmediale. Sie ist mit ihren Themen fast immer der Zeit voraus, das transmediale-Thema von gestern bestimmt verlässlich die gesellschaftlichen Debatten von heute. Dieses Festival besitzt ein Vermögen zur kritischen Prognostik, das uns zu denken gibt. Es ist weit davon entfernt, ein Routinetermin im Kulturkalender zu werden. Das Gegenteil ist der Fall: Die transmediale wird von Jahr zu Jahr unverzichtbarer. Als eine Einladung zur Aufklärung sowie als Korrektiv zur vorherrschenden Fortschrittsdoktrin und einem populären Konsumentenglauben an die Ästhetik des ‚High Tech‘ und der ‚smart media‘.“ 

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news-14 Tue, 29 Nov 2016 00:00:00 +0100 Kulturelle Leuchttürme bis 2022 finanziell abgesichert https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/29_11_2016_kulturelle_leuchttuerme_bis_2022_finanziell_abgesichert.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes verabschiedete insgesamt 41,5 Mio. Euro

Unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters tagte gestern der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes. Er beschloss Förderungen im Gesamtumfang von 41,5 Mio. Euro.

Seit 2004 fördert die Kulturstiftung des Bundes mehrere kulturelle Spitzeneinrichtungen und Veranstaltungsreihen verschiedener Sparten, die zum internationalen Renommee von Kulturveranstaltungen in Deutschland beitragen. Der Stiftungsrat befürwortete die Fortführung der Förderung aller gegenwärtig geförderten kulturellen Leuchttürme bis zum Jahr 2022 und erstmalig auch eine Erhöhung ihrer Etats. Damit erhalten das Theatertreffen künftig 1,9 Mio. Euro, die Donaueschinger Musiktage 252.000 Euro und die transmediale 550.000 Euro pro jährlicher Ausgabe. Die Berlin Biennale wird ab der nächsten Ausgabe mit 3 Mio. Euro unterstützt. Das Ensemble Modern erhält jährlich 250.000 Euro und der World Cinema Fund 360.000 Euro. Der alle drei Jahre stattfindende Tanzkongress bekommt 960.000 Euro. Die documenta erhält bis 2022 eine Förderung von insgesamt 4,5 Mio. Euro.

2 Mio. Euro stellt die Kulturstiftung des Bundes bis 2020 für das Projekt Neue Auftraggeber nach dem Vorbild der in Frankreich erfolgreichen Initiative Nouveaus Commanditaires zur Verfügung. Lokal organisierte Bürgerinnen und Bürger werden dabei unterstützt, mit international renommierten Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt zu treten, um ein eigenständiges Werk gleich welcher Sparte speziell für ihren Herkunftsort in Auftrag zu geben. Jedermann kann zum Auftraggeber bedeutender Kunstwerke werden – so lautet das Credo der Neuen Auftraggeber. Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt die in Deutschland in Gründung befindliche Gesellschaft der Neuen Auftraggeber darin, die Entwicklung von erst einmal max. 20 Projekten zu erproben. Sie fördert diese Vorhaben bis zur Erarbeitung eines konkreten künstlerischen Entwurfs. Die Akquise zur Finanzierung der Produktion der Werke soll dann durch die lokalen Neuen Auftraggeber organisiert werden. 

Die Kulturstiftung des Bundes beteiligt sich am Beethovenjahr 2020 anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten mit dem Projekt be beethoven, indem sie das Musikfestival PODIUM Esslingen für die Einrichtung von zwölf anderthalbjährigen Residenzen für internationale Künstler/innen mit 1,5 Mio. Euro fördert. Beethoven – einer der meistgespielten Komponisten der Welt – war stets auch ein Querdenker, ein Unangepasster, der die Musikszene seiner Zeit aufgerührt hat und in technischer wie ästhetischer Sicht einen ganz neuen – bürgerlichen – Künstlertypus geschaffen hat. Es geht bei dem Projekt be beethoven um den Versuch, im Geiste Beethovens neue Produktionsweisen im Bereich Musik zu entwickeln und zu erproben, neue Verfahren der Komposition, Technik, Produktion, Aufführung, des Vertriebs und der Vermittlung von klassischer Musik. 

Die Kulturstiftung des Bundes führt den Fonds Doppelpass für Kooperationen von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern fort und stellt hierfür im Zeitraum 2017 bis 2021 weitere 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dies erlaubt zwei weitere Antragsrunden in den Jahren 2017 und 2018. Neu ist, dass die bisherigen Tandems um einen dritten Partner, ein Theater- oder Produktionshaus, das auch im Ausland liegen kann, erweitert werden sollen, damit von vornherein die Voraussetzungen für eine Gastspielfähigkeit der Produktionen eingeplant werden. 

In der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung empfahl die Jury 37 Projekte mit einer Gesamtförderung von 5,7 Mio. Euro, darunter diese: Installationen internationaler, zeitgenössischer Künstler/innen setzen sich unter dem Motto Targeted Interventions am Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden auf unterschiedliche Weise mit Körperlichkeit und Gewalt auseinander. – – – Das Haus der Kunst in München führt mit seiner Ausstellung FMP: The Living Music das Schaffen jener Gruppe vor Augen, die sich seit den 1960ern für bessere Arbeitsbedingungen von jungen Musikern in der Freien Musik einsetzte. – – – In seinem Projekt Reading the Baltic erarbeitet und diskutiert das Literaturhaus Rostock gemeinsam mit Schriftstellern und Übersetzern, Literaturvermittlern und dem Publikum einen internationalen literarischen Kanon zum Ostseeraum mit Texten aus 2.000 Jahren. – – – Die im Iran aufgewachsene und in den USA lebende Künstlerin Shirin Neshat steht im Fokus einer Werkschau der Kunsthalle Tübingen, die sich kritisch mit den gegenwärtigen Rollen von Frauen in patriarchalischen Gesellschaften auseinandersetzt. – – – Theatermacher/innen erhalten im Rahmen des Festivals für internationale Neue Dramatik der Berliner Schaubühne Gelegenheit, sich mit dem gegenwärtigen Stand der Demokratie, ihrer Gefährdung und ihren Widersprüchen zu befassen. – – – Das Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg fragt in seinem Ausstellungsprojekt Verschwindende Vermächtnisse danach, wie Naturkundemuseen auf den Klimawandel und das Schwinden der Artenvielfalt reagieren können. – – – Der 100. Jahrestag der Russischen Revolution ist Anlass für das Kunstfest Weimar, mit dem Projekt Große Erzählungen: 100 Jahre Kommunismus die Frage nach Erbe und Aktualität dieses Gesellschaftssystems zu stellen. – – – Anlässlich des 85. Geburtstages von Alexander Kluge richtet das Essener Museum Folkwang eine umfassende Werkschau aus, deren Schwerpunkt auf dessen virtuosen filmischen Bildcollagen liegt. – – – Herkunftssache ist der Titel eines internationalen Kongresses im Literaturhaus Stuttgart, der soziale, kulturelle und ethnische Herkunft aus einem interdisziplinären Blickwinkel beleuchtet. – – – Give us back our voice! heißt ein Programm, mit dem der Spielmotor München anhand der Arbeiten ostasiatischer Künstler das eurozentristische Politikverständnis infrage stellt, dem zufolge die repräsentative Demokratie als beste aller Staatsformen gilt. – – – Das internationale Festival für zeitgenössische Musik Acht Brücken | Musik für Köln richtet unter dem Motto Ton. Satz. Laut. seinen Fokus auf die südkoreanische Künstlerin Unsuk Chin, eine der bedeutendsten Komponistinnen unserer Zeit. 

Die nächste Jurysitzung im April 2017 findet turnusgemäß in neuer Besetzung statt: Der Stiftungsrat berief Manuel Gogos, Björn Gottstein, Wolfgang Hörner, Gerald Siegmund, Susanne Titz, Bart van der Heide und Almut Wagner für die Jahre 2017 bis 2019 in den Fachbeirat Allgemeine Projektförderung (Jury).

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news-15 Tue, 15 Nov 2016 00:00:00 +0100 Diversity-Programm der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/15_11_2016_diversity_programm_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf dem gestrigen 9. Integrationsgipfel wurden eine „bessere Teilhabe“, eine „stärkere Einbindung“  von Zugewanderten und „faire Chancen“ für sie im Beruf und auf dem Arbeitsmarkt gefordert. Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, sieht darin auch eine Bestätigung für das Vorgehen der Kulturstiftung des Bundes, die sich bundesweit für eine bessere Repräsentation von Zugewanderten in den Kulturinstitutionen einsetzt. Die Kultureinrichtungen müssen ihren Beitrag zu einer gerechteren Stadtgesellschaft leisten, so Völckers.

Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes hat bereits im Sommer 2016 für das bis 2024 laufende Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ 21 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. 

Migration hat die Gesellschaft in Deutschland in der Vergangenheit verändert und wird sie auch in Zukunft verändern. Viele Institutionen haben begonnen, die neue Stadtgesellschaft mitzugestalten, jedoch spiegelt sich in den Kultureinrichtungen die kulturelle Diversität der Städte in den Programmangeboten, im Personal und im Publikum von Kultureinrichtungen noch nicht wider. Weder in Entscheidungspositionen noch im Publikum entspricht der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte ihrem Anteil an der Bevölkerung. 

Die Kulturstiftung des Bundes möchte mit ihrem Programm zu einem Sinneswandel beitragen und Veränderungsprozesse unterstützen, die Migranten den Weg in die Kulturinstitutionen ebnet und für deren angemessene Repräsentation sorgt. Gefördert wird die diversitätsorientierte Öffnung von Kultureinrichtungen in den Bereichen Programmangebot, Publikum und Personal. Hierfür stellt die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programms "360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" Mittel für eine Personalstelle in der Kultureinrichtung („Agenten“) sowie zusätzlich Projektmittel für unterstützende Aktivitäten bereit.

Die Kulturstiftung des Bundes begrüßt die Bewerbung von Kulturinstitutionen aller Sparten für das 360°-Programm. Weitere Informationen unter www.kulturstiftung-bund.de/360

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news-17 Thu, 16 Jun 2016 00:00:00 +0200 Agenten für die neue Stadtgesellschaft (AT) und mehr als 38 Mio. Euro für neue Vorhaben der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/16_06_2016_agenten_fuer_die_neue_stadtgesellschaft_at_und_mehr_als_38_mio_euro_fuer_neue_vorhaben_d.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf seiner gestrigen Sitzung beschloss der Stiftungsrat unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dass die Kulturstiftung des Bundes 38,3 Mio. Euro in neu entwickelte sowie die Fortführung erfolgreicher Programme investieren solle. Im Einzelnen:

Agenten für die neue Stadtgesellschaft (AT) sollen Wege und Formen aufzeigen, wie kulturelle Institutionen das Thema Zuwanderung in ihren Häusern wirkungsvoll umsetzen können. Mit 21 Mio. Euro insgesamt werden zunächst bis 2024 bundesweit 46 Einrichtungen aus Bildender Kunst, Musik, Literatur und Darstellender Kunst gefördert, die einen „Agenten“ über vier Jahre beschäftigen, damit Veränderungsprozesse sowohl in den Institutionen selbst wie auch in der Stadtgesellschaft, auf die diese Institutionen einwirken und ausstrahlen, initiiert und vorangetrieben werden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte dazu: „Die Integration geflüchteter Menschen ist eine aktuelle Herausforderung, der sich auch die Kulturpolitik in besonderer Weise annehmen muss. Durch das Modellprogramm „Agenten für die neue Stadtgesellschaft“ soll das Engagement der Kultureinrichtungen vor Ort verstetigt und erweitert werden. Ich bin überzeugt, dass dieses Programm die beteiligten Kultureinrichtungen nicht nur in der Gestaltung des Zuwanderungsprozesses, sondern auch in ihrem Engagement für eine offene Gesellschaft unterstützen wird.“

Mit dem Programm Tanzland möchte die Kulturstiftung des Bundes das Angebot an zeitgenössischen Tanzproduktionen durch die Förderung von Gastspielen fester Ensembles größerer Häuser oder der freien Szene in den Metropolen ganz gezielt an Gastspielhäusern in kleineren und mittleren Städten erweitern oder dort überhaupt erst in Gang setzen. Die Gastspielförderung erfolgt über längerfristige Kooperationen zwischen den Tanzensembles und den Gastspielhäusern. Bis 2021 stehen dafür 2,35 Mio. Euro zur Verfügung.

Im Schwerpunkt Museen verändern wird neben der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf (Museum Global) und der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin (Globale Resonanzen), nun auch das Museum für Moderne Kunst Frankfurt/M. (MMK) vor dem Hintergrund der eigenen Sammlung die Geschichte der modernen Kunst in eine globale Perspektive rücken. Im ebenfalls mit 800.000 Euro geförderten Projekt Globale Gleichzeitigkeiten geht es um einen Dialog mit Schlüsselwerken lateinamerikanischer Kunst, dessen Ergebnisse sowohl in Frankfurt wie auch in Buenos Aires (im MAMBA) präsentiert werden. In Frankfurt liegt der Fokus auf Werken südamerikanischer Kunst, in Buenos Aires werden hauptsächlich Werke westlicher, insbesondere deutscher Künstler, die in Südamerika wenig bekannt sind, gezeigt.

Seit vielen Jahren engagiert sich die Kulturstiftung des Bundes in modellhaften Projekten für die Kulturelle Bildung. Neben eigens dafür entwickelten Programmen wie „Jedem Kind ein Instrument“ oder den „Kulturagenten für kreative Schulen“ unterstützt sie auch einzelne Projekte und Veranstaltungen wie zum Beispiel den Kongress „Kinder zum Olymp“ der Kulturstiftung der Länder oder den „Symphonic Mob“ des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Die Kulturstiftung des Bundes wird bis zum Jahr 2020 noch einmal 2,73 Mio. Euro für ausgewählte Projekte der Kulturellen Bildung zur Verfügung stellen.

Der Fonds Stadtgefährten – Stadtmuseen in neuen Partnerschaften wird bis zum Jahr 2021 verlängert und erhält weitere 2,7 Mio. Euro. Der Stadtgefährten-Fonds gehört wie auch Museum Global zum Schwerpunkt Museen verändern der Kulturstiftung des BundesEr wendet sich an orts- und regionalgeschichtliche Museen in Städten bis zu 250.000 Einwohnern.

Auch der bereits seit vier Jahren bestehende und stark nachgefragte Fonds TURN für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern wird wiederum verlängert und läuft nun ebenfalls bis 2021, wofür nochmals 3,8 Mio. Euro bewilligt wurden.


Im Rahmen der antragsgebundenen allgemeinen Projektförderung wurden 32 Projekte mit 4,9 Mio. Euro bewilligt, darunter folgende: Das Maxim Gorki Theater Berlin erprobt mit seinem „Refugee Ensemble Project“ die Integration geflüchteter Künstler/innen in Ensembles deutscher Stadttheater. / Anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums veranstaltet das choreografische Zentrum K3 | Tanzplan Hamburg das internationale Residenzprogramm „Together Apart“. / Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt widmet seine Schau „Frau_Architekt“ den immer noch unterrepräsentierten Frauen in der Architektur. / Der Hartware MedienKunstVerein in Dortmund entwirft mit „Die Welt ohne uns“ ein post-humanes Zeitalter. / Das NRW-Forum Düsseldorf lädt 100 Künstler, Designer, Architekten, Wissenschaftler und Unternehmer ein, ihre Utopien für das 22. Jahrhundert im Rahmen der Ausstellung „Planet B“ zu präsentieren. / Die Leipziger Halle 14 reflektiert in ihrem deutsch-zypriotischen Kooperationsprojekt „Terra Mediterranea“ Gegenwart und Zukunft des Mittelmeerraumes, der aktuell vor allem als Flüchtlingsroute im Fokus des politischen Weltgeschehens steht. / Die Zeitgenössische Oper Berlin lässt im Rahmen ihres Festivals „Female Voice of Iran“ die Stimmen iranischer Frauen erklingen, denen in ihrer Heimat seit der Islamischen Revolution das Singen in der Öffentlichkeit verboten ist. / Das Frankfurter Museum Angewandte Kunst zeigt die Schau „Unter Waffen“ zur Ästhetisierung von Waffen und Gewalt in Kunst und Alltag. / Und das Berliner Theaterensemble Nico and the Navigators bringt mit „Silent Songs into the Wind“ Franz Schuberts Lieder in neuer Form zwischen Konzert und Gesang, Tanz und Schauspiel auf die Bühne. Weitere Informationen zu diesen Förderprojekten finden Sie hier.

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news-18 Thu, 09 Jun 2016 00:00:00 +0200 Fonds „Stadtgefährten“ mit 13 neuen Projekten https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/09_06_2016_fonds_stadtgefaehrten_mit_13_neuen_projekten.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Kulturstiftung des Bundes fördert Stadtmuseen in neuen Partnerschaften
 

In ihrer ersten Sitzung am 19. Mai 2016 hat die Fachjury im Fonds „Stadtgefährten“ dreizehn Vorhaben von Stadtmuseen zur Förderung in einer Gesamthöhe von 1,6 Mio. Euro empfohlen.

Mit dem Fonds „Stadtgefährten“ fördert die Kulturstiftung des Bundes neue Partnerschaften von Stadtmuseen mit Gruppen oder Akteuren aus den jeweiligen Städten, die kooperativ zu Fragen der städtischen Gesellschaft arbeiten. Der Fonds gehört zum Förderschwerpunkt „Museen verändern“, mit dem die Kulturstiftung des Bundes die Museen in Deutschland dazu anregen will, den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft zu begegnen.

„Stadtmuseen müssen sich öffnen, wenn sie in der Zukunft Bestand haben wollen“, ist Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, überzeugt. „Gerade in den kleineren Städten können die Museen, wenn sie die Menschen vor Ort zur Mitwirkung einladen, wichtige Orte sein, die den Wandel unserer Stadtgesellschaften aktiv mitgestalten.“ Der Fonds „Stadtgefährten“ will mit den geförderten Projekten beispielhaft erproben, wie ein derartiger Ansatz in der Praxis aussehen kann.

Der Fonds richtet sich an Stadtmuseen in Städten mit bis zu 250.000 Einwohnern. Die gemeinsamen Vorhaben mit einem oder mehreren Partnern werden über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren realisiert und mit jeweils bis zu 150.000 Eurogefördert. Wichtiger Bestandteil der Förderung ist die personelle Verstärkung des Museumsteams durch eine geeignete Projektleitung.

Die Mitglieder der Stadtgefährten-Jury sind Prof. Dr. Hans-Jörg Czech (Direktor Hamburg Museum), Prof. Dr. Martin Eberle (Stiftungsdirektor Schloss Friedenstein Gotha), Susanne Gesser (Abteilungsleiterin Ausstellen und Vermitteln / kinder museum Historisches Museum Frankfurt), Dr. Jutta Götzmann (Direktorin Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte) und Dr. Reinhard Spieler (Direktor Sprengel Museum Hannover).


Weitere Informationen zum Fonds Stadtgefährten sowie den Fördergrundsätzen finden Sie unter kulturstiftung-bund.de/stadtmuseum. Nähere Auskünfte gibt Ihnen auch gern Carl Philipp Nies unter Tel. +49 (0)345 2795-2387.

 

Neue Stadtgefährten-Projekte:
 

Wie erinnern Zeitgenossen das städtische Leben in der DDR? Dieser Frage geht dasKulturhistorische Museum Görlitz mit seinen Partnern in der Ausstellung „Erfahrung DDR!“ nach. In Kooperation u.a. mit einer örtlichen Wohnungsbaugesellschaft und dem Fotomuseum sind die Bürger/innen der Stadt eingeladen, private Erinnerungsstücke zu zeigen und ihre Erlebnisse mit jenen Görlitzern zu teilen, die nach 1989 geboren oder in die Stadt gezogen sind. 

Partner: Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec, Philharmonische Brücken e.V., KommWohnen GmbH, Fotomuseum Görlitz und weitere

 

Das Zusammenleben in einer Einwanderungsgesellschaft beleuchtet das Hellweg-Museum Unna aus Sicht der einheimischen wie der zugewanderten Bevölkerung. Für das Projekt „ankommen – auskommen“ kooperiert das Museum u.a. mit dem Caritasverband; das Westfälische Literaturbüro sowie ein Theater entwickeln geeignete Formate der Beteiligung und Präsentation. Besonderer lokaler Bezugspunkt ist dabei die 1951 im Stadtteil Unna-Massen eingerichtete Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge. 

Partner: Caritasverband für den Kreis Unna, Westfälisches Literaturbüro in Unna, theater narrenschiff

 

Was Freiheiten im städtischen Leben aus heutiger Sicht bedeuten, erkundet das Stadtmuseum Memmingen ausgehend von den Memminger „Zwölf Artikeln“. Das historische Dokument gilt als eine der europaweit ersten Niederschriften von Menschen- und Freiheitsrechten. Für das Ausstellungsprojekt „Zeitmaschine Freiheit“ arbeitet das Museum mit dem Jugendamt, der Lebenshilfe, dem Landestheater Schwaben und weiteren Einrichtungen in Memmingen zusammen. 

Partner: Kolping Akademie, Lebenshilfe Memmingen, Landestheater Schwaben, Kulturverein der schwäbischen Hausfrauen, Kulturwerkstatt Memmingen und weitere

 

Das Projekt „Unter uns? Sinti in Ostfriesland und Leer“ will die Geschichte der Sinti in der Region im Dialog erforschen und erzählen. In Leer lebende Sinti stellen dem geschichtswissenschaftlichen Blick „ihre“ Geschichte gegenüber und tragen eigene Inhalte für die Ausstellung zusammen. Das Heimatmuseum Leer kooperiert dazu mit dem Sinti-Verein Ostfriesland und fragt auch nach der Sichtweise der Ausstellungsbesucher. 

Partner: Sinti-Verein Ostfriesland Leer 
 


Wie gestaltet sich das Zusammenleben und -wohnen von Ludwigsburger/innen aus rund 140 Ländern? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung „hin und weg“ des Ludwigsburg Museums. Gemeinsam mit regionalen Partnern und den Bewohner/innen der Stadt erarbeitet das Museum eine aktuelle Bestandsaufnahme urbaner Lebens- und privater Wohnräume. Architekturinstallationen an öffentlichen Plätzen verlängern die Ausstellung in den Stadtraum hinein. 

Partner: Deutsch-Französisches Institut, Büro für Integration und Migration, Labor Ateliergemeinschaft und weitere

 

Das Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim untersucht in Kooperation mit den Werkstätten für Behinderte Rhein-Main das Thema Inklusion. In dem Projekt „StadtMuseum inklusive“ soll das Museum selbst auf den Prüfstand gestellt und die Stadt aus Sicht von Menschen mit Unterstützungsbedarf in den Blick genommen werden. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit sollen durch eine Tagung wissenschaftlich reflektiert und der Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Partner: Werkstätten für Behinderte WfB Rhein-Main, Kunstverein Rüsselsheim, Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel

 

Das Ausstellungsprojekt „Mit 17… – Jugend in Paderborn“ lässt Jugendliche über ihre Stadt sprechen. Gemeinsam mit ihnen untersucht das Stadtmuseum Paderborn, wie sich Alltag und Lebensgefühl jugendlicher Paderborner im 20. Jahrhundert verändert haben. Ein Netzwerk mit Akteuren aus der Kulturszene ermöglicht neue Formate und ungewöhnliche Ausstellungsorte. 

Partner: Jugendamt Paderborn, Zwischenstand e.V., Lektora Verlag, Paderborner Kreaturen e.V. und weitere
 

 

Die Museen der Stadt Kempten erproben, wie die Bevölkerung bereits in den Entstehungsprozess eines Stadtmuseums einbezogen werden kann. Das Projekt „Stadtexpedition“ erarbeitet über einen Zeitraum von zwei Jahren, was für die Kemptener „Heimat“ bedeutet und was sie von ihrem künftigen Stadtmuseum erwarten. Um möglichst viele Gruppen in der Stadt zu erreichen, kooperieren die Museen u.a. mit dem Theater in Kempten, der örtlichen Diakonie und Bildungseinrichtungen. 

Partner: TiK – Theater in Kempten, Künstlerhaus e.V. und weitere

 

Die Kontroverse um Wohnutopien und Lebenswirklichkeiten im Tübinger Süden macht das Stadtmuseum Tübingen zum Thema seiner Sonderausstellung „Zwischen Paradies und Hölle“. Städtebaulichen Visionen und medialen Darstellungen der „grünsten Stadt Deutschlands“ wird die Sichtweise der Bewohner gegenüberstellt. Durch Interventionen im Stadtraum erarbeiten die Menschen vor Ort Module der Ausstellung mit und verändern sie fortlaufend. 

Partner: Werkstadthaus Tübingen / Werkstatt für Eigenarbeit, Nachbarschaftliche Selbsthilfe, Kirch am Eck und weitere

 

Mit dem Projekt „ANKOMMEN. bauen wohnen leben“ thematisiert das Heimatmuseum Bernau die Stadt Bernau bei Berlin als wachsende Kommune. Vier künstlerische Auseinandersetzungen verdeutlichen anhand der städtischen Architektur, wie sich Bernau in den letzten 100 Jahren durch Einwanderung und Zuzug entwickelt hat. Im Austausch mit Bernauer Bürger/innen und Institutionen geht es auch um die Frage, wie das Zusammenleben in Zukunft gestaltet werden soll. 

Partner: AWO Kreisverband, Verein Baudenkmal Bundesschule Bernau, WOBAU Bernau, BeSt Bernauer Stadtmarketing und weitere

 

In Kooperation mit der Bildungs- und Begegnungsstätte KURVE plant das Museum Wustrow im Wendland eine Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe, die das Thema Flucht aus aktueller wie historischer Perspektive in den Blick nimmt. In verschieden Formaten und im Dialog mit Geflüchteten und Einheimischen werden Geschichten vom Weggehen und Ankommen gesammelt und in der Ausstellung „Stadt / Land / Flucht“ zusammengeführt. 

Partner: KURVE Wustrow – Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion, Gymnasium Lüchow und weitere

 

Das Museum für Stadtgeschichte Freiburg macht eine Kernaufgabe von Stadtmuseen – das Sammeln – zum Zentrum seines Vorhabens. Im Projekt „Freiburg sammelt – Erinnerungen für morgen“ kooperiert das Museum mit dem Literaturbüro Freiburg, dem Büro für Migration und Integration und dem Performancekollektiv Turbo Pascal. Gemeinsam wird die Frage gestellt, wie die Sammlungspraxis neu ausgerichtet werden kann, um die Alltagskultur von und mit Freiburgern unterschiedlicher Herkunft darzustellen und zu bewahren. 

Partner: Amt für Migration und Integration, Literaturbüro Freiburg, Performancekollektiv Turbo Pascal

 

Mit dem Projekt „DURCH_EINANDER“ untersucht das Museum Neuruppin, wie neue und langjährige Bewohner Neuruppins den Stadtraum wahrnehmen und nutzen. In Feldforschungen erkunden Alteingesessene und Flüchtlinge gemeinsam, wo es Potenzial für Begegnungsorte gibt. Sechs städtische Orte werden durch Veranstaltungen oder Aktionen umgenutzt. Eine Ausstellung dokumentiert den Prozess der Stadterkundung und hält interaktive Angebote zur Stadtwahrnehmung bereit. 

Partner: ESTAruppin e.V. (Hauptpartner), Kreissportbund Ostprignitz-Ruppin, Fontane Festspiele Neuruppin, Verein „Wir die InnenStadt“ und weitere.

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news-19 Wed, 04 May 2016 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes fördert 13 neue Kooperationen im Theaterfonds Doppelpass https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/04_05_2016_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_13_neue_kooperationen_im_theaterfonds_doppelpass.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Mit dem Fonds Doppelpass fördert die Kulturstiftung des Bundes bereits seit 2011 gezielt Kooperationen zwischen freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern und unterstützt sie bei der Erprobung neuer Formen der Zusammenarbeit und künstlerischer Produktion. Der Fonds Doppelpass erfreut sich bei Antragstellern aus ganz Deutschland hoher Beliebtheit und ist seit fünf Jahren ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen in der Theaterlandschaft geworden.

Die Jury des Theaterfonds „Doppelpass“ der Kulturstiftung des Bundes hat auf ihrer jüngsten Sitzung entschieden, dass nochmals 13 Kooperationen (Kurzbeschreibungen siehe unten) Fördergelder in einer Gesamthöhe von 1,9 Mio. Euro erhalten. Damit erhöht sich die Anzahl der im Fonds Doppelpass geförderten Theaterpartnerschaften auf nunmehr 59 insgesamt. 

Das Kernstück des Fonds Doppelpass bildet ein zweijähriges Residenzprogramm, das Künstlerinnen und Künstlern beider Seiten den nötigen Freiraum eröffnen soll, ihre Strukturen und Arbeitsweisen produktiv zu verbinden. Die Partnerschaften werden über einem Zeitraum von zwei Spielzeiten realisiert und mit jeweils bis zu 150.000 Euro gefördert. Zusätzlich unterstützt der Fonds Gastspiele aus den geförderten Partnerschaften, um zu ermöglichen, dass ausgewählte Ergebnisse der Zusammenarbeit auch an weiteren Orten innerhalb Deutschlands und im Ausland gezeigt werden.

Die Mitglieder der Doppelpass-Jury sind Katja Aßmann (Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr), Tunçay Kulaoğlu (Dramaturg, Autor und Übersetzer, Berlin), Holger Schultze (Intendant am Theater Heidelberg), Manuel Schöbel (Intendant der Sächsischen Landesbühnen) und Christine Wahl (Journalistin).

Weitere Informationen zum Fonds Doppelpass finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/doppelpass und im Onlineforum unter doppelpass.kulturstiftung-bund.de. Nähere Auskünfte gibt Ihnen gern auch Sebastian Brünger unter Tel. +49 (0)345 2997-163.

 

 

Neue Doppelpass-Kooperationen:

Mit dem Projekt „fremdKörper“ stellen sich das SETanztheater Nürnberg und das Stadttheater Ingolstadt gemeinsam der Herausforderung, eine neue Tanztheatersparte am Haus zu etablieren. In drei partizipativen Tanzprojekten werden gemischte Ensembles aus Tänzern, Schauspielern und Laien zusammengestellt und ungewohnte Arbeitsweisen erprobt.
 

Unter dem Motto „Ceci n’est pas un HYPE!“ greifen die Tandempartner copy & waste und Schauspiel Leipzig den derzeitigen Hype um Leipzig auf. In einem Audiowalk sowie Performances im und außerhalb des Theaters werden Inszenierungsstrategien einzelner Protagonist/innen, Gruppen und Stadtteile Leipzigs zum Thema – mit der zentralen Frage: Wer gewinnt/verliert was durch den Hype? 


Das Landestheater Schwaben und die geheimagentur begeben sich auf eine ‚archäologische‘ Forschungsreise durch das Allgäu, um private Geschichten und persönliche Dinge zu sammeln und zu verdichten. Mit einem mobilen Recherchefahrzeug, einem lokalen Fundbüro, einem Theaterlabor und einer abschließenden Bühneninszenierung werden „Die Vereinigten Vergangenheiten“ auf ihr utopisches Potenzial befragt und als Ressource für Zukunftsvisionen genutzt.


Mit dem Recherchetheaterprojekt „Stoff“ erkunden recherchepool und das Theater Bielefeld die lokalen und globalen Zusammenhänge der internationalen Textilproduktion. Ausgehend von der traditionsreichen Bielefelder Textilbranche durchleuchten im ersten Jahr verschiedene Teams aus Wissenschaft, Journalismus und Künsten die weltweiten Wertschöpfungsketten, um im zweiten Jahr spartenübergreifende Projekte für die Bühne sowie filmische und wissenschaftliche Studien zu entwickeln. 


Der Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr und die Europäische Gemeinschaft für Kulturelle Angelegenheiten mit Sitz in Berlin nehmen in „Performing Politics of Care“ die Jubiläen der russischen Oktoberrevolution und des Mai 1968 zum Ausgangspunkt, um mit sozialer Imagination der scheinbaren Alternativlosigkeit im kapitalistischen Realismus entgegenzutreten. An der Schnittstelle von Theater, Theorie und Politik werden in zwei Laboren und zwei Inszenierungen Auswege aus den Sackgassen der Gegenwart gesucht.  


In Berlin verbinden sich die Sophiensaele und das Lwowski Kronfoth Musiktheaterkollektiv, um das Musiktheater in der freien Szene zu stärken und zwei große Opern zu bearbeiten. Unter dem Titel „Die Todesqualle oder Wer flüstert, der lügt“ werden Puccinis „Turandot“ und Beethovens „Fidelio“ in zwei öffentlichen Studienreihen erforscht und in zwei Abschlussinszenierungen auf die Bühne gebracht.


Das Berliner Theaterkollektiv Futur II Konjunktiv und das Theater Trier untersuchen über zwei Spielzeiten die politischen Emotionen der Angst und der Solidarität als Motivation politischen Handelns. Mittels vier Interventionen im Stadtraum von Marx‘ Geburtsstadt wird dem Ruf „Hoch die internationale Solidarität!“ nachgegangen und in zwei Bühneninszenierungen die Klassensolidarität im Europa von heute befragt.


Das Junge Theater Bremen und das kainkollektiv Bochum gehen gemeinsam auf die Suche nach den digitalen und politischen Märchen einer neuen europäisch-globalen Generation. Zu diesem Zweck beabsichtigen sie ein internationales Ensemble auf Zeit zu gründen, das in zwei spartenübergreifenden Bühnenprojekten von kommenden Geschichten – „Of Coming Tales“ – berichten wird.


K.A.U. & Wdowik und das Staatstheater Darmstadt erarbeiten eine Oper, welche die europäische Krise besingt. Dafür fahren sie bis an die Grenze Nordpolens. Im Gepäck ein Libretto, das sie auf der Strecke mit Ensemblemitgliedern und lokalen Musik-Gruppen für die Kamera in Szene setzen. Diese Reise ist die musikalische und filmische Grundlage für die Oper „Fiasko“, die 2018 in Darmstadt uraufgeführt wird.


Das Stuttgarter Künstlerduo Herbordt/Mohren und das Badische Staatstheater Karlsruhe unterziehen das Mehrspartenhaus mit „Das Repertoire“ einer interdisziplinären Institutionenkritik. Mit einem mobilen Büro, einer Publikumsstudie, einer Theaterreise und einer Produktion, die das ganze Haus bespielt, erproben sie andere Formate der Begegnung und fragen nach der Zukunft des Theaters.


Die Leipziger Performance-Gruppe internil und der Berliner Theaterdiscounter beschäftigen sich mit Apokalyptik und „Stammeskultur“ in den neuen Sozialen Medien. Ihr Projekt „Gog/Magog“ ist eine Recherche in vier Etappen, die Netzdiskurse zu aktuellen Krisen erforschen und zu einer abschließenden Inszenierung verdichten wird. Dabei werden Techniken aus Schauspiel, Performance und Virtual Reality verschränkt, um das Digitale ins Analoge zu überführen.


Das Kölner Regie- und Autorenduo Hofmann & Lindholm und das Staatstheater Stuttgart verbünden sich unter der Überschrift „Res Publica“ für ein langfristig angelegtes Experiment. Gemeinsam mit dem Ensemble, den Gewerken und Abteilungen des Theaters wollen sie sich unter Beteiligung des Publikums über die Inszenierung einer Lüge verständigen: Eine Aufführung, die regulär angekündigt, bejubelt und besprochen werden wird, obwohl sie niemals so stattgefunden haben wird, wie es die Behauptung nahelegt. 


Das junge Gestalterkollektiv yrd.works aus Offenbach und der Mousonturm Frankfurt unterziehen das Konzept des Künstlerhauses einer Revision und entwickeln verschiedene architektonisch-performative Interventionen. Während zunächst im Mousonturm durch sechs Skulpturen alternative Handlungs- und Begegnungsräume entstehen, wird später in Offenbach das postdisziplinäre „Künstlerhaus 2.0“ errichtet.

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news-20 Thu, 25 Feb 2016 00:00:00 +0100 Jahrespressekonferenz der Kulturstiftung des Bundes: „Positiver Wachstumsschub“ https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/25_02_2016_jahrespressekonferenz_der_kulturstiftung_des_bundes_positiver_wachstumsschub.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes „Die Kultur hat das Potenzial, mit den rasanten Veränderungen in der Gesellschaft Schritt zu halten.“ Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, sieht ein großes Verantwortungsbewusstsein in den Kulturinstitutionen, den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden. „Wir erleben einen positiven Wachstumsschub“, der sich in einem großen zivilgesellschaftlichen Engagement großer und kleiner Einrichtungen im ganzen Land zeige. „Die Rolle der Kultur ist gegenwärtig so unbestritten wie selten zuvor.“ Deshalb müsse alles dafür getan werden, dass die Institutionen ihre Aufgaben ohne Einschränkungen wahrnehmen können.

Die Kulturstiftung des Bundes könne auf jahrelange Erfahrung mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen zurückgreifen und sei deshalb für die gegenwärtige Situation bestens präpariert. Sie werde allerdings kein spezifisch auf Flüchtlingsfragen zugeschnittenes Programm auflegen. Stattdessen sollen geeignete Formate für den Zusammenhalt der Stadtgesellschaften entwickelt werden, damit die gesamte Gesellschaft profitiere. „Wir alle brauchen Hilfe“, sagte Völckers.

Einen Schwerpunkt setzt die Kulturstiftung des Bundes weiterhin auf das Thema „Museen verändern“: Wie müssen sich Museen im Blick auf ein zukünftiges Publikum verändern, wie können sie den Herausforderungen der Globalisierung begegnen? Mit ihrem Programm „Fellowship Internationales Museum“ sollen Museen in Deutschland dazu angeregt werden, ihre Themen, Arbeitsweisen und Ausrichtungen zu internationalisieren. Das bis 2018 laufende Programm ermöglicht Museen, hochkarätige Nachwuchswissenschaftler/innen und Kurator/innen aus aller Welt an ihren Häusern zu beschäftigen. Weiterhin zielt das Programm darauf, die interkulturelle Kompetenz innerhalb deutscher Museumseinrichtungen zu verbessern und internationale Netzwerke von Wissenschaftlern, Kuratoren und Museologen zu stärken.

Die Geschichte der Kunst unter Rückgriff auf ihre Sammlungen in einer globalen Perspektive neu erzählen werden zwei große Ausstellungsprojekte im Jahr 2017: Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen („Museum Global“) im Düsseldorfer K20 sowie die Neue Nationalgalerie Berlin („Globale Resonanzen“) im Hamburger Bahnhof arbeiten an einem neuen Kanon ihrer Sammlungen, der den europäisch, westlich geprägten Blick auf die Moderne auf den Prüfstand stellt.

Stadtmuseen sollten sich wieder stärker als Gemeinsinn und Identität stiftende Institutionen in der Stadt profilieren können. Der Fonds „Stadtgefährten“ fördert eine solche Entwicklung in Städten mit bis zu 250.000 Einwohnern. Ziel des Fonds ist es, Experimente zu unterstützen, die die Stadtgesellschaft zur Mitwirkung an der Museumsarbeit animieren und das Hineinwirken des Museums in die Stadt erproben.

50 Mio. Euro hat die Kulturstiftung des Bundes allein im Jahr 2015 für neue Programme und Förderprojekte veranschlagt, die in diesem und den kommenden Jahren realisiert werden.

Dazu gehören das „RomArchive“, ein internationales digitales Archiv, in dem Sinti und Roma von ihrer Kunst und Kultur erzählen. Sichtbar und zugänglich wird der Reichtum einer jahrhundertealten und bis in die Gegenwart überaus lebendigen wie vielseitigen künstlerischen und kulturellen Produktion, die eng mit der europäischen verwoben ist. 2018 geht das von der Stiftung Deutsche Kinemathek technisch umgesetzte Archiv online. (3,8 Mio. Euro)

Aus Anlass des einhundertjährigen Bestehens des Bauhaus fördert die Kulturstiftung des Bundes mit 16,5 Mio. Euro ein umfang- und facettenreiches Programm „Bauhaus 2019“ an den Bauhaus-Standorten, in dem das historische Erbe, die internationale Wirkung und die zeitgenössische Relevanz des Bauhaus bundesweit zur Geltung kommen sollen.

Mit dem auf fünf Jahre angelegten Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“fördert die Kulturstiftung des Bundes die Weiterentwicklung und Neukonzeption von Kultureinrichtungen im ländlichen Raum. Es gilt, die Lebensqualität im ländlichen Raum durch eine zukunftsweisende kulturelle Infrastruktur zu sichern. In zunächst vier Modellregionen (Oderbruch, Südniedersachsen, Saarpfalz, Schwäbische Alb) entwickeln die Institutionen gemeinsam mit der Bevölkerung Konzepte für eine Transformation ihrer Kultureinrichtungen. (13,5 Mio. Euro)

Im Jahr 2016 wird die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, die von der Kulturstiftung des Bundes pro Ausgabe mit 2,5 Mio. Euro gefördert wird, ein Highlight der internationalen Kunstszene sein. Das kuratorische Team DIS gab auf der Jahrespressekonferenz erstmals die Hauptausstellungsorte der 9. Berlin Biennale bekannt: die Akademie der Künste am Pariser Platz, die ESMT European School of Management and Technology, eine private Wirtschaftshochschule im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR. Am Landwehrkanal in Kreuzberg wird ein ehemaliger Telekommunikationsbunker renoviert und die Feuerle Collection beherbergen, das Fahrgastschiff Blue-Star der Reederei Riedel dient als Ausstellungsort und Ort für Veranstaltungen und Performances, die KW Institute for Contemporary Art stehen für das historische Erbe der Berlin Biennale.

DIS will die Paradoxien greifbar machen, die die Welt im Jahr 2016 zunehmend prägen: das Virtuelle als das Wirkliche, Nationen als Marken, Menschen als Daten, Kultur als Kapital, Wellness als Politik, Glück als Bruttoinlandsprodukt und so weiter: „Lasst uns die Probleme der Gegenwart dort aufzeigen, wo sie geschehen, um sie so – anstatt zum bloßen Objekt der Betrachtung – zu einem Handlungsgegenstand zu machen.“

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news-21 Thu, 10 Dec 2015 00:00:00 +0100 37 Mio. Euro für neue Programme und Förderprojekte https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/10_12_2015_37_mio_euro_fuer_neue_programme_und_foerderprojekte.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Kulturstiftung des Bundes investiert 37 Mio. Euro in neue Programme und Förderprojekte


Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Monika Grütters verabschiedete auf seiner heutigen Sitzung neue Vorhaben der Stiftung für insgesamt knapp 37 (36.975.000) Mio. Euro.
 

16,5 Mio. Euro für „Bauhaus 2019“

Aus der Geschichte der Moderne sticht das Bauhaus als Solitär heraus, weil es ein weitreichendes Modell für außerordentlich offene Bildungs- und Produktionsprozesse darstellte. 2019 begeht Deutschland mit Partnern in aller Welt das 100. Gründungsjubiläum des Bauhaus. Damals wie heute lauten die brisanten Fragen: Welche Rolle spielen Kunst und Kultur, um die schöpferischen Kräfte von Individuen freizusetzen und die Gesellschaft gemeinsam zu gestalten? Welche Lebensformen können auf die gegenwärtigen Herausforderungen reagieren? Wie wollen wir in Zukunft das Zusammenleben gestalten? In welchen Häusern? In welchen Städten?

Aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Bauhaus fördert die Kulturstiftung des Bundes ab 2016 ein umfang- und facettenreiches Gesamtprogramm, in dem das historische Erbe, die internationale Wirkung und die zeitgenössische Relevanz des Bauhaus bundesweit zur Geltung kommen sollen. Neben großen Jubiläumsschauen an den sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen in Weimar, Dessau und Berlin fördert die Kulturstiftung des Bundes mit Bauhaus Agenten ein mehrjähriges Vermittlungsprogramm für die neuen Bauhausmuseen und richtet den Fonds Bauhaus heute ein, in dem ab 2016 internationale Projekte zur Aktualität der Ideen und Methoden des historischen Bauhaus auf Antrag gefördert werden können.

Eigens aus Anlass des Bauhaus-Jubiläums haben sich bisher neun Bundesländer zum Bauhaus-Verbund zusammengeschlossen, der neben einer Eröffnungs-Festwoche in Berlin deutschlandweit aktuell 14 große Ausstellungsvorhaben plant und koordiniert, die darstellen, wo und wie das Bauhaus Architektur, Städteplanung, Typografie, Gestaltung, Fotografie, Tanz u.v.m. geprägt hat. Das Bauhaus-Jubiläum soll mit dem Programm „Bauhaus 2019“ zu einem Ereignis von nationaler Strahlkraft avancieren, welches das Bauhaus als Erfolgsgeschichte für die internationale Wirkungsgeschichte der Moderne würdigt. Mehr Informationen finden Sie hier.
 

13,5 Mio. Euro für „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“

Anhand von vier Modellregionen in Südniedersachsen, dem Oderbruch, der Saarpfalz und der Schwäbischen Alb sollen Konzepte für eine Transformation der kulturellen Infrastruktur in ländlichen Gebieten entwickelt und umgesetzt werden, die auf den dortigen demografischen Wandel reagieren. Dabei geht es nicht allein darum, möglichst viele Einrichtungen zu bewahren, sondern sie vor allem unter den aktuellen Bedingungen zukunftsfähig zu machen: Wie soll ein attraktives Kulturangebot für die Region in Zukunft aussehen und auf wen muss es zugeschnitten werden? Wie kann es anders organisiert werden? Gefördert werden Projekte und künstlerische Ansätze mit Pionierfunktion, die neue Wege kultureller Produktion aufzeigen können.

Neben der Umsetzung von konkreten Projekten in den Modellregionen will das TRAFO-Programm exemplarische Erfahrungen sammeln und auf ihre Übertragbarkeit hin prüfen, um so eine weitreichende Debatte um die kulturellen Ressourcen in strukturell marginalisierten Gebieten anzustoßen: Wie können sich Institutionen neu erfinden? Wie gelingt die Bürgerorientierung? Wie können sich kommunale Angebote ergänzen und welche Allianzen zwischen Kultur, Politik und Verwaltung können gebildet werden? TRAFO ist zunächst auf fünf Jahre hin angelegt.
 

Verlängerung: transmediale erhält bis 2022 jährlich 450.000 Euro 

Die transmediale berlin unter der aktuellen Leitung von Kristoffer Gansing ist das größte internationale Festival für Medienkunst in Deutschland und beschäftigt sich in Ausstellungen und Konferenzen mit den sozialen und ästhetischen Dimensionen neuer Technologien. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die transmediale seit 2004 als einen ihrer kulturellen Leuchttürme. Mit den nunmehr bereitgestellten 2,25 Mio. Euro behält die transmediale Planungssicherheit für weitere fünf Jahre.
 

155.000 Euro für die Ausstellung „Homosexualität_en“ in Münster 

Vor dem Hintergrund des enormen Erfolgs der Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin und dem Schwulen Museum (ca. 60.000 Besucher Juni – Dezember 2015) hat das LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster Interesse an einer Übernahme der Ausstellung im Jahr 2016 bekundet. Die Folgeausstellung in Münster wird wiederum gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder gefördert.
 

4,57 Mio. Euro für 30 neue Projekte in der allgemeinen Projektförderung 

Im Rahmen der antragsgebundenen allgemeinen Projektförderung empfahl die interdisziplinäre Jury auf ihrer jüngsten Sitzung im Oktober 2015 30 Projekte aus allen Sparten mit einem Förderumfang von 4,57 Mio. Euro. Informationen zu allen Projekten finden Sie hier.

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news-22 Wed, 16 Sep 2015 00:00:00 +0200 Einladung zur Ausstellung THE PROBLEM OF GOD https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/16_09_2015_einladung_zur_ausstellung_the_problem_of_god.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

nach der im Juni in Köln ausgerichteten Konferenz „Ihr aber glaubet – Über Religion und Wachstumsdenken“ und unserem Magazin #24 mit dem Schwerpunkt „Religion“ fördert die Kulturstiftung des Bundes in diesem Jahr ein drittes großes Projekt, das sich einer weiteren Facette des Themas widmet:

Die Ausstellung THE PROBLEM OF GOD im K21 Ständehaus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf versammelt Werke von rund 40 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, die sich zeitgenössisch mit christlichen Motiven, Themen oder Fragestellungen auseinandersetzen. Die von Isabelle Malz kuratierte Schau eröffnet am Freitag, 25. September 2015 um 19.00 Uhr. Anlass der Ausstellung ist das Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils, das vor 50 Jahren in Rom zu Ende gegangen ist und von der Deutschen Bischofskonferenz mit einem Gedenkjahr begleitet wird.

THE PROBLEM OF GOD stellt christliche Ikonografie als Bestandteil des kollektiven Bild- und Textgedächtnisses hauptsächlich aus den vergangenen 25 Jahren vor. Der Fokus richtet sich auf Arbeiten, die zwar auf christliche Bilder oder Themenfelder Bezug nehmen, diese jedoch befragen, transformieren und in neue inhaltliche wie bildästhetische Zusammenhänge überführen.

„Der Umgang mit den überlieferten Bildmotiven ist offen, häufig auch spielerisch, in jedem Falle sehr experimentell und insofern fern jeder Ambition, solche Bildtraditionen nahtlos fortsetzen zu wollen. Stattdessen begegnet man vermeintlich vertrauten Symbolen, um schließlich festzustellen, wie fremd ihr Inhalt geworden ist. Ursprünglich christliche Bildzeichen werden bis auf ihre Hülle entleert, um sie probehalber mit neuen Bedeutungen zu füllen. Inhalte wandeln und verschieben sich, ikonografische Motive erhalten ein neues Gesicht. Ihre Entzifferung führt keineswegs automatisch zu einem religiösen Gehalt, erst recht keinem altvertrauten.“ (Reinhard Hoeps im Magazin #24)

Ausgestellt werden Werke u.a. von Georges Adéagbo, Eija-Liisa Ahtila, Francis Alÿs, Francis Bacon, Michaël Borremans, Pavel Büchler, Andrea Büttner, Flavio de Carvalho, Paul Chan, Berlinde De Bruyckere, Tacita Dean, Andrew Esiebo, Harun Farocki, Katharina Fritsch, Douglas Gordon, Gary Hill, Emma Kay, Hubert Kiecol, Katarzyna Kozyra, Little Warsaw, Thomas Locher, Kris Martin, Aernout Mik, Boris Mikhailov, Santu Mofokeng, Hermann Nitsch, Robert Rauschenberg, Ad Reinhardt, Rosemberg Sandoval, James Turrell, Bill Viola, Paloma Varga Weisz, Danh Võ und Aby Warburg.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert die Ausstellung mit 500.000 Euro.

Die Pressekonferenz findet am 24. September 2015, 11 Uhr, im K21 statt.

Mehr Informationen finden Sie unter www.kunstsammlung.de und www.kulturstiftung-bund.de.

Mit freundlichen Grüßen

Ihrer TaHo

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news-23 Thu, 20 Aug 2015 00:00:00 +0200 Kunst/Natur. Künstlerische Interventionen im Museum für Naturkunde Berlin https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/20_08_2015_kunstnatur_kuenstlerische_interventionen_im_museum_fuer_naturkunde_berlin.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

am Donnerstag, 27.8.2015, 19.30 Uhr präsentiert das Museum für Naturkunde Berlinerste Ergebnisse des Modellprojekts

Kunst/Natur. Künstlerische Interventionen im Museum für Naturkunde Berlin

das die Kulturstiftung des Bundes gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde Berlin, einem der weltweit bedeutendsten naturkundlichen Forschungsmuseen, initiiert hat. Das Projekt läuft über insgesamt vier Jahre und wird mit 785.000 Euro gefördert. Es gehört in eine Reihe von Projekten der Kulturstiftung des Bundes, bei denen es darum geht, Museen eine zukunftsweisende Entwicklung durch die Erprobung neuer Präsentations- und Vermittlungsformen zu ermöglichen.

Bei „Kunst/Natur“ sollen künstlerische Erkundungen dem Naturkundemuseum neue Perspektiven eröffnen. Wie verändert Kunst in naturkundlichen Ausstellungs- und Sammlungsräumen die Wahrnehmung der Objekte? Das Projekt versteht sich als ein Experimentierfeld, das die Grenzen zwischen Kunstbereich und Naturkundemuseum probeweise überschreitet, um so die Wechselwirkungen von zeitgenössischer Kunst, Museumspraxis und Naturforschung zu nutzen.

Das Museum für Naturkunde Berlin lädt in Zusammenarbeit mit einem Kuratorenteam Künstlerinnen und Künstler dazu ein, in Auseinandersetzung mit den musealen Objekten des Naturkundemuseums neue Werke zu entwickeln. Vom 28.8.2015 bis zum 29.11.2015 sind zunächst Interventionen mit Werken von 

A K Dolven, Saâdane Afif, Sabine Scho & Andreas Töpfer zu sehen.  

Insgesamt sind bis 2018 vier Interventionsrunden geplant, bei denen sich ausgewählte internationale Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Bildende Kunst, Klangkunst und Literatur mit dem Forschungsmuseum, seiner Geschichte und seinen Sammlungen in eigenen Werken auseinandersetzen.

Kuratorenteam: Gaby Hartel (Klangkunst), Cord Riechelmann (Literatur), Bergit Arends (Bildende Kunst, ab 2016). Berater für Bildende Kunst (bis 2016): Juan Gaitán. Projektleitung: Anita Hermannstädter

Mehr Informationen finden Sie unter kunst.mfn-berlin.de oder Sie wenden sich an Dr. Gesine Steiner, 030/2093 8917, gesine.steiner@mfn-berlin.dewww.naturkundemuseum-berlin.de.

Wir freuen uns, Sie zur Vernissage begrüßen zu dürfen! Der Presserundgang findet am selben Tag bereits um 14 Uhr statt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihrer TaHo

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news-24 Tue, 23 Jun 2015 00:00:00 +0200 Die Kulturstiftung des Bundes investiert 13,4 Mio. Euro https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/23_06_2015_die_kulturstiftung_des_bundes_investiert_134_mio_euro.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Monika Grütters verabschiedete auf seiner heutigen Sitzung neue Vorhaben für insgesamt 13,4 Mio. Euro
 

5,6 Mio. Euro für Vermittlungsarbeit in Museen 

„Kulturelle Bildung“ ist seit vielen Jahren ein Schwerpunktthema der Kulturstiftung des Bundes. Programme wie „Jedem Kind ein Instrument“ oder „Kulturagenten“ haben deutschlandweit  Signalwirkung entfaltet und zu Nachahmung und Fortsetzung angeregt. Mit einer zwei Programmmodule umfassenden „Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen“ will die Kulturstiftung des Bundes in den Jahren 2016 bis 2020 einen weiteren Akzent im Bereich Kulturelle Bildung setzen. Es geht darum, Veränderungsprozesse in den Museen selbst anzustoßen, die geeignet sind, insbesondere junge Menschen – das „Publikum von morgen“ – anzusprechen.

Zunächst wird im Bode-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin modellhaft ein Vermittlungslabor eingerichtet, das über mehrere Jahre mit Berliner Schulen zusammenarbeiten wird. Das Bode-Museum ist aufgrund seiner kunsthistorisch außerordentlich bedeutsamen Sammlung ein international renommierter Ort, der einem jüngeren Publikum allerdings wenig vertraut und sehr voraussetzungsvoll scheint. In Anbetracht dessen sollen Aufgaben der Vermittlung im Bode-Museum künftig in alle Arbeitsabläufe wirksam integriert werden – von der Pforte über die Kurator/innen bis zum Direktorium. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus diesem bis 2020 laufenden Modellprojekt am Bode-Museum sollen in Gestalt von Prototypen übertragbar aufbereitet werden und später allen Museen und Vermittler/innen in Deutschland zur Verfügung stehen.

Als zweites Modul der Initiative fördert die Kulturstiftung des Bundes achtzehn wissenschaftliche Volontariate im Bereich Vermittlung. Die Volontäre arbeiten an der Entwicklung der Prototypen im Labor mit und können einzelne Formate in ihre Museen übertragen. Für das Volontärsprogramm können sich voraussichtlich ab Frühjahr 2016 Museen mit Sammlungsschwerpunkt Kunst deutschlandweit bewerben, die der Vermittlungsarbeit in ihrem Haus langfristig einen höheren Stellenwert einräumen wollen und eine Stelle für ein wissenschaftliches Volontariat im Bereich Vermittlung einrichten. Im Zusammenwirken beider Module sollte sich modellhaft eine zukunftsfähige Vermittlungsarbeit in Museen abzeichnen.

Die Initiative wird in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt. Zudem plant die Kulturstiftung des Bundes die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museumsbund und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel.

Außerdem wurden 3,22 Mio. Euro für eine Verlängerung des „Doppelpass – Fonds für Theaterkooperationen“ bis 2019 bewilligt. Geplant sind bis zu 15 weiteren Kooperationen zwischen festen Häusern und freier Szene im Tanz- und Theaterbereich. 

Im Rahmen der antragsgebundenen allgemeinen Projektförderung empfahl die Jury 29 Projekte mit einem Förderumfang von 4,57 Mio. Euro. 

Zu den geförderten Projekten gehört u. a. die Ausstellung „New Sensorium“ im ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, die Positionen internationaler Künstler/innen zu „Auswegen aus dem Versagen der Modernisierung“ versammelt. / In der Ausstellung „Die Schule von Kyiv“ zeigt der Badische Kunstverein die Einflüsse aus der Ukraine auf künstlerische Entwicklungen in Europa von der Avantgarde bis in die Gegenwart. / Das Festival „Ästhetik der Widersprüche“ im Berliner HAU Hebbel am Ufer nimmt Peter Weiss‘ Roman „Die Ästhetik des Widerstands“ zum Ausgangspunkt, um ein Bild von den heutigen Konstellationen von Politik, Geschichte und Ästhetik zu entwerfen. / Das Literaturfest München lädt unter dem Motto front:text Schriftsteller/innen ein, die in Krisengebieten oder im Exil leben und über ihre Erfahrungen schreiben. / Auch das Berliner Maxim Gorki Theater widmet sich mit „Non Citizens“ dem Thema Flucht und hinterfragt den konstruierten Gegensatz zwischen Citizens und Non-Citizens. / Auf das Flüchtlingsthema reagieren ebenso die Münchner Kammerspiele, indem sie das Haus in ein „Munich Welcome Theatre“ umwandeln. / Das Projekt „The Greatest Show on Earth“ des Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt am Main tritt an, die Performance-Kunst durch Überführung in Formate des Zirkus wiederzubeleben. / Beim Festival Berlin Atonal 2015 wird das Kraftwerk Berlin wieder zu einem Epizentrum experimenteller Musik, Kunst und Technologie. / In der Ausstellung „Imaginäre Tropen“ der Kunsthalle Mainz setzen sich die Künstler/innen Lothar Baumgarten und Camille Henrot mit dem Wirken Georg Forsters auseinander. / Der Künstler Carsten Nicolai entwickelt für die Kunstsammlungen Chemnitz die monumentale Rauminstallation „unitape“, die Notationssysteme und Kommunikationsprozesse im Industriezeitalter reflektiert. / Das Haus der Berliner Festspiele zeigt im Rahmen von Foreign Affairs 2016 neben einer Ausstellung fünf Bühnenproduktionen des südafrikanischen Künstlers William Kentridge unter dem Titel „Uncertainty vs. Enlightenment“. / „Conditions of Political Choreography“ untersucht anhand von performativen Arbeiten den Erinnerungsraum zwischen Deutschland und Israel nach 1990. Nach einer Station in Tel Aviv wird die Schau im Neuen BerlinerKunstverein gezeigt.

 

Die Kulturstiftung des Bundes wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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news-25 Wed, 10 Jun 2015 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes fördert 15 neue Kooperationen im Theaterfonds Doppelpass https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/10_06_2015_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_15_neue_kooperationen_im_theaterfonds_doppelpass.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

die Doppelpass-Jury hat 15 neue Projekte aus 10 Bundesländern ausgewählt, die mit rund 2,25 Mio. Euro gefördert werden. Damit erhöht sich die Anzahl der im Fonds Doppelpass geförderten Theaterpartnerschaften auf 46 insgesamt. Im Anhang finden Sie eine Kurzdarstellung der einzelnen Projekte, die neu hinzugekommen sind.

Mit dem 2011 aufgelegten Fonds Doppelpass möchte die Kulturstiftung des Bundes gezielt Kooperationen zwischen freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützen und sie zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und künstlerischer Produktion anregen.

Das Kernstück des Fonds Doppelpass bildet ein zweijähriges Residenzprogramm, das Künstlerinnen und Künstlern beider Seiten den nötigen Freiraum eröffnen soll, ihre Strukturen und Arbeitsweisen produktiv zu verbinden. Die Partnerschaften werden über einem Zeitraum von zwei Spielzeiten realisiert und mit jeweils bis zu 150.000 Euro gefördert. Zusätzlich unterstützt der Fonds Gastspiele aus den geförderten Partnerschaften, um zu ermöglichen, dass ausgewählte Ergebnisse der Zusammenarbeit auch an weiteren Orten innerhalb Deutschlands und im Ausland gezeigt werden.

Die Mitglieder der Doppelpass-Jury sind Katja Aßmann (Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr), Tunçay Kulaoğlu (Dramaturg, Autor und Übersetzer, Berlin), Holger Schultze (Intendant am Theater Heidelberg), Manuel Schöbel (Intendant der Sächsischen Landesbühnen) und Christine Wahl (Journalistin).

Weitere Informationen zum Fonds Doppelpass sowie den Fördergrundsätzen finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/doppelpass und im Doppelpass-Onlineforum unter doppelpass.kulturstiftung-bund.de. Nähere Auskünfte gibt Ihnen auch gern meine Kollegin Anne Maase unter Tel. +49 (0)345 2997-163.

Mit der Bitte um Veröffentlichung und mit freundlichen Grüßen

Ihrer TaHo

 

Die Jury des Theaterfonds „Doppelpass“ der Kulturstiftung des Bundes hat am 2. Juni 2015 entschieden, dass folgende Kooperationen Fördergelder in einer Gesamthöhe von rund 2,25 Mio. Euro erhalten:

Das Projekt des Jungen Ensemble Stuttgart mit dem Citizen.KANE.Kollektiv nimmt die Situation minderjähriger Prostituierter in der gemeinsamen Heimatstadt Stuttgart in den Fokus. Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren sollen sich gemeinsam mit den Künstler/innen und einem Theaterpädagogen dem sensiblen Thema im Rahmen eines Rechercheprozesses nähern. Die Ergebnisse fließen zunächst in eine ortsspezifische Präsentation ein und werden zum Abschluss des zweijährigen Prozesses auf die Bühne gebracht.

Unter dem programmatischen Titel „Neue Unternehmer braucht das Land“ möchten die Tandempartner Neue Bühne Senftenberg und Wilske, Simoneit & Friends aus Hamburg Schüler/innen im Alter von 6 bis 14 Jahren dazu anregen, ihre eigenen Ideen für ein Unternehmen zu erproben. Diese werden der Öffentlichkeit unter anderem in Form einer Unternehmermesse präsentiert und münden in ein nachspielbares Lehrtheaterstück.

Die Dance Company Theater Osnabrück und CocoonDance Bonn begeben sich gemeinsam mit in Osnabrück lebenden Flüchtlingen auf die Suche nach der Geschichte ihres Körpers. Es geht um die Frage nach den eigenen Wurzeln – sowohl biografisch als auch physisch und kulturell –, um Entwurzelung und die Möglichkeit, erneut Wurzeln zu schlagen.

In Dresden verbinden sich the guts company und das Societaetstheater, um mit tänzerischen Mitteln das Spannungsfeld zwischen identitätsstiftenden Traditionen und der Angst vor dem Fremden auszuloten. In drei Produktionen sollen mögliche Strategien zur Überwindung der Distanz zwischen dem Eigenen und dem Fremden untersucht und erprobt werden.

Das Theaterhaus Jena stellt sich gemeinsam mit dem Berliner Regieteam zweite Reihe der Herausforderung, Virtualität für die Theaterbühne zu übersetzen. Zu diesem Zweck wird der Groschenromanheld Mister Dynamit reanimiert und seine Geschichte fortgeschrieben: In seinem neuen Leben nimmt er die Arbeit von Geheimdiensten und Datenwirtschaft unter die Lupe.

In FUTURE SHOCK begeben sich die Kammerspiele München und die Künstlergruppe GIESCHEand aus München auf eine Forschungsreise entlang der Frage, wie neue technologische Errungenschaften unsere Lebensweisen sowohl beeinflussen als auch widerspiegeln. Zu diesem Zweck werden aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen und technologische Entwicklungen in die künstlerische Praxis einbezogen.

Das Berliner Theaterkollektiv PRINZIP GONZO und das Ballhaus Ost Berlin haben sich mit dem theatralen Gesamtkonzept „MONYPOLO – Liebe dein System“ die Entwicklung einer weltverbessernden Maßnahme zum Ziel gesetzt. Im Zusammenspiel aus Analyse, Narration und Interaktion mit den Zuschauern sollen Strategien zur Rettung des Kapitalismus entworfen und erprobt werden.

Die Berliner andcompany&Co wird gemeinsam mit dem Jungen Schauspiel Düsseldorf und einer neu zu gründenden Bürgerbühne ein Staatstheater für Staatenlose – für Nicht-Bürger, Geflüchtete, Asylsuchende und Undokumentierte – in Düsseldorf etablieren. Indem die Erfahrungen heutiger Geflüchteter mit der Geschichte des antifaschistischen deutschen Exils kurzgeschlossen werden, soll der Begriff von Bürgerlichkeit und Bürgertum in Frage gestellt und neu definiert werden.

cobratheater.cobra aus Berlin und das THEATER AN DER PARKAUE Berlin gründen gemeinsam das „Haus der digitalen Jugend“. Im Rahmen eines Festivals, einer Schreibwerkstatt, einem Sommercamp und Inszenierungen soll gemeinsam mit Jugendlichen erkundet werden, welche Produktionsweisen, Stoffe und Spielstile sich aus dem Reservoir Internet schöpfen lassen und wie die digitale Wirklichkeit in performative Praxis übersetzt werden kann.

Club Real aus Berlin und das Kleist Forum Frankfurt/Oder wollen eine neue Praxis kollektiver Kunstproduktion und Stadtnutzung entwickeln. Im Dialog mit den Bewohnern sollen neue Gestaltungs- und Nutzungsideen für leer stehende und verfallene Kulturorte in Frankfurt und im benachbarten polnischen Slubice gefunden werden. Das Motto „FOLKSTHEATER!“ steht für ein Stadtvolk, das sich einmischt und nach neuen Formen kooperativen künstlerischen Handelns in der Stadt sucht.

Hundert Jahre nach der Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs blicken die Berliner Tanz-&-Performance-Gruppe MS Schrittmacher und das Saarländische Staatstheater in Saarbrücken in ihrem Rechercheprojekt „Quo vadis, bellum?“ gemeinsam in die Zukunft des Krieges. Im Austausch mit Protagonisten sozialer Bewegungen wird in öffentlich begleiteten Probenprozessen eine Science-Fiction-Performance auf einer Industriebrache entwickelt, die das Szenario eines Krieges in hundert Jahren zeichnet.

Die Aktionskünstler/innen des Leipziger Peng! Collective gründen gemeinsam mit dem Schauspielhaus Dortmund die fiktive PR-Agentur DIE POPULISTEN. In sechs Eskalationsstufen erforschen DIE POPULISTEN die Möglichkeiten politischer Aktionskunst im Stadtraum sowie im Netz, im Fernsehen und im Theater. Themen sind der Rechtsradikalismus in Dortmund sowie die nordrhein-westfälische Waffenproduktion für den internationalen Markt.

Unter der Überschrift PERFORMING::Goethe widmen sich der Verein für Raum und Zeit / Bernhard Mikeska aus Berlin und das Deutsche Nationaltheater Weimar zunächst der Selbststilisierung Goethes zu Literaturikone und Gesamtkunstwerk aus der Perspektive des Dichters. In einem zweiten Projekt sollen in einem Dorf bei Weimar Goethes „Wahlverwandtschaften“ auf die Bedingungen dörflicher Gemeinschaft übertragen werden.

Für das theatrale Forschungsunternehmen BELIEVE TANK wollen das Landestheater Tübingen und das Theaterkollektiv NYX e.V. aus Augsburg über zwei Spielzeiten lang einen zugleich ideellen und konkreten Tank mit Glaubensfragen, Glaubenssystemen und Glaubenssätzen füllen. Installationen, interaktive Formate und Inszenierungen sollen die Stadt im Reformationsjahr 2017 mit sich selbst über ihren Glauben ins Gespräch bringen.

„Tamáss“, das im Arabischen und Persischen sowohl Berührung als auch Konfrontation bedeutet, ist das Motto der Zusammenarbeit zwischen dem Mannheimer Oriental Jazz Ensemble LebiDerya und dem Musiktheater des Staatstheater Mainz. Die Kooperation zielt auf ein abschließendes Festival, bei dem in Musiktheater, Konzerten, Vorträgen und einem partizipativen Format mit Mainzer Bürgern unterschiedliche Musiktraditionen sich begegnen und in neue Zusammenhänge gebracht werden.

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news-27 Wed, 03 Jun 2015 00:00:00 +0200 Lebensqualität und Kultur. Ein Bürgerdialog mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters, 23.6.2015, Moritzburg Halle (Saale) https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/03_06_2015_lebensqualitaet_und_kultur_ein_buergerdialog_mit_kulturstaatsministerin_monika_gruetters_2.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben? Und was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus? Welche Bedeutung hat Kultur für Lebensqualität, und was bedeutet das für Kulturpolitik und kulturelle Förderung?

Die Kulturstiftung des Bundes lädt herzlich ein zu einem Bürgerdialog am Dienstag, 23. Juni 2015, von 18:30 – 21 Uhr mit Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). Den Anlass dieser Veranstaltung bildet die Dialog-Initiative “Gut leben in Deutschland”, mit der die Bundesregierung Bürgerinnen und Bürger zu einem Gespräch über ihr Verständnis von Lebensqualität einlädt.

Der Abend bietet Hallenser Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, darüber zu diskutieren, welchen Stellenwert die Kultur in ihrem Leben hat und was in der Kulturpolitik verbessert oder geändert werden könnte. Die Kulturstaatsministerin wird eingangs die Grundgedanken und Ziele des Bürgerdialogs darstellen, gefolgt von einem Statement des Journalisten Dr. Dirk Pilz, der über viele Jahre mit Halle vertraut ist.

Nach Gesprächen in kleineren Runden wird abschließend eine Podiumsdiskussion mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters, der künstlerischen Leiterin der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers, Dirk Pilz und der in der Hallenser Kulturszene sehr engagierten Ökonomin Uta Harning stattfinden. In dieser Runde werden die Impulse aufgenommen und zu Empfehlungen an die Bundesregierung gebündelt. Moderiert wird der Abend von Thomas Bille, mdr Hörfunk.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos, aber um Anmeldung wird gebeten bis zum 15. Juni 2015 per Email unter anmeldung@kulturstiftung-bund.de

Weitere Informationen zum Bürgerdialog finden Sie unter: www.gut-leben-in-deutschland.de

Eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale). 

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news-29 Mon, 18 May 2015 00:00:00 +0200 Einladung zu "Ihr aber glaubet" – Über Religion und Wachstumsdenken https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/18_05_2015_einladung_zu_ihr_aber_glaubet_ueber_religion_und_wachstumsdenken.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Internationale Konferenz der Kulturstiftung des Bundes


-mit Marcia Pally, Philip Roscoe, Josef Ackermann, Elisa Klapheck, Hamideh
Mohagheghi, Philipp Stoellger, Reiner Klingholz, Milad Karimi, 
Saskia Wendel, Thomas Macho, Martin Kämpchen, Hans Joas, Petra Bahr, 
Niko Paech, Anat Feinberg, Hans Christoph Binswanger, Armen Avanessian, 
Thomas Baltrock, Ulrich Lilie, Christian Lehnert, Christian Felber u.a.

-Eröffnungsvortrag „Die göttliche Ökonomie“ von Tomáš Sedláček am Freitag,
den 12. Juni 2015, um 19.00 Uhr im Kölnischen Kunstverein.


Wer nach dem Zusammenhang von Religion und Wachstumsdenken fragt, stellt der Gesellschaft die Gretchenfrage: Wie hält sie es mit der Religion, nachdem sich die große Säkularisierungserzählung erschöpft hat? Und wie mit dem Wachstum, wenn die Ökonomie zum Gegenstand von Glaubenskritik wird? Das Wachstumsdenken ist eng mit religiösen Motiven und Begriffen verbunden. Vor allem die drei großen monotheistischen Religionen Islam, Judentum und Christentum haben die westlichen ökonomischen Systeme und deren Bilder von Wachstum entscheidend geprägt. Aber: Hemmen oder befördern sie das Denken und Handeln in Wachstumsparametern? Ist der moderne Wachstumsglaube auf religiösem Boden entstanden? Sind Religionen damit auch mentale Wegbegleiter der weltweiten Wirtschafts-und Demokratiekrise? Oder können sie umgekehrt ein Mittel sein, sie zu bewältigen oder gar zu überwinden?

Dies sind die zentralen Leitfragen der zweitägigen Konferenz der Kulturstiftung des Bundes in Köln, die erstmals die Beziehung von Religion und Wachstumsdenken in den Fokus rückt. Die Konferenz möchte einen Dialog über die Fach-und Glaubensgrenzen hinweg anstoßen. So treffen in Vorträgen, in Workshops, auf Podien und in Diskussionen Wirtschaftswissenschaftler, Theologen, Künstler, Soziologen, Aktivisten, Literaturwissenschaftler und Philosophen aufeinander.

Vorgeschaltet ist ein eintägiger Campus für Nachwuchswissenschaftler, Studierende und Aktivisten am Freitag, den 12. Juni 2015. Ausgewählte Gruppen waren im Vorfeld eingeladen, sich über mehrere Monate aus ihrer spezifischen Perspektive mit den Themen der Konferenz auseinanderzusetzen. Auf dem Campus präsentieren und diskutieren sie ihre Arbeitsergebnisse.

Das vollständige Programm und weitere Informationen finden Sie unter 
www.ihraberglaubet.de sowie 
#ihraberglaubet 
facebook.com/kulturstiftung
twitter.com/kulturstiftung

Für Pressekarten akkreditieren Sie sich bitte unter info@zitronenfisch.com.

Mit herzlichem Gruß

Ihrer TaHo
 

Die internationale Konferenz „Ihr aber glaubet – Über Religion und Wachstumsdenken" ist eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes. 
Der „Ihr aber glaubet“ - Campus findet in Kooperation mit dem Schauspiel Köln statt. 
Konzept & Leitung: Dirk Pilz, Idee: Friederike Tappe-Hornbostel
Verantwortung Campus und Wissenschaftliche Mitarbeit: Alexander Klose
Produktion & Beratung: sauerbrey | raabe . büro für kulturelle angelegenheiten

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news-35 Tue, 03 Feb 2015 00:00:00 +0100 Programm Fellowship Internationales Museum wird bis 2018 fortgeführt https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/03_02_2015_programm_fellowship_internationales_museum_wird_bis_2018_fortgefuehrt.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Welche Rolle spielen Museen in einer Gesellschaft, die immer vielfältiger und globaler wird? Wie könnten neue Formen des Sammelns, Forschens und Vermittelns aussehen? Mit dem Förderprogramm Fellowship Internationales Museum möchte die Kulturstiftung des Bundes weiterhin Museen in Deutschland bei Veränderungsprozessen unterstützen. Das 2011 aufgelegte Programm „Fellowship Internationales Museum“ soll bis 2018 fortgeführt werden.

Das Programm adressiert bundesweit Museen aller Fachrichtungen (Naturwissenschaft, Kunst, Ethnologie, Geschichte, Technik u.a.). Es bietet Museen in Deutschland die Möglichkeit, gemeinsam mit internationalen Wissenschaftler/innen und Kurator/innen an einem Ausstellungsvorhaben zu arbeiten. Die Fellows arbeiten über 18 Monate eigenverantwortlich und selbständig, ihnen zur Seite steht ein/e Mentor/in, der/die im Museum in führender Position tätig ist. Gefördert werden bis zu 25 Fellowships in einer Höhe von bis zu 130.000 Euro. Die Museen müssen sich mit einem Anteil von mindestens 10 % der Fördersumme der Kulturstiftung des Bundes an der Finanzierung beteiligen.

Die Kulturstiftung des Bundes begleitet die Museen und Fellows mit einem eigenen Akademieprogramm. Mit Veranstaltungen an verschiedenen Museumsstandorten bildet es einen Baustein für den interdisziplinären Austausch und die Diskussion über mögliche Neuausrichtungen der Museen. Die Akademietreffen sorgen für eine fachliche Begleitung und fördern gegenseitige Vernetzung.

Förderanträge können bis zum 15. Juni 2015 eingereicht werden. Über die Vergabe der Fellowship-Förderung entscheidet der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes auf Empfehlung einer Jury. Informationen zum bisherigen Programmverlauf, die neuen Förderrichtlinien, das Online-Formular zur Antragsstellung sowie nähere Information zu den Bewerbungsmodalitäten finden Sie hier:
www.kulturstiftung-bund.de/fellowship
www.fellow-me.de

Fragen zum Programm und zur Antragstellung beantwortet Ihnen gern

Dr. Marie Cathleen Haff
Programm Fellowship Internationales Museum
Kulturstiftung des Bundes

Franckeplatz 2 / 06110 Halle an der Saale
Tel: +49 (0)345 / 29 97 – 136
Fax: +49(0)345 / 29 97 – 300

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news-36 Tue, 02 Dec 2014 00:00:00 +0100 23,6 Mio. Euro für neue Projekte der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/02_12_2014_236_mio_euro_fuer_neue_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters bewilligte der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes künftige Vorhaben im Gesamtumfang von 23,6 Mio. Euro. 
 

  • Museen verändern I-III: 

    I Das Programm Fellowship Internationales Museum, das Nachwuchswissenschaftler/innen und -kurator/innen aus aller Welt für jeweils anderthalb Jahre an deutsche Museumseinrichtungen vermittelt, soll für weitere 25 Fellowships um 3,9 Mio. Euro aufgestockt werden.

    II Das Programm Stadtmuseum in Bewegung fördert Stadtmuseumsprojekte in Städten mit max. 250.000 Einwohnern, die aktuelle Themen behandeln und auf einen Zuwachs an Besuchern aus der betreffenden Stadt abzielen, indem sie neue Formen einer kooperativen und teilhabeorientierten Museumsarbeit entwickeln. Ziel ist eine größere Identifikation der Stadtbewohner mit ‚ihrem‘ Museum. Dafür werden 3,8 MioEuro zur Verfügung gestellt. 

    III Museum Global: Die Kulturstiftung des Bundes fördert exemplarisch die Kunstsammlung NRW Düsseldorf und die NationalgalerieStaatliche Museen zu Berlin, für ein paralleles Ausstellungsprojekt, das von deren eigenen Sammlungen aus die Geschichte der modernen Kunst in eine globale Perspektive rücken soll. In einer von Globalisierung, Migration und Transkulturalität bestimmten Gesellschaft ist es für Kunstmuseen von international zunehmender Bedeutung, nicht-westliche Perspektiven in die Ausstellungspraxis zu integrieren. Dafür stehen 1,6 Mio. Euro zur Verfügung.
     

  • Digitales Archiv und Forum der Sinti und Roma in Europa: In einem großen internationalen Kooperationsprojekt will die Kulturstiftung des Bundes ein digitales Archiv des Wissens der Kultur und der Künste von und über Sinti und Roma in Europa entwickeln, das diese verantwortlich mitgestalten. Begleitet von Informations- und Kulturveranstaltungen wird in den Jahren 2015 bis 2019 eine internationale Sammlung von Kunst aus allen Sparten zusammengetragen. Sie soll durch zeitgeschichtliche und private Dokumente, die die Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma erzählen, sowie wissenschaftliche Positionen erweitert werden. Damit soll der Reichtum einer jahrhundertealten und bis in die Gegenwart überaus lebendigen künstlerischen und kulturellen Produktion öffentlich zugänglich gemacht werden, die eng mit der europäischen verwoben ist. 3,8 Mio. Euro werden dafür bereitgestellt.
     

  • Gemeinsames Ausstellungsprojekt der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder: Der Schatten der Avantgarde. Die großen Autodidakten im Spannungsfeld von Moderne und Gegenwart im Museum Folkwang, Essen.Den Meisterwerken der besten Künstler der klassischen Moderne stehen sie in nichts nach, trotzdem sind die meisten Bilder der nicht-akademischen Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem öffentlichen Ausstellungsbetrieb verschwunden. Die Autodidakten wurden zu Außenseitern und ihre Werke auf Klischees des „Primitiven“ und „Naiven“ reduziert. Die Ausstellung „Der Schatten der Avantgarde“ will dies ändern und stellt 13 internationale Positionen etablierten Werken der Moderne sowie ausgewählten zeitgenössischen Arbeiten gegenüber. Die Kulturstiftung des Bundes stellt dafür 400.000 Euro zur Verfügung.
     
  • Fonds TURN: Als Reaktion auf das ungebrochene Interesse deutscher Kultureinrichtungen an Kooperationen mit Künstlern und Institutionen aus afrikanischen Ländern stellt die Kulturstiftung des Bundes weitere 4 Mio. Euro für den Fonds TURN bereit und verlängert seine Laufzeit bis Ende 2019.
     

  • Ebenfalls verlängert und aufgestockt wird der Fonds Neue Länder: Er zielt auf eine Stärkung der Zivilgesellschaft sowie eine Weiterentwicklung der Kulturlandschaft in Ostdeutschland, indem er bürgerschaftliches Engagement in lokalen oder regionalen Projekten unterstützt. Die Förderung wird einmalig gewährt, die Auswahl der zu fördernden Projekte liegt bei der Kulturstiftung des Bundes. Der Fonds Neue Länder wird bis 2019 verlängert und mit weiteren 2 Mio. Euro ausgestattet.
     
  • In der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung empfahl die Jury 32 Projekte mit einer Gesamtförderung von 4,1 Mio. Euro. Dazu gehört u.a. die Ausstellung Common Grounds, die sich mit zeitgenössischer Kunst aus dem Nahen und Mittleren Osten befasst und in der Münchner Villa Stuck präsentiert wird. Das ZKM in Karlsruhe setzt sich in Bodenlos/Groundless mit dem Kommunikationswissenschaftler Vilém Flusser und seinem Verhältnis zu den Künsten auseinander. Das Kasseler Museum Fridericianum fragt in Inhuman nach einem neuen posthumanistischen Menschenbild. Im Josef Albers Museum in Bottrop ist die Retrospektive Tiefenschärfe / Depth of Field von Walker Evans geplant. Das Literaturhaus Stuttgart veranstaltet das internationale Symposium Change zu literarischen Protestkulturen Mittel- und Osteuropas und des nordafrikanisches Raumes. Das Deutsch-Amerikanische Institut Heidelberg organsiert das Literaturprojekt Wissenschaft als Religion?, in dessen Rahmen zwanzig renommierte Schriftsteller für mehrere Wochen als Praktikanten in Wissenschaftsbetriebe gehen und sich dort mit der Frage befassen, ob Wissenschaft heute die Sinnstiftungsfunktion von Religion übernimmt. Am Staatstheater Stuttgartwerden zum Festival Terrorisms internationale Theaterproduktionen gezeigt. Ein umfangreiches Rahmenprogramm bietet zusätzliche Möglichkeiten, das Thema zu vertiefen. Das Weimarer Kunstfest setzt sich in der Theaterproduktion Adolf Hitler. Mein Kampf, Band 1 & 2 mit dem indizierten Buch des Diktators auseinander. Die Produktion tourt nach der Weimarer Urraufführung an zahlreiche Orte im deutschsprachigen Raum. Das Europäische Zentrum der Künste in Hellerau startet das Projekt RomAmoR, das sich den kulturellen Identitäten, der gegenwärtigen Situation und dem kulturellen Reichtum der Sinti und Roma widmet. Das Nordwindfestival in Berlin lädt mit Balagan!!! Zones of Resistance zur Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen Russlands in Zeiten des Umbruchs ein. Das Augsburger Grandhotel Cosmopolis plant unter dem Titel Peace Conference eine Reihe internationaler Gesprächsrunden und Workshops zu Flucht und Vertreibung und reist damit u.a. nach Bialystok, Prag und Kairo.
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news-43 Tue, 01 Jul 2014 00:00:00 +0200 11,9 Mio. Euro für neue Projekte der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/01_07_2014_119_mio_euro_fuer_neue_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Gestern verabschiedete der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters Projekte im Umfang von 11,9 Mio. Euro.

  • 2015 tritt der niederländische Theaterintendant Johan Simons seine künstlerische Leitung der Ruhrtriennale mit einer eigenen Regiearbeit an. Mit der Uraufführung des Bühnenwerks Accattone nach dem gleichnamigen Film von Pier Paoli Pasolini in einer Musikbearbeitung des Bach-Spezialisten Philippe Herreweghe wird die Ruhrtriennale 2015 im Tonnengewölbe der Kohlenmischhalle Lohberg in Dinslaken eröffnet. 800.000 Euro stellt die Kulturstiftung des Bundes dafür zur Verfügung.
     
  • 500.000 Euro gehen an die Ausstellung Spuren christlicher Ikonografie in der Gegenwartskunst anlässlich des 50. Jahrestages des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 2015. Die von Isabelle Malz kuratierte Schau mit Werken von 40 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern im Düsseldorfer Museum K21 stellt die christliche Ikonografie als Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses der Bildenden Kunst aus den vergangenen 60 Jahren vor.
     
  • Die Kulturstiftung des Bundes führt das seit 2012 bestehende, sehr erfolgreiche Programm Doppelpass – Fonds für Kooperationen im Theater bis 2018 fort und stellt dafür noch einmal 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Bei diesem Fonds geht es um neue Formen künstlerischer Produktion im Rahmen zweijähriger Residenzen von freien Gruppen an festen Theaterhäusern. In zwei Bewerbungsrunden wurden bislang insgesamt 31 „Theater-Tandems“ von Greifswald bis Freiburg für eine Residenz-Förderung ausgewählt. Bisher wurden für den Fonds Doppelpass bereits 6,6 Mio. Euro verauslagt.
     
  • Fortgeführt wird auch der nicht minder erfolgreiche Tanzfonds Erbe. Bisher konnten 32 Projekte gefördert werden, die sich mit der Geschichte und Rekonstruktion des modernen Tanzes in Deutschland beschäftigen. In bisher 198 Einzelvorstellungen und zwei Festivals ist es gelungen, dem Erbe des Tanzes in den Spielplänen der Theater neue Geltung zu verschaffen. Die Kulturstiftung des Bundes führt den Tanzfonds Erbe nun bis 2019 fort und stellt dafür noch einmal 2,16 Mio. Euro zur Verfügung.
     
  • Hannover wurde nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf zum nächsten Austragungsort des Tanzkongresses der Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2016 bestimmt. Der Tanzkongress findet alle drei Jahre statt und wird von der Kulturstiftung des Bundes als einer ihrer Kulturellen Leuchttürme regelmäßig mit jeweils 800.000 Euro finanziert.
     
  • Im Abstand von zehn Jahren finden die weltweit renommierten Skulptur Projekte Münster statt, das nächste Mal im Jahr 2017. Die Kulturstiftung des Bundes stellt dafür 1 Mio. Euro zur Verfügung. Die Großausstellung eröffnet jedes Mal aufs Neue einen Ausblick auf aktuelle skulpturale Positionen und beobachtet die Veränderungsprozesse, die der öffentliche Raum und die in ihm präsentierte Kunst erleben. Die künstlerische Verantwortung übernimmt 2017 Kasper König.
     
  • Im Rahmen der antragsgebundenen allgemeinen Projektförderung wurden 27 Projekte mit 3,95 Mio. Euro bewilligt.

Zu den geförderten Projekten gehört u.a. die Ausstellung über die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi, die für ihre wegweisenden Arbeiten in Architektur, Design, Bildender Kunst und Bühnenbild weltweit Anerkennung erlangte. Die Schau wird in der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt. / Die Kunsthalle Baden-Baden befasst sich in der Gruppenausstellung Nach dem frühen Tod mit der Rezeption jung verstorbener Künstler und zeigt unter anderem Arbeiten von Piero Manzoni, Eva Hesse und Christoph Schlingensief. / In der Ausstellung I got Rhythmthematisiert das Kunstmuseum Stuttgart die Bedeutung des Jazz für die Bildende Kunst seit den 1920er Jahren. / In der groß angelegten Schau Making Afrika widmet sich das Vitra Design Museum in Weil am Rhein dem zeitgenössischen Design aus afrikanischen Ländern und zeigt, wie Design deren ökonomischen und politischen Wandel begleitet. / Das Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe lädt zu den Autorentagen Das Lied von der Erde ein, in deren Mittelpunkt diesmal der englische Schriftsteller John Burnside steht. / Das Morgenland Festival in Osnabrück feiert in seiner Jubiläumsausgabe 2014 sein zehnjähriges Bestehen. Es hat sich inzwischen einen herausragenden Ruf erarbeitet und bildet jährlich gegenwärtige Musikkultur des Vorderen Orients ab. / Im Berliner Heizkraftwerk findet das Atonal-Festival statt – ein experimentelles Format, das Kunst, Musik und Technologie zusammenbringt und den Anspruch hat, Hör- und Sehgewohnheiten aufzubrechen. / Das Kölner Musikfestival Acht Brücken befasst sich u.a. mit der Frage, ob in der zeitgenössischen Neuen Musik politische Positionen zu finden sind. / Ebenfalls in Köln wird das Festival africologne 2014/15 gefördert, das ein in Deutschland einmaliges Spektrum afrikanischer Produktionen präsentiert. / In Frankfurt am Main haben sich sechs große Kultureinrichtungen zusammengetan, um im Indonesia LAB Begegnungen und gemeinsame Produktionen mit indonesischen Künstler/innen aus den Bereichen Musik, Tanz und Bildende Kunst zu entwickeln. / Die Akademie der Künste Berlin ermöglicht eine letzte live-Begegnung mit Schlüsselwerken der US-amerikanischen Choreografin Trisha Brown. / Die Berliner DEFA-Stiftung organsiert anlässlich des 50. Jahrestages des umfassendsten Filmverbotes in der deutschen Kinogeschichte die Filmreihe DEFA-Verbotsfilme 1965–1990–2015, die in der DDR verbotene Filme zeigt. / Die Robert-Havemann Gesellschaft in Berlin erinnert mit Ich schweige nicht – Jürgen-Fuchs-Projekt an einen der mutigsten DDR-Oppositionellen. 25 Jahre nach dem Mauerfall veranstaltet sie u.a. in Leipzig, Dresden und Jena Konzerte und ein umfangreiches Rahmenprogramm.

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news-47 Tue, 01 Apr 2014 00:00:00 +0200 Politische Romantik - Ein interdisziplinärer Kongress über die Spannung zwischen Politik und Leidenschaft https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/01_04_2014_politische_romantik_ein_interdisziplinaerer_kongress_ueber_die_spannung_zwischen_politik.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren, 

in wenigen Tagen beginnt in Frankfurt am Main der von der Kulturstiftung des Bundes ausgerichtete Kongress Politische Romantik. Unter dieser Flagge spürt die Veranstaltung dem politischen Intensitätsgrad unserer Tage nach. Was ist der politische Ernstfall? Wie viel Leidenschaft braucht die Sphäre des Politischen? Welche Veränderungsenergien gehen in Zeiten der GroKo noch von der Politik aus?

In Vorträgen, Podiumsgesprächen und Lesungen untersucht der Kongress Ausdrucksformen und Szenen der politischen Romantik, die Spannung zwischen Politik und Leidenschaft – nicht streng historisch, sondern zeitdiagnostisch: Der politische Ikarismus tritt so neben Nachrichten vom Großen Krieg, Faust neben die Gespenster der Ökonomie, Max Weber neben die Systemtheorie, der Surrealismus neben den Terror, das Protestmilieu der alten Bundesrepublik neben die neue süd-osteuropäische Subversion, der archaische Held neben die Majdan-Bewegung.

Mit René Aguigah, Swetlana Alexijewitsch, Tariq Ali, Franziska Augstein, Armen Avanessian, Jens Balzer, Martin Bauer, Jens Bisky, Karl Heinz Bohrer, Norbert Bolz, Heinz Bude, Julia Encke, Christian Esch, Jenny Friedrich-Freksa, Eva Geulen, Klaus Günther, Ina Hartwig, Dorothea Hauser, Srećko Horvat, Jürgen Kaube, André Kieserling, Gerd Koenen, Per Leo, Helmut Lethen, Almut Linde, Albrecht von Lucke, Michaela Meise, Christoph Möllers, Jan-Werner Müller, Tobi Müller, Herfried Münkler, Joachim Radkau, Juliane Rebentisch, Sven Reichardt, Josef Reichholf, Rüdiger Safranski, Peter Sloterdijk, Cora Stephan, Klaus Theweleit, Andres Veiel, Joseph Vogl, Sahra Wagenknecht und Serhij Zhadan.

Der Kongress beginnt am 10. April mit einem Vortrag von Peter Sloterdijk um 19 Uhr im Cantate-Saal. Das Ensemble Modern bringt Mauricio Kagels „10 Märsche, um den Sieg zu verfehlen“ zur Aufführung.

Wir freuen uns sehr, zudem noch auf die deutsche Erstaufführung von Alexander Kluges Film „Nachrichten vom Großen Krieg“ hinweisen zu können, der im Rahmen des Kongresses am 10. April um 22 Uhr und am 12. April um 10.00 Uhr zu sehen sein wird.

Auf die Romantik bezogene Führungen im Goethe-Haus und ein Workshop-Programm mit Helmut Lethen, Srećko Horvath und Almut Linde begleiten die Konferenz. Für die Teilnahme an den Workshops bitten wir um Anmeldung unter anmeldung@relations-projekte.de.  

Die von der Kulturstiftung des Bundes initiierte Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Freien Deutschen Hochstift mit besonderer Unterstützung des Kulturamtes Frankfurt statt.

Mehr zur Konferenz Politische Romantik finden Sie auf unserer Website www.kulturstiftung-bund.de/PolRom und in unseren sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #PolRom: facebook.com/kulturstiftungtwitter.com/kulturstiftungyoutube.com/kulturstiftung.

Wir freuen uns auf Sie in Frankfurt/M.! Bitte akkreditieren Sie sich bis zum 8. April unter sussner@relations-projekte.de.

Mit herzlichem Gruß

Ihrer TaHo
 

Politische Romantik
10. – 12. April 2014, Frankfurt /M.
Cantate-Saal, Großer Hirschgraben 21
Goethe-Haus, Großer Hirschgraben 23-25

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news-50 Tue, 21 Jan 2014 00:00:00 +0100 Save the Date: Politische Romantik - Ein Kongress über die Spannung zwischen Politik und Leidenschaft https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/21_01_2014_save_the_date_politische_romantik_ein_kongress_ueber_die_spannung_zwischen_politik_und.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes In Frankfurt am Main findet vom 10. bis 12. April 2014 im Goethe-Haus und am Ort des künftigen Romantikmuseums die interdisziplinäre Tagung “Politische Romantik“ statt, die die Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Freien Deutschen Hochstift ausrichtet.

Dazu möchten wir Sie im Namen der Kulturstiftung des Bundes herzlich einladen.

Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges beleuchten wir unsere eigene politische Lage. Stehen wir in unserem jungen Jahrhundert erneut vor einer Zeitenwende wie vor 1914?

Wie ein Fatum scheint jene fiebrige Atmosphäre um 1914, mit denen die verhängnisvolle Dramaturgie des 20. Jahrhunderts begann, über unseren Jahren zu liegen. Jugendbewegter Romantizismus und patriotische Machtpolitik gingen zur Zeit des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs eine folgenreiche Affäre ein. In welchen Spiegel schauen wir, wenn wir im Frühjahr 2014 den Blick hundert Jahre zurückrichten? 

Unter der Flagge "Politische Romantik" spürt der Kongress dem politischen Intensitätsgrad unserer Tage nach. Was ist der politische Ernstfall heute? Wie viel Leidenschaft braucht die Sphäre des Politischen? Welche Veränderungssehnsüchte gehen in Zeiten der "GroKo" noch von der Politik aus? "Politische Romantik" hinterfragt die Ansprüche heutiger Politik, die sich scheinbar mit kleinen Schritten begnügt und mit vermeintlich alternativlosen Sachzwängen argumentiert. Gerade Europa bedarf intellektueller Phantasie und einer Idee, die das gemeinsame Projekt nicht mit monetären Zwängen begründet.

Über 1914 als fernen Spiegel, die Dämonen des Durchregierens, Sehnsucht nach Charisma und politischer Führung, neue Helden und unseren politisch romantischen Klimawandel sprechen: Tariq Ali, Jens Balzer, Norbert Bolz, Heinz Bude, Julia Encke, Ute Frevert, Eva Geulen, Sven Giegolt, Srećko Horvat, Jürgen Kaube, André Kieserling, Gerd Koenen, Per Leo, Helmut Lethen, Albrecht von Lucke, Michaela Meise, Herfried Münkler, Christoph Möllers, Joachim Radkau, Juliane Rebentisch, Sven Reichardt, Josef Reichholf, Rüdiger Safranski, Cora Stephan, Klaus Theweleit, Andres Veiel, Joseph Vogl, Julia Voss, Sahra Wagenknecht und viele weitere. 

Das aktuelle Tagungsprogramm und weitere Informationen finden Sie unter:  

www.kulturstiftung-bund.de/polrom sowie unter #PolRom.

Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. 

Weitere Informationen zu Programm und Teilnehmern lassen wir Ihnen gerne im Vorfeld der Veranstaltung zukommen.

Mit besten Grüßen

Ihrer TaHo

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news-52 Thu, 05 Dec 2013 00:00:00 +0100 13 Mio. Euro für neue Projekte der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/05_12_2013_13_mio_euro_fuer_neue_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Gestern tagte turnusgemäß der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes. Er bewilligte neue Projekte im Umfang von 13.235 Mio. Euro. Verabschiedet wurden folgende Vorhaben: 

  • Das Museum für Naturkunde Berlin übernimmt die Federführung für ein mehrjähriges Modellprojekt zur Erprobung von Interaktionen zwischen künstlerischen Positionen und der Ausstellungspraxis an Naturkundemuseen. Geplant sind im Berliner Naturkundemuseum zunächst zehn künstlerische Interventionen in den Bereichen Klangkunst/Hörkunst, Bildende Kunst und Literatur, mit denen ein Experimentalraum für die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Museumspraxis und Naturforschung abgesteckt werden soll. Die Ergebnisse der künstlerischen Arbeiten sollen auf andere Museen übertragen werden können und auch in die Dauerausstellung des Berliner Naturkundemuseums integriert werden. Für dieses Modellprojekt stellt die Kulturstiftung des Bundes 785.000 Euro zur Verfügung.
     
  • Im Jahr 2015 findet eine große Ausstellung zur „Geschichte der Homosexualität(en)“ parallel im Deutschen Historischen Museum Berlin und im Schwulen Museum Berlin statt. Die Doppelausstellung beleuchtet in unterschiedlichen Perspektiven anhand dokumentarischen Materials und künstlerischer Positionen aus Kunst, Film, Literatur, Tanz und Theater die Geschichte der Emanzipation Homosexueller, sowohl von Männern als auch von Frauen. Das Ausstellungsprojekt wird gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes (850.000 Euro) und der Kulturstiftung der Länder (110.000 Euro) gefördert.
     
  • Das MoMA in New York, die Tate Gallery in London und das Museum Ludwig in Köln haben sich zusammengetan, um ein spektakuläres Ausstellungsprojekt zu realisieren: die erste umfassende Retrospektive von Sigmar Polke (1941 – 2010), einem der international renommiertesten und einflussreichsten Künstler der Nachkriegsgeneration. Die Kulturstiftung des Bundes (300.000 Euro) und die Kulturstiftung der Länder (100.000 Euro) fördern gemeinsam die deutsche Station.  
     
  • Die Berlin Biennale, die die Kulturstiftung des Bundes als einen ihrer kulturellen Leuchttürme fördert, erhält für ihre beiden nächsten Ausgaben in den Jahren 2016 und 2018 jeweils 2,5 Mio. Euro.
     
  • Die interdisziplinäre Fachjury der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung wählte auf ihrer letzten Sitzung im Herbst 2013 40 neue Förderprojekte aus. Die Fördersumme beträgt insgesamt 6,3 Mio. Euro.

Zu den geförderten Projekten gehört das internationale Ausstellungsprojekt „Scham. Die heimliche Macht“ des Deutschen Hygiene-Museums Dresden. / Ebenfalls in Dresden findet ein Festival der Bürgerbühnen statt, das vom Staatsschaupiel Dresden ausgerichtet wird. / Die Choreografin Helena Waldmann erarbeitet in „Made in Bangladesh“ ein Tanzprojekt, das die prekären Produktionsbedingungen der Textilarbeiter/innen in Bangladesch mit den Arbeitsbedingungen der dortigen Tänzer/innen vergleicht. / Das Essener Folkwang Museum ermöglicht mit dem Projekt „Manifeste“ einen radikalen und leidenschaftlichen Blick auf die Geschichte der Fotografie aus Sicht von Künstlerinnen und Künstlern. / Das Kunstmuseum Bonn nimmt in der Schau „Tele-Gen“ die Entwicklung und Bedeutung des Fernsehens in der Bildenden Kunst in den Blick. / Die Berliner Theatergruppe Nico and the Navigators studiert unter dem Titel „Die Stunde, da wir zu viel voneinander wussten“ das Kommunikationsverhalten unserer digitalisierten Gesellschaft. / In den Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf schildert der ägyptische Künstler Wael Shawky in seinem Videoprojekt „Cabaret Crusades“, welche Spuren die mittelalterlichen Kreuzzüge in der arabischen Welt hinterlassen haben. /Im Keller des Ständehauses der Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen wird das Leben „Unter der Erde“ in Literatur, Malerei, Fotografie, Video und Installation sichtbar gemacht. / Die Stiftung Bauhaus Dessau wird sich anlässlich der Komplettierung des Meisterhaus-Ensembles unter dem Titel „Haushaltsmesse 2014“ mit der heutigen Kultur des Haushaltens angesichts schwindender Ressourcen befassen. / In der Frankfurter Schirn Kunsthalle wird Tobias Rehberger eine umfangreiche Werkschau mit über 100 Arbeiten präsentieren und nach der Funktion der Kunst fragen. / Auf Kampnagel Hamburg findet unter der künstlerischen Leitung des Kommando Himmelfahrt das Musiktheaterprojekt „Speisung der 5000“ statt, das sich auf die biblische Legende um die Brotvermehrung bezieht. / Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt  mit „Fette Beute. Reichtum zeigen“ eine internationale Gruppenausstellung, die sich mit der immer weiter auseinandergehenden Schere zwischen Arm und Reich befasst. / Die Filmemacherin Ulrike Ottinger begibt sich im Projekt „Weltreise“ auf die Spuren des forschungsreisenden Schriftstellers Adelbert von Chamisso in die nördlichen Pazifikregionen. Der Film, der auf dieser Reise entsteht, wird später Teil einer Ausstellung über europäische Forschungsreisende des 18. und 19. Jahrhunderts in der Staatsbibliothek zu Berlin. / Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nimmt zwei Werke von Rauschenberg und Cy Twombly aus der Nationalgalerie zum Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit dem legendären Black Mountain College. Das gleichnamige Projekt befasst sich mit dieser Schule aus North Carolina, die die Verbindung von Natur- und Geisteswissenschaften mit der Kunst propagierte. / Unter dem Titel „Re-Discoveries“ stellt das Autocenter – Space for Contemporary Art in Berlin Fragen nach der Bedeutung älterer Kunstwerke für junge Künstler. / Das internationale Künstlerkollektiv andcompany&Co befasst sich in dem Musiktheaterstück „Orpheus in der Oberwelt“ mit mythischen Bedeutungen des antiken Thrakien und konfrontiert es mit der gegenwärtig brisanten Realität dieses Landstriches, der inzwischen die Außengrenze der EU bildet und bei dessen Überquerung bereits viele Flüchtlinge ihr Leben verloren haben. / Das Projekt „The bed on which I’m sleeping“ der Berliner Künstlergruppe Into the Dark UG stellt das sensorische Erfassen von Musik durch Nahsinne wie Tast- und Geruchssinn in das Zentrum seiner Theaterarbeit. / Das Kunstpalais Erlangen plant eine Gruppenausstellung, die danach fragt, welche „Affekte“ unsere politische Öffentlichkeit prägen.

Alle geförderten Projekte und detailliertere Informationen finden Sie auch in unserer digitalen Pressemappe.

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news-57 Thu, 24 Oct 2013 00:00:00 +0200 Einbruch der Dunkelheit - Internationale Konferenz zu Theorie & Praxis der Selbstermächtigung in Zeiten digitaler Kontrolle https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/24_10_2013_einbruch_der_dunkelheit_internationale_konferenz_zu_theorie_praxis_der_selbstermaechti.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Kulturstiftung des Bundes veranstaltet in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz eine Konferenz zum Thema Transparenz und Verborgenheit. Philosophen, Künstler, Sozialwissenschaftler und Netzaktivisten sind eingeladen, über drängende Fragen in der Post-Snowden-Welt zu streiten.

25./26.1.2014 Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

Spätestens seit der NSA-Skandale ist ein wachsendes Bedürfnis nach mehr Privatsphäre, mehr Verborgenheit, eben mehr „Dunkelheit“ im persönlichen Leben greifbar. Die Konferenz „Einbruch der Dunkelheit“ der Kulturstiftung des Bundes untersucht in drei Schritten die Optionen, Strategien und Techniken der Selbstermächtigung in der digital vernetzten Gesellschaft. „Kritik der Wachsamkeit“ hinterfragt den Glauben an technische Lösungen und permanentes Angeschlossensein. „Politik des Schlafs“ befragt die einzig möglich scheinende Gegenposition nach Frei- und Schutzräumen für Rückzug und Entnetzung. Der dritte Teil der Konferenz, „Freiheit in Zeiten des Netzes“, sucht den Ausgleich zwischen Technikglaube und Technikentzug und aktualisiert die Forderung nach informationeller Selbstbestimmung.

Der Wunsch nach digitaler Privatheit war lange Zeit nur von Cypher-Punks realisierbar, die das Verschlüsseln von Kommunikation zur Kunst erhoben haben. Heute soll sich auch die Gesamtgesellschaft diesen Wunsch erfüllen können. „Einbruch der Dunkelheit“ rollt das Feld von seinem dunkeln Pol her auf: Welche traditionell wichtigen Geheimnisse, Privatheiten und Intransparenzen drohen verloren zu gehen? Welche neuen Dunkelheiten entstehen? Welche gesellschaftlichen Folgen haben diese Entwicklungen, und wie kann man steuernd in sie eingreifen?

Am 25. und 26. Januar 2014 wird in der Berliner Volksbühne in moderierten Vorträgen, Gesprächen, Panels, Lesungen, Filmvorführungen, Performances und Workshops auf drei Bühnen parallel hingesehen, analysiert und diskutiert. Zu den Gästen zählen unter anderem der Futurist Bruce Sterling, Mitbegründer der Cyber-Punk-Bewegung und Kopf der Viridian-Design-Bewegung, („Cyber-Grüne“), der Publizist Evgeny Morozov, führender Internetkritiker in den USA, der Privacy-Aktivist Jacob Appelbaum, der Sozialwissenschaftler Urs Stäheli, der Schriftsteller Dietmar Dath, der Philosoph Robert Pfaller und das internationale Künstlerkollektiv andcompany&Co.

„Einbruch der Dunkelheit − Internationale Konferenz zu Theorie & Praxis der Selbstermächtigung in Zeiten digitaler Kontrolle“ ist eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Konzept & Leitung: Krystian Woznicki, berlinergazette.de; Produktion & Presse: sauerbrey I raabe . büro für kulturelle angelegenheiten.

Pressekontakte

büro für kulturelle angelegenheiten
Anna Jacobi / Telefon 0162/8470299 und Britta Petersen / Telefon 0170/8023815
E-Mail presse@sauerbrey-raabe.de

Kulturstiftung des Bundes
Friederike Tappe-Hornbostel / Telefon 0345/29 97 -120
E-Mail presse@kulturstiftung-bund.de

Mit freundlichen Grüßen

Ihrer TaHo

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news-59 Tue, 02 Jul 2013 00:00:00 +0200 Die Kulturstiftung des Bundes fördert 14 neue Kooperationen im Theaterfonds Doppelpass https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/02_07_2013_die_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_14_neue_kooperationen_im_theaterfonds_doppelpass.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

die Doppelpass-Jury hat 14 neue Projekte aus 9 Bundesländern ausgewählt, die mit insgesamt 2 Mio. Euro gefördert werden. Damit erhielten im Fonds Doppelpass bislang 31 Theaterpartnerschaften Fördergelder in Höhe von 4,5 Mio. Euro.

Mit dem 2011 aufgelegten Fonds Doppelpass möchte die Kulturstiftung des Bundes gezielt Kooperationen zwischen freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützen und sie zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und künstlerischer Produktion anregen.

Das Kernstück des Fonds Doppelpass bildet ein zweijähriges Residenzprogramm, das Künstlerinnen und Künstlern beider Seiten den nötigen Freiraum eröffnen soll, ihre Strukturen und Arbeitsweisen künstlerisch produktiv zu verbinden. Die Partnerschaften werden über einem Zeitraum von zwei Spielzeiten realisiert und mit jeweils bis zu 150.000 Euro gefördert. Zusätzlich unterstützt der Fonds Gastspiele aus den geförderten Partnerschaften, um zu ermöglichen, dass ausgewählte Ergebnisse der Zusammenarbeit auch an weiteren Orten innerhalb Deutschlands und im Ausland gezeigt werden.

Ausführliche Informationen zu den geförderten Projekten und zum Fonds Doppelpass finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/doppelpass.

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news-62 Tue, 25 Jun 2013 00:00:00 +0200 Die Kulturstiftung des Bundes fördert neue Projekte mit 11 Mio. Euro https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/25_06_2013_die_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_neue_projekte_mit_11_mio_euro.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Unter dem Vorsitz von Staatsminister Bernd Neumann bewilligte der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes jetzt Fördermittel im Gesamtumfang von 11 Mio. Euro:  

  • Wie der Vorstand, Hortensia Völckers und Alexander Farenholtz, berichtete, wird die Kulturstiftung des Bundes in den nächsten Jahren ihren Themenschwerpunkt Afrika ausbauen. Nach dem erfolgreichen Start des Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern („TURN“) vor zwei Jahren wird der Fonds bis 2018 verlängert und um 4,4 Mio. Euro aufgestockt. Damit sollen der künstlerische Austausch und die Kooperation zwischen deutschen und afrikanischen Künstlern und Institutionen intensiviert werden. Die Vorhaben sollen hierzulande die Kenntnisse über afrikanische Kunstszenen erweitern und selbst hohe künstlerisch anspruchsvolle Standards setzen. Bewerbungen im Fonds TURN sind ab sofort möglich.
     
  • Die interdisziplinäre Fachjury der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung wählte auf ihrer letzten Sitzung im Frühjahr 2013 35 neue Förderprojekte aus. Die Fördersumme beträgt insgesamt 6,15 Mio. Euro. Wir stellen Ihnen eine Auswahl vor: 

 

Zu den geförderten Projekten gehört das internationale Forschungs- und Ausstellungsprojekt Postwar – Postcolonialism – Postcommunism, das vom Münchner Haus der Kunst initiiert und in Zusammenarbeit mit der Londoner Tate Gallery und dem Centre Georges Pompidou realisiert wird. Die Nachkriegszeit (1945 – 1965), das Ende des kolonialen Imperialismus (1960 – 1980) und der Postkommunismus (seit 1989) sollen in ihren Auswirkungen auf Kunst und Kultur untersucht werden. / Ein interdisziplinäres Projekt des Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr wehrt sich mit künstlerischen Interventionen gegen den wirtschaftlichen Niedergang an Opel-Standorten in Polen, Spanien, England und Deutschland. / Sieben Aufführungen von Beethovens Freiheitsoper Fidelio finden in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus einen besonderen Aufführungsort, der das Publikum auf eindrückliche Weise mit der Geschichte und Architektur der ehemaligen Haftanstalt für politische Gefangene in der DDR konfrontiert. / Die Veranstaltung Krieg erzählen thematisiert im Berliner Haus der Kulturen der Welt die existenzielle Erfahrung von Krieg. Berichterstatter/innen, Schriftsteller/innen, Fotograf/innen, leitende Redakteur/innen und Wissenschaftler/innen wollen unseren Blick auf die Wirklichkeit des Krieges schärfen. / Die Schau Afritecture in der Münchner Pinakothek der Moderne untersucht zeitgenössische Baukunst aus afrikanischen Ländern, welche lokalen Gegebenheiten sie zitiert und welche Rolle kulturelle Traditionen für Materialauswahl und Formensprache spielen. / Das Puppentheater Halle möchte sich anlässlich seines 60. Jubiläums mit sechs Halleschen Kulturinstitutionen vernetzen und mit dem interdisziplinären Festival Doppelgänger das Verhältnis zwischen Figur und Spieler, zwischen Puppe und Publikum hinterfragen. / Der Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und Tanz, die Schnittstellen zwischen Bewegung und Bild in den Stücken der Choreografin Sasha Waltz sind Themen der Ausstellung Sasha Waltz. Installationen. Objekte. Performances, die im Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe zu sehen sein wird. / Sind noch Lieder zu singen? fragt die Internationale Hugo-Wolf-Akademie für Gesang, Dichtung und Liedkunst in Stuttgart und untersucht, welchen Platz das Lied zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der Kultur- und Musiklandschaft einnimmt. / Das vom Hartware MedienKunstverein Dortmund initiierte Forschungs-, Ausstellungs- und Onlineprojekt World of Matter erkundet komplexe Ökosysteme und Kreisläufe von Rohstoffen und möchte künstlerische Ideen im Umgang mit Ressourcen entwickeln. / Ein Kinderkönigreich im öffentlichen Raum gestaltet der polnische Künstler Pawel Althamer gemeinsam mit Kindern aus Aachen, die das Ludwig Forum für Internationale Kunst zum Mitmachen einlädt. / Die Frage danach, Woran wir glauben, steht im Zentrum eines Theaterprojektes von Nicolas Stemann, der Texte aus dem Alten und Neuen Testament in eine mehrsprachige zwölfstündige Inszenierung im Hamburger Thalia Theater überführen möchte. / Das Projekt Keep Me in Mind stellt die individuellen Lebensläufe von sieben Überlebenden des Holocaust in einer Performance in den Mittelpunkt und sucht damit nach neuen Vermittlungsformen fast siebzig Jahre nach Ende der Shoa. Nach der Premiere im Centrum Judaicum Berlin wandert die Performance nach Vilnius, Brüssel, Warschau und Marseille. / Das Ausstellungsprojekt Himmel, Hölle, Fegefeuer des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt möchte die eurozentristische Perspektive auf Dantes „Göttliche Komödie“ überwinden und präsentiert spartenübergreifende Arbeiten von 60 Künstlern aus 22 afrikanischen Ländern, die ihre kulturelle, ethnische oder religiöse Sicht auf das Jenseits dokumentieren.  

Weitere Informationen zu den Förderprojekten finden Sie unter Offene Förderung/Ergebnisse 

  • Der Stiftungsrat hat zudem beschlossen, insgesamt bis zu 500.000 Euro für den Ausgleich von Schäden zur Verfügung zu stellen, die im Bereich von Kunst und Kultur aufgrund der Flutkatastrophe entstanden sind. Einzelheiten hierzu werden derzeit abgestimmt.

 

Außerdem informierte der Vorstand über Veranstaltungen, die die Kulturstiftung des Bundes in der nächsten Zeit in Eigenregie ausrichtet. Sie sind international und interdisziplinär angelegt und setzen künstlerische Akzente: 

  • Im November 2013 eine Konferenz unter dem Titel Tanz über Gräben. 100 Jahre Le Sacre du Printemps in Berlin: Sind in diesem Ballett die Kriegstoten der Schützengräben auf erschreckende Weise vorweggenommen? Worin besteht die Aktualität dieses Balletts, das am Vorabend des Ersten Weltkriegs aufgeführt wurde, heute?
     
  • Im Januar 2014 geht es in der Berliner Konferenz Einbruch der Dunkelheit um Schattendasein und Sichtbarmachung in der vernetzten Gegenwart: Woher rührt unsere Sehnsucht nach Verborgenheit und Privatheit? Was ginge in einer Welt ohne Dunkelheiten verloren?
     
  • In Frankfurt am Main tagt im April 2014 die Konferenz Politische Romantik. 2014 ist das Jahr der Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren. Die Konferenz nimmt darauf Bezug und fragt, welche geistigen Strömungen von vor hundert Jahren im Zeitalter von europäischer Einigung und Globalisierung überlebt haben und wie wir politische Romantik heute bewerten.
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news-64 Fri, 07 Jun 2013 00:00:00 +0200 Georg Büchner-Jahr 2013 - Kulturstiftung des Bundes fördert internationales Theaterfestival in Gießen https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/07_06_2013_georg_buechner_jahr_2013_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_internationales_theaterfestiv.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Kulturstiftung des Bundes hat in den vergangenen Jahren immer wieder Gedenktage zum Anlass genommen, um sich in speziellen Projekten mit der Aktualität historisch bedeutsamer Persönlichkeiten und ihren Werken auseinanderzusetzen und sie stärker ins gegenwärtige Bewusstsein zu heben.

Anlässlich des 200. Geburtstages, den Georg Büchner am 17. Oktober 2013 feiert, fördert die Kulturstiftung des Bundes das Theaterfestival „BÜCHNER international“ in Gießen, wo der Schriftsteller seine Studienzeit verbrachte.

Vom 22. bis 30. Juni lädt das Stadttheater Gießen namhafte Theatergruppen – u.a. aus Japan und Südafrika, Brasilien und Rumänien, aus Süd-Korea und aus der Ukraine – ein, zeitgenössische Produktionen der unterschiedlichsten Formate und Sparten zu präsentieren: von szenischen Arbeiten und Installationen über Konzerte und Performances.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Podiumsdiskussionen und einer wissenschaftlichen Vortragsreihe ergänzt das Festival, das – neben der Bedeutung des Theaterautors für das nationale Kulturerbe – insbesondere auch die Wirkungsgeschichte Büchners im zeitgenössischen internationalen Theatergeschehen darstellt.

Ergänzend fördert die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Georg Büchner-Jahres die Kulturgeschichtliche Ausstellung „GEORG BÜCHNER. Revolutionär mit Feder und Skalpell“, die ab 13. Oktober 2013 auf der Mathildenhöhe Darmstadt zu sehen ist. 

Ausführliche Informationen zum Programm von „BÜCHNER international“ und den Produktionen finden Sie auf unserer Website sowie unter www.stadttheater-giessen.de

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news-67 Fri, 24 May 2013 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes lädt zum Tanzkongress 2013 https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/24_05_2013_kulturstiftung_des_bundes_laedt_zum_tanzkongress_2013.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

bereits zum dritten Mal bietet die Kulturstiftung des Bundes mit ihrem Tanzkongress ein großes internationales und interdisziplinäres Forum, das aktuelle Entwicklungen des Bühnentanzes in Praxis und Theorie präsentiert und reflektiert.

Unter dem Motto „Bewegungen übersetzen – Performing Translations“ lädt sie vom 6. bis 9. Juni 2013 Tänzer/innen, Choreograf/innen, Pädagog/innen, Wissenschaftler/innen und Produzent/innen nach Düsseldorf ein, sich mit der Übertragung und Vermittlung von Körperkonzepten, Bewegungsrepertoires und interdisziplinären Arbeitsweisen in und zwischen unterschiedlichen Kulturen zu befassen.

Über 100 Veranstaltungen bieten Gelegenheit, Fragen zur Weitergabe von Tanz, seiner Archivierung, Rekonstruktion und Urheberrechtslage zu diskutieren, während in Workshops besondere Methoden und Techniken für Dramaturgie, Choreografie und Training erprobt werden können. Die zentrale Zusammenkunft von Akteuren des zeitgenössischen Tanzes fragt u.a. nach dem gesellschaftlichen Stellenwert von Tanz und Choreografie in Europa, Afrika, Indien, Südamerika und im Südpazifik oder behandelt die Problematik von normativen Körperbildern. Der Tanzkongress wird eröffnet mit der deutschen Erstaufführung von „La Création du monde 1923 – 2012“ des kongolesischen Choreografen Faustin Linyekula und den 25 Tänzern des Ballets de Lorraine. Er integriert die Rekonstruktion des Originalstückes von 1923 in seine schon in Brüssel und Paris gefeierte choreografische Geschichte von Fremdheit und Aneignung zwischen den Kulturen. Das Kongressprogramm beginnt mit einem Vortrag des französischen Philosophen Jean-Luc Nancy zu Rolle und Potenzial des Tanzes.

Mit den Tanzkongressen 2006 in Berlin und 2009 in Hamburg hat die Kulturstiftung des Bundes die Tradition der Tänzerkongresse der Weimarer Republik wieder aufgenommen, die sämtliche Tanzschaffenden ihrer Epoche vereinten. Aufgrund der großen Resonanz wurde der Tanzkongress als kultureller „Leuchtturm in die Spitzenförderung der Kulturstiftung des Bundes aufgenommen und findet nun im dreijährigen Rhythmus an wechselnden Orten in Deutschland statt. Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren als publikumswirksames Festival, internationale Leistungsschau, interdisziplinäre Forschungsstätte, als Ideenwettbewerb und Koproduktionsmarkt profiliert.

Der Tanzkongress ist eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes in Zusammenarbeit mit dem tanzhaus nrw. Kooperationspartner: Capitol Theater Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, Düsseldorfer Schauspielhaus, FFT Düsseldorf. Mit Unterstützung durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, das Internationale Forschungskolleg „Verflechtungen von Theaterkulturen“ – Freie Universität Berlin und das Goethe-Institut.

Ausführliche Informationen zum Tanzkongress finden Sie unter www.tanzkongress.de sowie auf unserer Website www.kulturstiftung-bund.de

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news-69 Wed, 22 May 2013 00:00:00 +0200 Filmfestival „Cineromani – Empowering Roma Filmmakers“ stärkt Roma-Filmregisseure https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/22_05_2013_filmfestival_cineromani_empowering_roma_filmmakers_staerkt_roma_filmregisseure.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Es kommt nicht von ungefähr, dass bisher nur wenige Roma in der europäischen Filmlandschaft vertreten sind. Für eine Kultur, die unabhängig von Grenzen und Nationen existiert, ist der Zugang zu Strukturen für Produktion, Kommunikation und Förderung von Filmen besonders schwierig. Das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt des Collegium Hungaricum Berlin „Cineromani – Empowering Roma Filmmakers“ möchte diesem Defizit mit einer dreifachen Strategie begegnen:

Die umfassende Retrospektive „Cineromani – Poetik und Politik“ vom 1. bis 22. Juni im Berliner Zeughauskino unternimmt den Versuch, erstmalig filmische Roma Narrative von den Anfängen des Films bis heute einem größeren Publikum vorzustellen und dabei stereotype Bilder zu überwinden. In den Filmen bildet sich eine weitgehend unbekannte Vielfalt ab, die Achtung und Verständnis für Themen und Ästhetiken der Roma-Gemeinschaft fördert.

In Zusammenarbeit mit Mitgliedern der International Romani Film Commission (IRFC) präsentiert eine zweitägige Werkschau vom 31. Mai bis 2. Juni ausgewählte zeitgenössische audiovisuelle Arbeiten im Collegium Hungaricum Berlin. Arbeiten von bereits bekannten Filmschaffenden wie Tony Gatliff stehen hier neben aktuellen Produktionen von jungen Nachwuchstalenten: Dokumentationen über Holocaustüberlebende, die Slums in Belgrad oder die Erfahrung der Verfolgung sowie Spielfilme über die Suche nach der eigenen Identität oder die Wirkung der Musik geben aktuelle Positionen der Roma-Community wieder. 

Zusätzlich zu den öffentlichen Filmvorführungen finden geschlossene Workshops statt, in denen Experten jungen Regie-Talenten mit Karrierestrategien zur Seite stehen. So wird ein nachhaltiges Netzwerk von Roma-Regisseuren aufgebaut. Künstlerische und thematische Inhalte, die auf dem Cineromani Filmfestival erarbeitet wurden, fließen im Herbst 2013 in den Themenschwerpunkt des Cottbusser Filmfestivals ein.

Ein detailliertes Programm finden Sie unter www.hungaricum.de.

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news-71 Wed, 27 Feb 2013 00:00:00 +0100 "Radio Zukunft" und "Kultur:Stadt". Zwei Projekte der Kulturstiftung des Bundes in der Akademie der Künste https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/27_02_2013_radio_zukunft_und_kulturstadt_zwei_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes_in_der_ak.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Kunst und Kultur als Motor des gesellschaftlichen Wandels begreifen – dafür stehen das von der Kulturstiftung des Bundes mit veranstaltete Festival „Radio Zukunft. Tage der Audiokunst“ und die geförderte Ausstellung „Kultur:Stadt“. Beide Projekte finden im März 2013 in der Akademie der Künste Berlin, Hanseatenweg 10, statt. 

Vom 7. bis 10. März veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes gemeinsam mit der Akademie der Künste das Festival „Radio Zukunft. Tage der Audiokunst“. Mit der Entwicklung neuer Medientechnologien verändern sich auch die akustischen Erzählformen: Audio-Apps, Computerspiele, soziale Netzwerke bringen neue Hörkunstformate hervor. Vier Tage lang beleuchten 67 Mitwirkende – Künstler, Techniker, Autoren, Komponisten, Produzenten, Wissenschaftler, Lektoren und Philosophen – in Werkstätten, wissenschaftlichen Symposien und Live-Performances die verschiedenen Aspekte des Umbruchs, in dem sich die Audiokunst derzeit befindet. Das Bestreben, die Leerstelle zwischen traditionellen Radiofeatures und experimenteller Audiokunst zu schließen, förderte die Kulturstiftung bereits mit der „Woche des Hörspiels“ 2007 und 2008.

Nur wenige Tage später, am 14. März, eröffnet in der Akademie der Künste die Architekturausstellung „Kultur:Stadt“, die die Kulturstiftung des Bundes mit 238.000 Euro fördert. Die Ausstellung, von Matthias Sauerbruch kuratiert, verweist auf die entscheidende Rolle der Kunst und Kultur in aktuellen Prozessen der Stadtgestaltung. Pläne und Modelle von internationalen Beispielen gelungener Neunutzung, kommentierte Videotouren und Autorenfilme von Filmstudenten sind das Material, mit dem die wichtige Debatte um den Öffentlichen Raum fortgeführt wird. Eine Debatte, die die Kulturstiftung mit dem Initiativprojekt „Schrumpfende Städte“ (2002-2008) initiierte.

Weitere Informationen zum Festival „Radio Zukunft. Tage der Audiokunst“ und zur Ausstellung „Kultur:Stadt“ finden Sie auf den Internetseiten www.kulturstiftung-bund.de und www.adk.de.

Das Portal Litradio.net begleitet das Festival mit Berichten und Gesprächen und stellt die Beiträge zum Nachhören zur Verfügung. Thesen zur Zukunft des Radios finden Sie hier: www.adk.de/blog.

Für Presse- und Fachakkreditierungen wenden Sie sich an Brigitte Heilmann: heilmann@adk.de

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news-74 Mon, 07 Jan 2013 00:00:00 +0100 Kulturstiftung des Bundes öffnet Neubau für Besucher https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/07_01_2013_kulturstiftung_des_bundes_oeffnet_neubau_fuer_besucher.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Am Dienstag, den 15. Januar 2013 öffnen sich die Türen des modernen Gebäudes am Franckeplatz 2, das von den Architekten Dannheimer & Joos entworfen und am 30. Oktober 2012 von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet wurde. Seitdem erreichten die Stiftung eine große Anzahl von Besucheranfragen.

Interessierte Besucher/innen können zwischen 10 Uhr und 16 Uhr zu jeder vollen Stunde an einer Führung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung teilnehmen. Diese werden eine halbe Stunde lang Auskunft zu architektonischen Details und zur energieeffizienten Bauweise des Neubaus, zur Einbindung in das Areal der Franckeschen Stiftungen sowie allgemein zur Arbeit der Stiftung geben.

Gruppen über zehn Personen werden gebeten, sich unter der E-Mailadresse info@kulturstiftung-bund.de anzumelden.

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news-75 Fri, 09 Nov 2012 00:00:00 +0100 Kulturstiftung des Bundes erhält zusätzliche 5 Mio. Euro im Jahr 2013 https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/09_11_2012_kulturstiftung_des_bundes_erhaelt_zusaetzliche_5_mio_euro_im_jahr_2013.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers und Alexander Farenholtz, begrüßt die Nachricht des Kulturstaatsministers Bernd Neumann, die Stiftung mit zusätzlichen 5 Mio. Euro im Jahr 2013 auszustatten. Diese Erhöhung wurde möglich durch den Beschluss des Haushaltsausschusses, den Bundeskulturhaushalt um 8 Prozent anzuheben: „Ein beeindruckendes Bekenntnis der Politik zur Kultur! Wir freuen uns über die Wertschätzung der zeitgenössischen Kunst, wie sie der Staatsminister mit seiner Entscheidung zum Ausdruck gebracht hat “, sagte Hortensia Völckers.

Die Stiftung wird die Mittel ihrer Aufgabe gemäß zur Förderung von Kunst und Kultur der Gegenwart einsetzen und sieht in der Erhöhung ein Zeichen der Anerkennung für die geleistete Arbeit seit Gründung der Stiftung. Im Sommer dieses Jahres feierte die Kulturstiftung ihr 10jähriges Jubiläum. Über 2.000 Projekte hat sie in dieser Zeit gefördert und knapp 300 Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt.

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news-73 Tue, 30 Oct 2012 00:00:00 +0100 Eröffnung des Neubaus der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/30_10_2012_eroeffnung_des_neubaus_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eröffnete heute den Neubau der Kulturstiftung des Bundes. Im zehnten Jahr ihres Bestehens kann die Stiftung ein eigenes Gebäude beziehen und erstmals alle 40 Mitarbeiter unter einem Dach vereinen. Der Neubau für die Kulturstiftung des Bundes ist eine bewusst zeitgenössische Setzung auf dem Areal der Franckeschen Stiftungen und fügt sich dennoch in das historische Ensemble am Franckeplatz in Halle ein. Das Gebäude erfüllt im Hinblick auf Energieeffizienz und nachhaltige Bewirtschaftung modernste technische Anforderungen.

Die Bundeskanzlerin wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, „dass wir als eine hochentwickelte Industrienation aufgefordert sind, noch mehr darüber nachzudenken, welche Art von Wachstum wir haben wollen. Die Bevölkerungszahl wird nicht mehr unbedingt anwachsen. Wir werden auch bei bestimmten Fragen an unsere Grenzen kommen, was das Bruttoinlandsprodukt anbelangt. Dann stellt sich die Frage: Wo liegen eigentlich noch Wachstumsmöglichkeiten einer solchen Nation? Dabei ist Kultur mit Sicherheit eine ganz wichtige Komponente.“ Es sei wichtig, „dass ein Land nicht nur in Wissenschaften etwa im klassischen naturwissenschaftlichen Sinne investiert, sondern auch genauso in Fröhlichkeit investiert, in die Seelen investiert, und darin, dass sich Wissenschaft und Kunst gegenseitig ergänzen können, was wie hier in Halle sehr gut gelingen kann.“

Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der die Kulturstiftung des Bundes mit jährlich 35 Mio. Euro ausstattet, erklärte: „Mit diesem Neubau erhält die aus meinem Haus finanzierte Kulturstiftung des Bundes auch architektonisch ein Gesicht. Das repräsentative und zugleich transparente Gebäude unterstreicht durch die Verbindung von Tradition und Innovation die Einzigartigkeit der Kulturstiftung für die Kulturförderung in ganz Deutschland.“

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zeigte sich „sehr zuversichtlich, dass die Kultur immer mehr als eine wirkliche Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird. Der Bund, die Länder, Kommunen, Stiftungen und die kulturellen Einrichtungen selbst wirken eng und vertrauensvoll zusammen. Die Kultur ist aber nicht nur eine Aufgabe, die gemeinsam bewältigt werden muss, sie stiftet auch Gemeinschaft.“

Der Neubau wurde wesentlich durch das Konjunkturpaket II finanziert. Die Baukosten beliefen sich insgesamt auf 4,5 Mio. Euro. Die künstlerische Direktorin Hortensia Völckers bedankte sich mit den nachdenklichen Worten: „In einer Zeit, in der die ‚Architektur der Zukunft‘ im Nebel liegt, beziehen wir ein Haus, dessen Finanzierung sich der Krise der Gegenwart verdankt.“ Sie freue sich, dass „diese Stiftung Brandmauer an Brandmauer mit einer altehrwürdigen Institution lebt, in der Kultur und Soziales nicht zwei Ressorts sind.“

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news-72 Wed, 24 Oct 2012 00:00:00 +0200 Anträge bei TURN – Fonds für deutsch-afrikanische Kooperationen ab sofort möglich https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/24_10_2012_antraege_bei_turn_fonds_fuer_deutsch_afrikanische_kooperationen_ab_sofort_moeglich.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Mit dem Fonds TURN in Höhe von 2,1 Mio Euro reagiert die Kulturstiftung des Bundes auf die dynamische Entwicklung der der Kunst- und Kulturszenen in afrikanischen Ländern: Auf Betreiben einer jungen Generation von Künstler/innen und Kurator/innen sind zahlreiche neue Zentren für zeitgenössische Kunst, Fotografie, Tanz, Performance und Film entstanden, die sich an internationalen Fachdebatten beteiligen und künstlerische Netzwerke betreiben. Seit einiger Zeit nehmen auch Kulturinstitutionen in Deutschland von diesen institutionellen Aufbrüchen in Afrika vermehrt Notiz. Mit dem Fonds TURN will die Kulturstiftung diesen Impuls will verstärken.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert im Zeitraum von 2012 bis 2015 künstlerische Kooperationen von Künstlern und Kulturinstitutionen aller Sparten aus Deutschland und afrikanischen Ländern sowie projektvorbereitende Recherchen. Ziel des Programms ist es, Kenntnisse über die verschiedenen Kunstszenen und kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu erweitern, neue Formen der Zusammenarbeit zu erproben und Impulse für die deutsche Kulturlandschaft zu nutzen.

Die Projekte sollten einen innovativen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen künstlerischen Schaffen in afrikanischen Ländern leisten, von hoher künstlerischer Qualität sein und eine öffentliche Wirkung haben. Die Mindestantragssumme pro Projekt beträgt 50.000 Euro, projektvorbereitende Recherchen werden mit 9.000 Euro bezuschusst.

Einsendeschluss für die Anträge ist der 31. Januar 2013. Die unabhängige Fachjury, bestehend aus Sandro Lunin (Festivalleiter Zürcher Theater Spektakel, Zürich), Nana Oforiatta Ayim (Autorin, Regisseurin, Kunsthistorikerin mit Schwerpunkt zeitgenössische Kunst aus Afrika, Accra/London) und Jay Rutledge (Ethnologe, Musikjournalist, DJ und Kurator, München) berät im April 2013.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Antragsbedingungen sowie die Online-Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/afrika/turn.

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news-70 Wed, 17 Oct 2012 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes feiert am 30. Oktober die Eröffnung ihres Neubaus https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/17_10_2012_kulturstiftung_des_bundes_feiert_am_30_oktober_die_eroeffnung_ihres_neubaus.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

nach dem Jubiläumsfest zu ihrem 10jährigen Bestehen hat die Kulturstiftung erneut Grund zum Feiern: Am Dienstag, 30. Oktober, 11 Uhr, wird nach gut zweijähriger Bauzeit das neue Gebäude am Franckeplatz 2 von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit einer Rede eröffnet. Kulturstaatsminister und Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundeskulturstiftung, Bernd Neumann, und der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, werden neben der Bundeskanzlerin an der Eröffnung teilnehmen und Grußworte halten.

Auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen entstand der Neubau für den Sitz der Kulturstiftung des Bundes nach den Plänen des Münchner Architektenbüros Dannheimer & Joos. Der Bau verbindet die Ziele der Stiftung – die Initiierung und Förderung nationaler und internationaler innovativer Kulturprojekte – mit zeitgemäßer Baukultur und einer energieeffizienten, nachhaltigen Technologie. Gleichzeitig fügt sich der Bau mit ca. 950 m² Nutzfläche auf einem ca. 760 m² großen Grundstück in die bestehende historische Häuserzeile der Franckeschen Stiftungen ein. Erstmals werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kulturstiftung des Bundes unter einem Dach arbeiten können.

Die Kulturstiftung des Bundes ist eine der größten öffentlichen Kulturstiftungen Europas. Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat die Bundesstiftung ihren Sitz in den Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale. Sie fördert deutschlandweit internationale Kulturprojekte in allen künstlerischen Sparten. In den ersten zehn Jahren konnten wichtige Wegmarken gesetzt werden: Das Programm Schrumpfende Städte zählt dazu, das Projekt Migration, der Tanzplan, der World Cinema Fund, der Fonds Heimspiel, der Fonds Wanderlust, das Netzwerk Neue Musik, die Initiativen Über Lebenskunst, Jedem Kind ein Instrument und die Kulturagenten.

Wenn Sie sich für die Eröffnung akkreditieren möchten, bitten wir Sie um eine E-Mail an presse@sauerbrey-raabe.de bis spätestens 29.10.2012, 9 Uhr. Bitte nennen Sie hierfür Ihren vollständigen Namen, Geburtsdatum und das Medium, für das Sie berichten, sowie Ihre Funktion. Nur vorangemeldete Journalisten mit gültigem Presseausweis bzw. gültiger Akkreditierung des Bundespresseamtes können zugelassen werden, wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.

Wir bitten um möglichst frühzeitige Akkreditierung! Sobald Sie sich akkreditiert haben, bekommen Sie von uns eine Akkreditierungsbestätigung mit dem genauen Ablauf. Wir möchten Sie jetzt schon darauf hinweisen, dass der Fototermin um 10.30 Uhr stattfindet.

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news-54 Wed, 10 Oct 2012 00:00:00 +0200 "Call for Members" - Kulturstiftung des Bundes prämiert die Preisträger des Wettbewerbs https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/10_10_2012_call_for_members_kulturstiftung_des_bundes_praemiert_die_preistraeger_des_wettbewerbs.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Unter großer Beteiligung von Vereinsvertretern und Gästen aus dem Kulturbetrieb prämierte die Kulturstiftung des Bundes am vergangenen Samstag die Preisträger des Wettbewerbs "Call for Members" im LUX Kino in Halle / Saale. Insgesamt 85 Kunst- und Kulturvereine aus den neuen Bundesländern nahmen erfolgreich am Wettbewerb teil. Er sollte ein Ansporn sein, neue Mitglieder zu gewinnen. Insgesamt stellte die Stiftung für das Projekt 200.000 Euro zur Verfügung.

Für ihre besondere Leistung im Wettbewerb zeichnete die Stiftung insgesamt 35 Teilnehmer mit Prämiengewinnen zwischen 1.200 und 10.000 Euro aus. Diese Vereine hatten zuvor bis zu 134 neue Mitglieder gewonnen – allein 19 von ihnen erreichten einen Mitgliederzuwachs von über 50 Personen. Besonders erfolgreich war der brandenburgische Verein Ponderosa, der seine Basis von anfänglich 12 auf 136 Mitglieder vergrößern konnte. Mit über 100 neuen Mitgliedern konnten auch die Cinémathèque Leipzig und der Förderverein Atelierhaus Panzerhalle Groß Glienicke ihre Mitgliederstruktur entscheidend stärken. Sie wurden gemeinsam mit den Vereinen Lindenfels Westflügel aus Leipzig und dem KulturKONSUM Oranienburg mit zusätzlichen Siegerpreisen in Höhe von 5.000 Euro geehrt.

Die teilnehmenden Vereine haben insgesamt 3.054 neue Mitglieder im Rahmen des „Call for Members“ hinzugewonnen. Angetreten waren Vereine aus allen Sparten der Kultur, der überwiegende Teil von ihnen ist im Bereich Kunst und Ausstellungen, Musik, Soziokultur oder Tanz, Theater und Performance aktiv. Die von ihnen gewonnenen Mitglieder werden durch ihre finanziellen Beiträge und ihr Engagement die Inhalte und Projekte der kulturellen Vereinsarbeit maßgeblich stärken. Selbst bei zurückhaltender Schätzung sind es jährlich mindestens 100.000 Euro, mit denen die neu gewonnenen Mitglieder Kunst- und Kulturvereine künftig unterstützen werden. Besonders erfreulich ist, dass die 21 teilnehmenden Vereine aus dem ländlichen Raum ihre Mitgliederbasis um durchschnittlich 70 Prozent vergrößern konnten. Teilnehmer aus dem städtischen Raum verzeichneten einen durchschnittlichen Zuwachs von 40 Prozent.

Ins Leben gerufen wurde der "Call for Members" durch den Fonds Neue Länder, mit dem die Kulturstiftung des Bundes Initiativen in Ostdeutschland fördert, die sich auf lokaler und regionaler Ebene kulturell engagieren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.kulturstiftung-bund.de sowie unter www.call-for-members.de.

Eine detaillierte Auflistung aller Gewinnervereine des Wettbewerbs können Sie hier downloaden.

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news-55 Tue, 25 Sep 2012 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes prämiert Sieger des Wettbewerbs "Call for Members" https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/25_09_2012_kulturstiftung_des_bundes_praemiert_sieger_des_wettbewerbs_call_for_members.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Mit dem Wettbewerb Call for Members spornte die Kulturstiftung des Bundes Kunst- und Kulturvereine in den neuen Bundesländern dazu an, neue Mitglieder zu gewinnen. Mitglieder bilden die Basis der Vereine, ihr Engagement stärkt nachhaltig Aktivitäten und Projekte. 85 Vereine haben sechs Monate lang eifrig um neue Mitglieder geworben. Der Wettbewerb endete im August. Für die teilnehmenden Vereine geht es nun um Prämiengewinne zwischen 1.000 und 10.000 Euro. Insgesamt stellt die Kulturstiftung des Bundes 200.000 Euro zur Verfügung.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Auswertung der Wettbewerbsunterlagen ergibt, dass im Rahmen des Call for Members insgesamt 3054 neue Mitglieder gewonnen werden konnten.1089 Mitglieder wurden in Brandenburg hinzugewonnen, 894 Mitglieder in Sachsen, 421 Mitglieder in Sachsen-Anhalt, 382 Mitglieder in Mecklenburg-Vorpommern und 268 Mitglieder in Thüringen. Die teilnehmenden Vereine wuchsen damit um durchschnittlich 36 Mitglieder. Dem erfolgreichsten Verein gelang es sogar, 134 neue Mitglieder zu werben.

Die Gewinner des Wettbewerbs werden am Samstag, 6. Oktober, im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Halle bekannt gegeben. Ort der Veranstaltung ist das Lux Kino am Zoo, Beginn ist 17 Uhr. An diesem Abend möchte die Stiftung das Engagement der Vereine honorieren, die Preisträger beglückwünschen und ihnen darüber hinaus eine weitere Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bieten.

Ins Leben gerufen wurde der Call for Members durch den Fonds zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements für die Kultur in den neuen Bundesländern (Fonds Neue Länder), mit dem die Kulturstiftung des Bundes Initiativen in Ostdeutschland fördert, die sich auf lokaler und regionaler Ebene kulturell engagieren.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.kulturstiftung-bund.de sowie unter www.call-for-members.de.

"Call for Members – Wettbewerb der Vereine" ist eine Initiative des Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes und wird durch die Agentur anschlaege.de betreut.

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news-56 Wed, 29 Aug 2012 00:00:00 +0200 LitFlow - Thinktank für die nächste Literatur https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/29_08_2012_litflow_thinktank_fuer_die_naechste_literatur.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Kulturstiftung des Bundes veranstaltet am 28./29. September 2012 in Berlin einen Thinktank für die nächste Literatur.

Die Literatur wird von der Zukunft eingeholt. Digitale Technologien und die Entwicklungen im Netz dynamisieren den gesamten Betrieb. Debatten wie diejenige um das Urheberrecht sind nur der Anfang. Tatsächlich lassen sie sich als Ausdruck einer größeren Entwicklung begreifen, durch die sich das Verständnis von Autorschaft ebenso verändert wie das Selbstverständnis der Verleger, Lektoren, Agenten, Literaturkritiker, Buchhändler und Leser.

Mit LitFlow fördert die Kulturstiftung des Bundes einen Thinktank, der diese Veränderungen in den Blick nimmt. LitFlow setzt unter der Leitung von Stephan Porombka, Guido Graf und Thomas Klupp das konstruktive Nachdenken über neuartige Formen der Produktion, Distribution und Rezeption für die nächste literarische Kultur in Gang.

Mit Gedankenspielen, Skizzen, Entwürfen, Programmen und Szenarien sollen zukünftige Entwicklungen im literarischen Feld, seinen Akteuren und seinen Produkten durchgespielt werden. LitFlow fragt, welche Projekte sich mit welchen Konsequenzen in den nächsten zehn, zwanzig oder dreißig Jahren etablieren könnten. Und was passiert mit den traditionellen Formaten der Literatur, ihrem traditionellen Medium und ihren traditionellen Institutionen?

Zu den Thinktank-Teilnehmer/innen gehören Larry Birnbaum, Rita Bollig, Caroline Drucker, Jane Friedman, Kenneth Goldsmith, Ingo Niermann, Kathrin Passig, Elisabeth Ruge, Hilmar Schmundt, Bob Stein und Philipp Teister.

Am ersten Tag von LitFlow, am 28. September, stellen die elf Expert/innen innovative Projekte vor und entwickeln radikale Szenarien für die nächste Literatur und ihren Betrieb. Am 29. September werden diese Innovationen der Thinktank-Expert/innen in hochkarätig besetzten Zweiergesprächen aufgegriffen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir laden herzlich dazu ein!

Flankiert, ergänzt und fortgeschrieben wird der Thinktank durch die Website www.litflow.de, auf der auch ein Magazin zu finden ist, in dem täglich über die nächste Literatur berichtet wird. Auf www.litflow.de stellen die Experten die überraschendsten und interessantesten Innovationen für das literarische Feld vor.

Die Veranstaltung findet im Theaterdiscounter in der Klosterstraße 44 in Berlin-Mitte statt. Da nur eine begrenzte Platzkapazität zur Verfügung steht, bitten wir Sie um eine Anmeldung unter organisation@relations-projekte.de

Informationen zum Programm finden Sie auf unserer Internetseite www.kulturstiftung-bund.de/litflow und unter www.litflow.de
 

 

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news-58 Wed, 25 Jul 2012 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes fördert internationale Fellowships an deutschen Museen mit 2,5 Mio. Euro https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/25_07_2012_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_internationale_fellowships_an_deutschen_museen_mit_25.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Jury des Programms "Fellowship Internationales Museum" (FIM), Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Dr. Perdita von Kraft, Frau Julia Pattis, Prof. Dr. Klaus Schneider, Prof. Thomas Weski, hat 19 Projekte in 11 Bundesländern mit einer Förderung von insgesamt 2,58 Millionen Euro empfohlen.

Die Förderung sieht vor, internationale Gastkuratoren und Wissenschaftler für 18 Monate an deutsche Museen einzuladen, um neue Herangehensweisen, Präsentations- und Kooperationsformen zu erproben. Ein Akademieprogramm begleitet das bis 2016 laufende Programm. Es bringt die beteiligten Fellows untereinander in Kontakt und regt die Museen zu gemeinsamen Fragestellungen über das zukünftige Museum an. Folgende Häuser sind daran beteiligt:

Das Pommersche Landesmuseum Greifswald wird den Blick eines Fellows aus Polen auf "Die neuen Pommern" lenken. Umsiedler, Repatriierte, Fremdarbeiter und Vertriebene hinterließen unbearbeitete Zeugnisse für eine transnationale Geschichtsschreibung.

Das Zentralmagazin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg arbeitet mit einem Fellow bevorzugt aus Asien zur Evolution im eozänen Geiseltal. Zur Untersuchung dreidimensionaler Fossilien wie Urpferd oder Krokodilskelett ist modernste Methodik notwendig, die auch neue Ausstellungsformen nach sich zieht.

Die Stiftung Stadtmuseum Berlin möchte ihre Stadtansichten von Berlin nach Istanbul erweitern. Durch die Arbeit eines Kurators aus der Türkei werden die beiden Metropolen vernetzt und Fragen nach Identität und Lebenswelt gestellt.

Frühere Wanderungsbewegungen der Slawen in Europa vom 6.bis zum 12.Jahrhundert macht die archäologische Abteilung des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg/Havel zum Thema der Arbeit eines Experten aus Südosteuropa.

Die Diskussion um Gestaltungsräume des Menschen auf der Erde führt das Deutsche Museum München mit dem Projekt "Anthropozän". Der Fellow setzt Themen wie fossile Energie, Bioerosion, Gentechnik zueinander in Beziehung.

Beispiele früher Globalisierung durch ostasiatisch-europäische Beziehungen stehen im Mittelpunkt der Forschung des Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig. Ein Fellow aus den Niederlanden untersucht Kunstwerke, die über den Transfer der niederländischen Vereinigten Ostindischen Kompanie die Sammlung des Herzogs Anton Ulrich erreichten.

Am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe widmet sich eine brasilianische Biologin anhand amazonischer Spinnen und Schmetterlinge der Biodiversitätsforschung.

Ein vergleichender Ethnologe aus Peru analysiert im Landesmuseum für Natur und Mensch Oldenburg "Eigenes und Fremdes im ethnischen Quer- und Längsschnitt". Wie haben sich verschiedene Kulturen unabhängig und gleichzeitig in der Welt entwickelt und verteilt?

Unter dem Aspekt des globalen Medienereignisses betrachtet die Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden den Umgang mit der Krankheit AIDS. Aufgabe des Fellows ist eine drei Länder vergleichende Studie zu Plakaten aus den USA, Osteuropa und Afrika.

Aus Mexiko kommt eine Wissenschaftlerin, die das "Prinzip Coop", ein Genossenschaftsmodell des Architekten und Dessauer Bauhausdirektors Hannes Meyer und seiner Idee der kollektiven Gestaltung untersucht. Wie zukunftsfähig ist sein in den 1925er Jahren entwickeltes Modell, fragt die Stiftung Bauhaus Dessau.

Mit einem Kurator aus Nairobi ruft das Iwalewa-Haus in Bayreuth dazu auf, Archive neu zu ordnen. Unter dem Titel "Mashing Up the Archive". verlagert sich das Museum als "Kontaktzone" in den Stadtraum, d.h. die Kunst nimmt den Weg aus dem Museumsgebäude hin zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Orten des Alltagslebens.

Neue gesellschaftliche Wirkungsräume möchte auch die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden erkunden. Im Focus der Forschung eines griechisch - serbisch - deutschen Wissenschaftlerteams steht die Europäische Zivilgesellschaft nach 1989.

Von archäologischem Interesse getragen ist das Kooperations- und Ausstellungsprojekt "Vietnam", des Westfälisches Landesmuseums in Herne. Wissenschaftler aus Hanoi wirken hieran mit.

Ein polnischer Historiker wird zur historiografischen Rekonstruktion der Geschichte des Konzentrationslagers aus Sicht der polnischen Häftlinge von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora eingeladen.

Als offenen Raum für Reflexion und Fantasie, Neugier und Sinnlichkeit versteht das Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen sein Projekt BilderStadt / StadtBilder. Hieran arbeitet ein Kurator aus der Türkei mit.

Ebenfalls in direkten Kontakt mit den Bürgern tritt das Museum für Naturkunde Berlin. Mit dem Fellowship animiert das Forschungsmuseum die Besucher an Biodiversitätsforschung im Kontext eines "kollektiven Denkexperiments" teilzunehmen.

"In Order to Join" verweist auf eine indische Künstlerinnengeneration um Rummana Hussain (1952-1999). Das Städtische Museum Abteiberg in Mönchengladbach kooperiert mit Partnern aus Mumbai.

Ein Fellow aus Australien wird im Deutschen Historischen Museum Berlin Geschichtsbilder der DDR-Ideologie aus fremder Perspektive betrachten.

Aus Ägypten stammt ein Kurator, der an einem Ausstellungsprojekt der Stiftung Preußischer Kulturbesitz über Judentum, Christentum und Islam unter dem Titel "Ein Gott - Abrahams Erben am Nil" Berlin mitarbeiten wird.

Das Goethe-Institut unterstützt das Programm bei der Suche und Vorbereitung der Fellows im Ausland. Weitere Informationen zu den einzelnen Fellowships finden Sie auf unserer Internetseite www.kulturstiftung-bund.de/fellowship

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news-60 Wed, 13 Jun 2012 00:00:00 +0200 Kulturen des Bruchs - Einladung https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/13_06_2012_kulturen_des_bruchs_einladung.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,


Mit der Tagung „Kulturen des Bruchs“ vom 28. bis 30. Juni 2012 versammelt die Kulturstiftung des Bundes im Haus der Berliner Festspiele herausragende Köpfe aus Wissenschaft, Kunst und Politik, die sich mit den Gründen und Energien unserer Memoria-Leidenschaft auseinandersetzen und nach Alternativen suchen.

Unsere Speicher und kulturellen Depots sind randvoll mit den Errungenschaften und Hervorbringungen vergangener Zeiten. Das Sammeln, Bewahren, Konservieren und Restaurieren gehört zu den Säulen unseres Selbstverständnisses. Gerade die zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer standen im Zeichen forcierter historischer Selbstvergewisserung. Die Erinnerungskultur wurde zur geheimen Räson der sich formierenden Berliner Republik und die Verpflichtung gegenüber dem Erbe zum Leitgedanken unserer Kultur.

Wie fern liegt uns heute die einstmals avantgardistische Geste, die gerade im Abbruch, der Zäsur den Boden für Innovation sah. In einer Welt, die politisch, ökonomisch und ökologisch aus den Fugen zu geraten scheint, wird der Griff in die Register der Vergangenheit nicht mehr zur Orientierung reichen. Gefragt sind heute Kulturen des Bruchs. Wie lassen sie sich denken – nur als Verlust oder auch als Freiheit?

Wir möchten Sie herzlich einladen, an unserer Veranstaltung teilzunehmen und über sie zu berichten. Eine Übersicht zum Programm sowie detaillierte Informationen finden Sie unter Kulturen des Bruchs.

Über eine kurze Rückmeldung, ob Sie kommen werden, wären wir dankbar.

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news-61 Mon, 11 Jun 2012 00:00:00 +0200 Die Kulturstiftung des Bundes mit neuem Afrika-Schwerpunkt https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/11_06_2012_die_kulturstiftung_des_bundes_mit_neuem_afrika_schwerpunkt.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Unter dem Vorsitz von Staatsminister Bernd Neumann bewilligte der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes jetzt Fördermittel im Gesamtumfang von 16,5 Mio. Euro:

• Die Kulturstiftung des Bundes will in den nächsten Jahren den künstlerischen Austausch und die Kooperation zwischen deutschen und afrikanischen Künstlern und Institutionen fördern. 2,09 Mio. Euro fließen zunächst in den Fonds für deutsch-afrikanische Kooperationen („TURN“). Ab Herbst 2012 beginnen in mehreren Etappen die Ausschreibungen sowohl für Recherchen als auch künstlerische Projekte in allen Sparten. Die Vorhaben sollen hierzulande die Kenntnisse über afrikanische Kunstszenen erweitern und selbst eine hohe künstlerische Qualität aufweisen.

• Die Kulturstiftung des Bundes hat in den vergangenen Jahren immer wieder Gedenktage zum Anlass genommen, um sich in speziellen Projekten mit der Aktualität historisch bedeutsamer Persönlichkeiten und ihren Werken auseinanderzusetzen. Aus Anlass des 200. Geburtstages von Georg Büchner wird 2013 das Büchner-Jahr gefeiert. Die Kulturstiftung des Bundes beteiligt sich daran mit der Förderung der kulturgeschichtlichen Ausstellung „Georg Büchner 1813 – 1837“ in Darmstadt und eines internationalen Theaterfestivals, das vom Stadttheater Gießen ausgerichtet wird. Insgesamt werden für die beiden Büchner-Projekte 650.000 Euro bereitgestellt.

• Nach dem erfolgreichen Abschluss des Netzwerk Neue Musik wird sich die Kulturstiftung des Bundes auch weiterhin im Bereich Vermittlung Neuer Musik engagieren. Das studio musikFabrik steht für ein Modellprojekt der Zusammenarbeit von Nachwuchsmusikern mit international renommierten Künstlern unter der Leitung des Kölner Ensemble musikFabrik. Die Mitglieder des Landesjugendensembles NRW werden in Spieltechniken und Interpretationen Neuer Musik unterrichtet und profitieren von den internationalen Kontakten des Profi-Ensembles. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Projekt über einen Zeitraum von vier Jahren mit 320.000 Euro.

• Die überwältigende Resonanz in der Tanz- und Theaterszene auf den Fonds Doppelpass – Fonds für Kooperationen im Theater zwischen freier Szene und festen Häusern sowie freien Spielstätten hat die Kulturstiftung des Bundes bewogen, den Fonds um 2 Mio. Euro aufzustocken. Die Anzahl der Doppelpass-Partnerschaften kann sich damit von den ursprünglich geplanten 20 auf bis zu 30 erhöhen. Kernstück des Fonds ist ein zweijähriges Residenzprogramm, für das sich bereits 17 Tandems in der ersten Runde qualifiziert haben.

• Die Kulturstiftung des Bundes wird auch die documenta 14 im Jahr 2017 mit 3,5 Mio. Euro fördern. Ebenfalls bis 2017 läuft auch die Förderung des Berliner Theatertreffens. Es erhält bis dahin jährlich 1,5 Mio. Euro.


Die interdisziplinäre Fachjury für die antragsgebundene Projektförderung sprach sich auf ihrer letzten Sitzung für die Förderung von 27 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 3,5 Mio. Euro aus.
Zu den geförderten Projekten gehören unter anderem die Ausstellung Nur Skulptur! der Kunsthalle Mannheim, die ein neues Skulpturenmuseum konzipiert. Die Kunsthalle Bielefeld betrachtet mit der Ausstellung Geschichte der Wandmalerei die Geschichte des eigenen Museumsbaus aus zeitgenössischer Perspektive. Die Berliner Projektgruppe Zwangsarbeit e.V. widmet sich in ihrem Projekt …unterm Hakenkreuz der Geschichte der NS-Zwangsarbeit im ländlichen Raum. Das Frankfurter Museum für Moderne Kunst zeigt eine Einzelausstellung des aus Dresden stammenden Malers und Bildhauers Thomas Scheibitz. Unter dem Titel 12 Rooms präsentiert das Museum Folkwang in Kooperation mit der Ruhrtriennale bedeutende Positionen der zeitgenössischen Live-Art. In München wird an mehreren Orten im Projekt Kino der Kunst nach den Schnittmengen zwischen Bildender Kunst und Kino gesucht. Das Karlsruher Zentrum für Medientechnologie setzt sich im Editionsprojekt Schriftfilme mit der Bedeutung der Schrift im Film von den Anfängen bis heute auseinander. In einer Konferenz und anschließenden Lesereisen geht es im Berliner Literaturhaus Lettrétage bei dem Projekt Schriftproben um neue Prosawerke und poetologische Positionen junger skandinavischer und deutscher Autoren. Das Projekt Gebrauchsanweisungen des Klangverein Stuttgart bringt Komponisten und Videokünstler zusammen, die gemeinsam ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk erarbeiten. Das Schnawwl – Theater für junges Publikum am Nationaltheater Mannheim wird unter dem Motto Mit den Augen der Anderen deutsch-arabische Frühlingsgeschichten für und mit Kindern in Alexandria und Mannheim auf die Bühne bringen. Das Festival Theaterformen entwickelt in Hannover und Kinshasa (Republik Kongo) mit Shared Spaces eine gemeinsame Plattform zur Gründung eines internationalen Kooperationsnetzwerkes. Das Europäische Zentrum der Künste in Hellerau widmet dem amerikanischen Komponisten John Cage anlässlich seines 100. Geburtstages mit Für die Vögel ein umfangreiches Programm mit Rauminstallationen, Performances, Konzerten und Nachwuchsprojekten. In Berlin wird das Projekt Bonds. Schuld, Schulden und andere Verpflichtungen in einer internationalen Konferenz im Haus der Kulturen der Welt über den komplexen Zusammenhang von Schuld und Schulden diskutieren.

Mehr Informationen zu den Projekten finden Sie in unserer umfangreichen Pressemappe

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news-63 Wed, 06 Jun 2012 00:00:00 +0200 Die Kulturstiftung des Bundes feiert ihren 10. Geburtstag https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/06_06_2012_die_kulturstiftung_des_bundes_feiert_ihren_10_geburtstag.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Sehr geehrte Damen und Herren,

mit einem Festakt in der Oper Halle beginnt das Jubiläumsfest der Kulturstiftung des Bundes am 22. Juni 2012. Die Festrede hält Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Auch der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, überbringt seine Glückwünsche. Eine poetische Intervention des Dichters Durs Grünbein und ein musikalischer Beitrag des Ensemble Modern gehören ebenfalls zum Programm des feierlichen Festakts. Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der Stiftungsratsvorsitzende der Kulturstiftung des Bundes, heißt alle Gäste herzlich willkommen.

Die Kulturstiftung des Bundes ist eine der größten öffentlichen Kulturstiftungen Europas. Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat die Bundesstiftung ihren Sitz in den Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale. Sie fördert deutschlandweit internationale Kulturprojekte in allen künstlerischen Sparten. In den ersten zehn Jahren konnten wichtige Wegmarken gesetzt werden: Das Programm Schrumpfende Städte zählt dazu, das Projekt Migration, der Tanzplan, der World Cinema Fund, der Fonds Heimspiel, der Fonds Wanderlust, das Netzwerk Neue Musik, die Initiativen Über Lebenskunst, Jedem Kind ein Instrument und die Kulturagenten.

Ihre enge Verbundenheit mit der Stadt Halle zeigt die Kulturstiftung des Bundes mit einem kulturellen Stadtspaziergang. Die Gäste werden im Laufe des Nachmittags auf verschiedenen Routen die Stadt kennenlernen: An ausgewählten Orten sind in der ganzen Stadt Lesungen, Installationen, künstlerische Aktionen, ungewöhnliche Musikpräsentationen sowie eine geführte Wanderung durch Halle-Neustadt geplant.

Am Abend öffnet sich das Jubiläumsfest einem größeren Publikum. Mit tanzbarer Musik von Moop Mama und DJ Pixie lädt die Kulturstiftung des Bundes ab 20.30 Uhr jedermann zur Geburtstagsfeier in den Lindenhof der Franckeschen Stiftungen. Der Eintritt ist frei.

Wenn Sie sich für den Festakt akkreditieren möchten, bitten wir Sie bis zum 14. Juni um eine Email-Nachricht an jacobi@sauerbrey-raabe.de. Bitte nennen Sie hierfür ihren vollständigen Namen sowie Geburtsdatum und -ort und das Medium/Ihre Funktion. Sie bekommen dann von uns eine Akkreditierungsbestätigung mit dem genauen Ablauf. Nur vorangemeldete Journalisten mit gültigem Presseausweis bzw. gültiger Akkreditierung des Bundespresseamtes können zugelassen werden, eine Nachakkreditierung ist nicht möglich. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Friederike Tappe-Hornbostel
Leitung Kommunikation
Kulturstiftung des Bundes

Kontakt:
Anna Jacobi
0162/847 02 99
jacobi@sauerbrey-raabe.de 

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news-65 Wed, 30 May 2012 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes erhält Umweltzertifikat https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/30_05_2012_kulturstiftung_des_bundes_erhaelt_umweltzertifikat.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau verleiht der Kulturstiftung des Bundes am 30. Mai 2012 das EMAS-Zertifikat für ökologisches Wirtschaften. Mit der Auszeichnung verpflichtet sich die Kulturstiftung des Bundes zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und zu einer Verbesserung ihrer Umweltbilanz.

Stellvertretend für die Belegschaft der Kulturstiftung des Bundes haben Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin, und Alexander Farenholtz, Verwaltungsdirektor, aus den Händen von Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, das EMAS-Zertifikat entgegengenommen.

EMAS (Abk. für: "Eco-Management and Audit Scheme“) ist ein Instrument für betriebliches Umweltmanagement. Entwickelt von der Europäischen Union, verpflichtet es teilnehmende Betriebe, sich einer regelmäßigen Umweltbetriebsprüfung zu unterziehen. Das Zertifikat wird als Auszeichnung an Unternehmen verliehen, die freiwillig die strengen Voraussetzungen der EG-Öko-Audit-Verordnung erfüllen.

„Die Kulturstiftung des Bundes geht voran: Mit der Einführung des Umweltmanagementsystems hat sich die Einrichtung freiwillig verpflichtet, ihren Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern“, hebt Dr. Thomas Brockmeier hervor. „Die Kulturstiftung ist zudem die erste Stiftung im IHK-Bezirk, die sich dem EMAS-System verpflichtet. Innovations- und Modellcharakter beweist das Haus auch bei seinen Zielen, indem es die Mitarbeiter – also den Menschen – in den Mittelpunkt der Umweltschutzmaßnahmen stellt. Der Mensch ist Bestandteil der Natur und schafft Kultur; insoweit ist Wirtschaft selbst, zumal Innovation, nicht ‚nur’ Bestandteil von Kultur, sondern eine kulturelle Errungenschaft ersten Ranges.“

„Im Vergleich zu Wirtschaft und Verkehr scheinen die Umweltauswirkungen von Kunst und Kultur gering zu sein,“ erklärt Hortensia Völckers, „groß kann dagegen ihr Anteil sein, wenn es darum geht, die Welt mit anderen Augen zu sehen und neue Wege zu gehen, um ökologisches Verhalten einzuüben.“ Mit diesem Ziel haben die Kulturstiftung des Bundes und das Berliner Haus der Kulturen der Welt die Initiative „Über Lebenskunst“ ins Leben gerufen und mit einem Förderbetrag von 3,5 Millionen Euro ausgestattet. In den Jahren 2010 – 2012 haben deutsche und internationale Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Architektur und Bildung Projekte in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Kleidung durchgeführt.

„Für die Kulturstiftung des Bundes bedeutet EMAS kein kosmetisches Siegel,“ erklärt Alexander Farenholtz, „alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken an einem Lern- und Organisationsprozess mit, der die Umweltbilanz der Kulturstiftung des Bundes konkret und nachweislich verbessert: angefangen beim Papierverbrauch bis hin zu einer energetischen Optimierung unseres Neubaus am Franckeplatz.“

Der Neubau der Kulturstiftung des Bundes steht für eine ökologische Bauweise und setzt in besonderer Weise auf energieeffiziente Technologien. Hierzu zählen Lüftungstruhen mit Wärmerückgewinnung, eine Dreischeibenverglasung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine effiziente Dämmung des Neubaus. Die erste öffentliche Begehung des Neubaus findet am 22. Juni 2012 im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Kulturstiftung des Bundes statt.

Die Kulturstiftung des Bundes ist eine der größten öffentlichen Kulturstiftungen Europas. Sie fördert Kunst und Kultur im Rahmen der Zuständigkeit des Bundes. Gegründet wurde die Stiftung am 21. März 2002 durch die Bundesregierung, vertreten durch den Beauftragten für Kultur und Medien, aus dessen Haushalt ihr zurzeit jährlich 35 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Sie ist eine Stiftung des Bürgerlichen Rechts mit Sitz in Halle an der Saale und beschäftigt ca. 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weitere Informationen sowie die Umwelterklärung der Kulturstiftung des Bundes finden Sie unter:www.kulturstiftung-bund.de/umweltprogramm

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news-66 Tue, 03 Apr 2012 00:00:00 +0200 2,5 Mio. Euro für neue Theaterkooperationen - Kulturstiftung des Bundes fördert 17 Projekte im Theaterfonds DOPPELPASS https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/03_04_2012_25_mio_euro_fuer_neue_theaterkooperationen_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_17_projek.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf ihrer Sitzung am 26. März 2012 hat sich die Doppelpass-Jury (Christiane Kühl, Mitglied der Künstlerischen Leitung der Berliner Festspiele, Jan Jochymski, Schauspieldirektor am Theater Magdeburg, und Carena Schlewitt, Direktorin der Kaserne Basel) für die Förderung von 17 neuen Projekten in 9 Bundesländern in einer Gesamthöhe von rund 2,5 Mio. Euro ausgesprochen.

Mit dem 2011 aufgelegten Fonds Doppelpass möchte die Kulturstiftung des Bundes gezielt Kooperationen zwischen freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützen und sie zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und künstlerischer Produktion anregen.

Das Kernstück des Fonds Doppelpass bildet ein zweijähriges Residenzprogramm, das Künstlerinnen und Künstlern beider Seiten den nötigen Freiraum eröffnen soll, ihre Strukturen und Arbeitsweisen künstlerisch produktiv zu verbinden. Die Partnerschaften werden über einem Zeitraum von zwei Spielzeiten realisiert und mit jeweils bis zu 150.000 Euro gefördert.

Zusätzlich unterstützt der Fonds Gastspiele ausgewählter Produktionen aus den geförderten Partnerschaften, um zu ermöglichen, dass ausgewählte Ergebnisse der Zusammenarbeit auch an weiteren Orten innerhalb Deutschlands und im Ausland gezeigt werden.

Weitere Informationen zum Fonds Doppelpass und den darin geförderten Projekten entnehmen Sie bitte dem Anhang sowie unserer Website: www.kulturstiftung-bund.de/doppelpass. Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gern persönlich zur Verfügung!

Die Mitglieder der Doppelpass-Jury – Christiane Kühl (Mitglied der Künstlerischen Leitung der Berliner Festspiele), Jan Jochymski (Schauspieldirektor am Theater Magdeburg) und Carena Schlewitt (Direktorin der Kaserne Basel) – haben am 26. März 2012 entschieden, dass folgende 17 Projekte in 9 Bundesländern Fördergelder in einer Gesamthöhe von rund 2,5 Mio. Euro erhalten:

Das Gemeinschaftsprojekt der Landesbühnen Sachsen, Radebeul mit der Tanztheatergruppe bodytalk widmet sich dem ländlichen sächsischen Kulturraum entlang der Elbe. In Form einer getanzten Wanderung mit Recherchen, interaktiven Performances und Happenings sollen die Bewohner dieser Regionen ohne Stadttheaterbezug direkt vor Ort angesprochen und eingebunden werden.

Unter dem Titel „Völkerschlachten – ein fringe writing projekt“ möchten das fringe ensemble gemeinsam mit der Schaubühne Lindenfels in Leipzig an der Weiterentwicklung eines modernen, auf kollektiven Arbeitsformen basierenden Autorentheaters arbeiten. Dabei werden ein öffentlich begehbarer Campus auf dem Leipziger „Jahrtausendfeld“ sowie Theaterinszenierungen und neue Texte entstehen.

Die Bürgerbühne des Staatsschauspiels Dresden begibt sich gemeinsam mit dem Theater Aspik in die ostsächsische Provinz: Dort laden sie die Bewohner des Dorfes Reinhardtsdorf-Schöna ein, mit ihnen gemeinsam ein Landschaftstheaterprojekt zu realisieren. Die Arbeit vor Ort wird ergänzt durch theaterpädagogische Rückanbindung ans Theater und eine abschließende Tagung.

Am Theater Bremen werden Gintersdorfer/Klaßen mit ihrer deutsch-afrikanischen Kompanie nicht nur die Bühne, sondern das komplette Haus und in einem zweiten Schritt auch die Stadt im Rahmen von Festivals und Performances bespielen. Auf dem Programm steht außerdem die Entwicklung eines neuen Genres namens „Opercal“, in das Elemente von Theater, Musical und Oper einfließen.

Zusammen mit der jungen Theaterformation copy & waste unternimmt der Ringlokschuppen Mühlheim einen Modellversuch zur Weiterentwicklung ortsspezifischen Theaters im Ruhrgebiet. Gemeinsam will man sich mit der physischen und sozialen Architektur der Stadt, der Region und des Theaters auseinandersetzten und neue Blicke auf die städtischen Veränderungsprozesse ermöglichen.

Im Schauspielhaus Düsseldorf werden die Künstler der Gruppe vorschlag:hammer als Stalker, Eindringlinge und Schatzgräber zu Gast sein. Die Residenz selbst wird zum Thema gemacht, womit sich Form und Inhalt gegenseitig bedingen und neben zwei Inszenierungen neue Formate entwickelt werden, das „Gefundene“ zu präsentieren.

Das projekttheater Dresden und das Performancekollektiv theatrale subversion haben sich die Erkundung von Dresdner Subkulturen auf die künstlerische Agenda gesetzt. Aus kulturwissenschaftlichen Expeditionen sollen Bestandsaufnahmen, Auseinandersetzungen und Denkanstöße entstehen, die in zeitgenössische Formen politischen Theaters übersetzt werden.

Mit der Spielstätte Stadt wollen das Mecklenburgische Staatstheater und Kulturfiliale zusammen die Stadt Schwerin erobern. Der Stadtraum wird zur temporären Dokumentations- und Projektionsfläche der Visionen und Sehnsüchte seiner Bewohner. Zum Abschluss werden die Erfahrungen in einer Produktion im Theater mit Schweriner Bürgern gebündelt.

Die Sophiensaele in Berlin wollen gemeinsam mit der freien Gruppe Internest das neue künstlerische Format „Preenactment“ zur Erforschung exemplarischer Gegenwartsphänomene erproben. Neben zwei Inszenierungen finden zwei Symposien zur Zukunft der freien Theater- und Performanceszene auf deutscher und internationaler Ebene statt.

Das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt möchte mit dem Tänzer-Choreografen-Kollektiv Mamaza im Rahmen einer zweijährigen Residenz zwei große internationale Koproduktionen sowie mehrere choreografische Interventionen im Stadtgebiet entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung neuer Vermittlungsformate von Tanz und Choreografie.

Unter dem Titel „Game on Stage“ wollen die Künstlergruppe machina eX und das FFT Düsseldorf ein Entwicklungs- und Produktionslabor an der Schnittstelle von Games und Theater schaffen. In Zusammenarbeit mit externen Experten und der regionalen Game-Szene sollen hier Elemente traditionellen Theaters und Strukturen von Computerspielen zu neuartigen Formen von Live-Performance verbunden werden.

Das Theater Kiel und das Theater- und Performancekollektiv lunatiks produktion gründen gemeinsam das RADAR Institut. Hier sollen Methoden der performativen Recherche, der stadtspezifischen Theaterarbeit und des dokumentarischen Arbeitens erprobt und analysiert werden. Es entsteht eine Versuchsanordnung für neue Formen der Untersuchung einer Stadt mit Mitteln des Theaters.

Das büro für zeit + raum zeichnet sich durch seine interdisziplinäre Ausrichtung und eine Kombination von Elementen bildender und darstellender Künste sowie der Musik aus. Die Residenz an den Wuppertaler Bühnen eröffnet der Gruppe völlig neue Produktionsmöglichkeiten und eröffnet dem Theaterhaus gleichzeitig die Perspektive, seine üblichen Arbeitsweisen und Ästhetiken zur Disposition zu stellen.

Das Junge Theater Münster möchte seine Kinder- und Jugendsparte ausbauen und sich hierfür mit dem freien Theater Fetter Fisch vernetzen, das seit Jahren erfolgreich Theater für Kinder und Jugendliche in Münster macht. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach der ästhetischen Erfahrbarkeit von Spiel, Regel und Wirklichkeit, um diese dann mit narrativen und performativen Mitteln für Kinder erlebbar zu machen.

Im Residenzprogramm des Theaterkollektivs Turbo Pascal mit dem Theater Freiburg sollen sich theatrale Forschungsarbeiten mit der Entwicklung neuer Theaterarbeiten verbinden. Die Partner stellen sich gegenseitig ihre Formate und Mitarbeiter als „Open Sources“ zur Verfügung und beschäftigen sich in Form und Inhalt mit der Verflüssigung von Grenzen.

Gemeinsam begeben sich die freie Theatergruppe Mass&Fieber Ost und das Theaterhaus Jena auf eine theatrale Spurensuche: Welche Rolle spielte das Theatergenre Varieté – speziell das Black Face-Theatre – in der Geschichte der Stadt Jena? Auf dem Weg dieser ergebnisoffenen Recherche sollen eine Reihe diskursiver Veranstaltungen, zwei große Theaterabende und eine wissenschaftliche Publikation entstehen.

Die Puppentheatergruppe Das Helmi und das Schauspielhaus Hannover wollen mit einem Platzhaus die Innenstadt Hannovers in einer hunderttägigen Aktion beleben und als Begegnungsplatz zurückgewinnen. Das Platzhaus dient dabei zugleich als kreatives Aktionszentrum, Probebühne, Diskussionslab und Werkstatt. Durch die Zusammenfassung und Überhöhung der Erlebnisse der 100 Tage-Aktion soll ein Bühnenstück entstehen.

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news-68 Tue, 31 Jan 2012 00:00:00 +0100 Call for Members - Wettbewerb der Vereine https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/31_01_2012_call_for_members_wettbewerb_der_vereine.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Mit dem Wettbewerb „Call for Members“ ruft die Kulturstiftung des Bundes Kunst- und Kulturvereine in Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern dazu auf, für ein halbes Jahr einen Fokus der Vereinsarbeit auf die offensive Werbung neuer Mitglieder zu richten.

Rückgrat jedes Vereins sind seine Mitglieder, die durch Ideen, Mitgliedsbeiträge und tatkräftigen Einsatz die vielfältige Arbeit eines Kunst- oder Kulturvereins häufig erst ermöglichen. In diesem Sinne gilt: Je mehr Mitglieder, desto besser. Trotzdem bleibt die Anwerbung neuer Vereinsmitglieder oft zwischen anderen Aufgaben des Tagesgeschäftes liegen. „Call for Members“ schafft Anreize, das zu ändern.

Wettbewerb
Unter den teilnehmenden Vereinen werden diejenigen ermittelt, denen es gelingt, zwischen dem 16. März und dem 31. August 2012 die meisten neuen zahlenden Mitglieder zu gewinnen. Für die Prämierung der erfolgreichsten Wettbewerber stellt die Kulturstiftung des Bundes insgesamt 200.000 Euro bereit. Die Gewinner im Hauptwettbewerb erhalten Förderprämien bis zu 10.000 Euro. Zusätzlich winken beim Sonderpreis Kooperation Förderprämien zwischen 4.000 und 10.000 Euro für ein von mehreren Vereinen gemeinsam zu realisierendes künstlerisch-kulturelles Projekt. Interessierte Vereine können sich unter www.call-for-members.de online anmelden. Anmeldeschluss ist der 9. März 2012.

Info-Tournee
„Call for Members“ geht ab dem 11. Februar 2012 für drei Wochen auf Info-Tournee durch die neuen Bundesländer. Details zu Veranstaltungsorten und Uhrzeiten finden Sie auf der Website des Wettbewerbs.

Fonds Neue Länder
Der Wettbewerb wurde im Fonds Neue Länder initiiert, mit dem die Kulturstiftung des Bundes seit 2002 Initiativen in Ostdeutschland fördert, die sich auf lokaler und regionaler Ebene kulturell engagieren. Ziel des Fonds, in dem bislang über 140 Einrichtungen und Projekte gefördert wurden, ist die strukturelle Weiterentwicklung und Professionalisierung der Kulturarbeit in den neuen Bundesländern.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Wettbewerbs: www.call-for-members.de

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news-39 Wed, 14 Dec 2011 00:00:00 +0100 Ein Labor fürs Humboldt-Forum- Die Kulturstiftung des Bundes fördert „Probebühne“ für das Humboldt-Forum mit 4,125 Mio. Euro https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/14_12_2011_ein_labor_fuers_humboldt_forum_die_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_probebuehne_fuer_das.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf seiner Sitzung am 12.12.2011 bewilligte der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Staatsminister Bernd Neumann Fördermittel im Gesamtumfang von 15,3 Mio. Euro:

Das Humboldt Labor Dahlem soll im Vorgriff auf das künftige Humboldt-Forum ein Zukunftsprogramm für ethnologische Sammlungen entwickeln. Dabei geht es in den Dahlemer Museen um die Erprobung dessen, was künftig das Humboldt-Forum als internationaler Ort des Umgangs mit dem Anderen und dem Fremden leisten könnte. Das Humboldt Labor Dahlem soll aber auch eine über Berlin hinaus wirkende internationale Debatte unter Fachleuten über neue Inszenierungen von Themen und innovative Präsentationsformen von Objekten anstoßen. Einen Schwerpunkt des Humboldt Labors werden sog. „Taschen“-Ausstellungen mit Objekten aus den Dahlemer Sammlungen bilden. Künstlerinnen und Künstler werden in die Gestaltungsprozesse einbezogen, um künstlerische Impulse für neuartige Visualisierungsformen fruchtbar zu machen. Erste Ergebnisse sollen im Herbst 2012 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Humboldt Labor Dahlem von 2012 bis 2015 mit insgesamt 4,125 Mio. Euro.
 

Die Förderungen von Theatertreffen und Berlin Biennale werden bis 2014 verlängert. Seit 2004 fördert die Kulturstiftung des Bundes sog. „kulturelle Leuchttürme“ von bundesweiter Bedeutung und internationaler Strahlkraft.
• Die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst hat sich seit ihrer Gründung 1998 zu einer der bedeutendsten Veranstaltungen für zeitgenössische Kunst in Deutschland entwickelt.
Für die Berlin Biennale im Jahr 2014 stellt die Kulturstiftung des Bundes 2,5 Mio. Euro zur Verfügung.
• Die Berliner Festspiele präsentieren mit dem Theatertreffen eine alljährliche Premiumauslese der Theaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Eine Einladung zum Theatertreffen in Berlin kommt in der deutschsprachigen Theaterszene einer Nominierung für den „Oscar“ in der Filmbranche gleich.
Für das Berliner Theatertreffen stellt die Kulturstiftung des Bundes in den Jahren 2013 und 2014 jährlich 1,5 Mio. Euro zur Verfügung.
 

Das Requiem für Auschwitz erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere an die Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma. Im Zentrum des Requiems steht das Chor- und Orchesterwerk des niederländischen Sinto-Komponisten Roger ‚Moreno‘ Rathgeb. Die internationalen Roma und Sinti Philharmoniker Frankfurt unter Leitung von Riccardo M. Sahiti werden das Requiem nach der Premiere in Amsterdam am 3. Mai 2012 in mehreren europäischen Städten aufführen: in Bukarest, Prag, Budapest und Krakau. In Deutschland soll das Konzert in der Alten Oper in Frankfurt/Main am 24. Oktober 2012 stattfinden. Das Requiem für Auschwitz soll zusammen mit einem Rahmenprogramm ein wirkungsvolles Zeichen gegen den „vergessenen Holocaust der Sinti und Roma“ (Zoni Weisz) setzen und zum anderen auf die bis heute fortwährende Diskriminierung der Sinti und Roma in zahlreichen europäischen Staaten hinweisen.
Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Requiem für Auschwitz mit 252.000 Euro.
 

Die interdisziplinäre Fachjury für die antragsgebundene Projektförderung sprach sich auf ihrer letzten Sitzung für die Förderung von 38 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 5,43 Mio. Euro aus.

Zu den geförderten Projekten gehören unter anderem die Ausstellung Lebensmittel mit Bildern des Berliner Fotografen Michael Schmidt im Leverkusener Museum Morsbroich und im Martin-Gropius-Bau Berlin. In den Deichtorhallen Hamburg wird die Ausstellung Horizon Field Hamburg mit Arbeiten von Antony Gomley gefördert. Das Museum Ludwig in Köln widmet der US-Künstlerin Yvonne Rainer die Ausstellung Yvonne Rainer – Raum, Körper, Sprache und ergänzt diese mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Das Kunstmuseum Stuttgart beschäftigt sich in Rasterfahndung – das Raster in der Kunst nach 1945 mit der Entwicklung des Rasters als emblematischem Motiv in der zeitgenössischen Kunst. Das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale entwickelt das elektromechanische Klangkunstwerk Cicadas (Zikaden), das die Zufälligkeit und Unvorhersehbarkeit von evolutiven Prozessen künstlerisch veranschaulicht und einen Einblick in Planungen für das zukünftige Museum gibt. Das Museum für Photographie Braunschweig bereitet die Schau Kairo. Open City – on the Use of Images during the Arab Spring vor und fragt unter anderem, welche Rolle Bilder in der Repräsentation des Arabischen Frühlings spielen. Das Dokumentarfilmfestival (DOKFest) München wird sich in seiner Reihe DOKguests ebenfalls mit den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Norden Afrikas befassen. Das Literaturhaus Köln und seine Partner in Freiburg und Berlin verstehen ihr Projekt Wider die Müdigkeit! als kulturelle Interventionsmaßnahme gegen soziale, politische und intellektuelle Ermattung. Das Tanzprojekt von Laurent Chétouane, das im Rahmen der Ruhrtriennale in Essen Premiere feiert, befasst sich in Sacré Sacre du Printemps mit dem Thema des Fremden. Das Oldenburgische Staatstheater bekommt die Möglichkeit, sein erfolgreiches Pazz-Performing Arts Festival im Jahr 2012 auszubauen. Das Tanzhaus NRW aus Düsseldorf initiiert mit dem Vorhaben Dance Dialogues Africa zahlreiche Kooperationen zwischen wichtigen Tanzzentren in Deutschland und Afrika. In Weimar befasst sich das International Institute for Political Murder in drei verschiedenen Formaten (Reenactment, szenischer Kongress, Buchpublikation) unter dem Titel Der dunkle Kontinent, Komplex Gulag mit dem Stalinismus und seinen Folgen in Russland.

Die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers, wurde vom Stiftungsrat im Amt bestätigt.

Mehr Informationen zu den Projekten finden Sie in unserer umfangreichen Pressemappe

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news-41 Wed, 20 Jul 2011 00:00:00 +0200 Finale für den Fonds Heimspiel - Kulturstiftung des Bundes richtet Theaterförderung neu aus https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/20_07_2011_finale_fuer_den_fonds_heimspiel_kulturstiftung_des_bundes_richtet_theaterfoerderung_neu_a.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Ergebnisse der letzten Jurysitzung
Im Juni 2011 tagte letztmalig die Jury des Fonds HEIMSPIEL und sprach sich für die Förderung sechs neuer Projekte in Höhe von insgesamt 217.000 Euro aus. Fördermittel erhielten das Theater Dortmund, das Badische Staatstheater Karlsruhe, die Uckermärkischen Bühnen Schwedt, das Theaterhaus Jena, das Theater Oberhausen sowie die Landesbühne Sachsen-Anhalt in Eisleben.

Der Fonds HEIMSPIEL
Die Kulturstiftung des Bundes hat 2006 den HEIMSPIEL-Fonds für Theaterprojekte eingerichtet, um Stadt- und Staatstheater darin zu bestärken, sich gezielt mit der sozialen und urbanen Wirklichkeit ihrer Stadt auseinanderzusetzen. Die Häuser sollten die Zusammenarbeit mit den Bewohnern ihrer Stadt suchen, künstlerische Strategien, die in der Bildenden Kunst, Performance und der freien Szene entstanden sind, weiterentwickeln so und neue Formen des dokumentarischen Theaters finden.
Seit 2006 sind bundesweit 61 Produktionen von 44 Stadttheatern in 13 Bundesländern im HEIMSPIEL-Fonds gefördert worden. Dafür stellte die Kulturstiftung des Bundes insgesamt 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Für den Fonds war zunächst eine Laufzeit von drei Jahren vorgesehen. Wegen der starken Nachfrage und des großen Erfolges wurde er jedoch um drei weitere Jahre verlängert.

‚Heimspiel‘ – neues Genre fürs Theater
Im Laufe dieser sechs Jahre ist der Begriff ‚Heimspiel‘ unter Dramaturgen und Theaterkritikern zur Genrebezeichnung für verschiedene Theaterformen geworden. Zahlreiche Debatten über das Verhältnis zwischen Theater, Kunst, Politik und Bildung sich dadurch angeregt worden. Dramaturgen, Regisseure und Schauspieler sowie Künstler der Disziplinen Musik, Tanz, Performance, Architektur und Medienkunst konnten ihr spezifisches Wissen über Recherchemethoden (Artistic Research) und Improvisationstechniken erweitern und neue Wege in der Arbeit mit Experten und Laien erforschen.
Um die Erfahrungen aller bisher im Fonds HEIMSPIEL geförderten Projekten zu bündeln und aktuelle Entwicklungen in der deutschen Theaterlandschaft zur Diskussion zu stellen, hat die Kulturstiftung des Bundes im Frühjahr diesen Jahres das vielbeachtete Kölner Festival HEIMSPIEL 2011 veranstaltet, das mit zahlreichen Symposien und Workshops sowohl Fachleute als auch eine breite Öffentlichkeit ansprach.

Weitere Theaterförderung der Kulturstiftung des Bundes
Mit WANDERLUST – Fonds für internationale Theaterpartnerschaften ermöglicht die Kulturstiftung des Bundes deutschen Stadt-, Staats- und Landestheater die Zusammenarbeit mit Bühnen im europäischen und außereuropäischen Ausland. Gefördert werden 14 feste Austauschpartnerschaften für die Dauer von zwei bis drei Spielzeiten. Die Zusammenarbeit reicht vom Austausch künstlerischen Personals über Gastspiele bis hin zu gemeinsamen Produktionen. Die Gesamtfördersumme dieser 14 Projekte beträgt knapp 2 Millionen Euro. Das Programm läuft bis Ende 2012.
Nachdem die Kulturstiftung des Bundes mit ihren Fonds bisher insbesondere die Stadttheater gefördert hat, soll nun in DOPPELPASS – Fonds für Kooperationen im Theater gezielt die Kooperation von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützt werden. Die Stiftung will Protagonisten aus den freien Szenen und den Theaterinstitutionen zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und gemeinsamen künstlerischen Produktionen anregen. Sie fördert das Projekt DOPPELPASS von 2011 bis 2016 mit 4,6 Millionen Euro.

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news-42 Fri, 24 Jun 2011 00:00:00 +0200 12,4 Mio. Euro für neue Projekte der Kulturstiftung des Bundes https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/24_06_2011_124_mio_euro_fuer_neue_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf seiner gestrigen Sitzung beschloss der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Staatsminister Bernd Neumann folgende Maßnahmen und Projekte:

• DOPPELPASS – FONDS FÜR KOOPERATIONEN IM THEATER: Nachdem die Kulturstiftung des Bundes bisher insbesondere die Stadttheater mit ihren Theater-Fonds „Heimspiel“ (55 Produktionen seit 2006) und „Wanderlust“ (28 Projekte seit 2009) gefördert hat, soll im neuen Fonds „Doppelpass“ gezielt die Kooperation von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützt werden. Die Kulturstiftung des Bundes will Protagonisten aus den freien Szenen und den Theaterinstitutionen zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und gemeinsamen künstlerischen Produktionen anregen. (4,6 Mio. Euro)

• FELLOWSHIP INTERNATIONALES MUSEUM ist eine deutschlandweite Initiative für Museen und öffentliche Sammlungen, hochkarätige Nachwuchswissenschaftler und Kuratoren aus dem Ausland für die Dauer von 18 Monaten an ausgewählte Einrichtungen in Deutschland zu holen. Die Grundidee des Programms ist, durch externe Herangehensweisen an etablierte Sammlungszusammenhänge die Internationalisierung der deutschen Museumslandschaft zu befördern. (2,58 Mio. Euro)

• OPERNPROJEKT PROMETHEUS: Im Jahr 2012 soll die monumentale, selten gespielte Oper „Prometheus“ von Carl Orff im Rahmen der Ruhrtriennale wiederaufgeführt werden. Für die Inszenierung des Prometheus-Stoffes nach Aischylos konnte der Komponist und designierte Intendant der Ruhrtriennale 2012–2014, Prof. Heiner Goebbels, den aus Samoa stammenden Choreografen und Performance-Künstler Lemi Ponifasio gewinnen, die musikalische Leitung hat Peter Rundel. Aufführungsort ist die ehemalige Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord, ein großräumiges Industriedenkmal, das für die Inszenierung dieser Orff-Oper geradezu prädestiniert ist: Mit seiner monumentalen Größe und historischen Funktion der Energiegewinnung steht es im sinnfälligen Bezug zum Prometheus-Mythos von der Entwendung des Feuers. (800.000 Euro)

• Im vergangenen Jahr beschloss der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes, den TANZKONGRESS, ein europaweit einzigartiges Forum für den Tanz, als sog. Kulturellen Leuchtturm langfristig in dreijährigem Turnus zu fördern. Nach einer bundesweiten Ausschreibung erhielt nun DÜSSELDORF den Zuschlag für die Ausrichtung des nächsten Kongresses im Jahr 2013. 

• GEMEINSAME AUSSTELLUNGSFÖRDERUNG DER KULTURSTIFTUNG DES BUNDES UND DER KULTURSTIFTUNG DER LÄNDER: Die Kooperation zwischen beiden Stiftungen wird im nächsten Jahr mit der Ausstellung „Kritik macht Kunst – Will Grohmann im Netzwerk der Moderne“ im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fortgesetzt. Anlässlich des 125. Geburtstages des Kunstkritikers, Kunstwissenschaftlers, Kurators und Sammlers Will Grohmann im Jahr 2012 soll mit einer monografischen Ausstellung an seiner langjährigen Wirkungsstätte Dresden an das Lebenswerk eines der einflussreichsten Kritiker der deutschen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts erinnert werden. Die Ausstellung zeigt herausragende Werke der von Will Grohmann protegierten Klassischen Moderne, die nach ihrer Diskriminierung als „Entartete Kunst“ zum ersten Mal wieder in Dresden zu sehen sein werden. (400.000 Euro)

• UNENDLICHER SPAß: Zum Abschluss der Intendanz von Matthias Lilienthal präsentiert das Theater Hebbel am Ufer (HAU) mit der Inszenierung des Romans „Unendlicher Spaß“, dem Opus Magnum des amerikanischen Kultautors David Foster Wallace, eine alle gängigen Maßstäbe des Theatralen sprengende Kombination von Performance-Kunst und Literatur. Das Projekt ist als 24-stündiger Parcours durch acht Orte im Zentrum und an der Peripherie Berlins geplant. (476.000 Euro)

Auf Empfehlung der Jury erhielten 24 Projekte aller Sparten eine Förderzusage im Rahmen der ANTRAGSGEBUNDENEN PROJEKTFÖRDERUNG. Das Gesamtfördervolumen beträgt 3,55 Mio. Euro. Zu den geförderten Projekten gehören unter anderem

die Begehbare Bilderkammer mit Wandmalereien von Bruno Schulz als mobile Installation in Originalgröße, die in Zittau, Berlin und auch in Polen, der Ukraine und in den USA gezeigt wird. Das Bremer Landesmuseum entwickelt die Schau Graben für Germanien – Archäologie unter dem Hakenkreuz und in Berlin werden anlässlich des fünfzigsten Jahrestages des Baus der Berliner Mauer unter dem Titel Aus anderer Sicht frühe Fotos der Berliner Mauer aus Ost- und Westberliner Perspektive gezeigt. Die Heidelberger Sammlung Prinzhorn bereitet die Ausstellung Ungesehen und unerhört vor, in der renommierte zeitgenössische Künstler mit ihren Arbeiten auf die Sammlung Prinzhorn reagieren. In der Leipziger Halle 14 fragt das Ausstellungsprojekt Mit krimineller Energie – Kunst und Verbrechen im 21. Jahrhundert u.a. danach, was Künstler bewirken, wenn sie Tabus brechen. In Kiel wird die Biennale chiffren. Kieler tage für neue Musik gefördert, die als Angelpunkt für zeitgenössische Musik im Ostseeraum etabliert werden soll, und in Berlin befasst sich das Festival club contemporary classical (C3) mit Fragen nach den Trennlinien zwischen Neuer Musik und elektronischer Clubmusik . Das internationale Tanzprojekt Civic Mimic befasst sich in einer Bühneninstallation mit der Wechselwirkung zwischen Tanz und Architektur und in Bremen wird Reinhild Hoffmanns berühmte Choreografie Callas rekonstruiert und neu erarbeitet. Sangerhausen, die Geburtsstadt von Einar Schleef, organisiert unter dem Titel Vor uns das verhießene Land anlässlich dessen zehnjährigen Todestages ein großes Festival mit Ausstellungen und u.a. einer Theateraufführung, die das Maxim Gorki Theater Berlin gemeinsam mit Schülern aus Sangerhausen entwickelt.

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news-44 Tue, 17 May 2011 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes fördert Kleist-Ausstellung https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/17_05_2011_kulturstiftung_des_bundes_foerdert_kleist_ausstellung.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Kulturstiftung des Bundes beteiligt sich mit einer ganzen Reihe von Projekten am Kleist-Jahr 2011, die den Dichter als Vorläufer der Moderne würdigen und die Aktualität seines künstlerischen Erbes in eine breite Öffentlichkeit tragen sollen. Am Freitag, 20. Mai, wird die große Doppelausstellung „Kleist: Krise und Experiment“ in Berlin eröffnet.
In zwei aufeinander bezogenen Teilen inszeniert die Schau Leben, Werk und Persönlichkeit des Literaten zeitgleich an zwei Standorten, die für das Leben des Dichters als Geburts- und Sterbeort bedeutungsvoll waren: in Frankfurt (Oder) und in Berlin. Die Präsentation richtet den Fokus auf Kleist als Krisenspezialist, der von zahlreichen Katastrophen geprägt und aus seiner permanenten Krisenerfahrung heraus seine Ideen und Projekte entwickelte. Ziel der Ausstellungsmacher ist, diese ungewöhnliche Biografie und dieses herausragende Werk zu fassen und die Nähe Kleists zu heutigen Lebenswelten und Lebensgefühlen, die Bedeutung seines kulturellen Erbes zu vermitteln.
Bereits am 18. und 19. Mai 2011 findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung die Kleist-Konferenz Adel und Autorschaft im Collegium Hungaricum Berlin statt; ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt die Themenräume der Ausstellung mit wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen.
Wissenschaftliche und kuratorische Leitung: Prof. Dr. Günter Blamberger, Stefan Iglhaut
Berlin: 21. Mai 2011 – 29. Januar 2012, Ephraim-Palais, Stadtmuseum. Eröffnung: 20. Mai 2011
Frankfurt (Oder): 22. Mai 2011 – 29. Januar 2012, Kleist-Museum. Eröffnung: 22. Mai 2011
Kleist-Konferenz: 18. – 19. Mai 2011

www.stadtmuseum.de
www.kleist-museum.de

Wir möchten Sie gern auch auf die beiden nächsten von uns geförderten Veranstaltungen hinweisen:
Nicht ich – über das Marionettentheater von Kleist

Szenisches Konzert mit Tanz
In seinem Text „Über das Marionettentheater“ befasst sich Kleist mit der ästhetischen Grundfrage, wo der ‚wahre‘ Künstler zwischen den beiden gegensätzlichen Positionen ursprünglicher Natürlichkeit und elaborierter Kunstfertigkeit anzusiedeln sei. Die Spannung zwischen dem Bestreben nach Perfektion und der Erfahrung, dass gerade der Versuch, sie einzulösen eine andere Form existenzieller Zerbrechlichkeit hervorbringt, ist auch für die Menschen des 21. Jahrhunderts ein brisantes Thema, deren Lebenswirklichkeit zunehmend von Lifting, Doping oder lebensverlängernden Maßnahmen beeinflusst wird.
Isabel Mundry und Jörg Weinöhl entwickeln ein szenisches Konzert für Instrumental- und Vokalensemble, Tänzer und Sopranistin, mit dem sie Struktur und Problematik von Kleists Essay aufnehmen und das Verhältnis von Mensch, Maschine, Kunst und Natur umkreisen.
Künstlerische Leitung: Isabel Mundry und Jörg Weinöhl
Künstler/innen: Petra Hoffmann, Jörg Weinöhl, Vokalensemble Zürich (CH), Ensemble Recherche, Zuspielband
Uraufführung: 3. Juni 2011, Kultur- und Kongresszentrum Thun (Schweiz)
Weitere Aufführungen:
Tonhalle Zürich: 26. Juni 2011
Festung, Rüsselsheim: 30. September 2011
Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf: 22. Juni 2012

Heinrich von Kleist - Etappen der Werkgeschichte
Literaturhistorische Ausstellung

Die Ausstellung zeichnet den Werdegang des Dichters nach und eröffnet einen breitgefächerten Einblick in Kleists Arbeitsweise und Publikationspraxis. Das in mehr als zwanzigjähriger Sammeltätigkeit aufgebaute Archiv der Kleist-Arbeitsstelle stellt hierzu einen reichen Fundus bereit, ergänzt um Originale von privaten und öffentlichen Leihgebern. Die Schau wird einen Zugang zu den Quellen der Überlieferung eröffnen und konzentriert sich anhand von Kleists Erstdrucken und Handschriften auf die detaillierte Vergegenwärtigung von Kleists Arbeit an seinen Texten. Diese Ausrichtung auf das philologische Detail unterscheidet sie grundsätzlich von der kontextorientierten Doppelausstellung „Kleist: Krise und Experiment“ in Berlin und Frankfurt (Oder).
Einen starken Akzent setzen die Kuratoren daher auf den auratischen Charakter der Exponate, die zum überwiegenden Teil erstmals überhaupt in der Öffentlichkeit präsentiert werden: neben sämtlichen originalen Erstdrucken zahlreiche handschriftliche Exponate sowie eine exemplarische Auswahl brieflicher Zeugnisse.
Kuratoren: Prof. Dr. Roland Reuß und Dr. Peter Staengle
17. Juni – 21. November 2011, Heiliggeistkirche Heidelberg


Weitere Informationen zu den Projekten und aktuelle Termine finden Sie auf unserer Website www.kulturstiftung-des-bundes.de/kleist.
Darüber hinaus vermittelt das Portal www.heinrich-von-kleist.org eine detaillierte Übersicht über alle Veranstaltungen im Rahmen des Kleist-Jahres 2011.
 

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news-45 Wed, 12 Jan 2011 00:00:00 +0100 Wem gehört die Bühne? HEIMSPIEL 2011 - Ein Diskurs über Ästhetik und Praxis im zeitgenössischen Theater https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/12_01_2011_wem_gehoert_die_buehne_heimspiel_2011_ein_diskurs_ueber_aesthetik_und_praxis_im_zeitgenoess.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Vom 29. März bis 3. April 2011 veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Schauspiel Köln ein sechstägiges Festival mit Symposium, Workshops und mehr als 100 Gästen aus den Bereichen Theater, Kunst, Architektur und Performance, Theaterwissenschaft und Medientheorie.

HEIMSPIEL 2011 präsentiert sechs Gastspiele so einzigartig wie die Menschen, mit denen sie entstanden sind.

Das Theaterprogramm des Festivals setzt auf Künstler und Teams, die eine überraschende Form für das Material ihrer oft mehrmonatigen Recherchen gefunden haben. Das Regieteam Nina Gühlstorff und Dorothea Schroeder inszeniert in „Der Dritte Weg“ für Köln eine theatrale Demonstration mit Schauspielern und Zeitzeugen aus Jena, die mit dem Reenactment eines Umzugs von 1989 beginnt und mitten in der politischen Kultur der Gegenwart landet. Björn Bicker und Marc Prätsch übersetzen in „Trollmanns Kampf – Mer Zikrales“ die Geschichte eines sinto-deutschen Boxers in eine spektakuläre Show mit jungen Sinti, Schauspielern und Musikern. Der Regisseur Pol Heyvaert erzählt in der Produktion „Fuck My Life“ mit fünfzehn Teenagern von den Lebensentwürfen, Visionen und Träumen junger Menschen. Die Kompanie les ballets C de de la B (Alain Platel und Frank Van Laecke) setzt sich in „Gardenia“ choreografisch mit den Erfahrungen von Transvestiten und anderen Außenseitern auseinander. Der aus Argentinien stammende Regisseur Mariano Pensotti präsentiert eine Kölner Neuinszenierung seiner Videoinstallation „Sometimes I think, I can see you“. Quarantine und Company Fierce mit „Susan & Darren“ laden ein zur Party bei einer britischen Arbeiterfamilie. Gespielt wird im Schauspielhaus, in der Schlosserei und in der Halle Kalk, aber auch auf den Straßen der Kölner Altstadt, in Kirchen und in einem U-Bahnhof.

Symposium zur Theaterpraxis

Unter dem Titel „Transformations“ wird am ersten Tag des HEIMSPIEL-Symposiums das Zusammentreffen von Realität und Kunst im Theater diskutiert. Wie bezieht sich das Theater auf die Wirklichkeit und wie wird es durch sie verändert? Den Eröffnungsvortrag hält der belgische Regisseur Dirk Pauwels. Im Rahmen eines kunstkritischen Panels diskutieren Hans-Thies Lehmann und Diedrich Diederichsen Fragen der Ästhetik.
Der zweite Tag des Symposiums steht unter der Überschrift „Never waste a good crisis“. Den einführenden Vortrag hält der australisch-holländische Medientheoretiker und Kritiker Geert Lovink. Auf einem politischen Panel diskutieren Intendanten und Regisseure mögliche Folgen der zeitgenössischen Theaterpraxis: Wie reagieren die Stadttheater auf die Bedürfnisse der Künstler? Wo gibt es Koalitionen, die das Theater für ein neues Publikum öffnen? Der dritte Tag des Symposiums thematisiert schließlich neue Modelle des Austauschs. Unter dem Motto „New ways of production“ präsentieren internationale Theaterleiter und Kuratoren Bürgerbühnen, Kuratoren-Kollektive, Forschungs- und Theaterlabs.

Arbeitstreffen für Profis

Auftakt des Gesamtprogramms von HEIMSPIEL 2011 bildet eine Serie von sechs Workshops, die von bekannten Künstlern, Architekten und Theaterschaffenden wie Daniel Wetzel / Rimini Protokoll (Berlin), Signa & Arthur Köstler (Kopenhagen), Björn Bicker (München), Quan Bui Ngoc von les ballets C de la B (Gent), Mauricio Brandão & Rodrigo Araújo / BijaRi (São Paulo) und Pol Heyvaert (Gent) geleitet werden. Sie bieten Theaterschaffenden die Gelegenheit, in kleinen Gruppen anhand von Beispielen Fragen der Projektarbeit zu diskutieren und eine spezifische Projektidee auszuarbeiten.

Wir bitten um Veröffentlichung in den Medien. Weitere Informationen zum Programm und den Anmeldungen für Symposium und Workshops sowie Fotos zum Download finden Sie unter www.heimspiel2011.de

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news-46 Fri, 10 Dec 2010 00:00:00 +0100 Kulturstiftung des Bundes mit Projekten zu Pina Bausch und Kleist – 20 Mio. Euro für kulturelle Bildung in Kooperation mit der Stiftung Mercator https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/10_12_2010_kulturstiftung_des_bundes_mit_projekten_zu_pina_bausch_und_kleist_20_mio_euro_fuer_kult.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf seiner gestrigen Sitzung beschloss der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Staatsminister Bernd Neumann folgende Maßnahmen und Projekte:

KULTURAGENTEN FÜR KREATIVE SCHULEN: Die Kulturstiftung des Bundes wird das mehrjährige Programm zur Kulturellen Bildung in Kooperation mit der Stiftung Mercator durchführen. Beide Stiftungen beteiligen sich mit jeweils 10 Mio. Euro an dem Programm, das mit 50 Kulturagenten in fünf Bundesländern – Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen – ab dem Schuljahr 2011/12 startet. Für einen Zeitraum von vier Jahren werden sogenannte Kulturagenten an Schulen eingesetzt, die gemeinsam mit den Schülern, Lehrern, der Schulleitung, Künstlern und Kulturinstitutionen ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der Kulturellen Bildung entwickeln sowie langfristige Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen aufbauen. Die Teilhabe an Kunst und Kultur soll fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen werden, den künftigen Akteuren einer kulturinteressierten Öffentlichkeit. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kunst Wertschätzung erfährt, sich entfalten kann und die Auseinandersetzung mit ihr geführt wird. Das Programm möchte Neugier für die Kunst wecken und mehr Kenntnisse über Kunst und Kultur vermitteln.

SICHERUNG UND VERMITTLUNG DES NACHLASSES VON PINA BAUSCH: Pina Bauschs künstlerischer Nachlass besteht aus einer umfänglichen Materialsammlung, die sie über ihre gesamte Karriere als Tänzerin und Choreografin hinweg erstellt und eigenhändig gepflegt hat. Mit der systematischen Erfassung sämtlicher Archivalien, mit Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen zu deren Erhalt sowie einer videobasierten Kommentierung von Bauschs Werken durch Mitglieder des Tanztheater Wuppertal sollen der Nachlass gesichert und die Voraussetzungen für eine internationale Vermittlung an Fachleute und Interessierte, an Tänzer/innen und Choreograf/innen geschaffen werden. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die Sicherung und Vermittlung des künstlerischen Nachlasses von Pina Bausch mit insgesamt 450.000 Euro.

KLEIST-JAHR 2011: Die Kulturstiftung des Bundes beteiligt sich mit einer ganzen Reihe von Projekten am Kleist-Jahr 2011, für die sie insgesamt 2,13 Mio. zur Verfügung stellt. Neu hinzugekommen sind jetzt zwei Projekte, die die bisher geplanten Initiativen der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Kleist-Jahres 2011 ergänzen: die Hörspiel-Installation „Kleistgrab“, eine klangliche Interpretation eines historisch komplexen deutschen Kulturortes, das Kleistgrab am Berliner Wannsee, und die literaturhistorische Ausstellung in Heidelberg „Heinrich von Kleist – Etappen der Werkgeschichte“, in der einzigartige Original-Schriftstücke und Erstausgaben von Heinrich von Kleist erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt werden.

FONDS NEUE LÄNDER: Der Fonds Neue Länder wird abermals aufgestockt und verlängert. Für die Jahre 2011 bis 2015 erhält der Fonds weitere 2 Mio. Euro. Damit erhöht sich das Gesamtvolumen des Fonds auf insgesamt 5,3 Mio. Euro seit seiner Einrichtung im Jahre 2002. Alle im Fonds Neue Länder bislang geförderten Initiativen und Einrichtungen zeichnen sich durch ein hohes Engagement von Bürgerinnen und Bürgern aus. Sie nehmen Bezug auf lokale Traditionen, sie füllen alte Räumlichkeiten mit neuem Leben, sie erfinden kulturelle Nutzungen und tragen damit gerade in strukturschwachen Städten und Gemeinden zur Verbundenheit der Menschen mit ihrer Region bei.

GEMEINSAME AUSSTELLUNGSFÖRDERUNG DER KULTURSTIFTUNG DES BUNDES UND DER KULTURSTIFTUNG DER LÄNDER: Nachdem das gemeinsame KUR-Programm (Konservierung und Restaurierung mobiler Kulturgüter) seinem Ende entgegengeht, soll die Kooperation zwischen beiden Stiftungen nun durch eine gemeinsame Förderung der Ausstellung Hyper Real – Kunst, Amerika und das besessene Sehen im Ludwig Forum Aachen (2011) fortgesetzt werden. Die Kulturstiftung des Bundes stellt dafür 400.000 Euro zur Verfügung.

VERLÄNGERUNG TRANSMEDIALE: Die Kulturstiftung des Bundes wird das Festival transmediale – Festival für Kunst und digitale Kultur bis 2017 im Rahmen ihrer institutionellen Förderung fortlaufender Veranstaltungsreihen mit einem jährlichen Betrag von 450.000 Euro fördern. Das Festival findet in Berlin im Haus der Kulturen der Welt statt.

Die interdisziplinäre Fachjury für die antragsgebundene Projektförderung sprach sich auf ihrer letzten Sitzung für die Förderung von 27 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 3,9 Mio. Euro aus. Zu den geförderten Projekten gehören unter anderem Provokationen der Wirklichkeit, eine filmische Dokumentation anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Oberhausener Manifests, eine Ausstellung der Kunstvereine Frankfurt und Hannover sowie des Kunsthaus Basel Über die Metapher des Wachstums, das Impulse-Festival für internationales Off-Theater in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr, ein Themenfestival über den Animismus im Berliner Haus der Kulturen der Welt, das F.I.N.D. 11 – Festival für internationale Dramatik zum Thema Glaube und Religion an der Schaubühne Berlin, das Projekt Performing Music mit Strategien zur Verbindung von Musik und Performance auf Kampnagel in Hamburg, das Festival für Neue und Improvisierte Musik Jazz Lines München 2011, Israel in Egypt – von der Sklaverei zur Freiheit, ein Konzertprojekt im Rahmen der Händelfestspiele Halle und des Israel Festival in Jerusalem, in dem Händels Opus mit liturgischer Musik aus den drei monotheistischen Weltreligionen verbunden wird, die Ausstellung BILD Dir Dein Volk im Jüdischen Museum Frankfurt/M. über Axel Springers pro-israelisches Engagement, sowie das Moers Festival 2011 für Neue und Improvisierte Musik mit Ornette Coleman als Artist in Residence.

Mehr Informationen zu den Projekten finden Sie in unserer umfangreichen Pressemappe

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news-48 Tue, 09 Nov 2010 00:00:00 +0100 transmediale mit neuem künstlerischen Leiter https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/09_11_2010_transmediale_mit_neuem_kuenstlerischen_leiter.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Der Schwede Kristoffer Gansing übernimmt 2012 die künstlerische Leitung der transmediale in Berlin. Gansing tritt die Nachfolge von Stephen Kovats an, der sich nach der transmediale 2011 neuen Aufgaben widmet.

Die transmediale gehört zu den international bedeutendsten Festivals für Kunst und die kreative Anwendung digitaler Medien. Sie zeigt neue und bedeutende Projekte der digitalen Kultur und bietet Raum für Reflexionen über die Rolle digitaler Technologien in der heutigen Gesellschaft. Seit 2005 fördert die Kulturstiftung des Bundes die transmediale als einen ihrer künstlerischen Leuchttürme.

Dem Beirat, der sich für Kristoffer Gansing als neuem künstlerischen Leiter entschied, gehörten an: Alex Adriaansens, Rotterdam; Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Köln; Prof. Dr. Dieter Daniels, Leipzig, (Vorsitzender); Jan Edler, Berlin; Dr. Marie Cathleen Haff, Berlin; Hortensia Völckers, Halle/Saale.

Kristoffer Gansing wurde 1976 im schwedischen Karlstad geboren. Heute lebt der Kulturproduzent und Medienexperte in Kopenhagen und Malmö. Gansings Interesse gilt den Schnittstellen zwischen Medienkultur, Kunst und Alltag; seit 1999 sind zahlreiche Beiträge von ihm in internationalen Zeitschriften und Büchern erschienen, darunter „Sarai Reader 05: Bare Acts”, „Online Territories” und „Place Studies in Art, Media, Science and Technology”. Gansing war 2005 Mitbegründer und bis 2009 Leiter von „The Art of the Overhead“, ein Vorreiter auf dem Gebiet medienarchäologischer Kunstpraxis. Mit dem Projekt für seine Doktorarbeit, „Transversale Medienpraxis“, an der K3 School of Arts and Communication (Universität Malmö) untersuchte er die zunehmende Hybridisierung alter und neuer Medientechnologien in der medialen Kunst und Network Culture. Seit 2006 gehört Kristoffer der Leitung von tv-tv an, einem von Künstlern betriebenen Fernsehkanal in Kopenhagen, der in Dänemark landesweit sendet. Er war Teilnehmer und zwei Jahre lang auch Koordinator der Kunst & Technologie-Gruppe „E.A.T. Sweden“.

Für die transmediale 2012 hat Gansing bereits eine Vision entwickelt. Er möchte, „dass sich das Festival und die dazugehörigen Communities mit den oft schöngeredeten Unstimmigkeiten über die Art und Weise, wie Medientechnologien in der Gesellschaft verbreitet werden (sollten), auseinandersetzen. In diesem Rahmen soll mit dem Mythos der reibungslosen Übereinstimmung Schluss sein, stattdessen sollen Künstler und Kulturproduzenten herausgefordert werden, die klaren Linien der radikalen Unvereinbarkeit herauszuarbeiten – und die vielen widersprüchlichen Parallelwelten in der Network Culture zu untersuchen.“

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news-49 Tue, 12 Oct 2010 00:00:00 +0200 Heimspiel 2011 - Kulturstiftung des Bundes zu Gast in Köln https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/12_10_2010_heimspiel_2011_kulturstiftung_des_bundes_zu_gast_in_koeln.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Vom 29. März bis 3. April 2011 veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Schauspiel Köln ein Festival, das Künstler und Theoretiker, Theater und freie Szenen nach Köln einlädt. HEIMSPIEL 2011 präsentiert Produktionen von deutschen und internationalen Theaterschaffenden, an der Schnittstelle zwischen Intervention, Theater, Performance und politischem Aktionismus. HEIMSPIEL 2011 ist ein Festival mit Symposium zur zeitgenössischen Theaterpraxis und Workshops für Theaterprofis zur Entwicklung neuer Theaterformen.

Der Fonds Heimspiel, den die Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2006 eingerichtet hat, wird nach fünfjähriger Laufzeit im Oktober 2011 enden. In diesem Zeitraum wurden mehr als 50 Projekte von Stadt- und Staatstheatern gefördert. Sie setzen sich allesamt mit der urbanen und sozialen Wirklichkeit ihrer Stadt auseinander und beteiligen die Bevölkerung am Entstehungsprozess künstlerischer Arbeiten. HEIMSPIEL 2011 wird Bilanz ziehen und die Diskussion über das Stadttheater der Zukunft fortsetzen.

Mehr als 100 geladene Gäste aus Theater, Kunst, Architektur, Theaterwissenschaft und Soziologie kommen für sechs Tage nach Köln, um Erfahrungen auszutauschen und biografische Theaterprojekte, dokumentarische Arbeiten sowie Installationen und Aktionen im Stadtraum vorzustellen.

Die Profi-Workshops werden von bekannten Theatermachern und Kollektiven wie SIGNA oder Rimini Protokoll durchgeführt. Die Ausschreibung zur Teilnahme an den Workshops ist ab 1. Dezember 2010 unter www.heimspiel2011.de zu finden. Weitere Informationen zum Fonds Heimspiel finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/heimspiel.

Bitte merken Sie sich den Termin vor. Das detaillierte Programm wird im
Januar 2011 veröffentlicht. Für Rückfragen stehen wir gern auch jetzt schon zur Verfügung.

Pressekontakt HEIMSPIEL 2011:
Ursula Teich, KOMED im Mediapark GmbH
Im Mediapark 7
50670 Köln
presse@heimspiel2011.de
Tel: +49(0)221-5743112

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news-51 Mon, 12 Jul 2010 00:00:00 +0200 Tanzkongress wird kultureller Leuchtturm - Die Kulturstiftung des Bundes investiert in große Tanzprojekte https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/12_07_2010_tanzkongress_wird_kultureller_leuchtturm_die_kulturstiftung_des_bundes_investiert_in_gr.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Auf seiner heutigen Sitzung beschloss der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Staatsminister Bernd Neumann drei Maßnahmen zur Förderung des Tanzes in Deutschland.

Der von der Kulturstiftung des Bundes bereits zweimal ausgerichtete internationale Tanzkongress wird ab 2013 als kultureller Leuchtturm gefördert. Der Tanzkongress soll künftig regelmäßig alle drei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland stattfinden und erhält pro Ausgabe bis zu 800.000 Euro. Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren als publikumswirksames Festival, internationale Leistungsschau, interdisziplinäre Forschungsstätte, als Ideenwettbewerb und Koproduktionsmarkt bewährt.

Bisher war die Sparte Tanz unter den kulturellen Leuchttürmen, denen eine mehrjährige Planungssicherheit gewährt wird, noch nicht vertreten. Zu ihnen gehören seit 2004 die documenta, das Berliner Theatertreffen, die Berlin Biennale, die Donaueschinger Musiktage, das Ensemble Modern und die Transmediale.

Während mit dem Tanzkongress als kulturellem Leuchtturm die Tanzförderung konsolidiert werden soll, zielen zwei neue Fonds zum einen auf die Vertiefung der kulturellen Bildung im Tanz und zum anderen auf die Erschließung seines kulturellen Erbes:
- Der mit 2,5 Mio. Euro ausgestattete Fonds „Tanzpartner“ will dreijährige Partnerschaften zwischen Schulen und künstlerischen Institutionen (Tanzcompagnien, choreografische Zentren, Theater) anbahnen, um das Verständnis für den zeitgenössischen Tanz bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Sie sollen mit erstklassigen Tänzern und Choreografen arbeiten können, jährlich eine Produktion gemeinsam erarbeiten und zur Aufführung bringen. Gefördert werden bundesweit zwölf bis fünfzehn Tanzpartnerschaften in den Jahren 2011 bis 2014.
- Der Fonds „Tanzerbe“ soll den Akteuren der Tanzszene die Aufarbeitung der Geschichte des modernen Tanzes und eine Repertoirebildung durch Neu-Einstudierungen, Bearbeitungen oder Rekonstruktionen historischer Werke ermöglichen. Er fördert Projekte, in denen Compagnien sowie freischaffende Choreografen und Tänzer sich mit dem kulturellen Erbe des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen. Dafür stellt die Kulturstiftung des Bundes bis 2014 insgesamt 2,5 Mio. Euro zur Verfügung.

Außerdem bot die heutige Stiftungsratssitzung eine willkommene Gelegenheit für den ersten Spatenstich für den Neubau der Kulturstiftung des Bundes auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen in Halle. Der Beauftragte für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, der Parlamentarische Staatssekretär Jan Mücke vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Staatssekretär Dr. Valentin Gramlich für das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und die Oberbürgermeisterin der Stadt Halle, Dagmar Szabados, setzten den ersten Spatenstich für das neue Gebäude, das die Kulturstiftung zum Jahreswechsel 2011/12 beziehen wird. Staatssekretär Mücke überreichte dem Vorstand der Kulturstiftung des Bundes einen Scheck über 3,5 Mio. Euro für die Baufinanzierung.

Auf Empfehlung der Jury erhielten 25 Projekte aller Sparten eine Förderzusage im Rahmen der antragsgebundenen Projektförderung. Das Gesamtfördervolumen beträgt 2.786.000 Euro. Zu den geförderten Projekten gehören:

die Ausstellung der Kunsthalle Emden Zwischen Film und Kunst mit Storyboards von Hitchcock bis Spielberg und eine Ausstellung zu den Bildwelten des Geistes in Kunst und Wissenschaft im Dresdner Hygiene-Museum. Das Museum für moderne Kunst in Frankfurt/Main zeigt Mode und Fotografie in den 1990 Jahren, das KW Institute for Contemporary Art eine umfassende Werkschau Christoph Schlingensief. Die Münchner Pinakothek der Moderne präsentiert die audio-visuelle, performative Installation Escalier du Chant mit dem Künstler Olaf Nicolai. In den Uferhallen Berlin präsentiert die Ausstellung Zur Nachahmung empfohlen Antworten der Kunst auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die Endlichkeit der Energiereserven und das Schwinden der Biodiversität. Gefördert werden auch das 1. Literaturfest in München und das Festival TonLagen mit zeitgenössischer Musik des Europäischen Zentrums der Künste in Hellerau sowie die Ernst Jandl-Show des Literaturhauses Berlin aus Anlass des 10. Todestages des Dichters. 100 Jahre Oscar Sala feiert das Deutsche Museum München, und die Akademie der Künste in Berlin würdigt in sechs Aufführungen das Werk des 2009 verstorbenen Choreografen Merce Cunningham. Das Literaturbüro Freiburg beschäftigt sich in seinem internationalen Symposium Schreibwaren! mit der Zukunft des Buches. Das Theaterfestival Simple Life versammelt internationale Tanz- und Theaterproduktionen, in deren Mittelpunkt Menschen stehen, die ihr Leben an der Peripherie der Gesellschaft führen. Die neue deutsche Jazzszene gibt im Rahmen der Jazzwerkstatt Around the World Konzerte in Berlin, Rom und New York.

Weitere Informationen sowie Fotomaterial vom Spatenstich finden Sie auf der Website der Kulturstiftung des Bundes www.kulturstiftung-bund.de/neubau.

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news-53 Fri, 02 Jul 2010 00:00:00 +0200 Presseeinladung zum Spatenstich für den Neubau des Sitzes der Kulturstiftung des Bundes in Halle (Saale) https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/02_07_2010_presseeinladung_zum_spatenstich_fuer_den_neubau_des_sitzes_der_kulturstiftung_des_bundes_i.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Am 12. Juli 2010 um 11 Uhr feiert die Kulturstiftung des Bundes in Halle an der Saale den Beginn der Bauarbeiten für ihren Neubau auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen mit dem ersten Spatenstich. Staatssekretär Jan Mücke vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung überreicht einen Scheck über 3,5 Mio. Euro. Wir laden Sie herzlich zu diesem Ereignis ein!

Der Neubau der Kulturstiftung des Bundes wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, gefördert. Das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich durch das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr mit 300.000 Euro ebenso an der Finanzierung des Neubaus wie die Stadt Halle (150.000 Euro).

Im Anschluss an die Grußworte von Staatsminister Bernd Neumann, des Parlamentarischen Staatssekretärs Jan Mücke, des Staatssekretärs Dr. Valentin Gramlich, Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados, Stadt Halle, besteht Gelegenheit für kurze Interviews mit den Rednern sowie mit dem Vorstand der Kulturstiftung des Bundes und den Architekten. Der Termin ist besonders geeignet für Foto- und Filmaufnahmen!

Zu den zum Spatenstich geladenen Gästen gehört auch der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes (Bernd Neumann, Cornelia Pieper, Steffen Kampeter, Prof. Dr. Norbert Lammert, Dr. Wolfgang Thierse, Hans-Joachim Otto, Dr. Valentin Gramlich, Walter Schumacher, Klaus Hebborn, Uwe Lübking, Kurt Beck, Senta Berger, Durs Grünbein, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Lepenies), der sich anschließend zu seiner 18. Sitzung zusammenfindet.

Der Spatenstich findet auf dem Baugrundstück am Franckeplatz 2 in Halle statt (rechts neben dem Haupteingang zu den Franckeschen Stiftungen gelegen). Bitte beachten Sie, dass die Zufahrt auf das Gelände der Franckeschen Stiftungen für PKW derzeit ausschließlich über die Voßstraße möglich ist.

Wir bitten um Anmeldung unter Tel. 0345 2997 124 oder info@kulturstiftung-bund.de.

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news-16 Mon, 01 Feb 2010 00:00:00 +0100 Fonds Wanderlust https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/01_02_2010_fonds_wanderlust.html Kulturstiftung des Bundes fördert internationale Theaterkooperationen mit insgesamt vier Millionen Euro Im Jahr 2008 hat die Kulturstiftung des Bundes einen Fonds für internationale Theaterpartnerschaften ins Leben gerufen. Der Fonds Wanderlust ermöglicht deutschen Stadt-, Staats- und Landestheatern die Zusammenarbeit mit Bühnen im europäischen und außereuropäischen Ausland. Gefördert werden feste Partnerschaften für die Dauer von zwei bis drei Spielzeiten. Die Zusammenarbeit reicht vom Austausch künstlerischen Personals über Gastspiele bis hin zu gemeinsamen Produktionen.

In zwei Antragsrunden konnten sich die Theater für eine Förderung bewerben. Nachdem im vergangenen Jahr bereits 14 Projekte eine Zusage erhielten, empfahl die Jury des Fonds Wanderlust in ihrer zweiten Sitzung am 15. Januar 2010 15 weitere Projekte zur Förderung. Die Kulturstiftung des Bundes fördert jede Theaterpartnerschaft mit bis zu 150.000 Euro. Die Gesamtfördersumme aller Projekte im Fonds Wanderlust beträgt insgesamt rund vier Millionen Euro.

Gefördert werden nun Partnerschaften zwischen Theatern in folgenden Städten: Konstanz und Blantyre (Malawi), Wilhelmshaven und Bydgoszcz (Polen), Erlangen und St. Petersburg (Russland), Stuttgart und Bologna (Italien), Bochum und Leiden (Niederlande), Braunschweig und Zagreb (Kroatien), Paderborn und Qingdao (China), Berlin und Turin (Italien), Görlitz und Jelenia Góra (Polen), Dresden und Kopenhagen (Dänemark), Halle und Paris (Frankreich), Dresden und Saratow (Russland), Berlin und Tel Aviv (Israel), München und Helsinki (Finnland) sowie Würzburg und Ouagadougou (Burkina Faso). Die Bandbreite der Produktionen erstreckt sich vom Puppentheater über Tanzprojekte bis hin zu Jugendprojekten und Theater für die Allerkleinsten. Geplant sind unter anderem zweisprachige Koproduktionen, Stückaufträge und Rechercheprojekte sowie theatralische Interventionen im Stadtraum. Der Austausch von Mitarbeitern wie Regisseuren, Autoren, Maskenbildnern, Technikern und Schauspielern sowie die gegenseitige Einladung zu Gastspielen ergänzen die umfangreichen Planungen der Theater.

Im Folgenden finden Sie ausführlichere Informationen zu den 15 neuen Theaterpartnerschaften im Fonds Wanderlust:


Achtung: Pioniere!
Eine Kooperation des Staatstheaters Braunschweig und des z/k/m – Zagrebacko kazalište mladih, Zagreb (Kroatien)

Eine historische Begebenheit dient der Theaterkooperation als Ausgangspunkt, um sich mit den Verknüpfungen zwischen Wissenschaft, Politik sowie militärischen und finanziellen Interessen zu beschäftigen: Braunschweig ist als einer der größten Standorte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt eng mit der Person des Flugpioniers und Luftschiffkonstrukteurs Graf Zeppelin verbunden. Bis heute wenig bekannt ist der in Zagreb beheimatete jüdische Erfinder David Schwarz, der bereits vor Zeppelin erfolgreich ein Luftschiff aufsteigen ließ und dessen Pläne von Zeppelin aufgekauft und weiterverwertet wurden.
Am Braunschweiger Staatstheater und am z/k/m Zagreb entwickelt – ausgehend von diesem historischen Geschehen – jeweils ein "Team der Pioniere" aus Schauspielern, Autoren und Regisseuren ein Theaterstück: Während sich das Braunschweiger Team mit der tragischen Lebensgeschichte des David Schwarz beschäftigt, untersucht das Zagreber Team das aktuelle Selbstverständnis von (Luftfahrt-)Wissenschaftlern. Neben der wechselseitigen Aufführung beider Stücke ist das Jugendtheaterprojekt "Werkstatt der Erfindungen" und der Austausch von Personal Teil der Theaterpartnerschaft.


Cercles 2
Eine Kooperation des Puppentheaters Halle (Saale) und der Compagnie Louis Brouillard, Paris (Frankreich)

Die Produktion "Cet enfant" des französischen Autors und Regisseurs Joël Pommerat war 2008 im Rahmen des Festivals "Theater der Welt" am Neuen Theater in Halle zu Gast. Die klare reduzierte Spielweise und Dialoge von klinischer Präzision erregten das Interesse von Publikum und Theatermachern. In einer zweijährigen Zusammenarbeit werden Intendant Christoph Werner, ab der Spielzeit 2010/11 wieder am Puppentheater in Halle, und Joël Pommerat eine Schauspiel- und eine Puppentheater-Produktion entwickeln. Nach gemeinsamen Workshops beginnt Pommerat mit den Proben zu seiner Produktion "Cercles 2", eine soziologische schwarze Komödie, angesiedelt in einem Supermarkt. An den Proben werden Puppenspieler aus Halle teilnehmen und an der Einbindung von Puppen in Pommerats Inszenierung arbeiten. Nach der Premiere am Théâtre National de l’Odéon, wo Pommerat in der Spielzeit 2010/11 Artist in Residence ist, setzen die Hallenser das Stück als Puppentheaterinszenierung am Neuen Theater um.


Crossing Borders – Von See zu See
Eine Kooperation des Theaters Konstanz und Nanzikambe Arts, Blantyre (Malawi)

Konstanz und die Stadt Blantyre im südostafrikanischen Malawi haben trotz aller kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede eine Gemeinsamkeit: Beide Orte sind von großen Seen geprägt, dem Bodensee und dem Malawisee, der zentraler wirtschaftlicher Faktor eines der ärmsten Länder der Welt ist.
Die Theaterpartnerschaft nimmt die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und Migrationsbewegungen aus der Perspektive beider Länder und Orte zum Ausgangspunkt. Über zwei Jahre entwickeln deutsche und malawische Schauspieler, Regisseure und Autoren zusammen ein Stück zu den Themen Migration und Globalisierung, das am Ende der Theaterpartnerschaft zur Aufführung kommt. Nach Proben in Malawi und Konstanz wird das Stück in Konstanz gezeigt und tourt anschließend durch Malawi – entsprechend der Arbeitsweise von Nanzikambe Arts. Es ist das einzige professionell arbeitende Theater Malawis, jedoch an keinen festen Ort gebunden und reist mit seinen Stücken, die zumeist aktuelle gesellschaftspolitische Themen behandeln, durch das Land.


Datscha Europa. Das Ende der Welt wie wir sie kannten
Eine Kooperation der Münchner Kammerspiele und des Smeds Ensemble Helsinki (Finnland)

Der finnische Autor und Regisseur Kristian Smeds bildet mit zwei Mitstreitern das nomadische Smeds Ensemble. Das Verhältnis von lokalen und internationalen Themen und Perspektiven steht in seinen In-Situ-Produktionen im Vordergrund. Ein von Smeds geleitetes Theaterlaboratorium entwickelt in München und Helsinki Inhalt und Form der gemeinsamen Theaterproduktion "Datscha Europa", deren erste Ergebnisse in so genannten "Try outs" dem Publikum vorgestellt werden. Nach einem Gastspiel der "Kirschgarten"-Inszenierung von Kristian Smeds in München beginnen die Proben für das gemeinsame Projekt, in der die Suche nach neuen theatralen Sprachen im Mittelpunkt steht. Durch die Zusammenarbeit mit dem Smeds Ensemble erhoffen sich die Kammerspiele unter anderem Anregungen für die Einrichtung einer neuen Bühne. Sie soll – stärker als bisher an Stadttheatern üblich – an Produktions- und Präsentationsformen internationaler und freier Künstler ausgerichtet sein.


Der Bromberger Blutsonntag. Eine polnisch-deutsche Annäherung
Eine Kooperation der Landesbühne Niedersachsen Nord Wilhelmshaven und des Teatr Polski Bydgoszcz (Polen)

Die Städte Wilhelmshaven und Bydgoszcz (Bromberg) verbindet ein schwieriges historisches Erbe: Ein großer Teil der deutschen Minderheit, die bis zum Ende des 2. Weltkrieges in Bydgoszcz lebte, siedelte sich später in Wilhelmshaven an. Das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen war jedoch bereits vor der deutschen Besatzung und Umsiedlung konfliktreich und gipfelte am 3. und 4. September 1939 im Bromberger Blutsonntag, bei dem auf polnischer und deutscher Seite zahlreiche Menschen ums Leben kamen.
Die Theater beider Städte versuchen nun über die künstlerische Zusammenarbeit eine Annäherung und Aufarbeitung des Geschehenen. Die deutsche Autorin Katharina Gericke und der polnische Autor Artur Palyga entwickeln jeweils ein Stück für das Partnertheater, das sich auf die Geschichte der Städte bezieht und in beiden Städten zur Aufführung kommt. Geplant sind außerdem Gastspiele, Probenbesuche und ein theaterpädagogisches Austauschprojekt.


Der fremde Blick / blikket udefra. Ein deutsch-dänischer Blick über den Tellerrand
Eine Kooperation des Staatsschauspiel Dresden und Det Kongelige Teater Kopenhagen (Dänemark)

Radikale politische Ansichten, die sich scheinbar allmählich vom Rand ins Zentrum einer Gesellschaft verlagern, sind ein virulentes Thema – in Dresden wie in Kopenhagen. Das Staatsschauspiel Dresden und Det Kongelige Teater, in einem modernen Theaterneubau im Herzen von Kopenhagen beherbergt, stellen solche Tendenzen und mögliche Reaktionen der Bürger in den Mittelpunkt ihrer zweijährigen Zusammenarbeit. Beide Theater beauftragen jeweils einen deutschen und einen dänischen Autor mit einem Stückauftrag. In einem dreimonatigen Schreibstipendium werfen die Autoren einen fremden Blick auf Gesellschaft und Theaterarbeit des Gastlandes. Außerdem betreuen sie jeweils drei Nachwuchsautoren, die theatrale Miniaturen zum gemeinsamen Thema beisteuern. Die entstandenen Stücke werden als Uraufführungen bzw. szenische Lesungen an beiden Häusern gezeigt.


Die beste aller möglichen Welten
Eine Kooperation des Schauspielhauses Bochum und Veenfabriek Leiden (Niederlande)

Im Mai 2010 wird sich ein ganzes Stadttheater auf die Reise begeben: Das Team um Bochums designierten Intendanten Anselm Weber wird vier Wochen beim niederländischen Musiktheater-Ensemble Veenfabriek unter der Leitung des niederländischen Regisseurs und Musikers Paul Koek zu Gast sein. Voltaires philosophisch-satirische Erzählung "Candide" über die Irrfahrt eines Zöglings aus Westphalen, der als unverbesserlicher Optimist durch die Welt reist, dient den Theatern als Vorlage, um die Lebenssituation und das Zusammenleben der Menschen im heutigen Ruhrgebiet angesichts von Wirtschaftskrise und Strukturwandel zu untersuchen. Auch im folgenden zweiten gemeinsamen Projekt sollen – diesmal anhand des "Don Quijote"-Stoffes – die aktuellen Veränderungen im Ruhrgebiet als Modellregion für die Zukunft erforscht werden.


Fatzer geht über die Alpen. Eine theatrale Erprobung
Eine Kooperation der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin und dem Teatro Stabile Torino (Italien)

"fatzer unaufführbar" notierte Bertolt Brecht 1929. Rund fünf Jahrzente später ordnete Heiner Müller Brechts 400 Seiten umfassende Sammlung aus Materialien, Szenen und Dokumenten zum "Untergang des Egoisten Fatzer" neu. Gemeinsam mit dem Teatro Stabile in Turin will die Volksbühne Berlin nun den Fatzer-Stoff von Brecht neu beleuchten und erstmals einem italienischen Publikum zugänglich machen. Mit dem Werk möchten die beiden Häuser neue Textsorten für das Theater und neue Formen der Rezeption zwischen Theorie und Praxis, Aktion und Reflexion erkunden. Am Teatro Stabile soll sich in Workshops mit namhaften Wissenschaftlern und Künstlern dem Stoff genähert werden. Das entstandene Material, Beiträge beteiligter Künstler, darunter Showcase Beat Le Mot, Szenen und Installationen werden am Ende zu einem deutsch-italienischen "Spektakel" zusammengeführt und in Turin und Berlin gezeigt.


Les funerailles du desert
Eine Kooperation des Mainfranken Theaters Würzburg und des C.I.T.O. Carrefour International Théâtre Ouagadougou (Burkina Faso)

Seit der Spielzeit 2008/09 ist der Burkinische Schauspieler Issaka Zoungrana festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater Würzburg. Aus diesem Kontakt entstand die Idee einer Partnerschaft zwischen dem Dreispartenhaus für Würzburg und die Region Mainfranken sowie dem C.I.T.O. Theater in Ouagadougou, einem Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs burkinischer Künstler mit internationaler Ausrichtung. Aus der Recherche eines deutschen und eines burkinischen Autors in der jeweils fremden Stadt sollen erste Szenen zu den Themen Klimawandel und Desertifikation sowie Trauerriten und Familie entstehen. In zwei Workshops in Ouagadougou unter der Leitung von Bernhard Stengele, Schauspieldirektor am Mainfranken Theater, werden diese Szenen dann weiterentwickelt. Nach einer Probenphase mit burkinischen und deutschen Schauspielern in der Regie von Stengele kommt das zweisprachige Stück (in Deutsch und der burkinischen Landessprache Mooré) zunächst in Würzburg zur Aufführung. Eine Spielserie in Burkina Faso schließt sich an.


Sagenhafte Spurensuche. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Sagenwelt Schlesiens
Eine Kooperation des Musiktheaters Oberlausitz-Niederschlesien Görlitz und des Zdrojowy Teatr Animacji, Jelenia Góra (Polen)

Das Görlitzer Zweispartenhaus (Musiktheater und Tanz) steht seit mehr als zehn Jahren in engem künstlerischen Austausch mit dem polnischen Großpuppentheater in Jelenia Góra. Bereits 1994 übernahm Görlitz das Konzept des jährlich stattfindenden internationalen Straßentheaterfestivals aus Jelenia Góra. Die langjährige Verbindung beider Häuser soll in der Theaterpartnerschaft weiter ausgebaut werden und in einer gemeinsamen Stückentwicklung zwischen Tanz-, Puppen- und Musiktheater gipfeln.
Ausgehend von der geographischen Lage beider Häuser steht das Konflitktthema "Schlesien" im Zentrum. Durch die künstlerische Form der Sage, insbesondere die wohl bekannteste vom Berggeist Rübezahl, die fest im kulturellen Gedächtnis dieser Großregion verankert ist, soll sich unterschiedlichen Erinnerungskulturen, Vorurteilen und Gemeinsamkeiten genähert werden. Nach dem Austausch von Gastspielen und Personal sowie theaterpädagogischen Workshops für Kinder und Erwachsene steht am Ende der Theaterpartnerschaft die gemeinsame Produktion "Sagenhafte Spurensuche", die an beiden Standorten zur Aufführung kommt.


SumSum². Eine grenzenlose Liebes- und Sprachverwirrung
Eine Kooperation des Theaters Erlangen und Teatr Pokoleniy, St. Petersburg (Russland)

Im Mittelpunkt der Theaterpartnerschaft steht die Untersuchung kultureller Fremdheit am Beispiel von Deutschland und Russland. Erster Schritt ist die gemeinsame Inszenierung von "SumSum²" der Schweizer Dramatikerin Laura de Weck. Das Stück, das Kultur- und Sprachbarrieren thematisiert, wird in einer deutsch-russischen Version mit zwei Inszenierungssträngen geprobt, die jeweils in St. Petersburg und Erlangen erarbeitet werden. Nächste Schritte der Kooperation sind der Austausch von künstlerischem und technischem Personal und die Aufführung einer deutschen und einer russischen Gastinszenierung am Partnertheater, die gezielt auf Grundlage der bisherigen Zusammenarbeit ausgewählt werden.
Die deutsche und die russische Theaterpraxis unterscheiden sich grundlegend. So zeichnet sich das Teatr Pokoleniy (Theater der Generationen) durch eine starke visuelle Tradition und eine sehr körperbetonte Spielweise aus. Ziel ist, die Theatertradition und –ästhetik des jeweils anderen Landes als Anregung für die eigene Arbeit zu nutzen und diese dem Publikum zu vermitteln.


The Future Strikes Back
Eine Kooperation der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin und des Habima National Theatre Tel Aviv (Israel)

Die Schaubühne Berlin und das Habima National Theatre in Tel Aviv lernten sich bereits 2007 beim Festival FIND 7 in der Schaubühne kennen, auf dem zwei Arbeiten der israelischen Regisseurin und Autorin Yael Ronen präsentiert wurden. Gemeinsam realisierten sie im Anschluss die erfolgreiche Koproduktion "Dritte Generation". Das Habima, 1919 in Moskau gegründet (seit 1928 in Israel), ist mit einem Abonnentenstamm von über 300.000 Menschen das publikumsstärkste Theater in Israel und spielt jährlich 1300 Vorstellungen im ganzen Land. Nach einem Austausch von Inszenierungen, die sich mit der Geschichte des Holocausts beschäftigen, und zwei Workshops unter dem Titel "Unsere Art zu leben", wird ein deutsch-israelisch-palästinensisches Team aus Schauspielern beider Häuser unter der Leitung von Yael Ronen ein Stück zum Thema Science Fiction und Religion entwickeln, das in Deutschland und Israel gezeigt werden soll.


Theater von Anfang an
Eine Kooperation des Theaters Junge Generation Dresden und des Akademischen Kisseljow-Jugendtheaters Saratow (Russland)

Sowohl das Theater Junge Generation (tjg) als auch das russische Kisseljow Jugendtheater, das älteste Kinder- und Jugendtheater Europas, beschäftigen sich seit längerer Zeit intensiv mit der Theaterarbeit für die Allerkleinsten (Kinder bis drei Jahre). Theatersprache, Spielweise und Ästhetik unterscheideen sich jedoch grundlegend: Während das deutsche Kindertheater auf eine offene Spielweise, die Abkehr von epischen Strukturen und die Betonung performativer und interaktiver Elemente setzt, sind die russischen Inszenierungen häufig geschlossene ästhetische Arbeiten mit einer starken Bildsprache.
Das Projekt zielt auf die Auseinandersetzung mit beiden Ansätzen und die Entwicklung einer gemeinsamen Theatersprache für junge Zuschauer. Dazu sind Workshops und der Austausch von Gastspielen geplant. Am Ende steht eine gemeinsame Inszenierung in einer deutschen und einer russischen Variante, die im jeweiligen Land gezeigt und in das Repertoire der Theater aufgenommen werden soll.


Wie der Zahn des Drachen nach China zurückkam.
Eine Kooperation der Westfälischen Kammerspiele Paderborn und des Huajuyuan-Theaters, Qingdao (China)

Tsingtau (Qingdao), 1898 als deutscher Kolonial-Handelsstützpunkt gegründet, ist bis heute bekannt für deutsche Architektur und die Produktion von Bier nach deutscher Rezeptur in China. An der Universität Paderborn gibt es im Gegenzug eine Fakultät, an der ausschließlich Studenten aus Qingdao studieren und die einen regen wechselseiten Austausch begründete. Die Theaterkooperation schließt an diese historischen und gegenwärtigen Verknüpfungen an.
Als Motiv für die gemeinsame Produktion wurde eine eine reale Begebenheit gewählt, die als Theaterstück in Märchenform mit einem deutsch-chinesischen Ensembles inszeniert und an beiden Orten aufgeführt wird. Der deutsche Dramatiker Andreas Sauter konnte als Autor für das Stück gewonnen werden, dessen Ausgangspunkt die Geschichte eines europäischen Jungen ist, der seine ersten Lebensjahre in China verbrachte und dorthin als siebzigjähriger Mann zurückkehrt, um ein Andenken, einen gestohlenen "Drachenzahn", zurückzubringen. Die Theaterpartnerschaft hat zum Ziel, die unterschiedlichen Schauspielstile beider Länder zu erkunden und über Workshops, Personalaustausch und ein Rahmenprogramm die jeweilige Auffasung von Heimat und Fremde kennenzulernen.


Wo die Metaphern blühen
Eine Kooperation des Jungen Ensembles Stuttgart und La Baracca Bologna (Italien)

Ein neues Jugendstück, ein Stück für die Allerkleinsten und ein gemeinsames Jugendprojekt mit italienischen und deutschen Jugendlichen sollen im Rahmen der zweijährigen Kooperation zwischen dem Jungen Ensemble in Stuttgart und dem Theater La Baracca in Bologna entstehen. Im Zentrum dieser drei Produktionen und der künstlerischen Kooperation beider Kinder- und Jugendtheater steht die Frage nach dem Trennenden und Verbindenden diesseits und jenseits des gesprochenen Wortes und die Suche nach einer neuen internationalen Theatersprache: Welchen Stellenwert hat Sprache in der künstlerischen und gesellschaftlichen Kommunikation? Wird sie im medialen Zeitalter internationaler? Wie verändert sich die Sprache der Jugendlichen und wie reagieren Kleinkinder auf Sprache im Theater?

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news-38 Mon, 01 Feb 2010 00:00:00 +0100 Fonds Wanderlust – Zwei Millionen Euro für internationale Theaterpartnerschaften https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/01_02_2010_fonds_wanderlust_zwei_millionen_euro_fuer_internationale_theaterpartnerschaften.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Die Kulturstiftung des Bundes hat einen Fonds für internationale Theaterpartnerschaften eingerichtet. Der Fonds Wanderlust soll deutschen Stadt-, Staats- oder Landestheatern die Zusammenarbeit mit Bühnen im europäischen und außereuropäischen Ausland ermöglichen. Gefördert werden feste Austauschpartnerschaften für die Dauer von zwei bis drei Spielzeiten. Die Zusammenarbeit reicht vom Austausch künstlerischen Personals über Gastspiele bis hin zu gemeinsamen Produktionen.

Die Jury des Fonds Wanderlust beriet in ihrer ersten Sitzung am 27. Januar 2009 über 27 eingereichte Anträge und empfahl 14 Projekte zur Förderung. Die Kulturstiftung des Bundes fördert jede Partnerschaft mit bis zu 150.000 Euro. Die Gesamtfördersumme dieser 14 Projekte beträgt knapp
zwei Millionen Euro.

Gefördert werden Partnerschaften zwischen Theatern in folgenden Städten: Stuttgart und Barcelona (Spanien), Freiburg und Istanbul (Türkei), Oldenburg und Gent (Belgien), Aachen und Prag (Tschechien), Berlin und Leeds (Großbritannien), Osnabrück und Russe (Bulgarien), Mannheim und Bangalore (Indien), Oberhausen und Sibiu (Rumänien), Leipzig und Dschenin (Palästinensische Gebiete), Halle und Saran (Frankreich), Tübingen und Petrozavodsk (Russland), Heidelberg und Tel Aviv (Israel), Berlin und Kraków (Polen) sowie Schwedt und Szczecin (Polen). Die Art der Zusammenarbeit reicht von zweisprachigen Koproduktionen über Stückaufträge, Rechercheprojekte, theatralische Interventionen im Stadtraum bis zu Jugendprojekten. Der Austausch von Mitarbeitern wie Regisseuren, Autoren, Maskenbildnern, Technikern, Schauspielern etc. und Gastspielen ergänzt die umfangreichen Planungen der Theater.
 


Im Folgenden finden Sie ausführlichere Informationen zu den einzelnen Theaterpartnerschaften im Fonds Wanderlust:
 


Staatstheater Stuttgart und Teatre Romea Barcelona (Spanien):
Menschen, Autos und das Öl. Die Autobauer von Barcelona und Stuttgart

Barcelona und Stuttgart sind Zentren der Automobilindustrie. Große Konzerne wie Daimler oder Seat gehören dort zu den wichtigsten Arbeitgebern. Die Zulieferindustrie beider Städte ist über viele Firmen und Niederlassungen verbunden, Entscheidungen in Stuttgart beeinflussen die Arbeitsverhältnisse in Barcelona und umgekehrt. Die Krise der ganzen Branche wird auch die Städte und ihre Bewohner verändern. Das Staatsschauspiel Stuttgart und das Romea Theater unter der Intendanz von Calixto Bieito schicken jeweils ein Team aus Autoren und Dramaturgen in die fremde Stadt, um vor Ort Lebensgeschichten von Arbeitern und Angestellten der Autofabriken sowie Fakten rund um die Autoproduktion zu sammeln. Aus dieser Recherche entwickeln die Autoren Theatertexte, die ab Herbst 2010 in Stuttgart und Barcelona auf die Bühne kommen.
 


Theater Freiburg und garajistanbul (Türkei):
Cabinett. Ein deutsch-türkisches Theaterprojekt

Angela Merkel, Dieter Bohlen und Marlene Dietrich sind in Deutschland allseits bekannt. Aber wie verhält es sich mit Nazim Hikmet, Duygu Asena oder Cahide Sonku? Das Theater Freiburg und die garajistanbul stellen je zehn deutsche und türkische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens - Ikonen aus Politik, Unterhaltung oder Medien - in den Mittelpunkt dieses Theaterprojektes. Eine deutsch-türkische Gruppe bestehend aus Schauspielern, Tänzern, Musikern und Videokünstlern beschäftigt sich in gemeinsamen Reisen, Workshops und Probenphasen mit dem jeweils fremden "Cabinett". Die entstehenden Szenen und Bilder der unterschiedlichen kulturellen Identitäten verdichten sich im Verlauf zu einem Theaterstück, das in der garajistanbul, dem ersten politisch unabhängigen Spielort der Türkei, und am Theater Freiburg zu sehen sein wird.
 


Oldenburgisches Staatstheater und Kopergietery Gent (Belgien):
the pursuit of happiness

Die belgische Kopergietery hat mit wunderbar poetischen Theaterarbeiten zwischen Tanz, Performance, Konzert und Schauspiel auf sich aufmerksam gemacht. Das Junge Staatstheater Oldenburg verfolgt einen ähnlichen Ansatz in seinen spartenübergreifenden Projekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Nach einer gemeinsamen Recherche über Kinder, die auf eigene Faust versuchen, illegal nach Europa zu kommen, wollen beide Bühnen dem Traum vom Recht auf ein glückliches Leben nachgehen. Aufführungen, Workshops und Gastspiele finden in Oldenburg und Gent statt.
 


Theater Aachen und Divadlo Komedie Prag (Tschechien):
Austerlitz. Ein Erinnerungsparcours in deutscher und tschechischer Sprache

In den Wirren der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts begibt sich Jacques Austerlitz, die Hauptfigur in W.G. Sebalds gleichnamigem Roman, auf die Suche nach seiner Identität. Die Spur führt ihn von Prag über Theresienstadt, Paris, Belgien und Aachen bis nach England. Das Theater Aachen und die Prager Divadlo Komedie inszenieren in Anlehnung an Sebalds Roman die Gedankenwelt von Austerlitz als begehbare audiovisuelle Installation in Form eines menschlichen Gehirns. Es entsteht ein Labyrinth der Erinnerungen, das die Zuschauer mit Hilfe von Audioguides erkunden können. In der Vorbereitungsphase führen Recherchen und Tonaufnahmen in Prag beide Ensembles zusammen. Die Premiere in Aachen findet auf dem Theatervorplatz mit deutsch-tschechischem Ensemble und unter Mitwirkung des Seniorenclubs Ü55 des Theaters Aachen statt. Im Anschluss wird die theatrale Installation - überarbeitet und angepasst an die neue Örtlichkeit - in Prag gezeigt.
 


Theater an der Parkaue und West Yorkshire Playhouse Leeds (Großbritannien):
Borderlines. Grenzerkundungen zwischen Berlin und Leeds

Eine Gruppe deutscher und englischer Jugendlicher begibt sich auf Grenzgänge - entlang der ehemaligen Mauer in Berlin und an den Grenzen zwischen den Stadtteilen in Leeds. In der Recherche vor Ort versuchen die Teilnehmer herauszufinden, wie die historischen, sozialen und mentalen Grenzen ihre Identität bestimmen. Die Ergebnisse dieser Begegnungen werden zunächst in Werkstattaufführungen der Jugendlichen in beiden Städten gezeigt. Der Berliner Regisseur Lajos Talamonti und die britische Autorin Aisha Khan entwickeln daraus eine Inszenierung, die mit Schauspielern beider Häuser in beiden Städten zu sehen sein wird. Darüber hinaus sind ein Mitarbeiteraustausch, gegenseitige Gastspielbesuche sowie ein internationales Forum für Theaterpädagogik und Kunstvermittlung geplant.
 


Theater Osnabrück und Drama Theater Russe (Bulgarien):
Die Stimmen von Russe

Elias Canetti wurde 1905 in der bulgarischen Stadt Russe geboren. Die behutsame Annäherung an eine andere Kultur, wie er sie in seinem Roman "Die Stimmen von Marrakesch" beschreibt, ist Vorbild für die Partnertheater, die sich zunächst im Austausch von Mitarbeitern, Schauspielern und neuen Theaterstücken begegnen wollen. Geplant sind die deutschsprachige Erstaufführung eines bulgarischen Stückes in Osnabrück, ein Schreibworkshops eines bulgarischen Autors sowie Gastauftritte von Schauspielern aus beiden Ensembles im jeweils anderen Theater. Höhepunkt der Zusammenarbeit wird eine gemeinsame Canetti-Inszenierung sein, in der sich deutsche Textarbeit und der choreografische Stil des bulgarischen Theaters verknüpfen sollen.
 


Nationaltheater Mannheim / Schnawwl und Ranga Shankara Theater Bangalore (Indien):
Do I know U?

Schillers "Kabale und Liebe" erzählt von Missverständnissen, Vorurteilen und unterschiedlichen Wertevorstellungen in einer erstarrten Gesellschaft. Dass das Stück eine Brücke zwischen den so unterschiedlichen Lebenswelten in Mannheim und Bangalore schlagen kann, wollen die Jugendsparte des Mannheimer Nationaltheaters, Schnawwl, und das Ranga Shankara Theater Bangalore in einer deutsch-indischen Koproduktion zeigen. Mannheim und Bangalore sind beides durch Industrie-Migration geprägte Städte. Die Herausforderungen für das Zusammenleben und mögliche kulturelle Konflikte greifen die beiden Theater in ihrer "Kabale und Liebe"-Adaption wie auch in den anderen Phasen ihrer Partnerschaft auf und bringen sie auf die Bühne. Gastspielbesuche und gemeinsame Workshops bieten darüber hinaus Gelegenheit, Arbeitsweisen und Techniken des jeweils anderen Ensembles kennenzulernen.
 


Theater Oberhausen und Nationaltheater Radu Stanca Sibiu (Rumänien):
Zwei Orte - Ein Stück

Über die Recherche zu einem Theaterprojekt zum Thema Migration kamen das Theater Oberhausen und das Nationaltheater Radu Stanca in Sibiu erstmals in Kontakt. Die Fragen, was es für einen Jugendlichen afrikanischer Herkunft aus Oberhausen bedeutet, einen deutsch sprechenden jungen Menschen aus Sibiu zu treffen, und welche Vorstellungen von Heimat oder Zugehörigkeit sich daraus ergeben, stehen am Anfang der intensiven Zusammenarbeit. Dann wird sich der Regisseur und Performer Bernhard Mikeska mit Schuberts Winterreise im Gepäck auf Spurensuche nach Sibiu begeben, um später seine Eindrücke als Theaterperformance in Oberhausen zu präsentieren. Des Weiteren werden die Ergebnisse von zwei Stückaufträgen, an den deutschen Autor Lothar Trolle und den Rumänen Peca Stefan, über deren Erfahrungen in der jeweils fremden Stadt als gemeinsame Aufführung "Zwei Orte - Ein Stück" an beiden Theatern präsentiert.
 


Schauspiel Leipzig / Spinnwerk und Freedom Theatre Dschenin (Palästinensische Gebiete): Homeland Biladi

Was der Begriff Heimat für die Jugendlichen im Flüchtlingslager Dschenin im palästinensischen Westjordanland bedeutet, ist schwer in Worte zu fassen. Gemeinsam mit Jugendlichen des Spinnwerk, dem Theaterwerk für Kinder- und Jugendprojekte des Schauspiel Leipzig, will das Freedom Theatre in Dschenin mit den Mitteln des Theaters einen fiktionalen Ort für Jugendliche schaffen, der ihnen einen Möglichkeitsraum für eigene Ideen und Hoffnungen bietet. Die Performer Jörg Lukas Matthaei und Nabil al Raee arbeiten mit 20 Jugendlichen aus Dschenin und Leipzig über zwei Spielzeiten zusammen, entwickeln Texte und Szenen aus ihren Geschichten, die in zwei theatralischen Interventionen im öffentlichen Raum an beiden Orten zur Aufführung kommen werden. Begleitet wird diese Kooperation von einem Rahmenprogramm, in dem unter der Leitung des Hausphilosophen am Schauspiel Leipzig, Guillaume Paoli, das Projekt, aktuelle politische Entwicklungen sowie die politischen Implikationen der Partnerschaft diskutiert und beleuchtet werden sollen.
 


Thalia Theater Halle und Théâtre de la Tête Noire Saran (Frankreich):
Grenzgänge(r) / Outrepasseurs

Obwohl Deutschland und Frankreich geographisch betrachet direkt aneinander grenzen, könnte der Abstand zwischen beiden Länder hinsichtlich ihrer Theaterästhetik kaum größer sein. Jährliche deutsch-französische Autorenpartnerschaften und gemeinsame Theaterinszenierungen sollen diese Distanz verringern. Im ersten Jahr treffen der Hallenser Dramatiker Dirk Laucke und sein französischer Kollege Silvain Levey aufeinander und entwickeln gemeinsam ein Theaterstück, das an beiden Theatern zur Aufführung kommt. Den Autoren ist es überlassen, den Ort und die Art der Inszenierung zu bestimmen und ein Team zusammenzustellen. Die Form der Inszenierung ist offen angelegt und kann von Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum bis hin zu interdisziplinären Projekten reichen.
 


Landestheater Tübingen und Nationaltheater Karelien Petrozavodsk (Russland):
Druschba

An der Grenze zu Finnland im einsamen Karelien gelegen, spielt das Karelische Nationaltheater Petrozavodsk auf Finnisch und Russisch. Die knapp 20-jährige Städtepartnerschaft zwischen Tübingen und Petrozavodsk wird nun um eine Theaterpartnerschaft erweitert. Das Landestheater Tübingen und die karelische Bühne planen Gastregien der beiden Hausregisseure am jeweils anderen Haus. Die Premieren der Gastinszenierungen sind jeweils in ein kleines Festival neuer Dramatik eingebettet. Abschluss der Kooperation bildet die dreisprachige Produktion "Romeo und Julia", in der besonders Aggressionen gegenüber dem Fremden und die Utopie von der Überwindung kultureller Grenzen thematisiert werden sollen.
 


Theater Heidelberg und Teatron Beit Lessin Tel Aviv (Israel):
Familienbande

Beziehungen und Geschichte der beiden Staaten Deutschland und Israel mit dem Begriff Normalität zusammenzubringen, scheint schlicht nicht möglich. Genau deshalb steht das ‚normale Leben' in der kleinsten gesellschaftlichen Einheit, der Familie, im Fokus zahlreicher gemeinsamer Theaterprojekte des Theaters Heidelberg mit dem zweitgrößten Theater Israels. Sechs künstlerisch eigenständige deutsch-israelische Teams aus Schauspielern, Regisseuren, Filmemachern und bildenden Künstlern entwickeln Performances im Stadtraum, "Familienaufstellungen", Stücke und Präsentationen im Rahmen des Heidelberger Stückemarktes. Jugendliche aus beiden Ländern begleiten die Inszenierungen und Begegnungen und verarbeiten ihre Eindrücke zu einem Dokumentarfilm.
 


Maxim Gorki Theater Berlin und Narodowy Stary Teatr Kraków (Polen):
529 km mit Zukunft

Berlin und Kraków (Krakau) sind 529 km voneinander entfernt. Die Geschichte der Verletzungen und Zerstörungen, der gegenseitigen Vorurteile und Differenzen zwischen beiden europäischen Kulturstädten impliziert eine viel größere Entfernung. Die gemeinsame theatralische Beschäftigung mit dem Filmklassiker "Sein oder Nichtsein" von Ernst Lubitsch, einer Komödie über die deutschen Besatzer in Polen und eine Reflexion über die Wechselwirkung von Kunst und Wirklichkeit, steht im Mittelpunkt der Zusammenarbeit von Maxim Gorki Theater und Narodowy Stary Theater. Darüber hinaus schreiben beide einen Wettbewerb für junge Filmemacher, Dramatiker, Schauspieler und Performer aus. Gesucht werden Ideen für ungewöhnliche künstlerische Interventionen auf der Zugstrecke zwischen Krakau und Berlin. So soll eine neue Kartografie dieser 529 Kilometer entstehen.
 


Uckermärkische Bühnen Schwedt und Oper im Schloss Szczecin (Polen): "Eine Berliner Operette erobert die Grenzregion. Die deutsch-polnische Koproduktion der Operette Frau Luna"

Seit 1992 herrscht zwischen den Uckermärkischen Bühnen Schwedt und der Oper im Schloss Szczecin (Stettin) unter dem Titel "Theater Grenzenlos" ein reger Austausch an Gastspielen, Projekten und Zuschauern. Gemeinsam realisieren die Partnertheater nun erstmals eine große gemeinsame Produktion, die 1899 von Paul Lincke komponierte und in Berlin uraufgeführte Operette "Frau Luna". Die Aufführungen finden mit deutschen und polnischen Spielern und Sängern sowie Chor, Ballett und Orchester in Schwedt, Frankfurt/Oder und Stettin statt. Flankiert wird die Produktion von gegenseitigen Arbeitsbesuchen und gemeinsamen Workshops beider Ensembles. Eine enge Zusammenarbeit ist auch im Bereich Marketing geplant, in der es vor allem um die Einbeziehung von Publikum beiderseits der Grenze gehen soll. Ein öffentliches Werkstattgespräch über grenzüberschreitende Theaterprojekte beschließt die Zusammenarbeit im Rahmen vom Fonds Wanderlust.

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news-26 Fri, 11 Dec 2009 00:00:00 +0100 21 Millionen Euro für die Kultur – Kulturstiftung des Bundes stellt neue Programme vor https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/11_12_2009_21_millionen_euro_fuer_die_kultur_kulturstiftung_des_bundes_stellt_neue_programme_vor.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Insgesamt 21 Mio. Euro bewilligte der Stiftungsrat gestern unter Vorsitz von Kulturstaatsminister Bernd Neumann für neue Vorhaben der Kulturstiftung des Bundes, unter anderem für:

AGENTEN – FÜR DAS PUBLIKUM VON MORGEN Mit dem Programm Agenten macht die Kulturstiftung des Bundes den Ländern das Angebot, Kunst und Kultur im Schulalltag vor allem an Haupt- und Realschulen stärker zu verankern. Erfahrene Kulturvermittler, „Agenten“ für die Kultur, können gemeinsam mit der Schulleitung ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der kulturellen Bildung entwickeln, Kooperationen mit Kultureinrichtungen der Stadt stiften und künstlerische Projekte mit den Schülern umsetzen. Für eine fünfjährige Erprobungsphase werden in Abstimmung mit der Kultusministerkonferenz zunächst 50 Schulen in voraussichtlich drei Bundesländern ausgewählt. Voraussetzung ist die Kofinanzierung der Agenten durch die betreffenden Bundesländer. 10 Mio. Euro

ÜBER LEBENSKUNST. Initiative für Kultur und Nachhaltigkeit. Der Klimawandel lässt eine ökologische Krise erwarten, die nur in der Allianz aller gesellschaftlichen Gruppen und in globaler Übereinkunft zu bewältigen scheint. Wie gelingt die Zusammenarbeit von Kunst, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Bildung, so dass neue Vorstellungen einer ökologischen Lebenskunst des 21. Jahrhunderts entstehen und damit eine andere soziale Praxis? Mit einem weltweiten Call for Future startet die Kulturstiftung des Bundes Anfang des Jahres 2010 ihre Initiative für Kultur und Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Aus der Ideensammlung werden innovative Projekte von hoher Alltagspraktikabilität (Architektur, Mobilität, Ernährung usw.) entwickelt, die im Sommer 2011 auf einem großen Festival „Über Lebenskunst“ im Haus der Kulturen der Welt vorgestellt werden. In Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission entwickelt die Kulturstiftung des Bundes außerdem ein Moderatoren-Programm zur Entwicklung von Kulturprojekten zum Thema Nachhaltigkeit für Jugendliche in Zusammenarbeit mit Schulen und Kultureinrichtungen. 3,5 Mio. Euro

MOTION BANK Zur Sicherung des kulturellen Erbes fehlte es dem Tanz bisher unter anderem an brauchbaren Methoden zur Dokumentation und Archivierung von Choreografien. Vor einigen Jahren hat der Choreograf William Forsythe ein einzigartiges Notationssystem entwickelt,  mit dem sich eine Choreografie anhand einer Partitur rekonstruieren lässt. William Forsythe und seine Company planen das Notationssystem für Tanz weiterzuentwickeln, um es Künstler/innen, Tanzwissenschaftler/innen und einer Fachöffentlichkeit in der webbasierten Motion Bank zur Verfügung stellen zu können. Von 2010 bis 2013 fördert die Kulturstiftung des Bundes die Erprobung dieses Notationssystems an Arbeiten von weiteren renommierten Choreograf/innen, die künstlerisch sehr unterschiedlich arbeiten.
Wenn sich das Verfahren bewährt,  könnten alle Choreografen ihre eigenen Stücke mit Hilfe einer anwendungsfreundlichen und kostenlos erhältlichen Software in einer digitalen Partitur festhalten und sie in die Motion Bank integrieren. So entstünde ein Archiv für digitale Tanzpartituren. 1,4 Mio. Euro

HELDEN UND MONSTER - Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Life Sciences im Spiegel der Kultur. Der Verwirklichung des alten Menschheitstraums, Krankheit und Schmerz, Alter und Tod zu überwinden scheint die biotechnologische Entwicklung in den Life Sciences auf unheimliche Weise näher zu kommen. Den Möglichkeiten der Lebensverlängerung und der Optimierung des menschlichen Gehirns korrespondieren Alpträume von Existenzen, die weder wirklich leben noch wirklich sterben können. Die Kulturgeschichte kennt solche Figuren seit alters her: Mischwesen aus Mensch und Tier, Homunculi, Untote aller Art bevölkern auch das moderne Arsenal kollektiver Imaginationen (Vampire, Cyborgs). Die in den letzten Jahren zu beobachtende Konjunktur von „Untoten“-Gestalten vor allem in Film, Literatur und Popkultur könnte ein Anzeichen für eine verstärkte gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den bereits alltäglichen und den möglichen Folgen der Biotechnologisierung des Lebens sein.
In dem Themenfestival Helden und Monster - Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Life Sciences im Spiegel der Kultur im Herbst 2010 in der Leipziger Baumwollspinnerei will die Kulturstiftung des Bundes die ethischen Debatten über die medizinischen und lebenswissenschaftlichen Entwicklungen mit einem breiten Spektrum kultureller Produktionen aus Film, Literatur und Popkultur konfrontieren. Vertreter aus geisteswissenschaftlichen Disziplinen treten in dem Themenfestival mit Protagonisten aus der biowissenschaftlichen Forschung und medizinischen Praxis in einen Dialog über die Zukunft der Gattung Mensch. 500.000 Euro

Die interdisziplinäre Fachjury für die antragsgebundene Allgemeine Projektförderung sprach sich auf ihrer letzten Sitzung für die Förderung von 34 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 4,8 Mio. Euro aus, u.a. für die Ausstellung Klimakapseln im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe über kulturelle Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Die Ausstellung Der große Potlatch im Japanischen Palais in Dresden und das kanadische U’ista Cultural Center in Alert Bay zeigen die Geschenkrituale der indianischen Gesellschaften im nordwestlichen Amerika und decken die ideologischen Hintergründe für die Kritik an dem „Verschwendung-Fest“ einer vermeintlichen Primitivkultur auf.  Alchemie des Alltags heißt eine Retrospektive über Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, in deren Zentrum die kunsthistorischen Wirkungen und ästhetischen Einflüsse seines Schaffens stehen. In der Fontane-Stadt Neuruppin findet mit Neben der Spur ein europäisches Festival der Reiseliteratur mit Schriftstellern aus Osteuropa statt.

Im Rahmen der MusikTriennale Köln 2010 kommt zum ersten Mal der Gesamtzyklus Klang, die 24 Stunden des Tages von Karlheinz Stockhausen zur Aufführung. Anlässlich der kirchlichen Luther-Feierlichkeiten zum 500jährigen Jubiläum des Thesenanschlags organisieren das Theater Dessau und der Wittenberg Kultur e.V. mit Himmel auf Erden ein internationales Musik-Festival. Die Berliner Choreografin Sasha Waltz realisiert mit Matsukaze ein choreografisches Opernprojekt zu einem Klassiker des japanischen Nô-Theaters. Die Werkleitz-Gesellschaft aus Halle an der Saale widmet ihr Themenfestival Angst hat große Augen aktuellen künstlerischen Auseinandersetzungen über eine Serie von Angstszenarien zu Beginn des 21. Jahrhunderts – vom 11. September über den Klimawandel bis zur aktuellen Finanzkrise.

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news-28 Fri, 25 Sep 2009 00:00:00 +0200 Neubau für die Kulturstiftung des Bundes - Büro Dannheimer & Joos aus München Gewinner des Architekturwettbewerbs https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/25_09_2009_neubau_fuer_die_kulturstiftung_des_bundes_buero_dannheimer_joos_aus_muenchen_gewinner_de.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Als die Kulturstiftung des Bundes mit Sitz in Halle an der Saale im Frühjahr 2002 ihre Arbeit aufnahm, konnte sie einige wenige Räume im historischen Gebäudeensemble der Franckeschen Stiftungen beziehen, darunter den ehemaligen Bibelsaal im Haupthaus und das frühere Kinderkrankenhaus. Dass dieses ungewöhnlich reizvolle Ambiente ein Provisorium bleiben würde, war absehbar, zumal die Planungen einen Aufwuchs an Fördermitteln und auch an Personal vorsahen. Zwischenzeitlich musste sogar noch ein dritter Standort hinzu gemietet werden.

Das Ende des Provisoriums kommt nun mit einem eigenen Gebäude für die Kulturstiftung des Bundes auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen, das alle Abteilungen der Kulturstiftung unter einem Dach vereint. In einer Baulücke gegenüber dem Haupthaus wird ein Neubau errichtet, der sich in die historische Häuserzeile am Franckeplatz einfügen soll. Gleichwohl wird der Neubau eine architektonisch zeitgenössische Signatur erhalten, die dem Profil einer international operierenden Einrichtung des Bundes zur Förderung von innovativen Kulturprojekten entspricht. Für das Bauvorhaben in Höhe von 3 Mio. Euro werden 2,6 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung zur Verfügung gestellt.
 


Im Rahmen eines internationalen Architekten Wettbewerbs wurden 24 Entwürfe mit Modellen und Plänen vorgelegt, aus denen das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Peter Kulka am 24. September 2009 folgende Preisträger ermittelt hat:


Sieger des Wettbewerbs ist das Büro Dannheimer & Joos Architekten BDA München www.dannheimerjoos.de  (15.000 Euro).

Den 2. Preis erhielt das Büro Oberst & Kohlmayer GmbH Stuttgart www.kohlmayer-oberst-architekten.de  (7.000 Euro).

Mit dem 3. Preis wurde das Büro kister scheithauer gross Leipzig www.ksg-architekten.de  ausgezeichnet (3.500 Euro).


Anerkennungen in Höhe von 2.250 Euro erhielten das Büro Stephan Braunfels Architekten BDA Berlin www.braunfels-architekten.de  und das Büro ff-Architekten / Fleckenstein Feldhusen Berlin www.ff-architekten.de.

 



Aus der Beurteilung des Siegerentwurfs durch das Preisgericht:

"Die freigestellte Kubatur schließt die südliche Platzkante unter Bildung einer Fuge zu den bestehenden Nachbargebäuden. Das städtebauliche Gewebe bleibt trotz dieses bewussten Abstandhaltens weiterhin ablesbar. Trauf- und Firstlinien werden auf zeitgenössische Art interpretiert. Der Baukörper gliedert gut nutzbare Außenräume und Durchwegungen. Geschickt umgeht der Entwurf das Spiel der Proportionen zwischen Fenster- und Fassadenflächen der historischen Bebauung und antwortet durch Setzung transparenter Flächen und den Flächen der Fassadenbekleidung. […]

Denkmalpflegerische Einordnung:

Der Entwurf verfolgt die Strategie des bewussten Kontrastes des Neuen gegenüber der Umgebung: in der Massenverteilung, der Konstruktionsweise, der Materialität, der Oberflächengliederung, der Art der Belichtung und Zugänglichkeit. Nur die Dachneigung nimmt Bezug auf die Nachbarschaft. Der Bau zeigt seine Zeitgenossenschaft authentisch und konsequenter als jeder andere Entwurf im Wettbewerb. Die Fugen zur Nachbarbebauung unterstreichen, dass hier funktional und architektonisch bewusst ein neues Kapitel begonnen wird.

Das neue Gebäude repariert mit seinem Volumen die Fehlstelle in der Stadtstruktur, ohne dass Zweifel aufkommen, dass es hier um einen Neuanfang nach einer Zerstörung geht.[…]"
 


Dem Preisgericht gehörten an:

Fachpreisrichter
Prof. Donatella Fioretti Architektin, Berlin
Prof. Peter Kulka Architekt, Köln / Dresden
Alfred Nieuwenhuizen Architekt, Berlin
Silvia Schellenberg-Thaut Architektin, Leipzig
Volker Giezek Architekt, Dresden
Maik Westhaus Architekt, Berlin

Stellvertretende Fachpreisrichter/innen
Aysin Ipekci Architektin, Köln / Istanbul
Prof. Ilja Vukorep Architekt, Kassel
Andreas Weber Architekt, Halle (Saale)

Sachpreisrichter/innen
Rosa Schmitt-Neubauer Beauftragter der Bundesregierung
für Kultur und Medien
Prof. Dr.Jan-Hendrik Olbertz Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt
Dagmar Szabados Oberbürgermeisterin Stadt Halle (Saale)
Dr. Thomas Müller-Bahlke Franckesche Stiftungen Halle (Saale)
Alexander Farenholtz Kulturstiftung des Bundes

Stellvertretende Sachpreisrichter/innen
Peter Fröhlich Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Dr. Valentin Gramlich Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur des Landes Sachsen-Anhalt
Dr. Thomas Pohlack Bürgermeister, Stadt Halle (Saale)
Dr. Penelope Willard Franckesche Stiftungen Halle (Saale)
Hortensia Völckers Kulturstiftung des Bundes
 


Auf der Pressekonferenz lobte der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, den Siegerentwurf: "Mir gefällt dieser moderne Entwurf, weil er das Selbstverständnis der Kulturstiftung aufnimmt und nach vorn weist, aber auch weil er sich einfügt, Abstand wahrt und Zeichen der historisch gewachsenen Umgebung aufnimmt - unter anderem mit seinen Maßen und der zitierten Fachwerkstruktur. Er symbolisiert Respekt vor dem Erbe, aber auch Aufbruch und passt damit gut zu den Franckeschen Stiftungen".

Der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Peter Kulka, sagte: "Mit diesem Bau kann Architekturgeschichte in Halle am Ort der Franckeschen Stiftungen geschrieben werden. Dem einstimmig befürworteten Entwurf von Dannheimer & Joos gelingt der Spagat zwischen dem Einfügen ins Vorhandene und einer selbstbewussten Positionierung der Kulturstiftung des Bundes. Mit seiner unkonventionellen Fassade, die zugleich Vergangenes transformiert, ist eine faszinierende Lösung gefunden worden. Ich hoffe, dass dieser Ort zukünftig vom Mut der Bauherrin, des Preisgerichts und der Architekten zeugt."

Alexander Farenholtz, Vorstand und Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung, fand den Entwurf "genial": "Er reflektiert nicht nur unseren unbedingt zeitgenössischen Anspruch, sondern auch die Forderung, die Nachbarschaft zu respektieren und beispielhaft in ästhetischer, funktionaler, wirtschaftlicher, energetischer Hinsicht zu sein. Für mich ist das ein sehr emotionaler Wiederaufruf der Gründungsphilosophie unserer Stiftung mit all ihrer Begeisterung für das Neue, mit dem Respekt vor der Tradition, der Kombination aus Zurückhaltung in der Selbstdarstellung und gleichzeitig selbstbewusstem Engagement für Kunst und Kultur."
 


Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten

Am 1. Oktober 2009, 18:00 Uhr, wird eine Ausstellung mit den Wettbewerbsarbeiten im Temporären Ausstellungsraum in der Großen Ulrichstraße 20 eröffnet, zu der wir Sie herzlich einladen!
Die Öffnungszeiten sind: 2.-23. Oktober, Di-Sa von 13-19 Uhr, Eintritt frei.

Am 16. und 17.10.2009 werden im Ausstellungsraum zwei Kurzfilmprogramme gezeigt, die sich mit den Themen "Bauen" und "Arbeitswelten" auseinandersetzen. Die Filmabende beginnen jeweils um 20:00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen

Detaillierte Informationen und Fotos zum Bauvorhaben, zum Wettbewerb und zur Ausstellung finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de/Neubau

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news-32 Mon, 15 Jun 2009 00:00:00 +0200 Kulturstiftung des Bundes investiert mehr als 9 Mio. Euro in neue Projekte https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/15_06_2009_kulturstiftung_des_bundes_investiert_mehr_als_9_mio_euro_in_neue_projekte.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Der Stiftungsrat unter Vorsitz von Kulturstaatsminister Bernd Neumann befürwortete auf seiner jüngsten Sitzung eine Reihe größerer Vorhaben der Kulturstiftung des Bundes:

• Zum Kleist-Gedenkjahr 2011 anlässlich des 200. Todestages des Dichters werden die Heinrich-Kleist-Gesellschaft und das Kleist-Museum Frankfurt/Oder in Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung des Bundes zentrale Veranstaltungen in Berlin und Frankfurt an der Oder ausrichten, die Kleist als Vorläufer der Moderne würdigen und die Aktualität seines künstlerischen Erbes in eine breite Öffentlichkeit tragen. Dazu gehören eine große kulturgeschichtliche Ausstellung zu Leben und Werk Heinrich von Kleists sowie ein Festival vom und am Gorki-Theater, bei dem alle Dramen Kleists in prominenten Inszenierungen, zum Teil in Uraufführungen unter der Regie namhafter Regisseure, in einem zweiwöchigen Theatermarathon gezeigt werden. Unter anderem wird auch ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Kleist-Grabes am Kleinen Wannsee ausgelobt. Die Kulturstiftung des Bundes stellt für die Projekte zum Kleist-Jahr 2 Mio. Euro zur Verfügung.

• "Gulag" ist der Name für die Schreckensorte des umfassenden sowjetischen Repressionssystems unter stalinistischer Herrschaft: Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora plant in Kooperation mit dem von Andrei Sacharow 1988 gegründeten Menschenrechtszentrum Memorial Moskau unter Leitung von Prof. Dr. Irina Ščerbakova (Memorial Moskau) und Prof. Dr. Volkhard Knigge (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora) die Wanderausstellung "Spuren des Gulag 1929-1956" über den Kernzeitraum des Gulag mit seinen Zwangsarbeitslagern, Straflagern, Gefängnissen und Verbannungsorten. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Erfahrungen der Opfer. Dafür stehen in der Sammlung von Memorial Moskau bisher nicht gezeigte, signifikante Realien und Dokumente zur Verfügung. Die einzigartige Sammlung umfasst ein breites Spektrum von Zeitzeugenberichten, Fotografien, Filmen und im Gulag entstandenen Kunstwerken, die ab den späten 1980er Jahren an den Standorten ehemaliger Lager geborgen wurden. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die Ausstellung, die bis zum Frühjahr 2011 realisiert werden soll, mit 232.000 Euro.

• Zur Eröffnung der Ruhrtriennale 2009 kommt Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" in der Jahrhunderthalle Bochum zur Aufführung. Mit der aufwändigen Inszenierung mit mehr als 300 Beteiligten startet Intendant und Regisseur Willy Decker eine Reihe von großen Opernproduktionen, die das Verhältnis von Religion und Kunst im Spiegel dreier Weltreligionen beleuchtet. Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt das herausragende Opernprojekt des Jahres 2009 mit 700.000 Euro.

• Die Kulturstiftung des Bundes fördert den World Cinema Fund (WCF), das von der Stiftung und der Berlinale gegründete, weltweit einzigartige Modell der Kooperation deutscher Filmproduzenten mit herausragenden Regisseuren aus den Schwerpunktregionen Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten sowie Südostasien, in den Jahren 2010 und 2011 mit insgesamt 600.000 Euro. Seit 2004 sind beim WCF insgesamt 928 Projektanträge aus 69 verschiedenen Ländern eingegangen, davon erhielten 56 Filme aus 23 Ländern eine Produktions- oder Verleihförderung. Die hohe Anzahl an internationalen Auszeichnungen zeigt, dass eine Förderung durch den WCF in der Filmbranche inzwischen ein "Gütesiegel" für künstlerisch anspruchsvolles und gesellschaftlich ambitioniertes Autorenkino ist.
 


Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes beschloss außerdem die Verlängerung des Vertrages mit Alexander Farenholtz bis zum Jahr 2015. Gemeinsam mit Hortensia Völckers als Künstlerischer Direktorin bildet Farenholtz als Verwaltungsdirektor den Vorstand der Stiftung. Er war zuvor unter anderem im baden-württembergischen Kunstministerium sowie als Geschäftsführer der documenta in Kassel und des EXPO 2000-Kulturprogramms in Hannover tätig.
 


Die interdisziplinäre Fachjury für die antragsgebundene Allgemeine Projektförderung sprach sich auf ihrer letzten Sitzung für die Förderung von 40 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 5,8 Mio. Euro aus.

Dazu gehört die Ausstellung "Kunst für Millionen" in der Frankfurter Schirn, die das einzigartige Skulpturenensemble Hof der Pachteinnahme aus der Zeit der chinesischen Kulturrevolution zeigt - zeitgleich zur Frankfurter Buchmesse mit dem diesjährigen Schwerpunktland China. Die Ausstellung "Choreographing You" widmet sich in Installationen dem Zusammenspiel von Kunst und Tanz und wird in London und Hamburg gezeigt. Die Wanderausstellung "Polonia im KZ" informiert erstmals in größerem Umfang über die Verfolgung der polnischen Minderheit in Deutschland in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück. Die Kunsthalle Baden-Baden wird für das Projekt "Entre deux actes - Loge de comédienne" mit Arbeiten der französischen Designerin und Künstlerin Janette Laverrière gefördert. Das Kulturforum Dresden zeigt unter dem vielsagenden Titel "Ohne uns!" die widerständige Kunstszene und alternative Kultur vor und nach 1989 in Dresden, während die Kunsthalle Erfurt mit "Die andere Leipziger Schule" fotografische Arbeiten aus DDR-Zeiten von Künstlern präsentiert, die zum sozialistischen Realismus Abstand hielten. Im Oldenburgischen Landesmuseum für Natur und Mensch geht ein Ausstellungprojekt der Genese und Aktualität des Mythos Lawrence von Arabien nach. Im Festspielhaus Hellerau inszeniert Constanza Macras das Opern-Oratorium "Oedipe Roi" neu als Tanztheaterprojekt. Das Berliner Theater Hebbel am Ufer organisiert anlässlich des 200. Jahrestages der kolumbianischen Unabhängigkeitserklärung das "Festival-Kolumbien", bei dem die wechselvolle Geschichte dieses Landes aus vielfältigen künstlerischen Perspektiven dargestellt wird. Christoph Schlingensief erhält eine Förderung für das Projekt "Festspielhaus Afrika".

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news-37 Mon, 16 Feb 2009 00:00:00 +0100 Goldener Bär 2009 für den peruanischen WCF-Film "La teta asustada" von Claudia Llosa https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/16_02_2009_goldener_baer_2009_fuer_den_peruanischen_wcf_film_la_teta_asustada_von_claudia_llosa.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Mit der am vergangenen Samstag verliehenen höchsten Auszeichnung der Berlinale für "La teta asustada" bekommt ein förderpolitisches Erfolgsmodell der Kulturstiftung des Bundes eine herausragende Anerkennung. Der von der Kulturstiftung des Bundes im Oktober 2004 initiierte, mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin gemeinsam gegründete World Cinema Fund (WCF) kann nun schon zum vierten Mal im Berlinale-Wettbewerb mit einem Hauptpreis für einen von ihm geförderten Film aufwarten.

2005 lief "Paradise Now" im Wettbewerb der Berlinale und wurde mit dem Blauen Engel für den besten europäischen Film ausgezeichnet, bevor er 2006 den Golden Globe für den besten nicht-englischsprachigen Film erhielt. 2006 bekam "El Custodio" den Alfred-Bauer-Preis; der argentinische Film "El Otro" gewann 2007 den Großen Preis der Jury - Silberner Bär und den Silbernen Bären für den besten Darsteller. In diesem Jahr nun gar der Goldene Bär für "La teta asustada" der peruanischen Regisseurin Claudia Llosa.

Dass der WCF passgenau auf einen unbestreitbaren Bedarf der Produktions- und Verleihförderung von internationalen Filmen zugeschnitten ist, belegen schon die Antragszahlen: Seit Gründung des WCF wurden 928 Projekte aus 69 Ländern der Schwerpunktregionen des WCF (Afrika, Lateinamerika, Naher/Mittlerer Osten, Zentralasien, Südostasien und Kaukasus) eingereicht. 56 Projekte erhielten bislang eine Produktions- bzw. Verleihförderung, eine Auswahl mit hohem Qualitätsanspruch, den der Goldene Bär 2009 für "La teta asustada" eindrucksvoll bestätigt. Viele andere der im WCF geförderten Filme wurden außerdem zu bedeutenden internationalen Filmfestivals eingeladen, was wiederum für die hohe Reputation des WCF weltweit spricht. So wurde beispielsweise "Silent Light" im Wettbewerb des Internationalen Filmfestival Cannes 2007 mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet und "Pandora's Box" gewann als bester Beitrag die Goldene Muschel im Internationalen Filmfestival von San Sebastián 2008.

Der World Cinema Fund hat sich gemäß den Zielsetzungen der Kulturstiftung des Bundes, die den WCF jährlich mit 300.000 Euro fördert, innerhalb kurzer Zeit sowohl als kulturpolitisches Förderinstrument als auch als Initiative für internationale filmwirtschaftliche Kontakte und für den interkulturellen Dialog etabliert.

Weitere Informationen zum World Cinema Fund unter www.kulturstiftung-bund.de und unter www.berlinale.de.
Der World Cinema Fund ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin in Kooperation mit dem Goethe-Institut.

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news-10 Mon, 29 Dec 2008 00:00:00 +0100 Projekte der Kulturstiftung des Bundes zum Gedenkjahr 2009 https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/presse/pressemitteilungen/detail/29_12_2008_projekte_der_kulturstiftung_des_bundes_zum_gedenkjahr_2009.html Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes Im neuen Jahr geben große historische Ereignisse Anlass zum Gedenken und Feiern: Der Fall der Mauer jährt sich 2009 zum zwanzigsten Mal und die Bundesrepublik Deutschland wird sechzig Jahre - um nur zwei geschichtliche Marksteine der jüngeren Geschichte zu nennen. Die internationalen Entwicklungen seit der europäischen Einigung tauchen die Zeit der deutschen Teilung und die Epoche des Kalten Krieges zwischen den Systemblöcken in ein neues Licht.

Die Kulturstiftung des Bundes beteiligt sich am Gedenkjahr 2009 mit einer Reihe Veranstaltungen, in denen die Beiträge von Künstlern und Kulturschaffenden als Chronisten, Kommentatoren und Kritiker der deutsch-deutschen Zeitgeschichte und des europäischen Einigungsprozesses im Vordergrund stehen. Mit Projekten, die Perspektiven aus Kunst, Wissenschaft, Politik verbinden, will die Kulturstiftung des Bundes der öffentlichen Auseinandersetzung mit sechzig Jahren gemeinsamer und getrennter Geschichte eine übergreifend kulturelle und internationale Ausrichtung geben.

Ihrer Maxime gemäß, mit öffentlichkeitswirksamen Formaten ein möglichst breites Publikum erreichen und möglichst viele gesellschaftliche Gruppen und Disziplinen beteiligen zu wollen, berücksichtigt die Kulturstiftung auch bei den Projekten zum Gedenkjahr 2009 eine große Vielfalt an Herangehensweisen, Haltungen und Deutungen, die die Perspektiven aus Mittel- und Osteuropa einbezieht.

Im Folgenden informieren wir Sie in Kürze über einige Projekte zum Gedenkjahr 2009: über das Geschichtsforum 1989 | 2009, die Ausstellung Kunst im kalten Krieg, die Filmreihe Winter adé - Filmische Vorboten der Wende, die Filminstallation Material von Thomas Heise, die dritte und letzte Staffel des Theaterprojekts 60 Jahre Deutschland. Annäherung an eine unbehagliche Identität der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin und das Theaterprojekt Der dritte Weg des Theaterhauses Jena. Weitere Informationen finden Sie unter http://kulturstiftung-bund.de/deutschland09.
 


Geschichtsforum 1989 | 2009
Europa zwischen Teilung und Aufbruch
Internationales Forum für Wissenschaftler, Kulturschaffende, Politik, Medien und Öffentlichkeit zum 20. Jahrestag der friedlichen Revolution

20 Jahre nach den friedlichen Revolutionen in der DDR und in Ostmitteleuropa schafft das Festival ein Forum für eine intensive und disziplinübergreifende Auseinandersetzung mit der Zeitenwende 1989. Deren politische, kulturelle und gesellschaftliche Voraussetzungen und Implikationen stehen im Zentrum eines "Geschichtsfests", das ein vielfältiges Vortrags- und Diskussionsprogramm mit Formen der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Geschichte, z.B. in Film, Theater, Lesung, Lecture Performance und Musik verknüpft. Zentrale Podiumsdiskussionen und künstlerische Positionen bilden den Rahmen für über 150 Einzelveranstaltungen, in denen sich Institutionen und Initiativen aus Deutschland und Europa in das offene Forum einbringen.

28. - 31. Mai 2009 Deutsches Historisches Museum, Humboldt Universität zu Berlin und Maxim Gorki Theater

Das Geschichtsforum 1989 | 2009 ist eine Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung, der Kulturstiftung des Bundes, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Institut für Zeitgeschichte München/Berlin, dem Zentrum für Zeithis-torische Forschung Potsdam, dem Verein Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. mit dem Deutschen Historisches Museum, der Hum-boldt Universität zu Berlin und dem Maxim Gorki Theater.
 


The Art of Two Germanys / Cold War Cultures
Deutsche Kunst im Kalten Krieg

Die Ausstellung umfasst ca. 300 kunstgeschichtlich herausragende Werke der Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Installationskunst sowie Bücher und Videos von mehr als 120 Künstlern, die zwischen 1945 und dem Ende der deutschen Teilung 1989 in der Bundesrepublik und der DDR ent-standen sind.
Sie handelt von der Auseinandersetzung um konkurrierende Menschenbilder und ideologische Konzepte in Konfrontation und Dialog der unterschiedlichen politischen Systeme in Deutschland. Kooperativ kuratiert von der amerikanischen Chefkuratorin des Los Angeles County Museums of Art, Stephanie Barron, und dem deutschen Ausstellungsmacher Eckhart Gillen, handelt es sich um die erste Ausstellung in den USA, die die deutsche Kunstgeschichte zu Zeiten der deutschen Teilung in ihrem gesamtdeutschen Zusammenhang präsentiert. Sie hat in Los Angeles ihre erste Station zu Beginn des Jahres 2009. In der 2. Hälfte des Gedenkjahres wird sie im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und schließlich ab 3. Oktober 2009 - dem Tag der Deutschen Einheit - im Deutschen Historischen Museum zu sehen sein. (Abb.: Curt Querner, Elternbild, 1948, Galerie Neue Meister Dresden, Dauerleihgabe der TU Dresden)

Broad Contemporary Art Museum, Los Angeles (USA), 25. Januar - 19. April 2009
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, ab 23. Mai 2009
Deutsches Historisches Museum Berlin, ab 3. Oktober 2009
 


Winter adé - Filmische Vorboten der Wende
Filmreihe zum 20. Jahrestag der friedlichen Revolution

Auf Initiative der Kulturstiftung des Bundes entsteht gemeinsam mit der
Stiftung Deutsche Kinemathek eine Filmreihe zum Thema "Filmische Vorboten der Wende". Sie wird erstmals im Februar 2009 auf den 59. Internationalen Filmfestspielen Berlin im CinemaxX 8 am Potsdamer Platz und im Zeughauskino Unter den Linden präsentiert. Gespräche mit den Regisseurinnen und Regisseuren und eine Sonderveranstaltung werden die Reihe begleiten.

"Winter adé" präsentiert in fünfzehn abendfüllenden Programmen deutsche und osteuropäische Filme, die im letzten Jahrzehnt des Kalten Krieges entstanden sind - und in denen sich die Ahnung des bevorstehenden, tief greifenden Wandels bereits abzeichnet. Teils sind die Filme in den offiziellen Studios Bulgariens, Polens, Rumäniens, Ungarns, der DDR, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei entstanden. Andere wurden in den Randbereichen des Kinos oder im künstlerischen Untergrund realisiert. Die von Claus Löser kuratierte Auswahl an Spiel-, Dokumentar-, Animations-, Kurz- und Experimentalfilmen bezieht große Namen der Filmgeschichte - Krzysztof Kieslowski oder Jan Švankmajer - ebenso ein wie Arbeiten weniger bekannter Filmemacherinnen und Filmemacher. In ihren Werken formuliert sich die Hoffnung auf politische oder wirtschaftliche, vor allem aber auf künstlerische Öffnung. Jeder der Filme hat auf formale oder inhaltliche Weise Grenzen erweitert und durch seine mutige Artikulation Veränderungsbedarf eingeklagt.

Premiere: Samstag, 7. Februar 2009 im CinemaxX 8, Potsdamer Platz, Berlin im Rahmen der 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
 


Filminstallation "Material"
Ein Beitrag zur Archäologie der realen Existenz von Thoma Heise

Mit "Material" präsentiert der 1955 in Ost-Berlin geborene Thomas Heise seine individuelle Wahrnehmung deutscher Geschichte, die durch seine Lebenserfahrungen in der DDR geprägt wurde. Heise montiert Bild- und Tonmaterial, das er im Laufe der letzten dreißig Jahre im Zuge seiner künstlerischen Arbeit gesammelt hat, zu einer Installation, die ein eigenwilliges historisches Panorama abseits offizieller Geschichtsbilder entwirft. Man sieht Fragmente aus dem wirklichen Leben, Menschen auf der Straße, bei Parteiveranstaltungen, im Gefängnis, im Parlament; Alltagsbeobach-tungen, die im Widerspruch standen zum offiziellen Selbstbild der DDR. Diese Aufnahmen entstanden in dem Wissen, dass sie aufbewahrt werden müssten für eine andere Zeit, in der sie öffentlich gezeigt werden dürften. Die ältesten Töne und Bilder stammen aus einer Reportageübung an der Filmhochschule Potsdam Babelsberg aus dem Jahr 1979. Die jüngsten Szenen zeigen beispielsweise Bilder vom Abriss des Palastes der Republik in Berlin.

Filminstallation: Akademie der Künste, Pariser Platz Berlin, Buchpräsentation und Lesung: Duisburger Filmwoche ZKM Karlsruhe, Zeughauskino und Arsenal Berlin. Berlinpremiere am 9. November 2009 in der Volksbühne Berlin.
 


60 Jahre Deutschland. Annäherung an eine unbehagliche Identität
Zweijähriges Theaterprojekt der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Die Berliner Schaubühne nahm den sechzigsten Jahrestag der doppelten Staatsgründung 1949 zum Anlass, um gemeinsam mit jungen Dramatikern ein zweijähriges Programm zur deutschen Nachkriegsgeschichte zu entwickeln. Das Programm lief über zwei Spielzeiten, 2007/08 und 2008/09, besteht aus drei großen inhaltlichen Teilen und einer Vielzahl von verschiedenen Stückaufträgen.

Im ersten Teil des Programms ging es um die Frage nach unserer kollektiven Erinnerung und den identitätsstiftenden Ereignissen der deutschen Geschichte. Autoren entwickelten zu jedem Jahrzehnt der deutschen Nachkriegsgeschichte zwanzigminütige "Minidramen". Der zweite Teil des Programms bestand aus einem Komödienwettbewerb, bei dem Dramatiker eingeladen waren, die politischen und gesellschaftlichen Konflikte des Nachkriegsdeutschland in den Blick zu nehmen und im Genre der gesellschaftskritischen Komödie in der Tradition von Kleist oder Dürrenmatt zu bearbeiten. Im dritten und letzten Teil weitet sich die Perspektive: Autoren aus ganz Europa werden eingeladen, im Genre des politischen Dramas ihre Sicht auf die großen ideologischen und politischen Konflikte der deutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte vorzustellen. Dazu werden Stückaufträge an renommierte Autoren aus Deutschland und anderen europäischen Ländern vergeben, wo in den letzten Jahren große gesellschaftliche Umbrüche stattfanden.
Den Abschluss des Projekts bildet im Frühjahr 2009 ein Festival an der Schaubühne mit den Uraufführungen des dritten und letzten Teils. Weitere Informationen finden Sie unter: www.schaubuehne.de.

Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin, 19. - 29.3.2009
 


Der dritte Weg
Eine theatrale Demonstration am Theaterhaus Jena

Anlässlich des 20. Jahrestages der friedlichen Revolution in der DDR arbeitet das Theaterhaus Jena mit seinem Projekt "Der dritte Weg" die damaligen Ereignisse künstlerisch auf - jedoch nicht in einer historischen Rückschau, sondern um diese auf ihr Potential für Gegenwart und Zukunft hin zu untersuchen.
In Jena kippte 1989 die Forderung "Wir sind das Volk!" sehr schnell um in "Wir sind EIN Volk!" Gleichzeitig gab es eine Gruppe, die dieser Entwicklung von Anfang an kritisch gegenüberstand. Sie entwickelte eigene Ideen für eine ostdeutsche Alternative jenseits der Opposition zwischen Sozialismus und Kapitalismus: für einen reformierten Staat - eben den dritten Weg.
Die Regisseurin Nina Gühlstorff befragt Zeitzeugen danach, wie ihr dritter Weg ausgesehen hätte. Aus diesem Material entstehen Texte, die Antworten suchen auf Fragen wie: Wäre ein dritter Weg durchsetzbar gewesen? Und: Wie sähe dann Deutschland heute aus? Auf den Spuren von 1989 beginnt die Demonstration 2009: Ein Gang durch Jena führt die Besucher entlang historischer Orte ins Theater, wo sie einer Staatsgründung beiwohnen, die sich nicht als nostalgischer, sondern als utopischer Akt versteht.

Theaterhaus Jena, Premiere am 10. Oktober 2009, weitere Vorstellungen vom 11. Oktober bis 15. Dezember 2009

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