Es ist: 15-12-2020, 17:12
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Diversität in Fiktion
Beitrag #1 |

Diversität in Fiktion
Hallihallo Mrgreen 

Ich bin über einen interessanten Beitrag zu dem Thema gestolpert, wie mit diversen Charakteren in Fiktion umgegangen wird und wie besser mit Diversität umgegangen werden sollte.

Nachzulesen hier: Wie man Diversität in Romanen umsetzt

Wichtigste Punkte:
  • Authentizität vs. Stereotyp
  • Romanfigur vs. Token
    Besitzt die Figur eine eigenständige Biographie, individuelle Bedürfnisse oder hält sie nur als Stellvertreter*in einer (marginalisierten) Gruppe her?
  • Kulturelle Anerkennung vs. kulturelle Aneignung im Weltenbau
    Respektvoller Umgang mit den Angehörigen einer Kultur und selbiger anstatt der "Zweckentfremdung" einzelner Dinge, um sie nach eigenem Dafürhalten ins eigene Setting einzuflechten
  • Recherche, Recherche, Recherche

Am Ende des Artikels findet ihr einen Test, ähnlich dem Bechdel-Wallace-Test, der hilft, festzustellen, ob es sich bei den Romanfiguren um Stereotype handelt.

Ich finde den Artikel sehr gut. Er fasst größtenteils alles zusammen, was mich in der einen oder anderen Form beschäftigt und findet Worte für etwas, das bis jetzt eher "nur so ein Gefühl" für mich war.

Wie schneiden eure Figuren bei dem Test ab? Einen Großteil der Fragen stelle ich mir selbst, unabhängig von dem Artikel, oft, wenn es um die Entwicklung "diverser" Charaktere geht.

Mein Laster, wenn es um Klischees und Stereotype geht, sind romantische Verwicklungen. Ich bin immer dazu verführt, wenn ich eine Protagonistin habe, sie zu verkuppeln. Bei Protagonisten eher nicht so, wobei ich auch selten Geschichten schreibe, bei denen männliche Figuren die größten Identifikationsfiguren sind. Für Protagonist*innen gilt dasselbe, die sind bei mir bis jetzt eher vermehrt wichtige Nebenfiguren oder Mini-Hauptfiguren.^^
Meine Lösung dafür? Immer wenn ich den Impuls verspüre, meine Protagonistin zu verkuppeln, entscheide ich mich konsequent gegen eine Liebesgeschichte oder lasse romantische Gefühle eine von mehreren Möglichkeiten sein, messe ihnen aber nicht mehr das Hauptgewicht bei, wie ich es früher getan habe.

Und ihr so?  Icon_smile

Eine kleine Sniffu-Dröhnung

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Beitrag #2 |

RE: Diversität in Fiktion
Ich bin auf zwei weitere interessante Artikel gestoßen, die sich mit der Thematik bzw. Ansätzen davon auseinandersetzen.

Der erste Beitrag thematisiert die Darstellung von queeren Person in historischen Romanen und den exzessiven Einsatz von Gewalt. Näheres unter:

Ich lese so gut wie keine historischen Romane, kann also das Gefühl, dass queere Personen vor einem historischen Kontext besonders voyeuristisch brutaler Darstellung ausgesetzt sind, nicht bestätigen. Dennoch fällt mir auf, dass in anderen Genres, Fantasy, Y/A, Chick Lit etc., queere Personen gerne als Quotenfigur eingeführt werden und entweder für die Lacher sorgen oder Opfer von Verbrechen werden. Selten werden sie mit eigenen Zielen versehen, die unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechteridentifikation funktionieren. Im Ausgangsthread beziehe ich mich auf einenTest, der solche Stereotypen entlarvt.

Der andere Beitrag stellt Sensitivity Reading vor, das quasi ein Lektorat mit dem Schwerpunkt auf diskriminierenden oder stigmatisierenden Aussagen darstellt. Näheres unter:

Der Begriff Sensitivity Reading ist mir neu, aber das, was dahinter steckt, nicht unbekannt. Ich achte selbst darauf, sexistische Handlungsweisen und Dialoge meiner Figuren zu hinterfragen und zu tilgen, wenn sie nichts anderes sind, als von mir unreflektierte Allgemeinplätze. Ich habe bspw. sehr wohl Figuren, die sexistische Anwandlungen haben und damit in ihrem Umfeld immer wieder anecken oder bestimmte Klischees bedienen. Ich halte es für wichtig, zu wissen, was man tut und bewusst diese Stilmittel einzusetzen, um Charakterdesign, Plot etc. zu gestalten. Wenn aber die auktoriale Erzählstimme problematische Aussagen tätigt, ist Vorsicht angesagt.

Eine kleine Sniffu-Dröhnung

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Beitrag #3 |

RE: Diversität in Fiktion
Hey Sniffu,

danke für die Artikel (kannte ich tatsächlich schon, weil viel auf Twitter unterwegs ... aber schön, dass du sie hier nochmal zusammengefasst hast) Icon_smile

Ich mag einerseits keinen Kitsch und keine reinen Liebesgeschichten, aber eine Lovestory gehört für mich doch meistens dazu, wenn sie authentisch und ehrlich rüberkommt. In wen sich der Protagonist / die Protagonistin verknallt, ist mir ziemlich schnuppe, solange das, was zwischenmenschlich dann so alles passiert, interessant ist (und optimalerweise "knistert"). Ich lese auch gerne queere Liebesgeschichten, allerdings ist da die Auswahl an richtig guten Werken recht gering, weil es meistens dann doch reine "Gay Romance" ist, also die eigentliche Handlung ziemlich in den Hintergrund gerät und Nebencharaktere praktisch nur noch Funktionen erfüllen und keine richtigen Persönlichkeiten mehr sind.

Ein Positivbeispiel ist "Berlin - Rostiges Herz" von Sarah Stoffers. Die PoC-Protagonistin ist in ihre beste Freundin verliebt (und hatte bereits Affären mit Frauen) und diese Liebe ist auch das, was sie antreibt. Aber die Handlung dreht sich um etwas anderes, die Protagonistin wird eines Verbrechens beschuldigt und muss fliehen - verfolgt wird sie ausgerechnet von einem Mann, der die gleiche Frau liebt. Quasi eine Dreiecksgeschichte, aber eine gelungene, denn sowohl die Protagonistin als auch der Protagonist sind starke Charaktere und man wüsste als Leser nicht, für wen man sich denn entscheiden sollte (meistens dient in einer Dreiecksgeschichte einer ja nur dazu, dass die Protagonistin sich ausheulen kann und dann doch zum anderen rennt ... ). Also in jeder Hinsicht ein gelungenes Buch und ich hab noch gar nicht von dem traumhaften Steampunksetting geredet Icon_wink

Bei meinem eigenen Kram, du hast ja schon in "Red & Maze" reingelesen, ergibt es sich oftmals, weil ich bestimmte Charakterkonstellationen sehr mag, ebenso wie Liebesgeschichten zwischen Männern. Allerdings waren Red und Maze zunächst Charaktere in einer anderen Geschichte und ich hab sie auch nicht als Paar angelegt. Ich hab einfach zwei Charaktere mit ihren speziellen Attributen gebraucht und als dann sie in einer Szene zusammen in einem Raum waren, dachte ich mir "das passt", also waren sie zusammen. Und dann wollte ich eine Kurzgeschichte schreiben, wie die beiden sich kennengelernt haben ... und jetzt ist was Längeres draus geworden ...

Ich denke, man sollte auch keine Charaktere von vornerein als queer festlegen, weil man divers schreiben will. Man sollte erstmal überlegen, was die Charaktere auszeichnet, welche Träume und Ziele sie haben, welche Eigenschaften usw. ... und dann schauen, welcher davon queer sein soll.

Viele Grüße

- Zack

“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)

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Beitrag #4 |

RE: Diversität in Fiktion
Hi Zack  Icon_smile

Auf Twitter bin ich so gut wie gar nicht unterwegs, das sollte ich wohl ändern!

Ich habe eine elendig lange Geschichte geschrieben, die sich trotz Fantasysetting und massig Horrorelementen um eine Liebesgeschichte spinnt, die so ziemlich jedes Stadium durchläuft (von der Wiege bis zum Grab quasi Icon_ugly  ), von daher bin ich in allgemeinen Liebesbelangen ziemlich übersättigt. KGs oder größere Schreibprojekte, wo die Liebesgeschichte nicht handlungstragend ist, okay, aber ansonsten ... Erst gestern habe ich mir die Frage gestellt, ob ich noch mal so ein Riesenprojekt mit zwei ineinander verliebten Protagonst*innen starten würde. Im ersten Impuls hätte ich mir eine Abfuhr erteilt, weil da gefühlsmäßig von meiner Warte aus alles schon mal da gewesen ist. Mal schauen, ob sich diese Ansicht im Laufe der Zeit verändert.

Es ist wirklich schade, dass queere Beziehungen immer unter dem Stempel "queer" und nicht "Beziehung" laufen. Auf die Schnell fällt mir nur ein Buch ein, dass die queere Beziehung in der Geschichte als gleichwertige zu cisheterosexuellen behandelt: Dieser wilde Ozean, den wir Leben nennen von Elisabeth Steinkellner.

Zitat:Ich denke, man sollte auch keine Charaktere von vornerein als queer festlegen, weil man divers schreiben will.

Hm. Wieso siehst du das so? Ich bin schon öfters der Aussage begegnet, "XY steht es, homosexuell zu sein", "XY ergibt für mich heterosexuell keinen Sinn" etc. Mir erschließt sich nicht ganz, was sexuelle Orientierung mit der Persönlichkeit zu tun hat. Diese Aussagen fallen mir spontan zu deinem Satz ein. Aber für mich sind solche Behauptungen genauso wenig nachvollziehbar, wenn Leute meinen, sie "erkennen" genau, ob ihr Gegenüber homo- oder heterosexuell sei. Ich kann mir vorstellen, dass zB. in städtischen "Schwulenszenen" (zB in einschlägigen Clubs) gewisse Verhaltensmuster (ich habe mal was von Socken in bestimmten Farben in der Jeanstasche gehört, die gewisse Fetische kommunizieren) transportiert werden, sodass diese von außen auffallen und man anhand davon bestimmte Personen bestimmten "Kategorien" einordnen kann. Aber es gibt Leute, die maßen sich tatsächlich an, einer Person ein etwaiges "Outing" vorwegzunehmen, indem sie meinen, anhand ihres Habitus etc. ihre sexuelle Orientierung zu erkennen.

Ich denke, es gibt unterschiedliche Anfänge für eine Geschichte. Die einen beginnen mit einer Idee für den Plot, die andere mit einnehmenden Charakteren. Was spricht dagegen, dass einer davon bereits in seinen Grundzügen als queer angelegt ist? Wenn ich eine klischeehafte Liebesgeschichte eines LiRo schreibe, definiere ich die Protagonistin ja auch über ihre Beziehung zu ihrem (männlichen) love interest. Wieso gilt dann nicht selbiges für queere Akteur*innen? Man darf halt nicht vergessen, dass queer nur eines von vielen Puzzleteilen ist, die die Figur als Gesamtes ergeben.

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Beitrag #5 |

RE: Diversität in Fiktion
Hey Sniffu,

das Zitat solltest du etwas anders lesen, mit Betonung auf den hinteren Teil, also so:

Zitat:Ich denke, man sollte auch keine Charaktere von vornerein als queer festlegen, weil man divers schreiben will.
Was ich damit ausdrücken wollte, ist, dass man keinen Charakterentwurf mit dem Attribut "queer" beginnen sollte, weil man sonst Gefahr läuft, in Klischees abzudriften. Auch sollte man Charaktere nicht queer machen, weil man unbedingt divers schreiben will. Stattdessen sollte man besser erstmal richtige Persönlichkeiten entwerfen und wenn man eine Lovestory einbauen will, dann kann man überlegen, welcher der Charaktere für diese geeignet ist und ob derjenige dann Mann oder Frau (oder sonst wen, die Phantastik bietet da ja sehr viel Raum) liebt.

Natürlich geht man anders vor, wenn man einen reinen Liebesroman schreiben will. Trotzdem würde ich auch hier nicht mit dem Attribut "queer" anfangen und sofort zum Love Interese übergehen, sondern erstmal die Protagonist*innen als Persönlichkeiten anlegen und dann schauen, wer passt denn nun zu meinem Hauptcharakter. Sonst erhält man einen blassen Prota, dessen einziger Lebensinhalt das Love Interest ist und der von allem angetan ist, auch wenn er verletzt und erniedrigt wird *bäh* ...

Grüßle

- Zack

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Beitrag #6 |

RE: Diversität in Fiktion
Hey Zack,

an anderer Stelle sind wir auf das Thema Diversität zu sprechen gekommen, wo wir anhand von Dreadlocks unterschiedliche Zugänge zur Thematik haben. Weil für mich kulturelle Anerkennung vs. kulturelle Aneignung (im Weltenbau) immer wieder aktuell ist, aber noch immer ein ziemlich großer Brocken ist, den ich erst allmählich verdauen muss (siehe alltägliche Dinge wie Dreadlocks), würde mich interessieren, wie du in deinen Texten damit umgehst. Spürst du den Unterschied zwischen Anerkennung und Aneignung in deinen Texten? Oder würdest du sagen, dass du damit (noch) nicht in Berührung gekommen bist?

Deine Meinung (bzw. jede andere auch) würde mich wirklich interessieren, weil für mich diese Fragestellung im Moment noch mehr theoretischen und abstrakten Charakter als praktischen hat.

Ich bezweifle, dass es eine einfache Ja-/Nein-Antwort darauf gibt. Die Frage, ob es sich um Anerkennung oder Aneignung handelt, muss sicher situativ beantwortet werden. Offen bleibt, wo die Grenze gezogen wird und von welchen Aspekten man sie abhängig macht. Wie das in der Praxis für andere schreibende Personen aussieht, würde mich interessieren. Icon_smile

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Beitrag #7 |

RE: Diversität in Fiktion
Hey Sniffu,

ich finde das Thema nach wie vor schwierig, weil mir der Begriff der kulturellen Aneignung zu sehr Richtung "meins und deins" bzw. Abgrenzung geht und ich persönlich sehr für kulturelle Durchmischung bin.

In der Fantasy hat sich das Thema für mich so noch nicht ergeben und in der SF bevorzuge ich Genres, in denen die Kulturen sehr durchmischt sind. Im Cyberpunk geht es kaum um kulturelle Differenzen, alles ist miteinander verschmolzen, dafür gibt es sehr klare Linien zwischen arm und reich, Kritik am Hyperkapitalismus usw. ...

Ansonsten mag ich sehr gerne Space Operas und bei denen gibt es oft große galaktische Allianzen, wo verschiedenste Kulturen friedlich zusammenleben. Da stellt sich die Frage der kulturellen Aneignung auch nicht. Zwar stehen auch hier immer mal Kriege zwischen Kulturen im Vordergrund, aber meistens wird nach vernünftigen Lösungen gesucht bzw. der Fokus liegt dann auf den Konflikten, weniger darauf, welche Kultur was von welcher übernommen hat.

Um nochmal auf die Dreadlocks zurückzukommen: Je länger ich drüber nachdenke, desto schwieriger finde ich das Thema. Gerade bei einer Frisur wie den Dreadlocks, die ohnehin kein rein "schwarzes Merkmal" ist, sondern auch in anderen Kulturen getragen wird und auch früher schon durch andere Kulturen adaptiert wurde. Für mich zählt da die persönliche Freiheit mehr, jeder soll die Frisur tragen dürfen, die ihm gefällt. Natürlich darf man gerne darüber sprechen und eine PoC darf auch gerne sagen, warum sie das vielleicht stört, aber ich denke, wenn man sich wirklich austauscht und klar wird, dass das den allermeisten eben einfach nur supergut gefällt, dann findet man einen Konsens.

Die meisten Menschen reagieren ziemlich empfindlich auf ein "du darfst das nicht" und viele reagieren sogar mit Trotz und Ablehnung. Insofern führt diese Diskussion über kulturelle Aneignung aus meiner Sicht eher dazu, dass sich Fronten verhärten. Und damit ist dann nichts gewonnen.

Ich denke auch, auf lange Sicht kann es sich nur positiv auswirken, wenn man Merkmale anderer Kulturen übernimmt und sich eine Gesellschaft so immer stärker durchmischt. Das mag anfangs einige stören, aber über einen langen Zeitraum gerechnet, ist das für mich der richtige Weg.

Viele Grüße

- Zack

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Beitrag #8 |

RE: Diversität in Fiktion
Ich gebe dir völlig Recht, dass diese Diskussion schnell auf "meins/deins" runtergebrochen werden kann (und wird) und sich die Fronten so verhärten, womit wieder nicht die Rede von einer Gleichberechtigung sein kann. Das Problem, das sich mir aber stellt, je mehr ich mich mit kultureller Aneignung/Anerkennung beschäftige, ist, dass da ein vermeintlich gleiches Recht für alle ausgerufen werden will, doch auf die unterschiedlichen Prämissen vergessen wird, wenn zwischen einer Mehrheit und Minderheiten vermittelt wird.

Wenn die Mehrheit, der naturgemäß der Großteil der Ressourcen, Privilegien, Rechte etc. von Haus aus zusteht, sagt, gleiches Recht für alle und darunter versteht, sich nun auch Merkmale von Minderheiten "unter den Nagel zu reißen" (ich drücke das jetzt bewusst plakativ aus und meine das allgemein), und zwar solche Merkmale, über die sich besagte Minderheiten womöglich definieren, erhält das einen schalen Beigeschmack.

Wenn eine Minderheit, die von Haus aus vom Großteil der Ressourcen, Privilegien, Rechte etc. ausgeschlossen wird, sprich, diskriminiert wird, Gleichberechtigung für alle fordert, dann erscheint es mir logischer, dass alle zur Verfügung stehenden Ressourcen geteilt werden, Rechte flächendeckend für alle gelten und sogenannte Privilegien abgeschafft werden, weil keine Gruppen mehr davon ausgeschlossen werden, anstatt dass die Minderheit(en) auch noch das, was ihr nicht weggenommen wurde, in den Topf zum Teilen reinwirft.

Klar wäre es schön, wenn Sätze wie "Wir sind gleich, gleiches Recht für alle, wir sind wir, unser Planet unser Heim" etc allgemeingültig wären, doch die Realität schaut anders aus. Über kurz oder lang wäre ich gerne dort, aber so schnell geht es dann doch nicht, bis dahin fehlen noch ein paar Schritte und ich glaube, einer davon ist, den Unterschied zwischen kultureller Anerkennung und Aneignung zu erkennen.

Eine kleine Sniffu-Dröhnung

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