Am 6. Juli 2011 wurden die 35. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt eröffnet, und vom 7. bis zum 9. Juli fanden die Lesungen und Jurydiskussionen zum Bachmann-Preis statt. Die Preisverleihung war am Sonntag, 10. Juli 2011.
Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de war in diesem Jahr erstmals vor Ort in Österreich. Neben einem ausführlichen Bericht twitterte er von dort seine Eindrücke.
Entstanden ist eine einmalige und interessante Dokumentation in 502 Kurznachrichten, die wir an dieser Stelle aufbereitet präsentieren.
Über diese Twitter-Dokumentation des Bachmann-Preises
Die Tweets sind – anders als bei Twitter üblich – in chronologischer Reihenfolge angeordnet. Die Dokumentation beginnt mit dem Tag der Eröffnung und endet mit der Preisverleihung am Sonntag.
Um spezielle Diskussionen zu bestimmten Autoren besser zu finden, haben wir die Tweets mit Zwischenüberschriften untergliedert. Das so genannte Hashtags #TddL, das die Tweets kennzeichnete, also eine Art Twitter-Stichwort (#TddL steht für »Tage der deutschsprachigen Literatur«), haben wir der Übersichtlichkeit entfernt. Ebenso sind verlinkte Bilder auf dieser Seite direkt eingebunden. Die Rechtschreibung der Tweets wurde nur moderat korrigiert, um den Live-Charakter zu erhalten. Ein Klick auf das Datum unter den Tweets führt auf die Originale auf twitter.com. Leider wird bei den Tweets die Uhrzeit nicht korrekt ausgegeben. In der Regel war die Lesezeit an den drei Tagen von 10 bis 15 Uhr.
Noch vor Klagenfurt getwittert
Juhu! Dieses Jahr twittere ich ab 6. Juli nicht vor dem Fernseher, sondern direkt aus Klagenfurt von den #tddl https://lcsh.de/3id20.06.2011 2:38:01
Nächsten Mittwoch beginnt der Bachmannpreis und ich twittere für literaturcafe.de direkt vor Ort aus Klagenfurt01.07.2011 0:35:05
Die diesjährigen Kriterien des (der?) Automatischen Literaturkritik Preis der Riesenmaschine https://lcsh.de/3jm01.07.2011 0:56:38
6. Juli 2011 – Der Tag der Eröffnung der 35. Tage der Deutschsprachigen Literatur, Rede zur Literatur und Auslosung der Lesereihenfolge
Zu Fuß in die Innenstadt oder mit dem Radl an den Wörthersee? Was macht der vorbildliche Bachmann-Tourist? Und wo ist @innere_simone?06.07.2011 8:29:30
Mama hätte gesagt: »Bei dem Wetter hock’ nicht lesend drinnen, sondern geh’ raus!« #30grad
06.07.2011 0:25:48
Warum leben alle Autoren, Stipendiaten und Jurymitglieder immer in bekannten Städten (60% Berlin)? Warum nie jemand aus Kleintupfing?06.07.2011 0:57:42
Um 14 Uhr lesen die Stipendiaten des Klagenfurter Literaturkurses? Soll ich da hin? #sonne #see #gewissen06.07.2011 1:12:16
Nirgendwo ist Hartz IV lyrischer umschrieben als im Lebenslauf von Schriftstellern06.07.2011 2:49:28
Habe die Angst, dass ich mit dem wunderbaren Tigertext von @mauszfabrick heute den besten Text der gehört habe. Erst mal was essen.06.07.2011 6:40:15
@_phoeni #tddl steht für »Tage der deutschsprachigen Literatur« (vulgo Bachmann-Preis) in Klagenfurt, die heut’ beginnen https://lcsh.de/3k506.07.2011 6:49:19
»Gebrauchstexte« geschrieben zu haben ist für Moderatorin Stadler offenbar sowas wie Pornos drehen. #SiewarjungundbrauchtedasGeld06.07.2011 8:53:24
RT @szylla: Würde man in Klagenfurt Trikotwerbung erlauben, könnten die Sponsoren endlich die Klappe halten06.07.2011 9:10:06
Manche Reden haben schon nach zwei Sätzen diesen Langweiligkeitsduktus, der zum Weghören drängt.06.07.2011 9:16:40
Aber jeder Eröffnungsredner schafft es, die Peinlichkeitsdaumenschraube etwas weiter anzuziehen.06.07.2011 9:21:14
Eine sehr gute Wahl war die »Eröffnungsband« Dobrek Bistro. Verkaufen die vor dem Theater CDs und T-Shirts? #akkordeon #geige06.07.2011 9:32:08
Widmer: »Im Idealfall schreibt sich der Text selbst, und wir sind sein Medium. Der Rest ist Arbeit.«06.07.2011 9:38:34
Widmer: »Wenn wir nie nach der eigenen Sprache streben, haben wir die Chance, sie zu finden.«06.07.2011 9:40:00
Widmer: »Der Mainstream bringt die Literatur nicht vom Fleck. Schlechte Literatur ist aus Vertrautem montiert.«06.07.2011 9:42:21
Jurorin Strigl trägt noch eine selbsttönende Brille wie in den 1980ern. Solche Menschen sind mir suspekt.06.07.2011 9:55:33
Jetzt Eröffnungsrede mit Begrüßung auf »Piefkisch« des Juryvorsitzenden Burkhard Spinnen06.07.2011 9:57:12
Spinnen: »Ich existiere in der Einreichungsfrist als eine Art Biomasse, die von Manuskripten umstellt ist.«06.07.2011 0:00:52
Spinnen zu den Teilnehmern vor der Ziehung: »Nehmen Sie, was jetzt passiert, nicht allzu ernst.«06.07.2011 0:03:19
Frau Stadler ruft die Teilnehmer zur Ziehung auf wie die Sportlehrerin die Schüler bei den Bundesjugendspielen06.07.2011 0:09:40
Morgen beginnen die Lesungen um 10:15 Uhr live in 3sat oder im Web unter http://bachmannpreis.de06.07.2011 0:12:31
Einem Jurymitglied vom Internet und von elektronischen Büchern berichtet. Neugieriges Interesse an einer unbekannten Welt erlebt.06.07.2011 1:23:41
7. Juli 2011 – Erster Tag der Lesungen und Jurydiskussionen
Gunther Geltinger
Es geht los in Klagenfurt beim Bachmann-Preis. 1. Lesetag auf 3sat oder Livestream unter http://bachmannpreis.eu/07.07.2011 8:21:29
So, Herr Geltinger, jetzt hören wir aber mit dem Beschreiben auf und erzählen lieber, gell!07.07.2011 8:29:28
Typische »Meine Kindheit war irgendwie psycho und daher bin ich so, wie ich bin Prosa« von Geltigner.07.07.2011 8:33:51
Geltinger hält jetzt das Textblatt frei in der Hand und steht einen Meter hinter dem hochgefahrenen Lesepult07.07.2011 8:36:46
Eine furchtbar überziselierte Atmosphärenbeschreibung, die nicht wirklich Stimmung erzeugt.07.07.2011 8:48:27
Gunther Geltingers Text (Romanauszug) hier zum Download als PDF http://bachmannpreis.eu/de/texte/333407.07.2011 8:51:29
Frau Strigl findet viele Widersprüche im Text: »Im Kleinen zeigt sich das Scheitern im Großen«07.07.2011 8:59:49
Winkels: »In der Beschreibung des Unheils wird es so drastisch, dass es komisch wird.«07.07.2011 9:02:21
Jandl: »[Im Norden,] wo die Heidschnucken auf den Feldern suizidal überschattet sind.«07.07.2011 9:08:30
Spinnen: »Bevor ich über Mama rede, muss ich erst mal zwei Seiten übers Moor reden.«07.07.2011 9:14:01
Spinnen zollt dem Autor respekt, aber ich habe seine Ausführungen nicht verstanden. Liegt aber an mir.07.07.2011 9:15:17
Maximilian Steinbeis
Vor den Lesungen werden hier die Texte verteilt wie seinerzeit die Leherin die hektografierten Klassenarbeiten07.07.2011 9:19:19
Jetzt Maximilian Steinbeis. Seinen Text zum Download und Nachlesen hier: http://bachmannpreis.eu/de/texte/335207.07.2011 9:20:28
Wie kann ich ein Grundstück kaufen, wenn ich gerade mein ganzes Vermögen in Gold eingetauscht habe?07.07.2011 9:29:40
Sulzer findet, es ist eine lustige Geschichte für einen Sommertag. Jandl fand sie nicht einmal witzig und logisch.07.07.2011 9:43:12
Frau Feßmann bemüht Mephisto, findet beim zweiten Lesen durchaus mehr Abgründe im Text07.07.2011 9:52:36
Jury ist dem 2. Text gegenüber positiver eingestellt als dem 1., aber zum Bachmann-Preis wirds nicht reichen.07.07.2011 9:58:43
Daniel Wisser
Jetzt der 3. Text am 1. Tag von Daniel Wisser. Seinen Text gibt’s hier http://bachmannpreis.eu/de/texte/335407.07.2011 9:59:53
Der Text weist Spuren von Langeweile auf. Oder ist es der distanzierte Lesestil des Autors?07.07.2011 0:10:14
Der bemühte sprachliche Persönlich-unpersönlich-/Aktiv-passiv-Wechsel stört zu sehr bei der Textwahrnehmung #hoertdasistkunst07.07.2011 0:15:43
Wenn man nicht hier wäre, könnte man jetzt bügeln oder andere sinnvolle Tätigkeiten ausüben.07.07.2011 0:25:11
»Dem Vater wird mitgeteilt, dass es keinen Streit gebe und keine Ehekrise.« Das sei das Ende von Wissers Text gewesen.07.07.2011 0:25:57
»Porträt eines Zwangsneurotikers passt zum Passiv des Textes«. Aber auch Winkels leuchten die Wechsel nicht ein.07.07.2011 0:27:36
Winkels: »Ich sollte eine monotone Person nicht mit monotonen Mitteln darstellen.«07.07.2011 0:29:21
Für Spinnen wirft der Text ästhetisch nicht viel ab. »Hätte fast gesagt: Schlechte Stimmung und schlechter Text.«07.07.2011 0:35:58
Text hat nur einen Ausgang, nur eine Deutung, meint Spinnen und kritisiert falsche Konjunktive.07.07.2011 0:36:58
Feßmann: »Das Passiv ist ein Vorwand für einen Text von erschütternder Einfachheit.«07.07.2011 0:39:41
Strigl: »Wer sich so ins Innenleben einer Waschmaschine hineinversetzt, verdient die Sprache, die er hier bekommt.«07.07.2011 0:43:02
Gefühlt diskutiert jetzt die Jury dreimal so lang über diesen Text als über den ersten.07.07.2011 0:43:46
Spinnen: »Man könnte den Text Leuten in der Schule geben und sagen: Machma anständig!«07.07.2011 0:46:34
Erwäge für den zweiten Leseteil den Umzug vom ORF-Theater zum »Babblick Wjuiing« Lendhafen.07.07.2011 1:02:05
Wlan am Klagenfurter Lendhafen und Akku für 3 Stunden. Also werde ich den zweiten Teil von hier betwittern.
07.07.2011 1:16:48
@frautravnicek Ein Behindertenbonus beim Vortrag wäre diskriminierend. Auch über Stotterer darf gelästert werden. Ja-w-w-ohl!07.07.2011 1:28:54
Anna Maria Praßler
Von Praßlers Text würde ich die erste 3/4 Seite wegstreichen und direkt in die Handlung springen.07.07.2011 1:35:01
Großartig und toporganisiert! Auch beim Public Viewing am Lendhafen werden die Texte gedruckt ausgeteilt!
07.07.2011 1:38:38
Sulzer jetzt präsenter als am Vormittag. Der Text scheint ihm gar nicht zu gefallen.07.07.2011 2:00:53
Keller: »Die Figur erhällt die ihr gemäße, gepflegte Sprache.« Jandl: »Das sind so Schlager-Sätze.«07.07.2011 2:02:48
Und auch Frau Feßman echauffiert sich sehr über den Text – für ihr Verhältnis gesprochen.07.07.2011 2:04:40
Spinnen versucht jetzt (auch für sich) zu erläutern, warum der den Text gut fand. Scheint nicht mehr so ganz überzeugt.07.07.2011 2:07:04
Strigl: »Die Deutlichkeit, mit der nachgelegt wird, wenn man es nicht verstanden hat, ist etwas, das man nicht gerne liest.«07.07.2011 2:12:53
Ok, der Text ist durchgefallen. Ich glaube, man kann die Diskussion darüber beenden.07.07.2011 2:14:41
Antonia Baum
Es geht weiter mit Antonia Baum aus »lebt in Berlin«, wie 57% der lesenden Autorinnen und Autoren.07.07.2011 2:18:29
Hier der Text von Antonia Baum zum Download http://bachmannpreis.eu/de/texte/332807.07.2011 2:19:52
»Einmal sah ich da einen, der … seinen ganzen Unterarm zwischen den Beinen einer Frau versenkte.«07.07.2011 2:21:47
Nee, der Text geht auch nicht, oder? Nee, irgendwie nicht. So ein aufgesetzter Gemeinheitssound.07.07.2011 2:26:13
Warum hat Winkels die vorgeschlagen? So alt ist der doch noch gar nichts, dass der eine 27Jährgige mal ficken sagen hören will.07.07.2011 2:50:55
Strigl: »Da recken sich die Arme empor und man weiß, gleich kommt Hitler. Und dann kommt Hitler.«07.07.2011 2:54:37
Keller: »Ein Text mit einem ganz, ganz großen Schmollmund. Gewisse Dinge werden zutode beschrieben.«07.07.2011 2:57:31
Strigl: down. Sulzer: down. Keller: down. Feßmann: down. Ich bin gespannt auf Papa Spinnen Worte.07.07.2011 2:58:56
Hä? Argumentiert Winkels jetzt, der Text sei gut, weil er gewollt schlecht aus einer jugendlichen Perspektive geschrieben sei?07.07.2011 3:04:26
»Sich in einen Text zu verlieben, kann sein, wie sich in einen Mensch zu verlieben: Man fragt sich manchmal: wie ist das möglich?«07.07.2011 3:06:35
Moderatorin Stadler: »Ich glaube, diese Diskussion ist am Ende.« Ich glaube auch.07.07.2011 3:10:20
Empfang beim Bürgermeister am Abend des ersten Lesetages
Schreiben als Unausweichliches: Der Standard über den ersten Lesetag beim Bachmann-Preis https://lcsh.de/3ka07.07.2011 0:40:55
8. Juli 2011 – Zweiter Tag der Lesungen und Jurydiskussionen
TV- und Stream-Schauer: Gleich originelle Anmoderation mit -Taschen und Kamerakranfahrt
08.07.2011 7:52:30
Guten Morgen! Statt Babblick Wjuing beim @lendhauer zunächst wieder in den kühlen Katakomben des ORF zum 2. Tag08.07.2011 8:21:09
Linus Reichlin
Meine Liste der Bachmann-Preis-Twitterer. Fehlt wer? @literaturcafe/bachmannpreis-201108.07.2011 8:29:48
»Es war eine sukzessive verringernde Halluzination«. Wer schreibt denn solche Ungetüme?08.07.2011 8:31:06
»Ich behandle keine Menschen, die ich liebe. … Andererseits sagt er’s vielleicht auch nur, weil ich privatversichert bin.«08.07.2011 8:40:45
Winkels spürt nichts von der Stofffülle der afghanischen Gefechssituation im Text08.07.2011 8:58:24
Das Frau Stadler wie gestern beim ersten Autor des Tages zur Eile drängt ist unfair08.07.2011 8:59:48
Sulzer sieht Winkels Probleme überhaupt nicht. »Es bleibt klar und deutlich bei der Sache.«08.07.2011 9:01:51
Wie im letzten Jahr irrittieren mich die schwäbelnden Intonationen von Frau Feßmann08.07.2011 9:06:23
Hier schwebt nichts zwischen den Zeilen und man wird an der Hand genommen. Erzählerisch ohne Risiko, meint Frau Strigl08.07.2011 9:08:29
Spinnen: »Die wenigsten von uns haben einen über die Nüschel bekommen und sind neben einer toten Afghanin aufgewacht.«08.07.2011 9:12:03
Dass Jandl kritisiert, der Leser sei auf dem hohen Niveau der Figuren, ist quatsch. Das, Herr Jandl, macht gute Texte aus!08.07.2011 9:16:59
Herr Sulzer durfte jetzt nicht sagen, ob er den Roman weiterlesen würde oder nicht08.07.2011 9:18:44
Auf jeden Fall ein guter Einstieg in den 2. Tag, der besser war als der komplette 1.08.07.2011 9:19:18
Maja Haderlap
Warum fällt mir bei dem Text das Umblättern des Publikums so auf? Der Ordnung halber blätter ich mit.08.07.2011 9:28:15
Endlich passiert mal was: Die Autorin kam für Bruchteile von Sekunden ins Stocken. Schon wieder vorbei.08.07.2011 9:36:23
Ein reichlich langweiliger und überflüssiger Text, der – ich fürchte – die Jury begeistern wird08.07.2011 9:37:55
@MiriamPharo – Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt (Bachmann-Preis) http://bachmannpreis.eu08.07.2011 9:43:50
Keller: »Ein ruhiger unspektakulärer Text, der in die Tiefe führt. Hat mir gut gefallen.«08.07.2011 9:54:24
Wenn nichts besseres mehr kommt, dann war das definitiv die Preisträgerin. Disclaimer: Das ist nicht meine Meinung.08.07.2011 9:57:35
Strigl: »Das Kind unterliegt nicht retrospektiven Gesetzen der politischen Korrektheit.«08.07.2011 0:01:07
Wenn mir Frau Strigl den Text erläutert, dann finde ich ihn rückwirkend doch besser.08.07.2011 0:02:17
Winkels findet den Text gut, führt aber alle Schwächen auf. Aber wäre man Lektor, könne man das richten, meint Winkels.08.07.2011 0:05:54
Nur Feßmann und Spinnen scheinen den Text nicht ganz so gut zu finden. Rest begeistert – und weiter.08.07.2011 0:08:18
Julya Rabinowich
Text von Julya Rabinowich hier zum Download http://bachmannpreis.eu/de/texte/334408.07.2011 0:12:33
Mal was anderes, so lange die Frisur liest: Bundesrat billigt Atomausstieg bis Ende 202208.07.2011 0:22:10
Wenn ich jetzt zum Tresen im Kelag-Café gehe, wäre ich vor denen im Studio da. Was tun?08.07.2011 0:25:18
Nochmal zum Tressen (sic!), um @innere_simone ein Brötchen zu holen. Frisur liest immer noch.08.07.2011 0:39:04
Sulzer: »Man muss einen schwierigen Text nehmen, als das, was er ist, nämlich schwierig.«08.07.2011 0:43:57
Jetzt bin ich durch den Text so ans Nichtzuhören gewöhnt, dass ich leider Frau Strigls Analyse nicht verfolgen konnte.08.07.2011 0:47:38
@frautravnicek Bei Männern mit dieser Frisur hätte ich noch weitaus mehr gelästert!08.07.2011 0:53:34
So, das war der Morgen. Mir hat Reichlin gefallen, Haderlap mag besser sein, als zunächst empfunden. Rabinowich zu schwierig.08.07.2011 0:58:33
Hier die Lesereihenfolge beim Bachmann-Preis https://lcsh.de/3kc Nach der kurzen Mittagspause lesen noch Nina Bußmann und Steffen Popp08.07.2011 1:07:34
Nina Bußmann
Text von Nina Bußmann (die im Stehen liest) hier zum Download http://bachmannpreis.eu/de/texte/333208.07.2011 1:32:44
»beim Griechen zum Trinken getroffen« Hoffentlich vermutet Winkels später keine Anspielung auf die Lage des Euro.08.07.2011 1:35:17
Das ist, so meine ich, ein Text der, so kann man sagen, nicht wirklich, auch nicht bei näher Betrachtung, interessant, gar gut, ist.08.07.2011 1:51:49
Sulzer: »Der Mann ist schwul. Und wenn er es nicht ist, dann ist er halt verklemmt.«08.07.2011 2:01:54
Spinnen: »Für mich rutschte die Frage nach der Homosexualität etwas ins Funktionale.«08.07.2011 2:04:26
Jetzt geilt sich die Jury nur noch an der eigenen Diskussion auf. Aus! Schluss! Weiter!08.07.2011 2:13:12
Ok, ich würde sagen, Bußmann hat Haderlap trotz fehlendem Weltkrieg vom Sockel der potenziellen Gewinnerin gestoßen08.07.2011 2:15:19
Jandl: »Was ich spannend finde, ist das erotische Verhältnis zur Sprache«. Jetzt ist aber wirklich Schluss!08.07.2011 2:16:52
Frau Stadler, die sonst immer zur Eile drängt, fordert noch ein Statement der Jury ein08.07.2011 2:17:57
Steffen Popp
Schaut euch den großartigen Einspielfilm zum Autor an http://pascualsisto.com/projects/no-strings-attached/08.07.2011 2:21:59
@HolgerEhling Senf aus dem Text eines gerade lesenden Bachmannpreis-Teilnehmers #wasndasfürnsenf08.07.2011 2:27:37
Ich komme zum Schluss, dass unter dem schlechten Vortrag kein gar so schlechter Text steckt.08.07.2011 2:42:32
Strigl: »Ein sehr reicher Text, der eine gewisse Konzentration erfordert, der ein EEG eines Dorfes erstellt.«08.07.2011 2:47:30
Winkels: » Mir erscheint der Text wie ein halbfertiges Produkt, das sich als Endgültiges zu erkennen gibt.«08.07.2011 2:48:34
Sulzer: »Der Text wäre anders struktuiert ein Gedicht und ich habe ein Problem mit Lyrik und kann keine Meinung dazu haben.«08.07.2011 2:51:11
Spinnen referenziert den gestrigen Empfang beim Bürgermeister: Saxophonist, der durchs Publikum schreitet.08.07.2011 2:59:50
Für Spinnen passt der lyrische Text nicht für das (für ihn!) hässliche Thüringen.08.07.2011 3:01:03
Jandl: »Man könnte diesen Text wie einen gewebten Teppich lange betrachten, und das ist das Vergnügen.«08.07.2011 3:02:32
Vielen Dank für all die positiven Rückmeldungen zu meinen Bachmann-Tweets! Genießt die Sonne! Morgen mehr und wieder!08.07.2011 3:53:19
Der Standard über den 2. Lesetag: Im Zeichen der Österreicherinnen https://lcsh.de/3kf08.07.2011 4:32:59
Wär ich Politiker, würde der Tweet https://lcsh.de/3kg aus dem -Zusammenhang gerissen werden. Entsetzen https://lcsh.de/3ki! Rücktritt!08.07.2011 4:53:26
Automatischer Literaturkritik Preis der Riesenmaschine 2011, Tag 2 https://lcsh.de/3kj08.07.2011 4:59:55
Während ich am Wörthersee in der Sonne sitze, schreibt @kaltmamsell eine lesenswerte Zusammenfassung von Tag 2 https://lcsh.de/3kk08.07.2011 7:04:57
9. Juli 2011 – Dritter Tag der Lesungen und Jurydiskussionen
@SibylleBerg Weil es die Krötentaschen umsonst gibt und ALLE die haben wollen und total traurig sind, wenn sie keine bekommen haben.09.07.2011 7:23:59
Los geht es beim 3. Lesetag zum Bachmann-Preis auf 3sat und Livestream unter http://bachmannpreis.eu und hier auf Twitter unter #tddl09.07.2011 7:48:35
Leif Randt
Heute beginnt der Lesetag mit Leif Randt. Text zum Download hier http://bachmannpreis.eu/de/texte/334609.07.2011 7:57:16
Schöne Beobachtungen im Text von Randt, auch wenn diese UK-Setting nicht sein müsste. Warum nicht Mecklenburg-Vorpommern?09.07.2011 8:06:07
Befürchte, dass der Text für die Jury zu ironisch und witzig ist. Bislang auch keine Toten und keiner hat gekotzt.09.07.2011 8:12:41
Ein wunderbar wohltuender Text nach viel bemühtem Psychokitsch in den letzten beiden Tagen09.07.2011 8:27:10
Feßmann: “Der Text demontiert sich selbst” Widersprüchliches Schnaufen im Publikum.09.07.2011 8:36:22
Jandl: “Das Problem: der Text hat einen doppelten Boden, zeigt aber nicht, wo sein eigener Boden ist.”09.07.2011 8:37:40
Spinnen: “Die Unterhaltsamkeit ist das Problem für mich.” Ein Ooooooh im Publikum09.07.2011 8:45:24
Strigl: “Diese Welt aus zweiter Hand lehrt mich das Fürchten” Publikum klatscht und ist definitiv auf der Seite des Autors09.07.2011 8:48:49
Anne Richter
Zweite Autorin heute Vormittag ist Anne Richter. Ihr Text ist hier http://bachmannpreis.eu/de/texte/335009.07.2011 8:51:57
Da wird von einer Beerdigung und Rückblicken auf die Kindheit erzählt. Lustlos, ohne Originalität, weder inhaltlich noch sprachlich.09.07.2011 9:01:26
Ja, die schlimmen Dinge des Lebens, die immer so »beiläufig erzählt werden, wie …«09.07.2011 9:10:55
Langweilige Krankheitsbeschreibung. Das habe ich Rentner schon spannender erzählen gehört.09.07.2011 9:15:34
»Die Ärzte suchten den Erreger.« – Ey, Willi, wo hast du denn gestern den Erreger hingelegt?09.07.2011 9:17:47
Feßmann: ”Man übersieht die Qualitäten des Textes leicht. Es passiert schon einiges.”09.07.2011 9:25:44
Winkels: “Hier pinselt alles genau aus und dann passiert so ein erzählerisches Unglück.” Publikum bleibt ruhig.09.07.2011 9:29:09
Nach diesem Hieb von Winkels, springt Keller der Autorin mit netten Worten an die Seite.09.07.2011 9:30:22
Spinnen: “Wenn in der Literatur gestorben wird, dann niemals so, sondern immer FÜR etwas.”09.07.2011 9:32:55
Wenn man, wie von Douglas Adams empfohlen, immer ein Handtuch dabei hat, kann man hier auch seinen Sitzplatz reservieren09.07.2011 9:47:28
Hörbuch-Tipp: »Paradiso« von Thomas Klupp (der heute als 14. und Letzter lesen wird) https://lcsh.de/1409.07.2011 0:02:56
Während Strigl noch vor dem Studio fürs TV interviewt wird, sitzt Spinnen schon wieder.
09.07.2011 0:07:54
Michel Božikovic
Es geht weiter mit Michel Božikovic. Sein Einspielfilm ist wie der eines Kandidaten bei Schlag den Raab09.07.2011 0:14:41
Text von Michel Božikovic ist hier zum Download http://bachmannpreis.eu/de/texte/333009.07.2011 0:17:33
Sulzer findet ihn mit einem ganzen Orchester überochestriert. Könnte auch die Story eines Autobahnrasers in der Schweiz sein.09.07.2011 0:43:55
Strigl empfindet die Sprache wie die Synchronisation amerikanischer Spielfilme #fucking09.07.2011 0:45:31
Jandl: “Ich habe in der Figur einen Desserteur gesehen, der sich in den Bergen versteckt.”09.07.2011 0:46:56
Jury uneinig über die Interpretation der Geschichte und Figur. Das mag für sie sprechen.09.07.2011 0:49:08
Feßmann: “Jugoslawienkrieg wird zum Vorwand genutzt, eine Abenteuergeschichte zu erzählen.”09.07.2011 0:51:15
Strigl: “In österreichischen Jugendbüchern der 50ern wäre der Ausdruck ‘Franz von fucking Assisi’ nicht vorgekommen.”09.07.2011 0:53:18
Spinnen: »Mit der Literatur ist es wie mit einer Suppe: Man muss einen Löffel überall entnehmen können, um Wesentliches zu schmecken.«09.07.2011 0:56:41
Thomas Klupp
»9to5 Hardcore«-Text von Klupp hier zum Download http://bachmannpreis.eu/de/texte/333809.07.2011 1:06:48
»jeder vermerkte Cumshot, bedeutet … einen kleinen Schritt in Richtung Festanstellung.«09.07.2011 1:16:17
»Männer, die beim Anblick eines Modems wie unter Zwang ihre Hosen in die Kniekehlen zerren.«09.07.2011 1:24:13
Der Text wähle wie die Ponografie immer den größten Reiz. Das habe seine Grenzen, meint Frau Feßmann09.07.2011 1:37:11
Strigl: “Als Universitätsangestellte kann ich sagen, dass die Satire hier nicht übertrieben ist.” Freude und Applaus im Publikum09.07.2011 1:41:39
Frau Strigl mag den Text, hat nur etwas Probleme mit der Haltung der Hauptfigur. Für einen Schelm nicht subversiv genug.09.07.2011 1:43:27
Jandl: “Es wäre schön, wenn man sagen könnte, es ist der übliche Zwangsneurotiker”09.07.2011 1:53:29
Strigl freut sich, das diesmal (auch aus Deutschland!) einige Satiren dabei waren. Applaus des Publikums.09.07.2011 1:56:07
Und nicht vergessen: Abstimmen zum Publikumspreis heute zwischen 15 und 20 Uhr im Web unter http://bachmannpreis.eu/09.07.2011 2:01:34
@_phoeni Mein Favorit oder mein Favorit, von dem ich glaube, dass er der Favorit ist?09.07.2011 2:03:11
Hört! Hört! Der Gewinnertipp!
Noch unter dem heutigen Eindruck stehend, ist Leif Randt mein persönlicher Favorit, für den ich beim Publikumspreis stimmen werde.09.07.2011 2:49:09
Mit Frau Strigl für morgen nach der Preisverleihung ein Interviewtermin für den literaturcafe.de-Podcast ausgemacht.09.07.2011 2:52:32
Was gebe ich denn bei der Publikumsabstimmung im Formular ein, wenn ich die Adresse des Autors nicht kenne?
09.07.2011 6:56:33
Ihr habt noch 50 Minuten, um eurem Favoriten 7.000 Euro zukommen zu lassen https://lcsh.de/3kn #literatenhilfe #publikumspreis09.07.2011 7:08:56
Man sollte nicht herumlaufen und von seinem Jackett tragenden Literaturagenten wie ein Schatten begleitet werden #literaturmafia09.07.2011 7:15:00
Flaschen und Luschen: Bachmann-Bashing von Joachim Lottmann https://lcsh.de/3kq (via @metamaschine)09.07.2011 0:55:06
RT @tiniaden: Dritter Tag Wettlesen beim Bachmann-Preis (Taz) : http://t.co/RA5vtSE09.07.2011 1:37:11
10. Juli 2011 – Die Preiverleihung oder Preiseverleihung
Hallo,/ mein Name ist Kate,/ Ich bin eine Frau/ Ich werde gern dein Freund sein// In Klagenfurt sind selbst Spam-Mails lyrisch10.07.2011 7:38:40
Zu Google+ wird ja ALLES gesagt, aber im Wikipedia-Eintrag zu Frau Strigl fehlt bis jetzt die Jurytätigkeit 2011. #kulturbanausen10.07.2011 7:49:03
Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine (500 Euro) an Linus Reichlin verliehen
10.07.2011 9:09:44
Gleich Verleihung VILLI-Publikumspreis(7k€),Ernst-Willner-Preis(7k€),3sat-Preis (7.5k€),kelag-Preis(10k€ Euro),I.-Bachmann-Preis(25k€)10.07.2011 9:29:31
Shortlist: Nina Bußmann, Gunther Geltinger, Maja Haderlap, Thomas Klupp, Steffen Popp, Julya Rabinowich, Leif Randt10.07.2011 9:32:36
Maja Haderlap wurde von Daniela Strigl vorgeschlagen, die jetzt die Laudatio hält10.07.2011 9:45:36
Hey! Und ich habe gestern die Preisträgerin korrekt vorausgesagt. Naja, so schwer war es nicht.10.07.2011 9:47:44
Haderlap lebt in Klagenfurt. Da wird es für die Kosten der Stadtschreiberin im nächsten Jahr günstiger10.07.2011 9:48:55
Irgendwie wirkt die diesjährige 3sat-Preisträgerin optisch ähnlich der Preisträgerin des letzen Jahres #jungmaedchenpreis10.07.2011 9:59:24
Das Geld werden Sie, denk ich, gut brauchen können, sagt der 3sat-Mann zu Bußmann10.07.2011 0:02:05
»Ich fahre zur Demutsübung einmal im Jahr nach Klagenfurt.« Spinnen in seiner Abschlussrede10.07.2011 0:14:26
Missglückte oder falsche Lynch-, Truman-Show- und Misery-Bezüge zeigen, dass die Bachmann-Jury von Filmen keine große Ahnung hat.10.07.2011 3:31:28
Laut -Website soll das genaue Ergebnis der Publikumsabstimmung »bis morgen« dort bekanntgegeben werden.10.07.2011 4:29:03
Interview mit Jurorin Strigl, die die diesjährige Preisträgerin eingeladen hat, ist »bis Dienstag« auf literaturcafe.de online.10.07.2011 4:33:05
Der Tag danach
RT @chervel: Naja, mau mau. So lala. Alle Reaktionen der Zeitungskritik auf den Bachmann-Wettbewerb http://j.mp/efeu110711.07.2011 8:33:51
Galiani-Verleger Wolfgang Hörner über seine Bachmann-Tage in Klagenfurt https://lcsh.de/3kx11.07.2011 1:27:43
Und wieder, jedes Jahr, das gleiche Spiel.
Deshalb die Forderung: Gerechtigkeit für Ingeborg Bachmann.
Prosafrei. Mit einem Gedicht. Und das geht so.
Gerechtigkeit für Ingeborg Bachmann
Ich scheiß auf euer Klagenfurt
am liebsten wär mir da ein Mord
doch nicht am Wort
sondern direkt vor Ort
In Klagenfurt
ein herrlich Hort
nur Kindler dort
die klagen sich in einem fort
[wortwort]
Wort fort