Rezension vom 11.09.2015
(3)
Es kommt mal wieder eine sechste Klasse zu Besuch. Jetzt ist wieder die Zeit der Buchvorstellungen in den Schulen. Nur was stellt man den Kids vor, was sie nicht vielleicht schon kennen? Es muss ja auch was sein, was sie begeistert und dem Medium Buch näherbringt. Aber ich glaube, dass ich mit diesem Buch alles richtig mache.
Fisher Bas ist 12 und in der Schule nicht sonderlich beliebt. Immerhin ist er echt intelligent, ein Wissenschaftsgenie und zukünftiger Nobelpreisträger. Auch seine Eltern sind wissenschaftlich interessiert und sehr begabt in den Fächern der Naturwissenschaften. Doch leider ist das für Fisher nicht sehr von Vorteil. Er wird von seinen Mitschülern kaum beachtet und verspottet und zu guter Letzt haben ihn auch noch die Schulschläger, die "Wikinger" auf dem Radar. Doch Fisher wäre kein genialer Erfinder, wenn er sich nicht was einfallen lassen könnte. Kurzerhand klont er sich selber und schickt von nun an seinen Klon in die Schule. Doch leider hat dieser seinen ganz eigenen Charakter: er zettelt jede Menge Ärger an und zieht somit die Aufmerksamkeit vom bösen Dr. X auf sich.
Das Buch ist wirklich sehr gut geschrieben und ich mag den Humor von M.E. Castle. Wer hat nicht schon immer mal von einem sprechenden Toaster geträumt, von einem fliegenden Hausschwein namens FF (Fliegendes Ferkel) oder von Pflastersteinen, die sich von alleine unter deine Schuhe stehlen, damit du nie in Gefahr kommst den Rasen zu betreten? Es sind diese Kleinigkeiten, die in meinen Augen dem ganzen Buch noch so einen gewissen Charme verleihen.
Fisher ist ganz klar der kleine, verzweifelte junge Mann, mitten in der Pubertät, auf der Suche nach sich selbst. Die "Wikinger", die Schulraudis, sind gnadenlos. Sie stecken dir eben auch mal den Kopf in die Toilette. Die Eltern, herrlich schräg, genauso stelle ich mir ein verheiratetes Wissenschaftspärchen vor. Auch die anderen Nebenfiguren sind alle auf ihrer eigene Weise liebenswürdig.
Auch nach dem Ende habe ich keinerlei Skrupel das Buch einer sechsten Klasse vorzustellen. Sie werden hoffentlich genauso begeistert sein wie ich und vielleicht nimmt es ja der eine oder andere noch zu seiner Buchvorstellung in der Schule.
Aber eines Frage ich mich immer noch: Ist Fisher ein Vorname? Echt jetzt? :)
Mehr
Weniger
0 Kommentare