An dieses Buch bin ich zufällig gekommen, als ich mal ein Bücherpaket über eBay ersteigert habe. Davor habe ich, ehrlich gesagt, noch nichts darüber gehört.

Kurz zu dem Inhalt: Die Schafe finden eines Morgens ihren Schäfer tot vor, ein Spaten ragt aus seiner Brust. Die Schafe sind entsetzt und wollen herausfinden, was vorgefallen ist und wer der Mörder ist. Sie fangen mit den Ermittlungen an.


Ich finde die Idee, ein Buch aus der Sicht der Schafe zu schreiben, sehr interessant. So etwas habe ich bis jetzt noch nicht gelesen. Die Schafe schließt man auch sehr schnell in sein Herz und vermisst diese im Nachhinein etwas. Sie kommen in diesem Buch sehr sympatisch rüber. Trotz allem habe ich recht lange gebraucht, bis ich es durchgelesen habe, da die Geschichte teilweise recht langatmig war. Es wird nämlich alles sehr detailliert beschrieben. Auch das Wetter und die Umgebung zum Beispiel. Oder welches Schaf welches Kraut mag oder auch nicht mag. Ich denke aber auch, dass es irgendwie ein bisschen dazu gehört, wenn man aus dieser Perspektive schreibt. Die letzten 100-150 Seiten ließen sich besser lesen. Es gab mehr Spannung und weniger detaillierte Beschreibungen. Man hat während des gesamten Buches überlegt, wie es ausgeht, und es gab eine Lösung, mit der ich persönlich nicht gerechnet habe.

Den Schreibstil fand ich schön. Die ganzen detaillierten Beschreibungen waren dadurch nur halb so schlimm, auch wenn sie sich nicht so schnell lesen ließen. Man konnte sich dadurch alles sehr genau vorstellen. Den Ort, die Weide der Schafe, das Wetter. Hat die Angst der Schafe gespürt. Und hatte teilweise das Gefühl, sich auch dort zu befinden.

Ich hatte ursprünglich eigentlich kein Interesse gehabt dieses Buch zu lesen. Nachdem ich allerdings auf positive Rezensionen gestoßen bin, wo die Geschichte aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet wurde, wollte ich mir eine eigene Meinung zu dem Buch bilden.

Und nun zu dem Buch. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich durch war. Dabei sind es nicht gerade viele Seiten. Und obwohl ich spätestens seit der Geburt von meinem Sohn einigermaßen abgehärtet und lange nicht mehr so empfindlich bin, war es trotzdem zu viel. Und ich ekele mich zum Teil immer noch da, wo es vor dem Lesen dieses Buches nicht der Fall war. Ich war wirklich froh, als ich fertig mit dem Lesen war. Es wird aus der Ich-Sicht erzählt und sehr direkt, ohne etwas schön zu umschreiben. Das Buch behandelt eigentlich wichtige Themen, und das ist nicht nur der Umgang mit Hygiene & Co, wo tatsächlich heutzutage etwas übertrieben wird, sondern noch etwas viel wichtigeres. Und zwar, wie man als Kind mit der Scheidung der Eltern umgeht. Wie weit sie geht um Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu bekommen, gleichzeitig immer noch in der Hoffnung, obwohl beide neue Partner haben (oder zumindest die Mutter), dass diese wieder zusammenkommen. Aus dieser Sicht fand ich die Geschichte sehr traurig. Helen hat mir trotz dem ganzen Ekel leid getan. Und man hat sich überlegt, ob sie genau deswegen so "anders" ist.

Trotzdem reicht das Mitgefühl nicht aus, um das Buch wirklich gut zu finden.

Es ist zwar schon lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass ich sehr beeindruckt war. Es ist zwar auch schockierend, aber es ist eine reale Geschichte, die das Leben und die Gefühle eines Teenagers beschreibt. Ganz nüchtern.

Es wird meiner Meinung nach zwar viel über das Thema gesprochen und es wird auch in Büchern erwähnt, aber oftmals verharmlost. So dass immer noch sehr viele Jugendliche zu den Drogen greifen, ohne zu verstehen, wie schnell man tatsächlich in Abhängigkeit gerät und dadurch im Leben "abrutscht" und wie schwer es ist da wieder rauszukommen. Wenn man es überhaupt schafft und einigermaßen normales Leben danach führen kann.