„Kalypto“ ist ein über 500 Seiten starkes deutsches Fantasy-Debüt von Tom Jacuba. „Die Herren der Wälder“ ist Band 1, eine Fortsetzung soll im Januar 2016 erscheinen.
Zum Inhalt:
Eine Karte auf der Innenseite des Covers zeigt die Welt, in der die Geschichte spielt. Es gibt ein Waldreich, in verschiedene Provinzen eingeteilt und von einem Waldfürsten regiert. Die Bewohner leben in Baumhütten und sind in ihrer ganzen Kultur und Lebensweise an ihre Waldheimat angepasst. Hier wird Lasnic geboren. Seine Geburt steht am Anfang des Buches. Dramatisch und unter Lebensgefahr kommt er zur Welt – er wird einmal zum Großen Waldfürsten gewählt werden.
Garona ist ein weiteres Reich. Hier herrschen Frauen in einer Art mittelalterlichen Welt. Die Königin stirbt und ihre Tochter Ayrin muss die Herrschaft Garonas übernehmen. Eine Verantwortung, die sie alleine schultern muss und die ihr viel Kraft abverlangt.
Niemand ahnt, dass im Hintergrund vier Magier die Regie übernehmen, um ein zweites kalyptisches Reich zu errichten. Sie sind auf der Suche nach einem Dienstvolk, das ihnen hilft, dieses Reich aufzurichten. Wie Schachfiguren stellen sie die Reiche gegeneinander auf, um sie zu prüfen. Aber nichts ist so einfach, wie es scheint. Innere Querelen kommen ihrem Ziel in die Quere und es scheint, dass die Völker nicht ganz so ahnungslos bleiben, wie sie sollten …
Meine Meinung:
Eine große Stärke dieser Geschichte sind die sympathischen Charaktere, allen voran Lasnic mit seinen wilden Flüchen und seinem Draufgängertum. Aber auch Ayrin ist eine starke und beeindruckende Frau. Überhaupt wimmelt es in dem Buch von starken Frauen – mal ganz anders als die männlichen Helden in anderen Fantasyromanen.
Tom Jakuba nutzt die ganze erste Hälfte des Buches, um uns seine Welt in allen Farben, Gerüchen und Geräuschen zu schildern. Es hat mich Zeit gekostet, diesen Teil zu lesen, so richtig gepackt hat er mich nicht. Aber das Wissen aus diesem Teil lohnt sich fürs Weiterlesen, man konnte fast schon Heimatgefühle entwickeln.
Erholsam fand ich auch, dass auf eine allzu detailreiche Schilderung von brutalen (Kriegs)-szenen verzichtet wurde. So kommt die Geschichte nicht bluttriefend daher, was ihr aber vielleicht auch Spannung nimmt.
Die Spannung war für mich erst im letzten Drittel des Buches hoch genug, dass ich weiterlesen mochte. Mit ein Grund dafür ist auch die zu detailreiche und ausschweifende Erzählweise, die mir manchmal zu „plappernd“ war.
Fazit:
Eine spannende Geschichte und tolle Protagonisten – auf die Fortsetzung darf man gespannt sein.