Rezension vom 30.07.2015
(6)
"Schuld war Elvis", ein Roman der deutschen Autorin Rebecca Maria Salentin, erschien im März 2015 im Verlag C.Bertelsmann und handelt von Hebron, einem Mädchen aus einer Großfamilie, welche ohne männliche Bezugsperson in einer chaotischen Umgebung aufwächst und sich schließlich auf die Suche nach ihrem ihr unbekannten Vater macht.
Die Handlung spielt in den 70er Jahren in der Eifel. Hebron wird als erstes Kind von Meggy, einer Krankenschwester geboren. Ihr Vater haut ab, als er von Meggys Schwangerschaft hört und meldet sich nie zurück. Auch in Hebrons weiteren Lebensverlauf hat sie nie eine richtige, männliche Bezugsperson. Dem zweiten Mann, dem Vater ihrer zwei kleineren Brüder, den Zwillingen, wird die Liebe zum Autosport zum Verhängnis, Mann Nummer drei hängt zu sehr an seinem Gelübde und dem Letzten ist die Haschplantage wichtiger, als die Erziehung der Kinder. So steht Meggy ohne Mann, aber dafür mit 5 Kindern da. Nun muss Hebron herhalten und sich um die Geschwister kümmern, bis es ihr zuviel wird, und sie beschließt, nach Israel zu reisen um ihren Vater zu suchen.
Der Inhalt ist sehr ausschweifend, immer wieder werden Geschichten von Hebrons Vorfahren geschildert und man kennt sich teilweise nach einer Weile nicht mehr aus, wer wer ist und wann genau das jetzt war. Am Ende des Buches befindet sich ein Stammbaum der Familie, der einem helfen sollte, jedoch stehen in diesem Stammbaum 47 Personen, was das ganze nicht so viel leichter macht.
Der Schreibstil ist gut, flüssig, jedoch enthält das Buch hauptsächlich Schlangensätze. Da kann ein weniger geübter Leser, schnell mal drauskommen.
Die Familienkonstruktion ist schwer ersichtlich, aber mit der Zeit verständlich. Auch die Sprünge der Handlungszeit machen das Lesen zu einer Herausforderung.
Das Cover passt genau für das Buch, auch wenn es mir persönlich nicht so anspricht, es gibt auf jeden Fall besser gestaltete Romancover.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieses Buch nicht jedermanns Sache ist. Aber Geschmäcker sind verschieden, wie man so schön sagt. Der Beginn ist meiner Meinung nach das komplizierteste vom ganzen, aber im Laufe des Buches kommt man schön rein und kann mit den Charakteren mitfühlen.
Mir gefiel es gut, wenn aber auch nicht ausgezeichnet. Es gehört bestimmt nicht zu den besten Büchern, die ich je gelesen habe, hat aber dennoch etwas, was einen weiterlesen lässt. Zu Beginn hatte ich noch meine Zweifel, aber auch diese sind verschwunden. Mit dem Ende war ich weniger zufrieden, da es mir zu offen ist und mir einige Fragen unbeantwortet blieben.
Empfehlenswert für all jene, die gerne Geschichten aus früheren Jahren lesen und dabei immer wieder gerne lachen.
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