187 Folge der Hörspielserie Axel Milberg erstmals Erzähler der „drei Fragezeichen“


Hamburg. Als am Freitag Folge 187 der Hörspielserie „Die drei Fragezeichen“ erschien, war etwas anders als sonst. Nein, die Visitenkarte der erfolgreichsten Juniordetektive der Welt hatte auch nach 38 Jahren keinen neuen Text bekommen. Aber es gibt mit Axel Milberg einen neuen prominenten Erzähler.

Mehr als 46 Millionen Tonträger der „Drei Fragezeichen“ sind seit dem Start im Oktober 1979 verkauft worden – zunächst als Musikkassette und LP, dann als CD und inzwischen auch als Download. Damit gilt die Serie als erfolgreichste Hörspielreihe aller Zeiten.

Als Adaption der gleichnamigen Buchreihe haben die drei Detektive dem Kosmos-Verlag und dem Musiklabel Sony-Europa bis heute außerdem 16,5 Millionen verkaufte Bücher und zwei Millionen verkaufte Spiele, Detektiv-Kästen oder Fanartikel beschert – alles zusammengerechnet soll das dem Verlag einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ von 2013 zufolge einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro beschert haben.

Ein Ende des Erfolges ist nicht abzusehen und dies auch deshalb, weil die Zielgruppe sich mit den Jahren stetig erweitert hat. Die Fans sind mitgewachsen und erinnern sich heute auch gerne mit Anfang 40 an gute alte Zeiten mit kniffligen Kriminalfällen.

Nun also erscheint die nächste Hörspielfolge mit dem Titel „Die drei ??? und das silberne Amulett“ erstmals mit Axel Milberg in der Erzählerrolle. Als der aus Kiel stammende und in München lebende Schauspieler und Synchronsprecher im März als Nachfolger von Thomas Fritsch vorgestellt wurde, erntete er eine Welle der Zustimmung: Mehr als 100000 Reaktionen habe es im Netz auf seine Benennung gegeben, „sehr freundliche“, wie Milberg im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet.

Serie gut bekannt

Als er in diesem Jahr von Produzentin und Regisseurin Heikedine Körting angerufen worden war mit der Frage, ob er den drei Detektiven assistieren würde, sagte er ohne Zögern zu. Die Welt der „drei Fragezeichen“ sei ihm sehr gut bekannt gewesen, berichtet er: „Wir haben vier Söhne, die heute zwischen 13 und 28 Jahre alt sind. Sie alle haben die Drei Fragezeichen gehört und ich manchmal mit ihnen.“

Dabei sei ihm von Anfang an der Erzähler aufgefallen, ganz besonders Peter Pasetti, der als Erster den Erzähler und gleichzeitig auch als Alfred Hitchcock die Geschichten begleitete. „Ihn habe ich Zeit meines Lebens geschätzt, ihn geradezu verehrt, allerdings leider nie persönlich kennengelernt.“

Kontakt über Claudia Michelsen

Der Kontakt zum Europa-Aufnahmestudio in Hamburg sei über die Schauspielerin Claudia Michelsen zustande gekommen, die im Auftrag des Zweiten Detektivs Peter Shaw (Jens Wawrczek) vorsichtig bei Milberg vorgefühlt hatte. Im März sprach der Schauspieler die ersten drei Folgen in den Studios an der Rothenbaumchaussee ein. „Wir haben sehr schnell gemerkt: das passt“, erinnert sich Milberg.

Dass er neben Peter Pasetti auch so bekannten Stimmen wie Matthias Fuchs und Thomas Fritsch nachfolgt, findet er „durchaus reizvoll. Es ist toll, in diese Spur einzutreten. Ich denke, meine Stimme passt in diese Welt ganz gut hinein. Der Erzähler ist ja so etwas wie eine Drohne oder ein Kolibri, die über dem Geschehen schweben. Der Erzähler nimmt den Faden auf und spinnt die Geschichte weiter, wenn die Sprecher der drei Detektive dramaturgische Unterstützung brauchen.“

Ein Korsett für seine Arbeit gebe es nicht, sagt Milberg, aber es mache keinen Sinn, die Rolle komplett neu zu interpretieren. „Heikedine Körting und die drei Sprecher haben eine Welt erschaffen, die sie schützen möchten und müssen. Deshalb muss ich glaubhaft machen, dass ich in dieser Welt ebenfalls zu Hause bin.“

„Erfolg ist ein Weltwunder“

Den Erfolg der Serie hält Milberg geradezu für ein „Weltwunder“. Auch mehrere Live-Tourneen mit den Original-Sprechern hatten zum Teil mehr als 100000 Zuschauer, ein Auftritt 2014 auf der Berliner Waldbühne steht im Guinnes-Buch der Rekorde als mit 20000 Zuhörern „größtes Live-Hörspiel aller Zeiten“.

Den Erfolg erklärt sich Milberg so: „Unsere Familie fand die Geschichten immer spannend und cool, dass Jugendliche in der Lage sind, das Böse zu besiegen. Die Magie ergibt sich aus dieser Konstruktion: dass die Welt der Erwachsenen manchmal böse Absichten verfolgt und Jugendliche, die am Beginn des Erwachsenenlebens stehen, diese bösen Absichten durch eigenes Kombinieren, Mut und das Überwinden von Angst, durch Kommunikation und Teamleistung durchkreuzen können.“

Die drei ??? und das silberne Amulett, Europa (Sony Music)


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