Manche Dichter schwärmen gerne, und am liebsten von Feld und Wiese und Wald. Die Lyrikerin Barbara Köhler blieb da, ganz bewusst, ziemlich nüchtern. Ein Nachruf.
1991 erschien ihr erster Gedichtband. Er hiess «Deutsches Roulette» und kam zu einer Zeit, als das rien ne va plus der DDR noch frisch war. Frisch genug jedenfalls, um das Lyrikdebüt Barbara Köhlers wie ein nachträgliches Orakel zu lesen. 1959 in Burgstädt in Sachsen geboren, hat die deutsche Dichterin über ihre Heimat geschrieben und über die Elbe, über «verseuchte Metaphern» und einen weiten Himmel, der die Welt bisweilen nur noch enger macht: «Ich harre aus im Land und geh ihm fremd.»