So sad, Herr Underwood

Willkommen bei «House of Cards», Staffel fünf. Die Mutter aller Netflix-Serien ist düsterer geworden – und sie hat ein moralisches Problem: Ist das politische Drama die richtige künstlerische Antwort auf die Ära Trump?

Claudia Schwartz
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Ehe auf dem Prüfstand: Kevin Spacey als Frank Underwood mit Robin Wright als Claire Underwood. (Bild: Sony Pictures / SRF)

Ehe auf dem Prüfstand: Kevin Spacey als Frank Underwood mit Robin Wright als Claire Underwood. (Bild: Sony Pictures / SRF)

Claire und Frank Underwood haben in diesen Tagen schlechte Karten. Das liegt allerdings nicht nur an Präsident Trump, auch wenn gerne kolportiert wird, sein präsidialer Aufstieg sei der Dolchstoss für «House of Cards» gewesen. Zwar lässt sich nicht leugnen, dass Netflix' erste grosse Serie angesichts realen Grusels tatsächlich ein wenig wie eine Vorahnung der bitteren Wahrheit anmutet. Aber gerade in ihrer politischen Strategie und persönlichen Inszenierung sind der rechtspopulistische Quereinsteiger im Weissen Haus und der Washington-Insider im Film grundverschieden.