Weibliche Identitätssuche, augenscheinlich erotisch aufgebrezelt und eingebettet in ein Familienmelodram: die wunderbare Naomi Watts ist in «Gypsy» peinlich unterfordert.
Schon haben wir uns daran gewöhnt, dass Fernsehen äusserst anspruchsvoll gemacht ist. «Gypsy», die neue Eigenproduktion aus der umtriebigen Netflix-Küche, gemahnt nun allerdings daran, dass die grösste Gefahr für Erfolgsrezepte der Erfolg selbst ist – und in Routine hergestellte Beliebigkeit der schnelle Tod jeder Kunst.