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Memoiren, gefunden in der Badewanne ist eine satirische Farce, eine surrealistische Anti-Utopie und eine Schmähschrift auf die absolute Bürokratie und den totalen Polizeistaat, in dem alles und jeder gelenkt, einem geheimen Zweck untergeordnet und von Spitzeln überwacht wird. Das »Gebäude«, eine Spionagezentrale, ist »unbesiegbar«; im Verlauf seiner Entwicklung ständig gewachsen, steht es im unaufhörlichen Kampf mit einem Antigebäude, einer gegnerischen Spionagezentrale, die es durchdrungen hat und von der es ebenso durchdrungen worden ist. Ob es die beiden »Gebäude« wirklich gibt oder ob der Widerstreit bloß eine gedankliche Konstruktion ist, das weiß kein Mensch mehr so genau. Auf jeden Fall sind Chaos und Ordnung, Zufall und Notwendigkeit, Sinn und Unsinn nicht zu unterscheiden - Memoiren, gefunden in der Badewanne: ein Zukunftsalptraum.

Memoiren, gefunden in der Badewanne
- Autor: Stanislaw Lem
- Verlag: -
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@cubefox:
Ich habe das Ende auch nicht im eigentlichen Sinn verstanden, ich sehe es so: Ein Buch muss zwangsläufig ein Ende haben, dieses hier ist eben einfach ultimativ. Meiner Ansicht nach soll das Buch zum Denken anregen, da wäre sowas wie eine \'Auflösung\' kontraproduktiv.
Andere Enden bei Lem befriedigen mich sehr viel weniger, in \'Lokaltermin\' oder \'Rückkehr von den Sternen\' etwa. Nebenbei finde ich bei beiden Büchern nur den Aufhänger, also den Anfang der Geschichte, interessant.
Ansonsten muss ich sagen, daß ich noch keine Rezension der \'Memoiren\' gelesen habe, die dem Buch meiner Meinung nach auch nur ansatzweise gerecht wird. Lem beschäftigt sich hier mit existentiellen Fragen der Wahrnehmung, Interpretation und Wahrheit. Immerhin sagte Lem selbst, daß er sich als Philosophen verstehe, der die Science Fiction (sofern man die \'Memoiren\' als SF verstehen möchte) nur als Form benutzt. Ich kann nicht sagen, wie oft ich das Buch im Laufe von drei Jahrzehnten gelesen habe, aber ich habe fast jedes Mal neue Aspekte entdeckt. Eins weiß ich auf jeden Fall, es gibt immer wieder etwas zu entdecken.
Eine zentrale Erkenntnis liefert Lem selbst: \'Es wird keine Antwort geben.\'. Bezeichnend ist auch das Gespräch, das der Protagonist gegen Ende mit dem Pfarrer Orfini führt.
Wie \'Max Movie\' schon schrob, keine leichte Kost, ganz sicher nichts für Lem-Neulinge, denen seien die \'Sterntagebücher\' ans Herz gelegt, oder der Pilot Pirx, den liebe ich ganz besonders.
Zusammenfassend möchte ich es mit Lem sagen: \'Alles, alles ist Chiffre!\' ;-)
Wer sagt, der Roman sei hauptsächlich eine Satire auf die Bürokratie, liegt nach meiner Meinung falsch. Die Geschichte ist mehr, si hat viel kafkaeskes an sich. Man kann bei vielen Stellen nicht sagen ob sie einfach nur grotesk oder in irgendeiner Hinsicht scherzhaft gemeint sind. Weitere Interpretationen verschließen sich mir. Gibt es hier irgendjemand der das Ende verstanden hat? Kann man es überhaupt verstehen?
Die "Memoiren" waren mein erster Kontakt mit Lem. Ich habs verschlungen und herzlich gelacht. Allein schon die Vorgeschichte ist äußerst charmant. Laßt Euch nicht abschrecken. Die Erzählung ist zwar durchaus verwinkelt, aber jeder der schon mal beim Arbeitsamt war versteht sicherlich schnell worauf der Autor hinaus will. Viel Vergnügen.
Ein stellenweise durchaus schwer lesbares Buch, wenn man es jedoch geschafft hat kann man stolz sein. Es entpuppt sich als sehr angenehm runde und abwechslungsreiche und sehr witzige und groteske Satire. Die Bürokratie als Selbstzweck. Für Einsteiger ist es durchaus nicht empfehlenswert, wer aber herausgefunden hat wie Lem tickt, dem sei dieses Buch allemal empfohlen.