
„Die Feen, der Dämon und die Lust
Zum zweiten Mal machen sich unsere drei Feen-Schwestern auf, im Dienst des Anderwelt-Nachrichtendienst den Dämonen zu zeigen, was eine Harke ist. Stand im Auftaktband der Trilogie die Hexe Camille im Mittelpunkt der Geschichte und diente als Erzählerin, so berichtet uns dieses Mal die Werkatze Delilah, wie es unserem wackeren Trio weiter ergeht.
Delilah hat - wie ihre Schwestern - auch eine Tarnexistenz. Neben ihrer Tätigkeit als Agentin des AND betreibt sie eine Detektivagentur. Immer nur untreuen Ehemännern hinterher schnüffeln aber befriedigt sie nicht so richtig. Als eines Tages ein charismatischer Mann ihr Büro betritt, hofft sie auf einen nicht nur lukrativen, sondern auch interessanten Auftrag. Doch merke, man sollte wirklich nicht auf zu viel hoffen, die Erwartungen könnten erfüllt werden.
Zunächst sieht es gar nicht so schlimm aus. Der Hilfesuchende entpuppt sich als Werwesen, Angehöriger des Rainier-Puma-Rudels, dessen Mitglieder ermordet werden. Am Tatort angekommen entdecken die Schwestern und ihre Helfer aber auch eine dämonische Ausstrahlung.
Einmal mehr geht es um den Versuch des obersten Dämonen Schattenschwinge, eines der Siegel in seine Klauen zu bekommen, um seine Invasion der Erdenwelt und der Anderwelt zu starten. Damit nicht genug, stellt sich unseren Schwestern ein Rudel Werspinnen sowie ein verfluchter Schamane entgegen. Dann mischt sich noch der Elementarherr Herbstkönig ein und um das Maß voll zu machen, spielen auch noch Delilahs Hormone verrückt ...
Romance Fantasy ohne die üblichen Schwächen
Alles begann mit MaryJanice Davidsons „Betsy Taylor"-Romanen bei Lyx. Ein Siegeszug sondergleichen nahm seinen Anfang, die Romantic Fantasy eroberte die deutschen Buchhandlungen und bescherte den Verlagen Rekordumsätze. Mittlerweile beginnt sich der Trend ein wenig abzuschwächen, doch ein wirkliches Ende ist nicht in Sicht.
Fast allen entsprechenden Serien ist zu eigen, dass sich die zu Beginn frisch und frech daherkommende Handlung doch recht schnell abnutzt. Das, was sich am Anfang noch spritzig und gern auch ein wenig frivol liest, das wiederholt sich nur noch, verliert an Fahrt und damit an Reiz. Dies hängt auch damit zusammen, dass die bewusst als oberflächlich ausgestalteten Heldinnen auf Dauer doch zu wenig Tiefe bieten, als dass sie für den Leser interessant blieben. Sich nur in der waagrechten zu bewegen und ein paar freche Sprüche einfallen lassen, das langt kaum für drei geschweige denn mehr Bände.
Galernorn geht bewusst einen anderen Weg. Zum einen beschränkt sie sich von Beginn an auf eine Trilogie, zum anderen präsentiert sie uns in jedem der Bücher eine andere Ich-Erzählerin. Auf diese Weise schafft sie unterschiedliche Blickwinkel, setzt jeweils ein wenig andere Schwerpunkte und erzählt doch ihre Geschichte von der Abwehr einer Invasion der Dämonen.
Dabei nutzt sie durchaus gängige Romance-Fantasy-Versatzstücke. Auch ihre Erzählerinnen sind lustbetonte junge Frauen, die viel Wert auf Äußerlichkeiten legen und mit ihren unkonventionellen Handlungen die verkarsteten Altvorderen aufmischen. Das liest sich nicht nur spannend und locker, das hat Drive und präsentiert uns zudem eine recht eigene Urban-Fantasy-Kreation.
Gleich mit drei vor Urzeiten voneinander getrennten Reichen wartet die Autorin auf, deren jeweilige Ausgestaltung interessante Anknüpfungspunkte bieten. Dazu mixt sie bekannte Sagen- und Märchenvorlagen, ändert diese aber ein wenig ab, und sorgt so für einen frischen Wind im ein wenig arg angestaubten Subgenre. Die Sexszenen bleiben erfreulicherweise recht kurz gehalten, stören den Lesefluss kaum, der sich mehr und mehr zu einer rasanten Achterbahnfahrt voller Tempo und Spannung entwickelt. Geschickt hebt sie immer wieder den Schleier über die besonderen Gaben der Auftretenden, über die unterschiedlichen Welten und deren Bewohner. Dies sorgt dafür, dass nicht nur der voyeuristische Aspekt bedient wird, sondern der Leser auch interessiert die angedeuteten sozial-politischen Verwicklungen in der Anderwelt verfolgt.
Das Ganze liest sich spritzig und frech, nach einem im Gewohnten fußenden Beginn spannend und abwechslungsreich. Nicht umsonst hat Knaur, die mit Jim Butchers „Harry Dresden"-Reihe eine der interessantesten Zyklen unter Vertrag haben, versucht, vorliegende Edition aus dem Buchallerlei hervorzuheben. Klappenbroschur, dazu ein extra für die Serie gestaltetes Lesezeichen, ein passendes Titelbild - hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt - und erfreulicherweise lohnt es sich dieses Mal für den Leser.

Die Katze
- Autor: Yasmine Galenorn
- Verlag: Droemer-Knaur
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Im zweiten Band der "Schwester des Mondes"-Reihe geht es um die mittlere der drei Geschwister. Delilah ist, wie ihre Schwestern, halb Fee, halb Mensch, doch zudem ist sie auch noch eine Werkatze.
Da sie sich leider nur in eine normale Katze verwandelt, ist dies auf den ersten Blick kein Vorteil ...
Delilah ist zwar die größte von den drei Schwestern, aber diejenige mit dem weichsten Herzen. Sie braucht Harmonie und das konnte ich am flüssigen Schreibstil der Autorin wirklich gut herauslesen. Delilahs Gewissensbisse, wenn es um eine Strafe oder schlimmeres ging, wurden knapp, aber gut dargestellt.
Delilah, die ihr Geld mit einer Privatdetektei verdient, bekommt einen Fall, der von Werpumas und einem Serienmörder handelt.
Dadurch erfuhr ich in diesem Band etwas über ein paar Werclans und wie sie sich den Menschen gegenüber und untereinander verhielten.
Nebenher bekamen die Schwestern von einem Boten der Elfenkönigin zugesteckt, dass es wieder ein paar Dämonen aus der Unterwelt geschafft hatten, in die Menschenwelt zu gelangen. Ob Schattenschwinge aus dem ersten Teil wieder dahinter steckte?
So hieß es also, einen Mörder zu fassen und die Dämonen zu eliminieren. Wie und ob ihnen das gelingt, solltet ihr selbst herausfinden.
Zwei Drittel des Buches war Delilah mit ihren Schwestern auf der Suche nach dem Mörder. Dabei stolperten sie auch regelmäßig über eine Spur der Dämonen. Deshalb war es für mich anfangs etwas schwer, in die Geschichte zu finden, da sich kaum etwas tat. Nur Anhaltspunkten nachgehen und dazwischen immer wieder Sex, das wirkte auf mich zuerst etwas zu plump. Zudem war der Schreibstil anfangs zu sprunghaft. Die Sprünge wurden aber kurze Zeit später erklärt, weshalb es nicht weiter schlimm war.
Als sich ein Freund der Schwestern zu ihnen gesellte, wurde es dann langsam interessanter und nach einem traurigen Vorfall wurde Delilahs Werpuma-Fall zu einer persönlichen Sache.
Ab dem Zeitpunkt zog die Autorin die Zügel etwas straffer und es kam für mich mehr Aktion in die Handlung.
Das letzte Drittel las ich dann in einem Rutsch, denn plötzlich war Spannung im höchsten Maße vorhanden und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.
Das Ende brachte geschickt den dritten Teil zur Sprache, auf den ich mich schon freue.
Die Autorin verwendete viele Abkürzungen. Die Vollblutmenschen hießen VBM, AND war der Anderwelt Nachrichten Dienst, ÜW die Übernatürlichen Wesen, sprich Werwesen, und noch ein paar mehr. Zum Glück wurden diese Begriffe selten genannt, außer den VBM, darum fand ich es noch in einem angemessenen Rahmen erträglich.
Immer wieder gab es kurze Rückblendungen auf den vorigen Teil, sodass man jeden Roman der Serie für sich lesen könnte, ohne die anderen zu kennen. Ebenso wurden die Schwestern im Laufe der Geschichte immer besser vorgestellt.
Auch die Umgebung wurde schön und präzise dargestellt, ohne dass die Schilderungen langatmig wirkten.
Zwischendurch gab es immer wieder humorvolle Augenblicke, in denen ich lachen konnte.
Die Geschichte wurde aus Delilahs Sicht, ob in Menschen- oder Katzengestalt, in der Ichform erzählt.
Fazit:
Auch der zweite Band der "Schwestern des Mondes"-Serie ist ein unterhaltsamer Fantasyroman.
Ich vergebe vier "fellige" Sterne!
Am Anfang etwas irritierend, weil so viel magische Wesen mit einbezogen werden. Vielleicht auch nur deshalb, weil ich mal wieder mit dem 2.Band angefangen habe. Egal. Es wurde sehr spannend und ich habe auch dieses Buch (leider) in einem Rutsch durchgelesen.
Allerdings hat die Autorin ziemlich abgekupfert, denn ihre Svartaner (auch wenn es hier Dunkelelfen sind und nicht in der Erde ruhen müssen) haben die gleiche Bindung wie die Karpatianer von Christine Feehan.
Y.G. hätte aus ihren Charakteren noch ein bisschen mehr herausholen können, aber vielleicht steigert sich das ja noch.
Jedenfalls freue ich mich auf die anderen Folgen, die mit Sicherheit demnächst in meinem Regal stehen werden.