
Liebesromanze für Freunde der romantischen Fantasy
Sie heißen "Die Söhne des Schicksals", vier männliche Zwillingspaare, die im Abstand von je zwei Jahren geboren sind, große magische Gaben haben und nun jung, gutaussehend und allein auf einer - immerhin tropischen - Insel in einem - immerhin sehr komfortablem - Schloss ihr eher langweiliges Junggesellenleben fristen müssen. Und das alles nur, weil eine große Seherin in diesem Land, in dem Flüche, Magie und Verwünschungen zurecht sehr ernst genommen werden, prophezeite:
Den ersten Sohn ereilt das Los,
Trifft ihn der wahren Liebe Pfeil,
Ihr auf dem Fuß folgt das Unheil.
Und Katan ihm die Hilfe verwehrt
Wenn die Jungfrau das Schwert begehrt.
Und das ist nur die erste Strophe der Prophezeiung! Da also das ganze Land leiden muss, wenn der Älteste sich verguckt, wurden gleich alle acht Magier-Brüder verbannt. Aber dem Schicksal kann man nicht davonlaufen. Der Meinung ist auch Morganen, der als jüngster und mächtigster der Brüder sowieso langsam ungeduldig wird, denn laut Prophezeiung ist er der letzte, der sich verlieben darf, nach all seinen Brüdern. Also verliert er keine Zeit, rettet kurzerhand und mit eindeutigen Hintergedanken Kelly Doyle aus unserer Welt und zu ihrem Glück aus ihrem gerade brennenden Haus und hofft, dass Saber anbeißt. Und das tut er, wenn auch mit einigen Hindernissen. Aber ob es wirklich die große Liebe ist zwischen Saber und Kelly, tja, das müssen sich die beiden erst einmal selbst - und dem Leser - beweisen.
Acht schöne Söhne und eine Jungfrau
Keine Frage, das ganze ist in erster Linie eine sehr romantische Liebesgeschichte vor schöner mittelalterlich angehauchter Kulisse inklusive hitzigen Wortgefechten, knisternder Spannung, recht sinnlicher Erotik und allem, was das romantische Herz begehrt. Darauf kommt es an. Alle acht Brüder sind schön, edel, haben hohe Wangenknochen, lange Haare und sind absolut anschmachtenswert. Eigentlich sind sie alle viel zu faszinierend und makellos, um wahr zu sein, aber das stört beim Lesen nicht im Geringsten. Und mitten rein platzt Kelly, die zu Hause Mittelalterfan war, darum von hirnlosen Dörflern als Hexe verfolgt wurde und jetzt den Jungs mit Anleitungen zum Richtig-Saubermachen, Kleider ausbessern und Kung-Fu-Tricks mal richtig Beine macht. Temperamentvoll und rothaarig wirbelt sie ihr Leben durcheinander und sie lassen es wohl gern mit sich geschehen. Die Mischung Frau-unserer-Welt trifft auf magisch-mittelalterliche Welt funktioniert ja meistens gut. Wer "Glenraven" von Marion Zimmer Bradley kennt, weiß, wo der Hase lang läuft. Und Saber und Kelly - na, das kann man sich ja denken.
Eingefleischte reine Fantasy-Fans, Achtung: Magie ist hier mehr nettes Beiwerk. Wilde Action? Fehlanzeige. Hier wird gemenschelt.
Manchmal greift Jean Johnson ein wenig weit in die Klischee-Kiste. Dass Kelly mit Ende zwanzig noch Jungfrau ist, der Brandanschlag, ihre Nähkünste, ihr Klöppel- und Putzwahn: das passte Johnson wohl gut in den Kram und noch besser auf die romantisch-rückständige Insel, ging mir aber auch gegen den Strich. Aber hier geht es eben nicht vorrangig um realistische Sozialstudien oder vielschichtige, detaillierte Welten, sondern um Gefühle! Und das ist Johnson gut gelungen. Die Atmosphäre stimmt, die Leidenschaft lodert, die Dialoge sind humorvoll und kurzweilig. Man fiebert mit den Brüdern mit und will gern wissen, wer das Herzblatt für jeden sein wird. Ach ja, und die Bösen müssen natürlich auch besiegt werden. Also warum soll man nicht wie Kelly zugeben: ab und zu einfach mal tief seufzen und romantisch seinem Herzen folgen und nach diesem Serienauftakt weitere Nightfall-Besuche per Buch folgen lassen.

Die Söhne der Insel
- Autor: Jean Johnson
- Verlag: -
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Hallo,
ich bin totaler Fan von romantischer Phantasie und fand die ersten beiden Bände sehr gelungen. Ich habe sie nicht nur einmal gelesen.
Deshalb warte ich schon sehnsüchtig auf die Übersetzungen der nächsten Bände. Gibt es da schon Informationen wann damit zu rechnen ist?
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia!
Also, ich bin da ganz anderer Meinung als Sue82. Ich fand die beiden ersten Bände Der Söhne des Schicksals wirklich toll und war auf Nummer 3-8 gespannt. Doch leider habe ich auf Anfrage beim Verlag Radomhous die Antwort erhalten, dass die Produktion aus mangelndem Interesse eingestellt wurde. Ich bitte euch alle, die diese Bücher genauso genossen haben wie ich, doch beim Verlag nach den weiteren Büchern nachzufragen. Vielleicht zeigt es Wirkung und die weiteren Bücher werden doch noch übersetzt.
Wirklich spannend war das Buch wahrlich nicht. Auch verrät die Autorin nicht sehr viel über die Insel Nightfall. Was an für sich aber auch nicht schlecht ist, dann so verschiest sie ihr Pulver nicht gleich im ersten Teil, so das in allen anderen Büchern dann ständig alles nochmal durchgekaut wird.
Was mir ganz gut an dem Buch gefallen hat, war die Streiterin zischen Saber und Kelly. Herrliches Geplänkel. Die Charakter waren gut gezeichnet und glaubhaft. Die Story selbst war gut aufgebaut, aber auch nichts Neues: Ein Fluch verbannt acht Brüder (vier Zwillingspaare) auf eine einsame Insel. Auf jeden Bruder gibt es einen Fluch, der das Unheil bringt. Alle haben magische Kräfte und sehen natürlich alle gut aus. Im ersten Teil der Reihe geht es um Saber und Kelly, eine Frau aus dem 20ten Jahrhundert, die es in seine Welt verschlägt. Wie schon erwähnt, das Genre erfindet sie nicht neu ist aber auf jedenfall lesenswert und für die geeignet die nichts gegen etwas Liebesgeplänkel haben. Ich vergebe gute 80° und warte geduldig auf Teil 2 als TB.