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Carsten Kuhr
Zeitreise zu Nofretete - Liebe, Verrat und Götter

Buch-Rezension von Carsten Kuhr Mai 2010

Sonja hat sich mit ihrem Dasein an der Seite eines allseits geachteten Professors bereits abgefunden. Ihr Archäologiestudium, das sie mit einer Arbeit über eine der bekanntesten und geheimnisvollsten Persönlichkeiten des alten Ägypten - über Nofretete - abgeschlossen hat, hat sie in eine Sackgasse geführt. Statt Grabungen am Nilufer steht für sie die Wohnungssuche in Hamburg und anschließend eine Schwangerschaft auf der Agenda.

Dann aber kommt doch alles anders als befürchtet. Als der Grabungsleiter, der die Suche nach der Nekropole von Nofretete leitete, plötzlich in den Weiten der Sahara verschollen geht, fragt das ägyptische Altertumsdirektorium bei Sonja an, ob sie die Leitung der Suche übernehmen möchte. Entgegen dem Widerstand ihres Partners ergreift die kompetente Blondine ihre Chance mit beiden Händen. Nach anfänglichen Reibereien und Animositäten der sich übergangen fühlenden Mitarbeitern gehen die Forschungsarbeiten erfolgsversprechend voran.

Während ihr Partner sich in London mit einer Studentin vergnügt, lernt Sonja einen Physiker kennen, der auf den Spuren des Isis-Kultes auf der Suche nach Erkenntnissen über die Möglichkeit von Zeitreisen ist. Natürlich ist dies für unsere streng rational denkende Wissenschaftlerin alles Humbug und Phantasterei, die Einladung zu einem Ausflug in die Wüste zu einem der mysteriösen Isis-Tore aber nimmt sie gerne an.

Was mit einem romantischen Abend unter dem klaren Sternenhimmel der Wüste beginnt, das endet Jahrtausende früher an den Ufern des die Felder bewässernden Nils. Die Reise durch die Zeit hat sie nach Achataton, der Stadt Echnatons, die dieser zu Ehren des einen Gottes Aton hat errichten lassen, geführt.

Sie werden von den Ordnungskräften des Pharaos gefangen genommen und gefoltert. Nur mit Hilfe des Wesirs Nachtpaaten, ebenfalls ein Zeitreisender, gelingt ihnen die Flucht aus dem Gefängnis. Als Gegenleistung haben sie ihrem ehemaligen Kollegen versprochen, diesem bei der Suche nach dem Totenbuch der Isis, in dem neben dem Mysterium der Totenerweckung und der Zeitreise auch das Geheimnis ewiger Jugend verzeichnet sein soll, zu helfen. Verfolgt von Priestern der verbotenen Götter, begegnen sie Nofretete und ihrer Zeit in all ihrer Pracht, Herrlichkeit aber auch den leibhaftig auf Erden wandelnden Göttern ...

Verschenktes Potential in einem Genre-Mix

Die Ägyptischen Dynastien üben seit Jahrhunderten einen gar eigenartigen Reiz auf die abendländischen Forscher aus. In unzähligen Expeditionen haben Wissenschaftler aus aller Herren Länder sich auf die Suche nach Erkenntnissen und Mumien begeben, Ausstellungen und Sammlungen erfreuen sich beim Publikum größten Zuspruchs. So kann man verstehen, dass die erfolgreiche Jugendbuchautorin Marliese Arold ihren ersten phantastischen Erwachsenenroman mit einem entsprechenden Setting versieht.

Die Zeit Echnatons und seiner Gemahlin Nofretete gilt nach wie vor als eines der ungelösten Geheimnisse der Ära. Warum nur hat der Pharao plötzlich und scheinbar unmotiviert dem alten Götterpantheon abgeschworen, statt dessen einen Einzelgott zur Staatsreligion erklärt und diesem zum Ruhm eine neue Regierungsstadt errichten lassen, die Jahrzehnte später verlassen und den Elementen preisgegeben wurde?

Im Rahmen einer Zeitreisegeschichte präsentiert uns die Autorin ihre eigene Deutung der Geschehnisse. Auffällig dabei zunächst, dass Arold ihre Handlung ganz in der Realität fußen lässt. Wir lernen eine innerlich etwas frustrierte Frau kennen, die, obwohl selbst kompetent, sich und ihre Bedürfnisse dem Thema Familie unterzuordnen bereit ist. Statt ihren Beruf auszuüben, sorgt sie sich um Ihren Partner, flüchtet sich vor der Frustration in einen eigentlich so nicht vorhandenen Kinderwunsch. Als dann unverhofft das Angebot kommt, doch noch wissenschaftlich tätig zu werden, ist sie nachvollziehbar verunsichert, zumal ihr Partner von der Idee, auf die gewohnte Rundum-Versorgung zu verzichten, gar nicht begeistert ist.

Diese einführenden Passagen lesen sich sehr überzeugend, spielen mit bekannten Verhaltensmustern und wirken sehr realitätsnah. An der Grabung selbst, den wissenschaftlichen Methoden, mit denen eine solche durchgeführt wird, hält die Autorin sich dann nur kurz auf. Es geht statt dessen weit in die Vergangenheit, zu einer Zeit, da die ägyptische Hochkultur am Zenit ihres Wissens angelangt war. Allerdings bleibt gerade die Darstellung dieser Errungenschaften und des Lebens zur damaligen Zeit leider recht oberflächlich. Am Gelungensten ist dabei noch die Darstellung eines Arztes, der mittels einer Kombination aus Naturmedizin und eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen seine Patienten behandelt. Die Zeichnung Nofretetes und ihres Gemahls, die Darstellung der allgewaltigen Priester und des aufgeblähten Beamtenapparats bleibt oberflächlich, vermittelt kaum interessante Informationen zur Zeit und Kultur. Statt dessen versucht die Autorin mit einer Mixtur aus einem Putschversuch der Priester der verbotenen Religionen und der Suche nach dem Zauberbuch der Isis den Leser an die Seiten zu bannen. Dabei schießt sie allerdings übers Ziel hinaus. Mal liest sich das Gebotene wie ein Liebesroman, dann, während wir die Verschwörer belauschen, geht es wieder geheimnisvoll zu, entwickelt sich der Plot dramatisch (Folter und versuchte Vergewaltigung), doch die Mischung liest sich nicht recht rund. Gerade die Personen, allen voran die geschichtlichen Persönlichkeiten, bleiben blass, die Handlung in sich nicht ganz logisch und das Ende absehbar. So muss ich dem Buch attestieren, das unzweifelhaft vorhandene Potential leider nicht ausgeschöpft zu haben.

Das Isis-Tor

Das Isis-Tor

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Letzte Kommentare:
22.10.2014 14:35:42
Bücher-Junkie

In den 80er Jahren habe ich die Zeitreiseserie "ZM-streng geheim" verschlungen. Seither habe ich mitverfolgt, was die Autorin veröffentlicht. Darunter sind viele wundervolle Bücher, wie z. B. "Die Delfine von Atlantis".
Jetzt greift sie erneut die Zeitreisethematik auf in ihrem ersten Roman für Erwachsene. Und ich bin wieder fasziniert vom Ideenreichtum der Autorin, auch wenn sie dieses Mal einen anderen Ansatz hat. Sie beginnt realistisch, erzählt aus der Sicht einer arbeitslosen Archäologin, die unerwartet die Leitung einer Ausgrabung in Tell el-Amarna übertragen bekommt, sich mit allerlei Problemen herumschlagen muss und von einem unkonventionellen Physiker und seiner Zeitreisetheorie genervt wird. Dann geschieht das Unfassbare: Durch ein magisches Isistor geraten beide in Echnatons Zeit. Rasch merken sie, dass wir heutigen Menschen große Schwierigkeiten haben, dort zu überleben.
Die Autorin gibt dem Leser Einblicke in das Leben dieser Epoche ohne unwichtige Einzelheiten breit auszumalen, wie wir das aus so manchem "Professorenroman" kennen. Viele Details, die ich aus Büchern und Filmen über Echnaton kenne, habe ich hier wiedergefunden. Sicher gibt es große Lücken in unserem Wissen über diese Zeit. Diese hat die Autorin phantasievoll zu einer stimmigen Handlung ergänzt. Mir hat das Buch großen Spaß gemacht. Mehr davon!

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