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Frank A. Dudley
Todesglöckchen und sprechende Katzen

Buch-Rezension von Frank A. Dudley Mai 2006

Australien scheint ein guter Nährboden für stetig nachwachsende Fantasy-Autoren zu sein. Jennifer Fallon, Sara Douglass oder Newcomerin Trudi Canavan erfreuen sich auch hierzulande einer wachsenden Beliebtheit.

Bereits 1996 erschien auf der Südhalbkugel Garth Nix' "Sabriel": Ein Teenager entdeckt, dass seine Vergangenheit ganz anders als gedacht ist, dass es da draußen eine weitere und ziemlich gefährliche Welt gibt, und dass ihm eine kaum zu bewältigende Aufgabe bevorsteht. Also bloß ein weiterer, formelhafter Fantasy-Entwicklungsroman, dessen Heldin einen seltsamen Namen trägt?

Nein. "Sabriel" ist düster und komplex, voller beeindruckender Charaktere und fesselnder Landschaften.

Die Titelheldin Sabriel lebt seit ihrer frühesten Kindheit im Land Ancelstierre, wo sie das altehrwürdige Mädcheninternat Wyverly College besucht. Ancelstierre erinnert an unsere Welt - es ist ein Land, das seinen Fortschritt aus Wissenschaft und Forschung bezieht und sich technisch ungefähr auf dem Stand der 1930er Jahre bewegt. Es gibt Telefone, Autos mit Verbrennungsmotor und auch eine Armee, die mit Kampfpanzern ausgerüstet ist.

Auf dem Weg ins Alte Königreich

Aber natürlich gibt es einen gewaltigen Unterschied zu unserer Welt: Die Nordgrenze Ancelstierres markiert eine Mauer, und hinter der Mauer liegt das Alte Königreich. Dort regiert Magie, während die Bevölkerung von Toten bedroht wird, die die lästige Eigenschaft haben, nicht tot zu bleiben. Sabriel ist natürlich auch keine gewöhnliche, wenn auch begabte College-Studentin. Sie wurde im Alten Königreich geboren und ist die Tochter des Abhorsen. Der Abhorsen, dessen Name der Autor aus dem englischen Verb "to abhor" (verabscheuen) gebildet hat, ist der letzte Abkömmling einer Linie von Necromancern, deren Aufgabe und Bestimmung es seit Urzeiten ist, die zombieartigen Wiedergänger endgültig ins Reich der Toten zu schicken.

Obwohl die Regierung Ancelstierres die Existenz des Alten Königreichs sowie der dort herrschenden Verhältnisse eher leugnet als anerkennt, wird am Wyverly College auch Magie gelehrt. Denn die fortschrittsgläubige Gesellschaft hat mächtigen Respekt vor den Untoten, die nur darauf warten, dass die Schutzmauer samt Sicherheitseinrichtungen undicht wird, um sich über ahnunglose Ancelstierrer herzumachen. Allerdings funktioniert Magie nur im Alten Königreich, im südlichen Normalo-Nachbarland ist sie so wirkungslos wie die Tricks eines Hütchenspielers. Auch herrscht zwischen den beiden Nachbarländern ein Effekt, den man in Science Fiction-Romanen als Verzerrung im Zeit-Kontinuum beschreiben würde.

Eines Tages jedoch dringt ein furchterregendes Wesen aus Ancelstierre in die alten College-Hallen ein. Die Panik ist groß, jedoch wird das Gruselwesen schnell unschädlich gemacht. Seltsamerweise hinterlässt es eine Nachricht für Sabriel: Ihr Vater, der Abhorsen, wird vermisst. Also macht sich Sabriel auf den Weg nach Norden und ins Alte Königreich. Sie muss sich mit den Werkzeugen ihres Vaters vertraut machen, sein Haus finden, ihn selbst suchen und das untote Böse besiegen.

Garth Nix stößt mit seinem Roman das Tor zu einer Welt auf, wie sie ihresgleichen sucht. Er verleiht den handelnden Personen Gesicht und Farbe, er beschreibt Szenen einzigartiger Düsternis und er hat Humor. Am faszinierendsten jedoch ist die Arbeitsweise der Necromancer: Sie arbeiten mit Glöckchen, um die Toten zu bannen.

Walt Disney lässt grüßen

Diese sieben Glöckchen zu bedienen, erfordert Ausbildung, Erfahrung und Begabung. Wer sie einsetzt, muss genau wissen, welche er wie zum Klingen bringt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ranna, die kleinste und harmloseste, bringt mit ihrem süßen und leisen Klang Ruhe und Schlaf. Astarael, die größte und mächtigste, wird auch die Traurige genannt. Sie ist die Verbannerin, die finale Glocke. Wer sie hört, wird unwiderruflich und tief in den Tod geschleudert. Egal, ob er tot, lebendig oder der Abhorsen ist.

Tief in die Trickkiste greift Nix auch bei der Beschreibung des Abhorsen-Wohnsitzes im Alten Königreich. Auf einer Insel gelegen, denn wandelnde Tote und sonstige Sendboten des Todes können nicht über fließendes Wasser schreiten, ist das Bauwerk die Fantasy-Entsprechung eines vollautomatisierten Haushaltes und erinnert ein wenig an Walt Disneys Zauberlehrling-Zeichentrickfilm. Um beim Zitieren zu bleiben: Im Abhorsen-Haus trifft Sabriel übrigens auch auf eine zukünftige Begleiterin, die der Cheshire-Katze aus Alices Wunderland in punkto Eigensinn und Eloquenz in nichts nachsteht.

Fazit: "Sabriel" ist zwar der erste Teil einer Trilogie, funktioniert aber durchaus als Einzelwerk. Auch wenn die Geschichte nur zum Teil am Ende aufgelöst wird, versteht es Garth Nix, den Leser nicht unbefriedigt mit einem klassischen Cliffhanger zurückzulassen. Der Roman ist ein echter "page turner", in einer Nacht zu lesen, voller ungewöhnlicher Einfälle, plastischer Beschreibungen und spannender Handlungen. Im Gegensatz zu manch anderen Fantasy-Viel- und Langschreibern lässt Nix allerdings nicht zu, dass die handelnden Personen von ihrer magischen Umgebung erdrückt werden. Zwar haben auch Nebenfiguren ausgeprägte Charaktereigenschaften, aber Motivation und Widerspruch der Hauptpersonen bleiben wichtige Gegenstände des Entwicklungsromans.

Wer Philip Pullmans Lyra mag, wird auch Garth Nix' Sabriel mögen. Obwohl oder gerade weil die eine immer zum Licht strebt und die andere stets in die Dunkelheit steigen muss.

Sabriel

Sabriel

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Letzte Kommentare:
06.04.2010 12:29:29
Aero

Phantastisch, wie Garth Nix seinen Welten so Leben einhaucht, dass man nach jedem Kapitel ersteinmal alles verdauen muss, allerdings schafft man dies aufgrund der sensationellen Beschreibungen in Rekordzeit.
Die Charaktiere werden gut beschrieben und jeder bekommt seine eigene Persönlichkeit, sodass man einige Personen auch mit Menschen aus unserer Welt vergleichen kann. Durch Szenen, die man auch im Alltag finden kann, wird alles abgerundet, was die Welt und deren Sitten umso selbstverständlicher macht und Raum für die eigentlichen Geschehnisse schafft.
Der Garth Nix Schreibstil ist gut zu erkennen, vor allem durch die Logik, die sich aus kleineren Szenen im Kopf des Lesers zusammenfügt.

Fazit: Eine gut zu verstehende Geschichte mit dem typischen Fantasy-Flair, welcher die Würze in die Story bringt.
Beeindruckend, wie Garth Nix eine solche Welt dem Leser eröffnet und welche dann mit dem Geschichtsverlauf eine 120% Mischung ergibt:
60% der Welten, Umgebung, Nebencharaktere etc.
und
60% der Hauptgeschichte, Hauptcharaktere und logischen Zusammenhängen und Abläufen.
____
Aero

30.09.2007 12:23:12
Saminia

Be diesem Buch ging es mir so das ich selbst wenn ich zwischendurch mal kurze Zeit nicht gelesen habe immer daran denken musste. MAn wurde wirklich total in eine andere Welt entführt und ich finde dieses Buch wirklich sensationell. Also ran als Lesen Leute :)

25.09.2007 17:15:46
kibeth

Ein Buch für jung und alt! von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Vielleicht glaubt ihr mir nicht, aber ich sag euch:
Das beste Buch aller Zeiten (ausser dn Nachfolgern :-) )

19.09.2007 02:32:31
Angelika

Sabriel ist eines seiner Meisterwerke.
Man ist von Anfang bis zum Schluß in einer anderen Welt und lernt auch andere Leute, Tiere und Gebräuche lernen wo du dir eigentlich denkst wenn es bei uns so wäre dann wäre unsere Welt auch besser, halt bis auf ein paar ausnahmen.

Lest auch senen nachfogenden Weke dazu. (Lirael und Abhorsen)

Bis bald
Angy

17.06.2007 16:51:24
Seraphina

Phantastischer Fantasy-Roman! Für mich als Fan von Philip Pullman´s "His Dark Materials" war die Trilogie vom Alten Königreich ein grossartiges Lesevergnügen ... absolut famos!

07.02.2007 20:02:00
Sabriel

dieses buch ist bis jetzt bei weitem das beste, was ich je gelesen haben...

man merkt bereits auf der ersten seite, dass es einen in eine fremde welt entführt...

ich kann es nur empfehlen, denn ich habe es bereits 3 mal gelesen und habe immer noch nicht genug davon...

die einzelnen personen und überhaupt alles, was in diesem buch vorkommt, bzw passiert, ist so brilliant geschrieben, dass man es direkt vor sich sieht...

jedes einzelne gefühl, jede einzelne handlung, überhaupt alles ist so priziese beschrieben, dass man, wenn die person leidet, glaubt diesen schmerz selbst zu fühlen...

ich kann nur immer wieder betonen, dass es eines der bücher ist, die man nie wieder vergisst...

es hat meiner meinung nach denselben ruhm wie harry potter verdient....

ein riesen großes lob an den autor garth nix...

also: UNBEDINGT LESEN

falls nicht, versäumt ihr etwas...

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