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Verena Wolf
Ein Epos, das getragen beginnt

Buch-Rezension von Verena Wolf Mai 2011

Brandon Sanderson ist in Deutschland vor allem mit seiner Trilogie um die Nebelgeborenen bekannt geworden und hat nicht umsonst die Ehre, nach Jordans Tod den legendären Rad-der-Zeit-Zyklus weiter zu schreiben: Sanderson kann Fantasy! Besonders seine innovativen Magiekonzepte, die stimmigen Details seiner oft düsteren Welten und einprägsame Charaktere machen seine Bücher besonders. "Der Weg der Könige" ist der erste Band der Sturmlichtchroniken aus seiner Feder. Die sollen sich sogar mit Tolkiens "Herr Der Ringe" messen lassen können. Das schürt sicherlich die Erwartung.

Sandersons Bücher sind nie dünne Novellen, aber hier hat man mit knapp 900 Seiten einen Brecher in der Hand. Insgesamt sollen die Sturmlichtchroniken an die zehn Bände umfassen, Sanderson und seine Leser haben sich also was vorgenommen. Der Autor wählt einen mystischen Prolog über heroische Schwertkrieger, die mit magischen Rüstungen und legendären Splitterklingen die Geschicke der Welt bestimmten. Wenn der Roman beginnt, sind diese Zeit und die legendären Ritter nur noch als schemenhafte Legenden in Erinnerung. Die Welt Roschar ist düster und in sich zerrissen. So eine Atmosphäre kann Sanderson gut herauf beschwören, das hat er in seinen bisherigen Büchern oft bewiesen.

Drei Sichtweisen, drei Suchende, drei Handlungsstränge

Die Hauptfiguren, um die sich die Geschichte rankt, sind detailliert ausgestaltet. Da gibt es den charismatischen Anführer Kaladin, dessen Vater ein Heiler war und der ihn auch für diesen Beruf bestimmt sah, auch wenn Kaladin selbst sich immer mehr zur Kampfkunst hingezogen fühlte. Als wir ihn treffen, ist er gerade durch widrige Umstände versklavt und scheint am Ende zu sein. Aber dann entdeckt er, dass er andere führen und so seinem Schicksal - und seiner Zukunft - eine ganz neue Wendung geben kann.

Der Visionär Dalinar entstammt einer weit höheren Schicht, aber ist ähnlich zermürbt, allerdings aus anderen Gründen. Er ist der Bruder des ermordeten Königs und des Lebens und vor allem des ewigen Krieges müde. Zudem hat er Visionen, ähnlich der legendären Cassandra wird er deswegen für verrückt gehalten. Aber er ahnt, dass er den Bildern und den Stimmen, die ihn leider für seine Umgebung viel zu oft überwältigen, gehorchen muss, falls er das Königreich einen - und retten - will.

Als dritten Erzählstrang folgt der Leser dem Schicksal des Mädchens Shallan, das nach dem Tod ihres Vaters als Bündel - sozusagen als Azubi - von der Wissenschaftlerin Jasnah angenommen werden will, vordergründig, um als Wissenschaftlerin ausgebildet zu werden. In Wirklichkeit möchte sie so nur eine Gelegenheit ergattern, ein magisches Artefakt, das im Besitz von Jasnah ist, zu stehlen. Der Plan muss gelingen, ansonsten ist ihre Familie dem Untergang geweiht.

Ergänzt werden diese roten Fäden durch weitere Figuren und ihre Geschichte, die nach und nach bruchstückhaft eingestreut werden, wie z.B. die des mysteriösen Königsmörders, der die perfekte Mordwaffe für seinen jeweiligen Meister ist - auch wenn ihn das selbst mit Grauen erfüllt. Erst allmählich fügen sich für den Leser die verschiedenen Handlungsstränge und -orte zusammen, so dass man ein puzzlehaftes Bild auf Roschar aus Sicht des Hauptfigur-Trios: Gelehrte, Krieger, Anführer erhält.

Innere Kämpfe in kriegerischen Zeiten

Es gibt viele lange Kriegsbeschreibungen und Kampfhandlungen. Das ist für jeden schwertverliebten Kerl sicher lesenswert. Dahinter stehen die inneren Kämpfe jedoch nicht zurück. Alle Hauptfiguren sind in sich zerrissen und müssen gegen ihren stärksten Gegner - sich selbst - bestehen. Minutiös ist man dabei, wie Kaladin den Glauben der Brückenmänner und damit den Glauben an sich selbst erkämpft. Die Brückenmänner sind nicht mehr als Kanonenfutter: Mit hölzernen Vorrichtungen überbrücken sie die Schluchten und Löcher des zerstörten Landes, um so den Weg für die Reiter und Soldaten der Front frei zu machen. Kaladin trainiert diese verzweifelten Brückenmänner, optimiert ihre Strategie und gibt ihnen so neuen Lebensmut. Das ist edel, aber eine weniger breite Darstellung hätte gereicht. Ähnlich verhält es sich mit der genauen Beobachtung von Dalinars Selbstzweifeln und sein depressives Schwanken zwischen Pflichtgefühl, Sorge ums Vaterland und Ausgebranntsein. Es füllt viele Seiten. Gerechterweise wird auch die Entwicklung der jungen Wissenschaftlerin, die sich zwischen Moral und Pflichtgefühl entscheiden muss, ausführlich aufgeblättert.

Die Szenerie ist schön ausgestaltet und detailreich, das Erzähltempo ist bedächtig und die Beschreibungen dementsprechend detailreich und voller Atmosphäre. Sanderson gibt selbst an, dass ihn diese Geschichte schon lang beschäftigt und er schon viele Jahre daran schreibt. Die Helden wirken eventuell deshalb stereotyper als in seinen später begonnenen Werken. Dieses Fantasy-typische haftet auch der Handlung an, die man mit etwas phantastischer Leseerfahrung recht gut vorhersagen kann. Es ist beim Lesen früh klar, - und man verrät hier damit auch nicht zu viel - dass der Krieger sich zu einem tollen Anführer und Held mausern wird, der Visionär die anderen überzeugen muss, um das Königreich zu retten und welche Ziele das schlaue Mädchen trotz aller Zweifel weiter verfolgen wird. Auf behagliche Art wirkt das vertraut, birgt aber keine wirklichen Überraschungsmomente. Im ersten Band werden somit vor allem das Inventar und die Welt vorgestellt, die Bühne etabliert. Als ungeduldiger Typ wird man sich durch diesen ersten Band auch schon mal quälen müssen und sich keinesfalls vor Spannung die Nägel abkauen. Als Fan von breit angelegten Geschichten, die als wahre Chronik viele, lange Bände und Lesestunden füllen (und die Fingernägel nicht gefährden) eine verlässliche Wahl.

(Verena Wolf, September 2011)

Der Weg der Könige (Die Sturmlicht-Chroniken 1)

Der Weg der Könige (Die Sturmlicht-Chroniken 1)

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Letzte Kommentare:
13.10.2015 12:30:00
Egaru

Der Weg der Könige war für mich nach der sehr guten Mistborne-Reihe enttäuschend. Besonders störend empfand ich, dass vieles in der Welt so künstlich und aufgesetzt wirkt.Simbeere statt Himbeere? Ein winziges Detail, aber völlig unnötig. Dass das Gras in gewissen Teilen der Welt "lebt" und sich zurückzieht bei Gefahr? Machte zumindest mich nicht neugierig und schien mir irrelevant zu sein. Die Sache mit den Sprengseln? Besonders, da im gesamten ersten Buch nie auch nur ansatzweise erklärt wird, was es mit diesen auf sich hat und die Auswahl an existierender Sprengseln mehr als willkürlich erscheint, behindern sie den Aufbau einer glaubwürdigen Welt eher.

Das ganze erste Buch enthält weder eine interessante Wendung, noch eine Andeutung eines erzählerischen Höhepunktes. Es ist in etwa so, als ob man eine Konservendose mit einem Taschenmesser öffnet: Viel Aufwand, wenig Ertrag. Die Durchschnittswertung von 95 erachte ich auf jeden Fall als völlig übertrieben. Realistischer halte ich einen Bereich von 50-70.

23.06.2013 11:25:58
Astrid Greeven

Ich fange jetzt zum zweiten Mal die beiden Bände Der Weg der Könige und Der Pfad der Winde an zu lesen .Brandon Sanderson gehört schon länger zu einem meiner Lieblings Schriftsteller und ich erwarte mit Spannung eine Fortsetzung dieser grandiosen Geschichte. Brandon Sanderson hat mich schlaflose Nächte gekostet in denen ich sein Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte, er entführt mich in eine Welt voller Spannung und Personen die mir ans Herz gewachsen sind. Ein muss für jeden Fantasy fan.

16.09.2011 14:16:29
Nanni

EIGENE MEINUNG:

Brandon Sanderson zählt zu den Autoren, um deren Bücher ich schon eine ganze Weile herum schleiche. Mit „Der Weg der Könige“ habe ich es endlich gewagt, eines seiner Werke zu lesen und es hat sich definitiv gelohnt.

Brandon Sanderson erschafft in seinen Sturmlicht Chroniken „Roschar“, eine Welt, die ganz neu ist in der Fantasy Literatur und für mich einen Hauch historischer Wüstenlandschaft hat. Schnell hatte ich mich dort eingelebt und mit der Gegend vertraut gemacht, was ich von den Personen und der Handlung des Buches leider nicht behaupten kann. Damit kommen wir auch schon zu meiner kleinen Kritik. Es gibt realtiv viele Darsteller, die auch relativ ähnlich klingen. Außerdem springt die Handlung oft in eine andere Zeit oder zu einer anderen Figur. Dies ist zwar deutlich durch neue Kapitel mit kleinen Einleitungen gekennzeichnet, ist aber trotzdem etwas verwirrend.

Obwohl sich Brandon Sandersons Schreibe flüssig und schnell liest, habe ich doch eine Weile an dem Buch gelesen. Es gibt so viele Details, die ich mir merken wollte, dass ich oft verwirrt war. Der Leser wird zugeschüttet mit einer Fülle an Informationen, die auf der einen Seite das Buch zu einem großartigen Werk machen, auf der anderen Seite das Lesen aber auch nicht gerade vereinfachen.

Als ich mich dann durch die ersten 100 Seiten durchgekämpft und einen Überblick über die verschiedenen Hauptcharaktere bekommen hatte, war ich begeistert von „Der Weg der Könige“. Eine wirklich gut durchdachte Story, der es an nichts fehlt und die mit liebevoll herausgearbeiteten Nebenfiguren und Nebenschauplätzen, den Hauptteil der Geschichte verfeinert.

Ich mag es sehr, wenn in solchen Büchern nicht nur gekämpft wird, sondern auch politische Machtspielchen ausgetragen werden, deren vollen Umfang man erst erfährt, wenn man mehrere Kapitel gelesen hat und sich dadurch die Hintergründe immer mehr zu einem Ganzen zusammenfügen. Dies war auch in „Der Weg der Könige“ der Fall. Es dreht sich in den einzelnen Kapiteln immer um einen der vier Protagonisten. Dadurch, dass wir die Erlebnisse des jeweils einzelnen verfolgen können, setzt sich für uns die Handlung erst richtig zusammen. Dies erhöht die Spannung der Geschichte und macht mir beim Lesen mehr Freude als einfaches Abhandeln einer Story.

Das wichtigste in einem Buch sind starke Figuren mit Charakter. Dies konnte Brandon Sanderson mehr als befriedigend umsetzen. Besonders die schlaue Schallan und der heldenhafte Kaladin haben es mir angetan und ich bin sehr gespannt, wie es mit ihnen weitergeht. Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind und deren Schicksale mich emotional sehr mitgerissen haben.

Ein besonderes Highlight des Buches ist seine Grafik. Schon beim aufklappen des Buchdeckels kommt das erste Kunstwerk - eine Karte von Roschar - zum Vorschein. Weitere Folgen zu Beginn jedes Kapitels. Auf einigen Seiten sind Aufzeichnungen und Notizen der Charaktere abgebildet. Ein wahrer Augenschmaus, die wir Greg Call, Isaac Stewart und Ben McSweeney zu verdanken haben.

FAZIT:

„Der Weg der Könige“ ist ein toller High Fantasy Roman, der zwar einige Längen hat, aber dennoch von mir als Leseempfehlung ausgezeichnet wird. Man sollte sich jedoch direkt den zweiten Band der Sturmlicht Chroniken „Der Pfad der Winde“ zulegen, da die letzten ca. 200 Seiten regelrecht verschlungen werden und mit einem bösen Cliffhanger enden...

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