Und wie schreibst du? Romy Straßenburg & Johannes Böhme

Worüber sprechen unsere Autor*innen, wenn sie sich zum ersten Mal begegnen? Wir haben die Leipziger Buchmesse genutzt, um Romy Straßenburg und Johannes Böhme auf ein literarisches Blind-Date zu schicken. Zwischen Schulklassen und Fachbesucher*innen sprechen die beiden über ihre Ullstein fünf-Debüts „Adieu liberté“ und „Das Unglück schreitet schnell“, über ihre Erfahrungen im Journalismus und darüber, wie sie die Realität in ihren Geschichten schildern.


 

Europa und vor allem Frankreich haben sich in den letzten Jahren durch politische Umwälzungen, drastische Ereignisse und gesellschaftliche Spannungen extrem verändert. Romy Straßenburg hat diese Zeit unmittelbar miterlebt. Sie berichtet von gesellschaftlichen Missständen und persönlichen Eindrücken, von Liebe und Politik, Kultur und Terror. Authentisch, lebendig und voller Selbstironie bringt sie das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Franzosen, Deutschen – von Europäern - auf den Punkt.

Johannes Böhme hat die Merkwürdigkeit seiner Großmutter nie durchschaut, ihre Marotten fand er anstrengend, ihre Ängste irrational. Lange nach ihrem Tod liest er die Liebesbriefe, die ein gewisser Hermann Bartens aus dem Krieg geschrieben hat. Der letzte Brief stammt aus Stalingrad im Januar 1943. Mit den Briefen begibt er sich auf eine Reise in die Vergangenheit, folgt Bartens Spuren durch verwüstete Landschaften im Süden Russlands. Voller Poesie erzählt Johannes Böhme von der Suche nach Hermann Bartens, dem Lächeln seiner Großmutter, einer verschwundenen Katze und von den Spuren, die Gewalt hinterlässt.

Johannes Böhme

Johannes Böhme

Johannes Böhme, Jahrgang 1987, im Kreis Pinneberg aufgewachsen, was fast schon Hamburg ist, aber auch nur fast. In Maastricht am Liberal Arts College Politik und Philosophie studiert, Auslandssemester an der University of California, Berkeley. Master in Politischer Theorie und Ideengeschichte in Cambridge. Von Januar 2015 bis Juni 2016 Teilnehmer des 36. Lehrgangs der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Seit September 2016 Freier Journalist. Pauschalist bei brand eins, Autor u.a. für Die Zeit, Süddeutsche Zeitung Magazin und Geo.

Foto: © Jacob Schnetz

Romy Straßenburg

Romy Straßenburg

Romy Straßenburg, Jahrgang 1983, stammt aus Berlin. Sie studierte Französisch, Geschichte und Soziologie, bevor sie mit 24 nach Frankreich zog. Seitdem berichtet sie für zahlreiche deutsche und deutsch-französische Medien sowohl vor, als auch hinter der Kamera. 2008 gewann sie den Deutsch Französischen Journalistenpreis und war 2016 für den Grimme-Preis nominiert. Sie war als Chefredakteurin der deutschen Charlie-Hebdo- Ausgabe tätig und ist Dozentin an einer Pariser Journalistenschule. In ihrer Arbeit steht der gesellschaftliche Wandel Frankreichs, insbesondere die Folgen für Menschen ihrer Generation, im Mittelpunkt.

Foto: © Etienne Laurent

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