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Special: Rezensionsprojekt Winnweiler (2006) > Rezensionen > Sugerman, Danny: Wonderland Avenue

Sex, Drugs & Rock'n'Roll
Die Autobiographie von Danny Sugerman

Danny Sugerman: Wonderland Avenue.
Aus dem Amerikanischen von Denis Scheck.
Augsburg: Maro Verlag 2001. (2. Auflage)
ISBN 978-3-87512-096-7
456 Seiten - EURO 19,00


Mitten in den Fünfzigern erzittert Beverly Hills: Danny Sugerman wird geboren. Schon als kleines Kind ein hyperaktiver Unruhestifter, wächst er in einem zerütteten Elternhaus auf. Mit 15 Jahren zieht sein Vater aus, und der sadistische Clarence, sein Stiefvater, ein. Da fängt Danny an Zuflucht zu suchen. In der Schule klappt das aber nicht, da Danny einfach kein guter Schüler ist. Er ist nicht dumm, doch irgendwie will er den Lehrern einfach nicht zuhören. Also muss es Baseball sein. Bei einem Spiel, von dem er schwört, dass es wirklich so passiert ist, schlägt er einen Homerun und wird von seinem Coach, mit dem er sehr gut befreundet ist, zu einem Konzert der Rockgruppe "Doors" mitgenommen. Dort lernt er Jim Morrison kennen, den Sänger der Band.

Von hier an läuft Danny eine ganz andere Schiene, er wird Büroassistent der "Doors", interresiert sich übermäßig für große Rockmusik und Drogen. Irgendwie schafft er es sogar, parallel die Schule fertig zu machen und arbeitet sich immer weiter bei den "Doors" hoch. Mit Jim verkehrt er regelmäßig und dieser zeigt ihm die Welt der großen Poeten, der Nachtbars und der großen Musik. Als Jim 1971 an einer Überdosis Heroin stirbt, bricht für Danny eine Welt zusammen. Er sucht zuflucht in Drogenexzessen, die immer weiter ausufern. Dabei helfen ihm seine Kontakte, die er in der Musikszene bereits geknüpft hat. So kommt es, dass er der Manager von Iggy Pop wird, einem Rockmusiker, der fast genauso fertig ist, wie er selbst. Mit ihm erlebt er die wildesten Abenteuer und das schmerzhafte Ende, dass ihn beinahe tötet.

"Wonderland Avenue" ist Sugermans erstes und einziges Buch und daher in einem ganz eigenem Stil geschrieben. Das Ganze ist in einer flüssig zu lesenden Art vorgelegt und zieht einen förmlich in die Situation hinein. Man kann sich einfach tragen lassen, durch die Tage harter Kämpfe und die Nächte großer Visionen. Eine perfekte Atmosphäre. Sugerman begeht an dieser Stelle jedoch nicht den Fehler und verleitet zu Drogenmissbrauch oder zur Heroisierung dieser Exzesse. Er beurteilt viele Szenen und Taten aus einer eher kritischen Sicht, die er als Gedankengänge geschickt mit in die Handlung einfließen lässt. So ist es z.B. mehr als amüsant zu lesen, wie Sugerman eines Tages auf die Idee kommt, die Toilette seiner Schule in die Luft zu jagen, die Konsequenzen werden jedoch kritisch ausgewertet und stellen diesen kleinen Akt von Vandalismus dann doch unter ein anderes Licht.

Ein perfektes Buch, voll Witz, Poesie und natürlich Morrison. Für jeden Fan der "Doors" und der wilden Sechziger unabdingbar.

David Schröder

© TourLiteratur / Autor
Alle Rechte vorbehalten
Buchcover: © Maro Verlag, Augsburg

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