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Danny Sugerman:
Wonderland Avenue.
Von hier an läuft Danny eine ganz andere Schiene, er wird Büroassistent der "Doors", interresiert sich übermäßig für große Rockmusik und Drogen. Irgendwie schafft er es sogar, parallel die Schule fertig zu machen und arbeitet sich immer weiter bei den "Doors" hoch. Mit Jim verkehrt er regelmäßig und dieser zeigt ihm die Welt der großen Poeten, der Nachtbars und der großen Musik. Als Jim 1971 an einer Überdosis Heroin stirbt, bricht für Danny eine Welt zusammen. Er sucht zuflucht in Drogenexzessen, die immer weiter ausufern. Dabei helfen ihm seine Kontakte, die er in der Musikszene bereits geknüpft hat. So kommt es, dass er der Manager von Iggy Pop wird, einem Rockmusiker, der fast genauso fertig ist, wie er selbst. Mit ihm erlebt er die wildesten Abenteuer und das schmerzhafte Ende, dass ihn beinahe tötet. "Wonderland Avenue" ist Sugermans erstes und einziges Buch und daher in einem ganz eigenem Stil geschrieben. Das Ganze ist in einer flüssig zu lesenden Art vorgelegt und zieht einen förmlich in die Situation hinein. Man kann sich einfach tragen lassen, durch die Tage harter Kämpfe und die Nächte großer Visionen. Eine perfekte Atmosphäre. Sugerman begeht an dieser Stelle jedoch nicht den Fehler und verleitet zu Drogenmissbrauch oder zur Heroisierung dieser Exzesse. Er beurteilt viele Szenen und Taten aus einer eher kritischen Sicht, die er als Gedankengänge geschickt mit in die Handlung einfließen lässt. So ist es z.B. mehr als amüsant zu lesen, wie Sugerman eines Tages auf die Idee kommt, die Toilette seiner Schule in die Luft zu jagen, die Konsequenzen werden jedoch kritisch ausgewertet und stellen diesen kleinen Akt von Vandalismus dann doch unter ein anderes Licht. Ein perfektes Buch, voll Witz, Poesie und natürlich Morrison. Für jeden Fan der "Doors" und der wilden Sechziger unabdingbar. David Schröder © TourLiteratur
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