Die Gesellschaft des Zorns
Rechtspopulismus im globalen Zeitalter
(2. durchgesehene und korrigierte Auflage 2019)
Was noch in den 1990er Jahren undenkbar war, ist mittlerweile Alltag: Ganze Bevölkerungsgruppen verlassen den Boden der gemeinsamen Wirklichkeit, kehren etablierten politischen Narrativen zornig den Rücken oder bestreiten gar die Gültigkeit wissenschaftlichen Wissens. Der Aufstieg des Rechtspopulismus markiert nach Dekaden der Konsenskultur eine erneute Politisierung der Gesellschaft.
Gängige Erklärungen für die Entstehung des Rechtspopulismus ziehen die Ereignisse der Fluchtmigration von 2015 oder vorgebliche Persönlichkeitsdefizite seiner Anhänger als Ursachen heran. Cornelia Koppetsch dagegen sieht die Gründe in dem bislang unbewältigten Epochenbruch der Globalisierung. Wirtschaftliche, politische oder kulturelle Grenzöffnungen werden als Kontrollverlust erlebt und wecken bisweilen ein unrealistisches Verlangen nach der Wiederherstellung der alten nationalgesellschaftlichen Ordnung. Konservative Wirtschafts- und Kultureliten sowie Gruppen aus Mittel- und Unterschicht, die auf unterschiedliche Weise durch Globalisierung deklassiert werden, bilden dabei eine klassenübergreifende Protestbewegung gegen die globale Öffnung der Gesellschaft.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Einleitung
Seiten 9 - 36 -
1. Eine andere soziale Frage. Rechtspopulismus als gesellschaftliche Protestbewegung
Seiten 37 - 64 -
2. Die Neuordnung des politischen Raums
Seiten 65 - 94 -
3. Die neuen Trennlinien. Zur Transnationalisierung des Sozialraums
Seiten 95 - 122 -
4. Herrschaftskonflikte: Eine Koalition der Deklassierten
Seiten 123 - 148 -
5. Emotionen und Identitäten. Der Aufstieg der (Neo-)Gemeinschaften
Seiten 149 - 174 -
6. Dialektik der Globalisierung: Ein neues Imaginarium sozialer Zugehörigkeit?
Seiten 175 - 204 -
7. Neue Bürgerlichkeit und die illiberale Gesellschaft: Eine historische Perspektive auf (De-)Zivilisierungsprozesse
Seiten 205 - 232 -
8. In Deutschland daheim – in der Welt zu Hause. Alte Privilegien und neue Spaltungen
Seiten 233 - 248 -
Schluss – Von der Therapiekultur zur Demokratieangst: Neue deutsche Ängste
Seiten 249 - 258 -
Danksagung
Seiten 259 - 260 -
Literatur
Seiten 261 - 286
27. Mai 2019, 288 Seiten
ISBN: 978-3-8376-4838-6
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