Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt

Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt

AK Fe.In
Broschur, 200 Seiten
Preis: 15,00 €
ISBN: 9783957324108


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Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen. Akteur*innen der extremen Rechten, Konservative und die "gesellschaftliche Mitte" treffen sich in einer Ideologie von Frauen*hass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als »toxisch« bezeichnet wird. Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt, Femizide und Terrorismus dar. Paradoxerweise hat die Rechte »Frauenrechte« dort für sich entdeckt, wo die »weiße Frau als Opfer« eine scheinbar neue Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz oder Wien.

Wo antifaschistische Kritik diese rassistischen Frauenrechtskämpfe als reine Instrumentalisierung abtut, wird verkannt, dass das Engagement rechter Frauen* auch als Selbstermächtigung funktioniert – die jedoch antifeministisch bleibt.

Dagegen stellt dieses Buch einen Feminismus, der die patriarchale Ordnung hinterfragt, Männlichkeit nicht heilen will und grundlegend antifaschistisch ist.

 

 

Inhaltsverzeichnis:

 


1. ANTIFEMINISMUS: SIND MÄNNER DAS PROBLEM? 

Antifeminismus und ›Antigenderismus‹: Nicht nur eine historische Frage 

Antifeminismus als politische Gegenbewegung zum (Queer-)Feminismus 

Schmal, aber folgenreich: Die binäre Geschlechterordnung des 19. Jahrhunderts 

Bedeutsame Männer 

Toxische Männlichkeit oder Die Macker-Internationale 

 

2. KAMPFFELDER: ANTIFEMINISTISCHE (BE-)DEUTUNGSHOHEITEN 

2.1 Der Kampf um Begriffe 

Gegen die ›politische Korrektheit‹ 

›Gender‹ zwischen Ideologie, Verschwörung und Wahn 

Feindbild: Gender Mainstreaming 

Antikommunismus: Gender als ›Menschenversuch‹ 

›Gender‹ als Tyrannei einer radikalen Minderheit 

2.2 Angriffe auf Ressourcen 

Feindbild Gender Studies 

Frauen*häuser 

2.3 Angriffe auf Frauen*- und LGBTIQ*-Rechte

Kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch 

Gegen Homosexualität und Ehe für alle 

Trans*- und Inter*rechte

2.4 Für die Freiheit zu diskriminieren 

Mit Religions- und Gewissensfreiheit andere diskriminieren 

Väterrechte gegen Mütter 

Männerrechts-Propaganda 

Wie alles zusammenhängt 

 

3. MÖRDERISCHER ANTIFEMINISMUS 

3.1 Männliche Vorherrschaft und Gewalt 

3.2 Beziehungsgewalt und Femizide 

Sexualisierte und sogenannte häusliche Gewalt 

Das Politische ist nicht privat 

Neonazis, ›häusliche‹ und/oder sexualisierte Gewalt 

Neonazistische sexualisierte Gewalt gegen politische Gegner*innen 

3.3 Antifeministischer Terrorismus

Antifeministische Zuspitzungen in der extremen Rechten 

Die mörderische Sexualmoral der Gruppe Ludwig

Incels und antifeministischer Terrorismus 

Der Antifeminismus Breiviks 

Der Terroranschlag von Christchurch 

3.4 Eine intersektionale Betrachtung von Gewalt

 

4. RASSISTISCHE MOBILISIERUNGEN FÜR ›FRAUENRECHTE‹ 

4.1 ›Köln‹ und seine Folgen

Reaktionen der extremen Rechten 

Frauenmobilisierungen nach Köln 

4.2 Der Mythos der Zäsur ›nach Köln‹

Köln als Wendepunkt? 

Ein Blick in die nähere Vergangenheit: ›Der Islam‹ als Feindbild 

Sexualisierte Gewalt als ›kultureller Wesenszug des Islams‹

Mit Frauenrechten raus aus der Rechten 

Linke Ignoranz 

4.3 Gegenwart und Geschichte der Selbstorganisierung rechter Frauen*

4.4 Rechte Politiken und Mobilisierungen im Namen der Frauen*rechte

Der große Kandel-Kuchen 

Kandel ist überall oder möchte es gerne sein 

Von Kandel nach Chemnitz 

Die Frauenmärsche und die AfD 

Identitäre Frauenrechte 

#120db: Eine gescheiterte Mobilisierung 

Rechte Mobilisierungen anlässlich der Frauen*morde in Österreich 

Reaktionen auf die Reaktion 

 

5. RASSISTISCHE ›FRAUENRECHTE‹ VERSUS FEMINISMUS 

5.1 ›Die weiße Frau als Opfer‹

Historische Kontinuitäten 

Opfer-Sein und Wehrhaft-Sein: Die Binnenlogik einer Figur 

Rassismus und Aufmerksamkeits-Ökonomie 

5.2 Faschofeminismus?

5.3 Emanzipation von der Emanzipation: Selbstermächtigung durch Frauen*rechte

 

6. FAZIT: EURE ›FRAUENRECHTE‹, UNSER FEMINISMUS

 

Detailliert wird hier die Verknüpfung antifeministischer, antikommunistischer und letztlich anti-intellektueller Rhetorik offengelegt.

Marlen Hobrack / taz 

 

Das Buch sensibilisiert für rechtskonservative und sexistische Argumentationsketten und schärft den eigenen Standpunkt.

Glamour

 

AK Fe.In geht in Frauen*rechte und Frauen*hass akribisch der Frage nach, wie Rechtsradikalismus und Antifeminismus zusammenhängen, welche Strategien die Rechte verwendet, um feministische Positionen zu delegitimieren und welche Rolle der vermeintliche Kampf um die Rechte und Sicherheit von Frauen spielt.

Veronika Kracher / konkret

 

Das von einem Autor*innenkollektiv herausgegebene faktenreiche Buch ist Analyse und Anklage zugleich. Der Bogen hier diskutierter Probleme spannt sich von Femiziden und »häuslicher« Gewalt über die mörderische Sexualmoral der Gruppe Ludwig und den Antifeminismus Breiviks, von Köln über Kandel und Chemnitz bis zu den demagogischen Frauenmärschen von AfD & Co. sowie 120db, »eine gescheiterte Mobilisierung«.

Sophie Luisa / neues deutschland

 

Ein spannendes, wichtiges Buch mit ein paar zynischen Bemerkungen, die trotz des Ernstes der Thematik ein wenig zum Schmunzeln.

Bettina Lorena Slamanig / an.schläge

 

"Es geht darum, Privilegien anders zu denken"

Anna O. Berg im Corsogespräch mit Christoph Reimann / Deutschlandfunk

 

In der feministischen Debatte stellt sich die Frage: Befreiung, aber für wen?

Anna O. Berg im Gespräch mit der jungen Welt 

 

Eines wird bei der Lektüre des Bandes zudem auch klar: Feminismus hat viele Facetten – und FeministInnen ziehen nicht immer an einem Strang. Das Buch klärt Begrifflichkeiten und versucht eine Grenzziehung zwischen jenem Kampf für Frauen, der diese nach vorwärts bringt, und dem vermeintlichen Kampf für Frauen, der nur deren schlechtere Stellung in der Gesellschaft weiter einzementiert. Alles in allem ist das Buch vor allem eines: Ein spannender Debattenbeitrag.

Alexia Weiss / kompetenz

 

Zum Teil polemisch-humoristisch formuliert, liest sich das Buch fast wie eine feministische Streitschrift und liefert einen wichtigen Beitrag zu einer höchst aktuellen Debatte.

Rebecca Strobl / WeiberDiwan

 

Das Ziel des Kollektivs war es, neben einer Beschreibung des Antifeminismus diesen als gefährliche Ideologie im Kontext des rassistischen Kampfs um Frauenrechte zu porträtieren, und das ist ihnen höchst anschaulich gelungen.

Ruth Papacek / Frauen*solidarität

 

Viele sollten dieses Buch lesen, das Faktenwissen erweitern und Gegenstrategien zum Antifeminismus diskutieren und entwickeln.

Links-Lesen

 

Sie legen eine brillante aktuelle Analyse des an sich sperrigen, da wahnsinnig vielfältigen Themenbereichs ‚Antifeminismus‘ vor, die nicht nur einen immensen Mehrwert für die Feindanalyse bietet, sondern darüber hinaus eine Utopie verfolgt.

Sonja Brasch / Lotta Magazin

 

Ein feines Buch, das nicht ungelesen im Bücherregal rumstehen sollte. Wem danach noch erklärt werden muss, warum Feminismus gut und notwendig ist, ist endgültig verloren. Bleibt nur zu hoffen, dass jene, denen die Privilegien »noch vor der Geburt zwischen die Beine gehängt« wurden (S. 28) und die nichts tun, damit auch Andere ein schönes Leben haben, sich an jener Stelle kräftig getreten fühlen.

Tina Füchslbauer / Versorgerin

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