Ausgezeichnet mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2021
ORF Bestenliste im Dezember 2020
Judiths Lieblingswort ist Akribie: Sie ist Tischlerin, und was sie mit den Händen herstellt, gelingt. Holzarten erkennt sie am Geruch. Menschen dagegen sind ihr ein Rätsel. Ob Silvester in Berlin oder ein Sonntagsfrühstück in Wien mit ihrer Freundin Lin – nie ist sie so einsam wie in Gesellschaft anderer. Dann steigt sie allein auf ein Schiff und alles verändert sich. Ein Ereignis, das andere als Katastrophe bezeichnen würden, ist für Judith die beste Gelegenheit, von vorn anzufangen. Zwischen Wien und Bratislava spielt dieser Roman über die Schönheit des Zufalls, über Einsamkeit – und über Komplizenschaft.
Der Roman Auwald demonstriert ihr beeindruckendes Talent für eine dichte Wahrnehmungsprosa und sie verwandelt auf originelle Weise ein Katastrophengeschehen in die Möglichkeit, sich einer privaten Krise zu stellen.
Begründung der Jury zum Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2021
"Auwald" ist ein Roman über Möglichkeiten der Selbstermächtigung in feindseligen Zeiten - ein genaues Buch, das einem Halt gibt, gerade indem es von einer sehr grundlegenden Haltlosigkeit erzählt.
ORF Bestenliste im Dezember 2020
Eine diebische Doppelgängerin tritt eine Schifffahrt an, während Judith in einem Rätselwald zu sich selbst findet: magischer Realismus, erfrischend anders.
Marlen Hobrack / taz (Roman des Jahres 2020)
Ein großartiges Buch. [...] Es ist wunderschön, traumhaft geschrieben.
Johannes Kößler / ORF 2
... dass Wildnis immer eine Erfindung des Menschen bleibt. Gleiches gilt für die Zivilisation.
ORF2 Kulturmontag
Es dauert ein bisschen, bis die Geschichte in Fahrt kommt, dann trifft sie einen aber mit Wucht. "Auwald" ist eine Allegorie aufs Suchen und Finden, ein Märchen - düster und verträumt.
Juliane Bergmann / NDR
Mir hat das sehr sehr gut gefallen, weil dieses Gefühl der Einsamkeit nicht nur als Makel dargestellt wird. [...] Sie ist in dieser Einsamkeit an sich glücklich und fragt sich aber, was sind jetzt die Erwartungen der Gesellschaft im Vergleich zu dem, was ich machen muss? Bin ich nur unglücklich, weil die Gesellschaft glaubt, ich müsste so sein wie alle anderen. Das ist unglaublich stark und gerade in dieser Zeit, wo wir alle recht einsam manchmal zuhause sitzen, hat es mich nochmal ganz besonders angerührt.
Jan Ehlert / eat.READ.sleep - NDR
Die Sprache von Jana Volkmann ist stark, sie findet poetische Bilder, lässt uns den modrigen, feuchten Waldboden fühlen. [...] Auwald ist ein märchenhaftes Buch mit einer spröden, eigenbrödlerischen Heldin, die aber nach und nach immer nahbarer wird.
Nadine Kreuzahler / rbb inforadio
Ein mitreißender Roman
Behutsam und anschaulich lässt Volkmann ihren Roman an Schwellen, an den Rändern von Löchern tänzeln, immer wieder hineinkippen ins Fantastische.
Senta Wagner / Buchkultur
Jana Volkmann gelingt es, mit abwechslungsreicher Erzähltechnik und einprägsamer Symbolik Judiths Gedankengänge, ihre Flucht und den gleichzeitigen Neustart zu beschreiben.
Joachim Schwend / kreuzer
Volkmann schreibt feinfühlig und fragil, untermalt die Verletzlichkeit ihrer Protagonistin durch Neologismen wie "zigarettenkurze Momente" und verleiht deren Einsamkeit eine einzigartige Schönheit.
Maria Nowotnick / Galore
Es ist ein mutiger Roman, der Akribie und Fantasie vereint, der es wagt, Dinge in der Schwebe zu lassen, Transformationen durchzuführen, Rätsel nicht aufzulösen.
Petra Lohrmann / Der Hotlistblog
Sätze wie diese machen die Lektüre zum Genuss.
Eugen Zentner / kultur-zentner
Jana Volkmanns poetischer, fließender, schwebender und mutiger Roman vereint Akribie und Phantasie. Er ist wunderbar.
Petra Lohrmann / Gute Literatur Meine Empfehlung
Es ist ein Roman als Plädoyer für das Leben in Offenheit und Freiheit. In einer Sprache, die zum Besten gehört was in moderner Literatur zu lesen ist.
Walter Pobaschnig / Literatur outdoors
Diese Szenen wechseln sich mit langen, unaufgeregt und von Pathos freien Naturbetrachtungen ab. Obwohl das Thema der Distanz sich wie ein roter Faden durch den Text zieht, erscheint ebenso, wie als Negativ-Abzug, immer wieder die Möglichkeit oder die Hoffnung auf Zärtlichkeit auf; mit der bittersüßen Erkenntnis, dass die LeserIn Judith nach nur knapp 200 Seiten wieder ziehen lassen muss.
Theresa Mayer / kommbuch.com
Diese Thematik einer Einzelgängerin haben in letzter Zeit viele Autor:innen aufgegriffen. Selten aber so schön wie Jana Volkmann in Auwald. Ein bewegendes Buch.
Aron Boks / im gegenteil
So ist Auwald schließlich nicht nur zugleich ein Märchen und ein philosophischer Essay, sondern auch noch ein Katastrophenroman
Günter Helmes / literaturkritik.de
Dass der Roman Auwald just im Jahr 2020 mit seinen Lockdowns und Corona-Ausnahmezuständen erscheint, ist Zufall. Trotzdem ist es verlockend, so zu tun, als könnte Jana Volkmann, die auch für das TAGEBUCH schreibt, ihn, in Echtzeit, als Reaktion auf die Atmosphäre dieses Jahres geschrieben haben – als Intervention vis-à-vis den Vereinzelungsphänomenen in den Heimquarantänen.
Stefan Schmitzer / Tagebuch
Aron Boks spricht im Podcast Topliteratur mit Jana Volkmann über ihren Roman, das Alleinsein und vieles mehr.