Beim Papiersortieren fand ich kürzlich ein Thermopapierfax, und es erinnerte mich an das Lied „Der Wind“ von Blumfeld und den kleinen, heiteren Disput, den ich mit Rainald Goetz über dieses Lied hatte. „Und draußen weht der Wind und immer wieder“, singt Distelmeyer darin, Hofmannsthal beleihend, wegen Bildungsauftrag, Goethe-Institut und mittelbar gewiss auch wegen Homer und John Lee Hooker, aber weiß man’s? Mit Rainald Goetz jedenfalls war man ja immer abwechselnd verstritten oder verliebt ineinander, man wusste nie so genau, ob er einen gerade toll fand oder das Letzte, das wechselte munter ab, man ahnte oft nichts, wenn man ihn traf, dann war er aber schon wieder ganz aufgeregt, weil er irgendwas, das man geschrieben oder öffentlich gesagt oder getan hatte, absolut verwerflich oder eben auch mal total toll fand.
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Der Meister uns sein Benjamin: Rainald Goetz und Stuckrad-Barre
Quelle: PA/ dpa/ Daniel Maurer; PA/ dpa/ Erwin Elsner; Montage: Die Welt
Wie gut wollen wir die Schriftsteller, die wir am meisten bewundern, wirklich kennen? Eine Erinnerung an Rainald Goetz und das Jahr 2001. Von Benjamin von Stuckrad-Barre.
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