Als deutlich wurde, dass der neue Roman des bedeutenden deutschen Schriftstellers Uwe Tellkamp nicht im Herbstprogramm des Suhrkamp-Verlags erscheinen würde, obwohl er bereits beim Verlag liegt, begannen bei einigen die Alarmglocken zu klingeln: Ist der Aufschub als Zeichen einer Entfremdung zwischen dem Traditionsverlag und seinem Autor zu lesen?
Wir haben mit deutschen Intellektuellen gesprochen, von denen wir uns interessante Antworten auf die Frage erhofften, ob Suhrkamp weiterhin die verlegerische Heimat von Uwe Tellkamp sein soll. Wir haben bewusst nicht nur konservative Intellektuelle wie Rüdiger Safranski angesprochen, sondern auch radikale Positionen aufgenommen wie die des Aktivisten Philipp Ruch vom „Zentrum für politische Schönheit“. Wer keine Meinungskorridore will, der darf sie auch nicht bauen.