Projekte des Börsenvereins und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins
Eine Übersicht weiterer Projekt-Webseiten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Verlage und Buchhandlungen in Deutschland treten für verfolgte Autor*innen, Verleger*innen und Buchhändler*innen weltweit ein. Sie sehen es als ihre Aufgabe, das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Freiheit des Wortes für das Gelingen einer freien, demokratischen Gesellschaft zu schärfen. Meinungsfreiheit erlaubt es Verlagen und Buchhandlungen, unabhängig von staatlicher Einflussnahme Ideen zu verbreiten, Debatten anzustoßen und einen maßgeblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess zu leisten.
Zum Internationalen Tag der Demokratie am 15. September 2020 fordern der Börsenverein und Partnerorganisationen die chinesische Regierung auf, in Hongkong wie in der Volksrepublik China die Menschenrechte zu wahren.
Aleida und Jan Assmann, Margaret Atwood, Carolin Emcke, David Grossman, Navid Kermani, Jaron Lanier, Wolf Lepenies, Liao Yiwu, Claudio Magris, Orhan Pamuk und weitere unterzeichnen Erklärung / Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt Appell
In dieser Serie der IG Meinungsfreiheit werden Bücher vorgestellt, die in deutscher Übersetzung erhältlich, aber im Heimatland der Autor*innen nicht publiziert werden dürfen.
Gemeinsam mit dem PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen hat der Börsenverein im August 2016 die Petition #FreeWordsTurkey initiiert. Mit der Petition forderten die drei Organisationen Bundeskanzlerin Merkel und EU-Kommissionspräsident Juncker auf, die Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit in der Türkei konsequent zu verteidigen. Diese wird von der türkischen Regierung seit dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 bis heute massiv eingeschränkt. Über 100 Verlage, Zeitungen, Radio- und Fernsehkanäle wurden geschlossen. Mehr als 150 Autor*innen und Journalist*innen wurden inhaftiert. Die Petition, die mittlerweile von über 140.000 Menschen unterzeichnet wurde, wurde Ende Februar 2017 von Vertretern der drei Organisationen in Begleitung des türkischen Journalisten Can Dündar im Bundeskanzleramt an Regierungssprecher Steffen Seibert übergeben.
Eine der Autor*innen, die als Reaktion auf den gescheiterten Putschversuch in der Türkei verhaftet wurde, ist Aslı Erdoğan. Weil sie Artikel und Kolumnen für die prokurdische Zeitung Özgür Gündem verfasst hat, wurde ihr vorgeworfen, Mitglied der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein und Propaganda für diese zu betreiben. Um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen und lautstark ihre Freilassung zu fordern, initiierte der Börsenverein im November 2016, während der Istanbuler Buchmesse, die Teilnahme mehrerer deutscher Autor*innen und Verleger*innen an einer Mahnwache vor dem Gefängnis Bakirköy in Istanbul, in dem Aslı Erdoğan zu der Zeit einsaß. Nach großem internationalen Druck auf die türkische Regierung wurde Aslı Erdoğan Ende Dezember 2016 aus dem Gefängnis entlassen. Im September 2017 durfte sie das Land verlassen und lebt seitdem in Deutschland. Der Prozess gegen sie geht weiter.
Solidaritätsanzeige #FreeWordsTurkey
Im April 2017, kurz vor dem Verfassungsreferendum zur Stärkung der Befugnisse des Staatspräsidenten in der Türkei, hat der Börsenverein auf startnext.com ein Crowdfunding gestartet, um Anzeigen in unabhängigen türkischen Print- und Online-Medien zu finanzieren. Nach sechs Tagen hatten etwa 400 Spender*innen rund 16.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Anzeigen, mit denen Solidarität mit verfolgten Kulturschaffenden sowie Bürger*innen in der Türkei ausgedrückt wurde, sind unter anderem in den Print- bzw. Online-Ausgaben von Agos Weekly, BirGün, Cumhuriyet, Diken.com.tr, Evrensel und Turuncutime erschienen. So konnten die durch staatliche Repressionen unter wirtschaftlichen Druck geratenen unabhängigen Redaktionen finanziell unterstützt werden.
2017 war Frankreich Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse. In diesem Zusammenhang hat der Börsenverein im Juli 2017 29 Jugendliche aus Deutschland und Frankreich auf den mediacampus frankfurt eingeladen, um sich anhand von Workshops, Seminaren und Exkursionen, u.a. zum Europäischen Rat nach Straßburg, mit dem demokratischen Grundrecht auf freie Meinungsäußerung zu beschäftigen. Sie setzten sich mit Meinungsbildung und -vielfalt auseinander, lernten, ihre Meinung zu formulieren und sie möglichst wirkungsvoll in die Gesellschaft einzubringen. Im Laufe der Woche haben die Jugendlichen Artikel geschrieben, die auf der Webseite des Börsenblatts erschienen sind. Außerdem haben sie einen Film gedreht, der auf der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2017 in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Macron gezeigt wurde.
Postkartenaktion "We stand with you"
Anfang Dezember 2018 hat die IG Meinungsfreiheit im Börsenverein Verlage und Buchhandlungen dazu aufgerufen, inhaftierte Kolleg*innen zu unterstützen, indem sie ihnen Weihnachtsgrüße schicken. Über das Börsenblatt wurde eine Postkarte mit der Botschaft „We stand with you“ verschickt, adressiert entweder an den türkischen Verlagsgründer und Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala oder an den chinesischen Verleger Yao Wentian. Beide sind Stand Juli 2020 noch immer in Gefangenschaft, nur weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung genutzt haben, um ihre Regierungen zu kritisieren.
Am 17. Oktober 2019 haben Besucher*innen der Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit dem Börsenverein, Amnesty International, der European and International Booksellers Federation (EIBF), der International Publishers Association (IPA), dem PEN-Zentrum Deutschland und PEN International ein Zeichen für Meinungsfreiheit gesetzt. Mit aufgespannten Regenschirmen zeigten sie Solidarität mit der Hongkonger Freiheitsbewegung und forderten die Freilassung des schwedisch-hongkonger Autors, Verlegers und Buchhändlers Gui Minhai, der 2015 verschleppt wurde. Gui Minhai hatte in Hongkong regimekritische Schriften verlegt und verkauft und dadurch den Unmut der chinesischen Regierung auf sich gezogen. Bei der Veranstaltung sprachen neben Alexander Skipis auch Lam Wing Kee (Hongkonger Buchhändler im Exil), Liao Yiwu (Chinesischer Autor im Exil und Friedenspreisträger) und Jennifer Clement (Präsidentin PEN International).
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