In den Schreibratgebern heißt es: Führen Sie doch mal ein Interview mit ihrem Protagonisten! Also begab ich mich im letzten Sommer mit einem Diktiergerät bewaffnet nach Äthiopien, um den Helden meiner geplanten Romanbiografie zu befragen, einen Mann, der in Äthiopien geboren wurde, aber etwa ein Drittel seines Lebens in Deutschland verbrachte und manchmal nicht mehr […]
Autor: 42er
„Der Blog ist mein virtuelles Kaffeehaus geworden“
Ingrid Haag im Gespräch mit Uwe Kalkowski https://kaffeehaussitzer.de/ Seit Uwe Kalkowski denken kann, fasziniert ihn Geschriebenes. Er arbeitet seit mehr als 25 Jahren in der Buchbranche, erst als Buchhändler, heute als Marketingverantwortlicher eines Fachverlags. „Kaffeehaussitzer“ ist sein privater Blog über Literatur, seine Lieblingsbücher und Leseerlebnisse – in Kaffeehäusern und Cafés.
Hanz Magnus Enzensberger, 99 Überlebenskünstler – Literarische Vignetten aus dem 20. Jahrhundert
Nie zuvor hatte ich mir vorstellen können, fast hundert Kurzbiografien von Schriftstellern am Stück lesen zu wollen. Allein dieser Titel reizte mich aber schon zum Kauf, obwohl ich da noch erwartete, dass ich über längere Zeit mal hier, mal da ein paar Bios lese und so vielleicht Monate bis zum Auslesen des Buchs benötigen würde. […]
Bilder-Geschichten schreiben
Es wird gerne gesagt, dass Bilder Geschichten erzählen. Erlebt hat das sicher schon jeder, wenn er vor einem Bild stand, das ihn zu Erinnerungen oder Assoziationen anregte. Wie wäre es denn, so etwas einmal aufzuschreiben? Möglichst nachdem der innere Zensor mal eben unterwegs ist, Zigaretten holen oder radikaler: eingeschlossen im Keller.
Kristin liest: Anne Tyler – Launen der Zeit
Wer Anne Tylers Romane mag, wird die Klugheit mögen, mit der sie Zusammenhänge in Familien aufspürt, die Mechanismen, denen sie unterliegen. Was hält die Familienmitglieder zusammen, was treibt sie auseinander? Darin unter anderem ist die Autorin groß, davon erzählt sie ohne Getue und ohne Tamtam.
Das stille Haus 2: Jörg Lingrön, Gollum
„Wasss für ein schönes Hausss.“ Gollum stand im Schatten der Platane und blickte auf das von Straßenlaternen beleuchtete Gebäude. Mit einem schnellen Sprung gelang er zu den hohen Büschen nahe dem Eingang am Giebel des Hauses. „Wir dürfen nicht hinein gehen.“ „Doch, wir müssen hinein.“
Dorrit liest: Francesca Melandri „Alle, außer mir“
2010 steht ein junger Mann vor der Tür der italienischen Lehrerin Ilaria und behauptet, ihr Neffe zu sein. Allein der Blick auf seine Hautfarbe scheint ihn als Betrüger zu entlarven, denn der junge Mann ist schwarz.
Tote, denen man Lieder schreibt
Man hat es vom Erlanger Bahnhof nicht weit – ein paar hundert Meter, dann sieht man die unüblich gestaltete Friedhofskirche und findet daneben den Eingang zum Friedhof. Ein erster Blick zeigte, dass nicht nur neue Gräber zu finden sind, sondern auch eine erkleckliche Anzahl alter.
Kristin liest: Laetitia Colombani ‒ Der Zopf
Seit Wochen leuchtet mir in der Buchhandlung dieser Roman in einladendem Grün und Gold entgegen. Auch eine Kollegin schwärmte. Endlich nehme ich mir dir Zeit, ihn zu lesen und finde mich an der Seite von drei Frauen an Wendepunkten ihres Lebens. Sie leben an weit voneinander entfernten Orten der Erde, und ihre Lebensumstände und Hintergründe […]
Das stille Haus 2: Hänsels Geständnis – Jürgen Block, Hänsel (Brüder Grimm)
Eine posttraumatische Belastungsstörung ist nicht sofort da, sie ist ein schleichender Prozess. Sie wird immer und immer ein bissel schlimmer, aggressiver und exzessiver, die Gute. Ja, die PTBS ist allgegenwärtig. Ich kann sie nicht steuern, sie steuert mich. Am schlimmsten ist es, wenn sie wiederholt wird, die Geschichte, bei Youtube oder im Kinderkanal.