Schreiben zu Musik von Amos Ruwwe Jon Lord – Gigue Im Erdgeschoss kruschelt die Ehefrau irgendwas in der Küche, ist aber nicht so laut. Das ist schön in unserem Haus, denkt er bei sich, groß genug, hellhörig, da fühlt man sich nie ganz allein. „Ich schau mal welche LPs ich von Trude mitgebracht habe, ich […]
Autor: 42er
Die (deutsche) Kurzgeschichte – II. Die andere deutsche Kurzgeschichte
Statements wie die von Wolfgang Weyrauch oder Heinrich Böll sind hilfreich zur Findung eines neuen Selbstbewusstseins. Noch mehr hilft dabei „Gruppenbildung“. Die von Hans Werner Richter 1947 ins Leben gerufene „Gruppe 47“ war ein Katalysator, zumindest im ersten Jahrzehnt. Auch die „deutsche Kurzgeschichte“ hat davon profitiert. Heinrich Böll gewann 1951 den Preis dieser Gruppe mit […]
Die Liebe in Zeiten von Corona
Die Liebe – sie soll unser Motto im diesjährigen Frühjahr sein. Inmitten negativer Berichte und hasserfüllter Debatten im Internet wollen wir für positive Vibrations sorgen. Wie sehr wir die um diese Zeit brauchen würden, wussten wir Anfang des Jahres nicht. Die Liebe – sie ist das beste Mittel gegen die Angst, auch und gerade in […]
Schreiben im Senegal – Teil 5
Wenn ich mit Einheimischen spreche, ist Reisen immer ein Thema. Khady sagt, die Politik müsse sich bemühen, den Zustand zu ändern, der im Moment herrscht: Die Europäer reisen ohne großen Aufwand hierher, während die Senegalesen zunächst einmal für viel Geld eine Menge Papiere besorgen müssen, ehe sie überhaupt ein Visum für Europa beantragen können, das […]
Literatur im Schloss: Matthias Brandt liest aus „Blackbird“
Lesungen im Deutschordensschloss in Bad Mergentheim sind in der Regel gut besucht. Meist bekommt man noch eine Karte an der Abendkasse, es kommt aber vor, dass schon mal eine Lesung ausverkauft ist. Dies war bei der Lesung zu Matthias Brand früh abzusehen, und so wurde die Lesung kurzerhand aus dem Schloss in den Kurhaussaal verlegt. […]
Klimawandel? Gut zu wissen, wo die Arche Noah steht
Letzten Donnerstag habe ich mit meiner Frau bei kaltem, aber doch blauhimmligem Februarwetter in und um Gaukönigshofen eine kleine Wanderung gemacht. Über einen Spaziergang ging es schon hinaus, weil die Länge des zurückgelegten Weges etwas mehr als vier Kilometer ausmachte. Der Grund, gerade Gaukönigshofen auszusuchen, lag darin, dass wir schon oft auf dem Weg nach […]
Schreiben mit zwei kleinen Kindern
Bei Lesungen werde ich immer wieder gefragt, wie ich das alles nur schaffe, zwei Kinder unter fünf, davon eins noch nicht im Kindergarten, dazu der Haushalt und dann jedes Jahr ein Buch. Ich antworte dann in der Regel … Warten Sie einen Moment, ich bin gleich wieder … Karl, nein, lass deinem Bruder das Krokodil! […]
Mit dem Echolot durch Walter Kempowskis Haus
Walter Kempowski wohnt eine Stunde von uns entfernt. Wohnte, muss ich natürlich sagen, da er seit 2007 tot ist. Seine Witwe ist mittlerweile auch nicht mehr. Sie haben wir noch kennengelernt, als wir Anfang Februar mit meiner Mutter über die Dörfer nach Nartum fuhren. Evi, meine Frau, hatte das eingefädelt, weil sie irgendein Buch von […]
Dorrit liest Fluchtgeschichten
Anna Kuschnara – Kinshasa DreamsChristian Torkler – Der Platz an der Sonne Es bietet sich an, diese beiden Bücher zusammen vorzustellen, denn sie haben das gleiche Thema: Die Flucht des Protagonisten in eine bessere Welt. In Anna Kuschnaras Kinshasa Dreams ist es Jengo, der sich aus Kinshasa nach Europa aufmacht. In seiner Familie gilt er […]
Ausgegraben: Fritz Reuter – Ut mine Festungstid
„Dat Thermometerkrabbelt ganz suutje ob veertein bet söventein Graad.“ So lautet das Wetter bei Radio Bremen, in den plattdüütschen Nachrichten natürlich. Da wird das hochdeutsche „steigt“ nicht einfach eins zu eins mit dem niederdeutschen „stiegt“ übersetzt, sondern mit dem konkreten, sozusagen körperlich spürbaren „krabbelt ob“. Das Niederdeutsche ist ja keine standardisierte Schriftsprache geworden und hat […]