Eskapismus in Zeiten von Corona – wie wunderbar ist Fantasy! Vielleicht habe ich viel verpasst, weil ich das Genre bis vor Kurzem gemieden habe. Aber ich blicke nie zurück. Genau jetzt ist die beste Zeit, mich in fremde Welten entführen zu lassen. Leigh Bardugo schafft dies mit ihrer zweibändigen Krähensaga vortrefflich.
Kategorie: Buchempfehlungen
Das Leben als Puzzle – Georg Perec: Das Leben Gebrauchsanweisung
Ein Roman der tausend Geschichten, zum Beispiel vom Mann, der die Wörter auslöschte, oder über die Frau, die dreiundachtzigmal den Teufel erscheinen ließ, bis hin zum Akrobaten, der nicht mehr vom Trapez herunterwollte, – kurz, Geschichten von den 99 Räumen und ihren Bewohnern eines Pariser Stadthauses, das alles und noch viel mehr bietet „Das Leben […]
Kristin liest: Whitney Scharer – Die Zeit des Lichts
Paris 1929. Die junge Lee Miller, frisch aus den USA eingewandert, träumt als ehemaliges Vogue-Model von einem Leben hinter der Kamera statt davor. Doch die zunächst undurchschaubare Szene der in künstlerischem Aufruhr befindlichen Metropole kann Lee vorerst keine neue Heimat bieten. Dass sie ihren materiell wie ideell einzigen Schatz, die alte Graflex-Kamera ihres Vaters, kurz […]
Joan hört gerade: „Der Hobbit“ – von J.R.R. Tolkien, gelesen von Gert Heidenreich
In den achtziger Jahren fuhr meine Familie im Sommer oft mit dem Auto nach Südfrankreich. Es war ein roter Volkswagen, ein schon damals betagtes Modell mit plüschigen Sitzen und Kurbelfenstern, ohne Radio und ohne Gurte auf der Rückbank. Spätestens ab Lyon stritten meine Eltern, weil meine Mutter die Karte nicht richtig las (sagte mein Vater), […]
Joan liest gerade: Juri Buida – Nulluhrzug
Einer meiner besten Freunde ist Russe – aus St. Petersburg, nicht aus Moskau, was er gerne betont wissen will, auch wenn es für diesen Blogbeitrag ohne jede Bedeutung ist. Die St. Petersburger Russen gelten wohl gemeinhin als besonders kultiviert, und dem kann ich mich so anschließen. Als Student besaß mein Freund rein gar nichts, kein […]
Peter Weiss und die Weimarer Republik
Kultur und Literatur der Weimarer Republik stehen heute beim Leser in hohem Kurs, die historischen Krimis von Volker Kutscher und unserer Blog-Kollegin Joan Weng und natürlich die auf Kutschers Büchern beruhende Babylon Berlin-Serie zeigen dies deutlich. Daher möchte ich jetzt einen Schriftsteller in Erinnerung rufen, dessen literarisches Werk, obwohl in der Nachkriegszeit geschrieben, aufs engste […]
Bücher für die Ausgangsperre: Giovanni Boccaccio – Das Decameron
Am Anfang stellen die sieben jungen Frauen fest, „dass eine jede von uns sich vor sich selbst fürchtet“. Draußen im Florenz des Jahres 1348 wütet die Pest, auf den Straßen stapeln sich die Toten, die Damen haben längst ihre Familien verloren, sind verwaist und total verwahrlost – und da fürchten sie sich vor sich selbst?
Kristin liest: Tarjei Vesaas ‒ Das Eis-Schloss
Vor einiger Zeit habe ich mich verstärkt mit norwegischer Literatur beschäftigt, dem Schwerpunktthema der vergangenen Frankfurter Buchmesse. Dabei kam mir ein kleiner Roman in die Hände, den der 1970 verstorbene Schriftsteller Tarjei Vesaas 1963 schrieb und der nun in einer Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel vorliegt. In der Geschichte ist es Herbst, ein bitterkalter Spätherbst. Der […]
Ingrid liest: Darragh McKeon – Alles Stehende verdampft
Ich weiß, wo ich am Tag der Katastrophe von Tschernobyl war, habe ein Bild vor Augen, glaube sogar zu wissen, welches Kleid ich anhatte. Aber die Erinnerung täuscht mich. Es war kein Sommertag, sondern der 26. April 1986. Ich lebte in Regensburg im östlichen Bayern, und das Kleid trug ich vielleicht an einem der Tage, […]
Joan liest gerade: Madame Nielsen – Das Monster
Mein zweites Söhnchen wird heute eins, und seit zwei Wochen kann es wieder etwas Neues: Es schläft durch. Von abends sieben bis morgens halb sieben – einfach nur herrlich, sag ich Ihnen. Aber das Herrlichste ist, dass ich noch nicht wieder durchschlafe. Nacht für Nacht wache ich Schlag 00:43 Uhr auf und wundere mich, warum […]