Summertime and the reading is easy

Ich freue mich wie Bolle auf den Sommer und auf die Ferien. Die letzten Monate waren schreiberisch eine Herausforderung (und das Jahr ist noch lange nicht zu Ende), aber auch privat habe ich so einiges an den Hacken. Wir renovieren nämlich. Die Küche ist umgezogen und wurde vergrößert (im Prinzip ist das toll und sie ist auch genial schön geworden, stressfrei war das aber nicht), das Dach muss neu gedeckt, die Fassade gestrichen werden – und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Vielleicht haben Sie ja auch ein altes Haus und kennen das – irgendwas ist immer. Dieses Jahr haben wir uns aber ziemlich viel vorgenommen. Muss halt sein. Bis Weihnachten, das hat mir mein Mann versprochen, haben wir auch ein neues und renoviertes Wohnzimmer. Er sagte aber nicht, welches Weihnachten … mal sehen, ob es dieses Jahr schon so weit sein wird. Aber bis dahin ist ja noch Zeit. Und vorher kommt der Sommer.

Wir hatten vor vier Jahren einen amerikanischen Austauschschüler aus Indiana, der stellte überrascht und eher erschrocken fest, dass deutsche Sommer am Niederrhein eher feucht als sonnig sind. Das hat sich seitdem nicht geändert, merke ich, wenn ich aus dem Fenster schaue und den Regentropfen, die an mein Fenster klopfen, lausche.

Aber bald schon beginnen bei uns die Schulferien und irgendwann werden wir unsere Sachen packen und mal wieder – nicht wirklich überraschend – nach Südfrankreich fahren. Darauf freue ich mich schon, denn Regen in Südfrankreich ist seltener und wärmer als am Niederrhein. Und ganz besonders freue ich mich, weil ich dann endlich viel Zeit zum Lesen haben werde. Dort müssen wir nämlich nichts renovieren, umräumen, wegräumen, streichen oder so. Dort können wir einfach nur entspannen. Und lesen.

Ich habe etliche Bücher von Joy Fielding auf meinem Reader, aber wahrscheinlich habe ich sie bis zum Ferienbeginn doch schon alle gelesen, also muss für den Urlaub etwas Neues her.

Gerade passend dazu erscheint Linda Castillos nächster Roman, der wieder bei den Amish spielt. Den muss ich auf jeden Fall haben. Und noch etwas von Jodi Picoult. Und vielleicht auch einen Jonathan Kellerman (der Mann von Faye – sie hat das absolut göttlich Buch „The quality of mercy“ geschrieben – aber von ihm liebe ich die Jonathan Delaware Krimis). Leichte Lektüre also.

Zu all der leichten und etwas blutigen Lektüre habe ich mir seit Weihnachten den „Distelfink“ von Donna Tartt aufgespart. Dieses Buch möchte ich in Ruhe lesen, ohne die Hektik des Alltags. Es gibt für mich keinen besseren Ort als den Strand am Atlantik dafür.

Die Wellen rauschen, die Zikaden zirpen, manchmal fällt wie in Zeitlupe ein Zapfen von den Pinienbäumen. Und wie es dort duftet – herrlich.

Außerdem, und das wird Sie vielleicht überraschen, werde ich ein Buch von Nicolas Sparks mitnehmen, obwohl ich normalerweise so gar nicht auf derart seichte Literatur stehe (kennst du einen, kennst du alle).

Es ist „Nah und Fern“ – ein Buch, das er zusammen mit seinem Bruder geschrieben hat. Es ist kein Roman, sondern ein Memoir und erzählt auf besonders berührende Art, wie die beiden Brüder auf einer Reise ihre Vergangenheit aufarbeiten.

Ich habe das Buch schon mal gelesen, möchte es aber noch mal lesen. Und vielleicht wäre das ja auch was für Sie?

Jedenfalls wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Urlaub, wo auch immer es Sie hinführt. Und lesen kann man ja zum Glück überall – auch zuhause.

Ihre Ulrike Renk

PS: Natürlich werde ich auch einen kleinen Mimosentrieb ausgraben und mitnehmen. Vermutlich wird er wieder das nasskalte Wetter am Niederrhein nicht überstehen. Aber probieren muss ich es. Drücken Sie mir die Daumen.

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Ein Gedanke zu „Summertime and the reading is easy“

  1. Liebe Ulli, der Niederrhein hat wirklich viele usselige Tage. Zur Zeit ist es die „Schafskälte“ zugange. Auch in dem sonst eher sonnigen Süden Ba-Wü ist es auch usselich.
    Vielen Dank für die Lesetipps, mal sehen was ich in der Bücherei so finde.
    Einen sonnigen Urlaub wünsche ich/Euch.
    Gruß aus dem kühlem Taubertal
    Amos

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