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Donna Leon: Die dunkle Stunde der Serenissima; Diogenes Verlag Zürich / Schweiz 2003: 374 Seiten; ISBN: 978-3-257-23348-5
Claudia Leonardo studiert Literaturwissenschaften; Paola Brunetti ist ihre Professorin an der Universität. Leonardos Großvater wurde nach dem Ende des 2. Weltkrieges dunkler Geschäfte verdächtigt. Als er deswegen vor Gericht gestellt wurde, erlitt er einen Nervenzusammenbruch und verstarb in der Nervenheilanstalt.
Kann man seinen guten Ruf wiederherstellen? Leonardo wendet sich mit dieser Frage an Paola Brunetti. Und wird kurze Zeit später tot aufgefunden - offensichtlich ermordet. Guido Brunetti, Paolas Mann, hat seinen neuen Fall.
Italienisch-venezianische Geschichte kommt hier vor, Kunst und Kultur, aber auch Liebe, Intrigen und Verrat, angereichert durch Skrupellosigkeit und Gier.
Dies ist Commissario Brunettis elfter Fall. Der Leser erlebt Leon in Hoch-. wenn nicht gar Höchstform. Die Geschichte ist komplex angelegt und trotzdem gut lesbar; in gebührendem zeitlichen Abstand kann auch auch mehrfach zu dem Buch greifen.
Die Charakterzeichnungen überzeugen; auch Brunettis Familienleben kommt nicht zu kurz. In der Zeit, als das Buch entsteht, lebt und arbeitet Leon selbst in der Lagunenstadt, verfügt also über genügend Anschauungsmaterial, ohne selbst dazuzugehörigen. Sie kann so den Blick eines Außenstehenden einnehmen.
Das Buch ist ein durchaus gelungenes und empfehlenswertes Exemplar zeitgenössischer Kriminalliteratur.
