Klausner: Engel der Rachte

[Andreas Ruedig]

Uwe Klausner: Engel der Rache; Gmeiner - Verlag Meßkirche 2012; 321 Seiten; ISBN: 978-3-8392-1267-7

Bruder Hilpert von Maulbronn ist Meisterdetektiv, Mönch und Bibliothekarus in seinem Heimatkloster, so ganz nebenbei auch noch Inquisitor. Im Jahre 1418 weilt er in Rothenburg ob der Tauber. Als ein Leichendieb zweimal zuschlägt, machen sich Angst und Schrecken breit. Und dann geschehen auch noch 2 Morde! Bruder Hilpert hat mehr als genug zu tun.

Klausner ist Jahrgang 1956. Er hat Geschichte und Anglistik in Heidelberg studiert und arbeitet heute als Lehrer und Publizist in Bad Mergentheim.

Der Autor kann hier also quasi aus dem Vollen schöpfen und viel Fachwissen einfließen lassen, was Rechts- und Medizingeschichte anbelangt.

Auch wenn ein Geistlicher im Mittelpunkt steht: Es geht um weltliche Themen (wie zänkisches Wesen und Habgier), die mit den Todsünden der katholischen Kirche (Wollust, Völlerei u. a.) verbunden werden.

Doch keine Bange: Dem Autoren gelingt gut lesbare Unterhaltung; sie mag zwar auf den ersten Blick oberflächlich wirken, ist aber trotzdem zu den besseren Werken aus der Bruder-Hilpert-Reihe zu zählen.

Dies ist insbesondere am Ende sichtbar, wenn sich Klausner um Tiefgang bemüht (ob dies wirklich gelingt, ist eine andere Frage) - er schildert ansatzweise die Veränderung eines Charakters, den Verfall einer Persönlichkeit, als der Täter überführt wird.

Alles in allem ist dies ein lesenswertes Buch.