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Österreichisches Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Hrsg.): Sichtungen.

Archiv Bibliothek Literaturwissenschaft.
Internationales Jahrbuch des Österreichischen Literaturarchivs 1998 / 1. Jahrgang.
Zusammengestellt von Andreas Brandtner und Volker Kaukoreit.
Wien: Turia und Kant, 1998.
239 S., brosch.; öS 289.-.
ISBN 3-85132-173-1.

"Literaturarchive sind zusehends zu Stätten der Forschung geworden; es geht nicht nur um die Sammlung, Beschreibung und sachgemäße Archivierung der Bestände, sondern auch um eine literaturwissenschaftliche Befassung mit diesen auf mehreren Ebenen: Es gilt, auf die Relevanz der Materialien hinzuweisen, um einerseits die Diskussion im fachwissenschaftlichen Bereich zu stimulieren und um andererseits ein interessiertes größeres Publikum uber Fortschritte in der Forschung zu unterrichten." (Editorial, S. 13) Mit dieser programmatischen Haltung stehen der Direktor des Österreichischen Literaturarchivs, Wendelin Schmidt-Dengler, und der Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek, Hans Marte, nicht alleine - eine ähnliche Sicht auf die geänderten Bedingungen und Aufgaben von Archiven als Schnittstellen zwischen Universität und Öffentlichkeit findet man zum Beispiel auch in dem von Christoph König und Siegfried Seifert 1996 herausgegebenen Band "Literaturarchiv und Literaturforschung. Aspekte neuer Zusammenarbeit."

Mit "Sichtungen" liegt das erste Jahrbuch des Österreichischen Literaturarchivs vor, durch Berichte über die eigenen Bestände, die Forschungsprojekte, Ausstellungen etc., durch Beiträge über methodische Fragen, über andere Archive und Rezensionen einschlägiger Publikationen der letzten Jahre soll die Absichtserklärung, Forschungsstätte, Koordinations- und Informationsstelle zu sein, eingelöst werden.

Bereits die Präsentation der eigenen Bestände spiegelt ein offensives Selbstverständnis wider, indem z. B. deutlich wird, daß bereits zu Lebzeiten von Autoren Sammlungen aufgebaut werden (so befinden sich heute Materialien von Peter Henisch, Julian Schutting, Gerhard Roth, Ferdinand Schmatz u. a. im Literaturarchiv) - oder durch die wissenschaftliche Aufarbeitung von Widmungen in Büchern und bisher unveröffentlichten Briefen, wodurch dieser sensible, gesellschaftsgebundene Teil der Literaturgeschichte den ihm zustehenden Wert und weiterführende Bedeutung erhält.

Die Gespräche zum Thema Region als Schwerpunkt eines Archivs oder Verlags und auch die Mitteilungen aus anderen Archiven sind leider nicht immer so anregend und informativ wie es der Sache angemessen ware. Aber vielleicht ist hier ein offenes Klima erst noch zu schaffen, in dem die eigene Bedeutung im regionalen und internationalen Spannungsfeld definiert, in dem Aufgaben, Ziele, Sammlungspolitik im Vergleich und Zusammenhang mit anderen Institutionen diskutiert werden kann. Mit dem "Internationalen Jahrbuch" des Literaturarchivs ist ein Schritt in Richtung Debatte und Kooperation getan, nicht zuletzt dadurch, daß es das eigene Selbstverständnis offenlegt und damit auch zur Diskussion stellt: dem Archiv geht es nicht um das Anhäufen und Bewahren eifersüchtig gehüteter Schätze, sondern um die aktive Teilnahme am Kulturgeschehen, wie es die hier dokumentierten Veranstaltungen und Publikationen rund um die Ausstellung zu Peter Hammerschlag ebenso zeigen wie die Berichte über Forschungsprojekte des Archivs, die sich den Möglichkeiten österreichweiter und internationaler Vernetzung widmen.

Ulrike Diethardt
15. Dezember 1998

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