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Robert Schneider: Die Luftgängerin.

Kritiken

Christian Seiler im Profil Nr. 52/53 vom 20. Dezember 1997

Das Ereignis seines Erscheinens ist aber der heftigste Feind des Buches selbst. Die Begleitmusik übertönt die Ambition der Geschichte, die ehrenhaft - und aufrichtig ist. Jede Aufforderung, die Robert Schneider im Namen seiner Maudi an den Leser richtet, ist wertvoll und verdiente es jedenfalls, ernst genommen zu werden.

Anita Pollak im Kurier vom 21. Dezember 1997

Diese Herzensbotschaft des letzten Herzmenschen aus dem rosenumflossenen Herzenshaus in Jakobsroth wird die Herzen der herzenssehnsüchtigen Leser erreichen. Die boshaften Seitenhiebe auf die böse Medienwelt werden sich die Herzensguten einfach nicht so zu Herzen nehmen. Das Böse muß dafür in einem kollektiven Amoklauf, einem blutigen Massaker, böse enden.

Volker Hage im Spiegel Nr. 1 vom 29. Dezember 1997

Es ist ein Graus. [...] kleine Schnitzer, die gewöhnlich Anfänger unter den Autoren für besonders literarisch halten, hätte ein Lektor leicht entfernen können. Der aber durfte oder konnte hier offensichtlich nicht jenes starke Gegenüber spielen, das jeder Schriftsteller braucht. "Die Luftgängerin" ist das Desaster eines Unberatenen. Mag sein, auch das Drama eines Unbelehrbaren.

Michael Cerha in Der Standard (Beil. Album)
vom 2. Jänner 1998

Aber der Glaube, daß man, wenn man sich auf sein Herz verläßt, eine Liebe finden kann, die angstfrei gegenüber der Gesellschaft macht, eine Liebe, die jeden Eindruck eines geglückten Lebens überbietet, den diese Gesellschaft ihren funktionierenden Mitgliedern zu vermitteln vermag, verunsichert einen mitten im Lachen mit seinem heiligen Ernst.

Claus-Ulrich Bielefeld in der Süddeutschen Zeitung (Beilage) vom 3. Jänner 1998

Schneiders Problem liegt nicht darin, daß er zu wenig Stoff hätte. Im Gegenteil: Immer neue Geschichten bietet er an, doch keine führt er ganz aus. So steht das meiste recht unvermittelt nebeneinander, die Figuren bleiben schemenhaft oder werden zu Karikaturen verzerrt.

Matthias Altenburg in Die Presse (Beil. Spectrum)
vom 3. Jänner 1998

Der frappante Mangel an Psychologie und Dramaturgie bliebe entschuldbar, wenn Schneider wenigstens das beherrschte, was jede Literatur ausmacht: die Sprache. Dort aber, in den Sätzen, zeigt sich sein ganzes präpotentes Unvermögen.

Wendelin Schmidt-Dengler in Ex libris (Ö 1)
vom 4. Jänner 1998

[Der Autor] hat die Herrschaft über die Stoffe und Motive verloren, sie tanzen wie auf einem Literaturgschnas durcheinander, und die Versuche, durch ein paar Leitmotive Übersicht zu gewinnen, wirken hilflos.

Anika v. Greve-Dierfeld in einer dpa-Meldung
vom 5. Jänner 1998

So hat der Autor sich in seinem zweiten Buch leider erneut auf die Faszination einer altmodischen, seltsam altertümlichen Sprache verlassen, die in "Schlafes Bruder" machtvoll, unverbraucht und außerordentlich faszinierend wirkte, die in der gut 150 Jahre später spielenden "Luftgängerin" aber erheblich an Anziehungskraft einbüßt.

Sigrid Löffler in Die Zeit vom 8. Jänner 1998

Und tatsächlich. Schon die erste Lektüre bestätigt es. Ein solcher Roman ist noch nicht dagewesen. Ein offenbar unlektoriertes Rohmanuskript, im Vollbesitz all seiner Stilblüten, stellt sich als Debakel zur Schau und kündet in aller unfreiwilligen Komik von nichts als dem Größenwahn und der Sprach- und Denkohnmacht seines Autors.

Andreas Breitenstein in der Neuen Zürcher Zeitung
vom 12. Jänner 1998

Robert Schneider selber ist ein "Luftgänger" - getragen von jenen, die im reinen Seelenschwulst den "Glanz von endgültigem Wissen" zu haben meinen. Gefühle ohne Gedanken aber sind blind. Noch dümmer als der Kitsch ist der antiintellektuelle Affekt, auf den der Autor offen setzt. Was, wenn nicht eine Feuilleton-"Verschwörung", könnte diesen Irrläufer stoppen?

Eva Menasse im Falter Nr. 1-3/98 vom 14. Jänner 1998

Nichts paßt zueinander: der schrille hohe Ton nicht zu den Niederungen des Provinzalltags der siebziger und achtziger Jahre, die metaphysisch überfrachteten Eigenschaften der Figuren nicht zu deren banalen Handlungen.
Robert Schneiders literarischer Ruf ist damit ins Bodenlose gestürzt, doch das ändert nichts an seinen Mundwinkeln. "Was ich schreibe, ist sowieso Literatur", (...).

Manfred Maurer in der Wiener Zeitung vom 16. Jänner 1998 (Beil. Extra)

Nun verstehen wir noch besser, was den gigantischen Erfolg von Robert Schneider ausmacht. Er ist nämlich nicht bloß einer mehr von diesen jungen aufstrebenden Autoren, die die Welt erobern wollen, sondern ein ungemein sensibler Verfasser von Frauenromanen. Und da zwei Drittel der Ware Buch vom weiblichen Geschlecht gekauft werden, macht sich das dann halt auch im Geldbörsel bemerkbar.

Kurt Bracharz in den Vorarlberger Nachrichten vom 16. Jänner 1998

Die Lektüre des neuen Romans von Robert Schneider macht nachdenklich: Noch vor vierzig Jahren hätte dieses Buch bloß im Eigenverlag erscheinen können, kein Lektor hätte es empfohlen, kein Verleger es genommen. Nun hat dieser schlampig gebundene (ich meine damit nicht die Buchbinderarbeit) Stilblütenstrauß einen hohen Vorschuß und große mediale Beachtung erhalten.

Hubert Spiegel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. Jänner 1998

Schneider säuselt im Handke-Tonfall, bemüht ein ums andere Mal Stifters "Bunte Seitne", giftet wie Botho Strauß gegen die moderne Welt und ihre mediokren Bewohner und entwickelt einen magischen Rheintal-Realismus zwischen Garcia Marquez und Ludwig Ganghofer.

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