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Susanne Scholl: Warten auf Gianni.


Textprobe S. 153/154

Sie kante Theo erst wenige Tage, da vertraute sie ihm bereits ihre Geschichte mit Gianni an. Theo hörte ihr ruhig zu und erzählte ihr dann, dass er eine ähnlich schwierige Beziehung zu einem älteren Architekten habe.
„Na ja, Beziehung. Wenn man das überhaupt so nennen kann. Ich hab mich wahnsinnig in ihn verliebt, und er weiß nicht, was er will. Er sagt immer, ich bilde mir das alles nur ein und das sei eine virtuelle Liebe – weil wir nämlich noch nicht miteinander im Bett waren. Als ob das das Wichtigste wäre…“

Lilly umarmte Theo und gestand ihm, dass es ihr mit Gianni ganz genau so gehe und dass sie glücklich sei, jemanden gefunden zu haben, mit dem sie darüber sprechen könne. Theo hob sie hoch und versicherte ihr, auch für ihn sei es eine große Erleichterung, ihr sein Herz ausschütten zu können.

Rudi fragte sie nach Theo. Da sie diesem versprochen hatte, niemandem etwas von seiner unglücklichen Liebe zu erzählen, antwortete sie nur vage. Sie behauptete, dass sie Theo gernhabe und ihn hie und da treffe, und log ihrem Bruder vor, dass es ihr besser gebe.

Man geht allen auf die Nerven, wenn man dauernd von seinem Elend erzählt. Ich muss mein Unglück ganz tief in mir vergraben und es nicht nach außen dringen lassen. Niemand mag unglückliche Menschen. Man hat nur Mitleid mit ihnen. Ich will aber kein Mitleid, ich will Gianni und ein Kind…

 

© 2016 Residenz Verlag Salzburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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