wie schnell Vertrautheit
in Verbundenheit umschlägt
ein verlegtes Wimpernhaar
Auffälligkeit verhängt
und jeder alleinige Atemzug setzt
Einsamkeit in die Luft
- fast beängstigend
der Rest ist Mut
rauer Atem im Nackenhaar
ein Lid auf die Stirn geklappt
den Augapfel frei bewegen
jede unachtsame Geste
Stimmraunen am Morgen
mein Bild mit deiner Hand gerahmt
wie angepasst wie
in einen Mensch gekippt
in leichte Luft gesetzt
die Bretter sollen dich tragen
und im hinteren Eck sitzt ein Gedanke,
der nach goldenem Alltag riecht
die Flügel warten entspannt hinter der Tür:
eines Tages wieder ...
am hinteren Dachbalken
sitzt eine gelbe Zitrone
trägt ein zartes Federkleid
du kannst sie sehen,
sonst niemand
der Tag wird kommen
[Anm.: Die kursiv gesetzten Gedichte in dem unpaginierten Band stammen von Maria Seisenbacher, die regulär gesetzten von Hermann Niklas.]
© 2009 Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten.