Landau geht in Richtung Hotel. Man riecht das Meer. Er sieht sich um.
Einverstanden, sagt Sonja, dann schließt sie die Augen, derweil Landau zwischen ihren Brüsten liegt und einatmet, seine Hände an ihren Lenden. Er geht rein in sie, sie geht rein in ihn, das Meer plätschert, ruhig ist es.
Franz, sagt sie.
Sonja, sagt er.
Kopfüber stürzen beide in ein ganzes Jahrfünft.
(S. 30)
F
3. Satz: Mäßig schnell
Bevor es tagt, ist die Ruhe sprichwörtliche. Der Poet vergisst seinen Text. Der Hurenmond geht auf, einige Amis lümmeln in seinem Gestein. Die Übrigen setzen sich in die Zeit und verspeisen ihre eigene Zukunft, so dass sie die, weil sie so fad schmeckt, mit dem dummen Salz salzen.
Der Poet sucht einige Stellen bei Tristan und Isolde zum Zitieren. Jetzt hat sich Willi Tantris maskiert, sodass der Poet unruhig die Gegenstände seiner Fantasie absucht nach dem Produkt seiner selbst. Aber das verschwand schon hinter den Ecken in deiner Wirklichkeit, du Zuhörer und Partiturenentzifferer.
(S. 91)
Als sie zurückkam mit einem Coca-Cola, schaute er sie traurig an und soff es aus. Sie bemerkte, wie verschmiert ihre Augen waren. Der Zug kam eine halbe Stunde später. Kein Mensch außer ihnen saß im Abteil. Sie fuhren dorthin, woher ich nichts erfahren habe.
Sie summte, öffnete und schloss das Fenster je nach Tunell, er schwieg, und er rauchte. Ihm fiel auf, dass der innerste Gehalt der Wörter die Leere ist.
Du sprachst viel letzte Nacht, flüsterte sie.
Du hast mir nicht zugehört, erwiderte er und schaute beiseite. Jedes Wort ist doch ein Fetzen Bedeutung, so sprach er bitter. Sie lächelte:
Ich bin schon interessiert, du, doch. Weißt du, ich hab geträumt, ich muss alles verstehen, oder du musst es mir erklären, deshalb redest du.
(S. 136)
© 2008 Haymon Verlag, Innsbruck-Wien.
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