Wärst du da, leuchteten die Horizonte. In diesem Moment würde ich tief atmen, durchquerte Feuerland - Kap der Guten Hoffnung. Ja, es ist, als gälte es, dich an diesem schlierigen, gänzlich unpoetischen Morgen herbeizuschreiben. Man sagt, du kommst aus der fremdsprachigen Heimat des Schweigens und seist vollkommen in treibenden Lüften. Man sagt, in deinem Körper könne man seine Hände wiederentdecken. Fliegst du denn wirklich, hast du Buchstabenflügel? Und ich, der immer noch spricht, wär auch hier, mitten im September, bei totgetrampeltem Schweigen. Wie ich hierher kam, ich wüßte es nicht. Aber ich hätte ebenso gut bleiben können, wo ich bereits war. Nämlich in der Antithese des Hiesigen, auf unruhigen, kleinen Wellen. Oder am Strand, der wütend gegen Süden treibt. Ja, wärst du da, würden wir schlagenden Herzens vielleicht über jene Liebe sprechen oder jenen Tod, und Detail wäre alles. Seltsame Art, in der dein Körper und meiner sich erkennten. Und die Begebenheit wäre voll der Vertiefungen und hier wäre die besagte unsichtbare Quelle. Eine Berührung, genau, aber man wüßte nicht, woher sie kommt. Vorläufig würden wir weiteratmen. In der Übereinstimmung. Keiner zöge ein Büschel von irgendwessen Haaren herbei. Du wüßtest, wie sehr ich am Schreiben bisher gescheitert bin.
© 2001, Hermagoras Verlag, Klagenfurt.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.