RUNDFRAGE
Den stärksten Eindruck von den Büchern dieses Jahres hat auf mich das Buch "Kampf im Äther" (Verlag Rowohlt, Berlin) gemacht, ein Rundfunkschlüsselroman von A.H. Schelle-Noetzel, unter welchem Namen sich der Schriftsteller Arnolt Bronnen (mit Recht) versteckt. Das Buch ist von einer solchen Verlogenheit in seiner angeschminkten Pathetik, von einer so abgrundtiefen Gemeinheit in seinem Hohn wider Geschlagene, Unglückliche, wider Menschen, die unter die Räder des Wagens gekommen sind, in dem jetzt Herr Bronnen, Rundfunk- und Fernsehdramaturg, Platz genommen hat, daß es als ein Standardwerk geistiger Erniedrigung in die Literaturgeschichte einzugehen verdient. (S. 83)
© 2006, Kein & Aber, Zürich.