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Leseprobe: Leopold Federmair - "Flucht und Erhebung."

Staat und Gegenstaat

Das immer entschlossenere Eingreifen der Mafia in die Wirtschaft läßt sich sehr gut am Beispiel Catanias zeigen. Catania, das früher als "Mailand des Südens", d. h. als blühende Handelsstadt galt, war wie der gesamte Südosten Siziliens bis etwa 1970 von mafiosen Vereinigungen verschont geblieben. Danach begann der scheinbar unaufhaltsame soziale Niedergang der Stadt. Die Wirtschaft wurde in den achtziger Jahren von vier Unternehmen beherrscht, die vor allem im Baugewerbe tätig sind und mit der Mafia zusammenarbeiten. Guiseppe Fava, ein 1984 ermordeter Journalist und Schriftsteller, hatte die Firmenchefs die "vier Reiter der Apokalypse" genannt, wobei er bezugnahm auf den schönen Ehrentitel Cavaliere del Lavoro, den sie allesamt trugen. (S. 195)

Schuld der Unschuld

Es gibt immer wieder Stellen in Pasolinis Werk, die an Nietzsche denken lassen. "Ich verachte das Leben", lautet die Selbstbezichtigung, Während das gesamte Werk von der Liebe zum Leben handelt. SALÒ ist der erschütternde filmische Notizzettel, den der Autor nach einem langen Kampf zwischen Realismus und Illusion hinterläßt. Mit der TRILOGIE DES LEBENS hatte sich Pasolini scheinbar endgültig vom Moralismus bzw. von der Suche nach einer Moral befreit. Das Leben war an sich gut, böse konnte es gar nicht sein, es gab keine Alternativen, kein Entweder-Oder. Der Mensch war Selbstzweck: Realisierung der Marxschen Utopie. Und am Menschen war Selbstzweck das Geschlecht: frei, nichts und niemandem unterworfen. Der Glaube hatte sich von einer ideologischen und sozialen Ebene auf eine ontologische verschoben, die von Anfang an in Pasolinis Werk vorhanden, wenngleich nicht dominant ist. (S. 73f.)

© 1997, Edition Selene, Klagenfurt.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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