(S. 44)
Fist Fuck, der brutale Ausdruck passte zu ihm, er gierte nach mehr, er umklammerte mit dem freien Arm ihren Schenkel, um sein Gesicht näher zu bringen, da bemerkte er – es brachte ihn aus dem Rhythmus –, dass er ihren Schenkel nicht umfassen konnte, dass ihr Schenkel viel zu groß und zu schwer war. Er war verwirrt und leichter Schwindel kündigte sich an, jetzt musste er sich wirklich aufrichten – aber als er stand, warf ihn Natalies entsetztes Gebrüll auf den Rücken. Sie schrie und schrie und – was war geschehen? – sie schlug nach ihm, sie versuchte, von ihm loszukommen.
Jetzt blickte er an sich hinunter und sah mit großem Entsetzen die Katastrophe: Er war zusammengeschrumpft auf die Größe einer Handpuppe, nur eine absurde Erektion von normalen Ausmaßen stand daraus hervor, und auch sein Kopf war beinahe gleich groß geblieben. Es war fast unmöglich, aufrecht zu stehen, so schwer wog der Kopf auf seinen Schultern.
Natalie schrie und strampelte sich von dem Monster frei, Templ jammerte Entschuldigungen. Sie war schreiend aus dem Zimmer gerannt und weit entfernt hörte Templ das Zischen eines Wasserhahns.
Er wühlte sich aus den Decken hervor, rollte sich an den Rand des Betts und verharrte so, reglos und irritiert, einen Augenblick – dann purzelte er zu Boden, direkt in den schwarzen Schlund seines Schuhs. Sein Körper verschwand darin, nur der Kopf passte nicht hinein.
Das Letzte, was er mitbekam, war das Geräusch einer Tür, die ins Schloss fiel. Sein Kopf kippte nach vorne, auf das Geduldspiel der überdimensionalen Schuhbänder. Ohnmächtig lag er so mehrere Stunden.
© 2007 Residenz Verlag, St. Pölten - Salzburg.