Leseprobe de en fr span cz
Rezension
EINE AXT, EIN BEIL, EINE HACKE. DIE KRIMINALER SUCHEN DAS TATWERKZEUG. DAS TATWERKZEUG WIRD NICHT GEFUNDEN WERDEN. DIE ERMITTLUNGEN WERDEN STOCKEN WIE DAS BLUT DER GETÖTETEN.
im beobachten erfahren
sprache war in detektivin drin, liess detektivin werden, da gab es kein zurück. alles seiende, werdende und vergehende war sprache geworden. meine sprache war ich geworden, sprache aus ich, eng gesehen, ich aus sprache, das schon eher. ich grosshirnrindenfänomen.
gender beispielsweise:
den begriff entdecken, erlernen, seinen gebrauch erlernen, seinen gebrauch erfahren, sich in seinem gebrauch erfahren, erfahren wie ich dastehe, wenn andere mich in den gebrauch ihres begriffs einschliessen, einschreiben, mir ihren begriff (hin)einreiben.
die selbst entdeckte lücke im sozialgefüge, die selbst erfundene lücke, die selbst behauptete lücke: ein detektiv sein und erfahren, dass man detektivin geworden ist, deren beruf permanent in der sozialen konstruktion ihrer geschlechtlichkeit sich aufzulösen droht, während die männlich konstruierten kollegen jederzeit ganz selbstverständlich in der darstellung ihrer profession verschwinden dürfen: auf leisen gummisohlen: bis sie aus den krepppantinen kippen.
detektivin tritt zurück in den schatten eines mauervorsprungs. etwas differenziert sich als beobachtenswert in ihrem blickfeld aus.
alles fliesst in ihrer wahrhaftigkeit so, dass es nicht gestückelt erscheint, alles gestückelte erzählt sich kontinuierlich aus fliessendes kontinuum, schreibt sich flüssig.
(...)
RELIGION UND POLITIK PRALLEN AUFEINANDER. RELIGION UND POLITIK BLEIBEN INEINANDER VERFLOCHTEN. POLITIK UND RELIGION ZERREISSEN EINANDER. DIE GEGENSÄTZE SIND SCHARF.
kompromisshaufen
nichts ist (so), wie es bleibt.
HAUEN UND STECHEN
nachfrageangebote – angebotsnachfragen
laptop-screen: ein fenster ins netz, schnittstelle zur selbstausbeutung, wenn einen sonst schon keiner ausbeuten will in diesen zeiten, wo die bekriechenswerten arschlöcher alle überfüllt sind, notiert detektivin, was ihr so auffällt.
(Seite 10/11)
© 2015 Verlag Sonderzahl, Wien.
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