Die Welt ist groß, die Welt ist weit, bei uns aber hat es immer nur uns gegeben, nie ein Wort über Politik. Ich weiß nicht, ob meine Eltern Schwarze oder Rote sind, vielleicht wählen sie nicht dieselbe Farbe, jeder ist einzeln. Und in der Geschichtsstunde wird ausschließlich von Kriegen und Gräueln berichtet, verbrämt mit Friedensverträgen. Wie kann man nur dreißig Jahre Verwüstung für die Religion erleben, mir ist egal, ob jemand Protestant ist oder nicht, und um die Katholiken kümmere ich mich nicht, sie können mehr essen und saufen, weil sie sündigen dürfen wegen der Beichte. Und dann der erste Weltkrieg. Wieder haben sie alle ihre Köpfe hingehalten. Ich, ich hätte einfach nein gesagt, wie ich bei meinen Eltern einfach nein sage. Ich will nicht verstehen, warum sie nicht nein gesagt haben, meine Geschichtsprofessorin kann es mir gleich wenig erklären wie der Religionslehrer mit seinem auferstandenen Jesus, sich hingeben und dann auffahren, wie jeder Soldat.
(S .41)
© 2004, Droschl, Graz, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.