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logan-lady

vor 20 Stunden

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Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst Leipzig wird zu einem Leichenfund gerufen. Eine tote Frau wurde in eine Schiffsschraube gezogen. Schon bald wird klar, die junge Frau war eine Prostituierte. Somit ist ihr Tod nicht gerade Priorität 1 bei den Ermittlern. Doch die Mutter der Toten kann Walter überzeugen, dass hinter dem Tod mehr steckt.

In Wien hat Evelyn Meyers endlich ihre eigene Kanzlei und lebt mit dem Privatdetektiv Patrick zusammen. Ihr neuer Klient Dr. Konstantin ist allerdings ein rotes Tuch für ihren Lebensgefährten. Das macht den Fall für Evelyn nur spannender, doch sie ahnt nicht, was sie sich mit diesem Klienten ins Haus holt...

"Racheherbst" ist der zweite Teil der Pulaski-Meyers-Reihe von Andreas Gruber und hat mir sehr gut gefallen. Allerdings muss ich auch hier gleich eine Warnung aussprechen: bitte vorher NICHT den Klappentext lesen. Denn dieser verrät wieder mal so viel! Das Lesen lohnt sich dennoch.

Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben. Dabei folgt man kapitelweise Pulaski bei seinen Ermittlungen in Leipzig, Evelyn bei ihren Recherchen in Wien und sogar ab und an dem Täter, der ein besonderes Faible pflegt. Diese Mischung hat mich sofort wieder in ihren Bann gezogen. Toll!

Ich habe Pulaski ja schon im ersten Teil "Rachesommer" ins Herz geschlossen. Auch in diesem Thriller zeigt er sich wieder schroff, aber auch menschlich und für die gute Sache kämpfend. Seine Überzeugungen sind sehr gut nachvollziehbar und er ist so herrlich normal. Kein Superheld im Anzug, sondern einfach ein Ermittler, der seinen Job lebt. Für mich einfach erfrischend.

Auch Evelyn Meyers mochte ich in diesem Teil mehr als im Vorgänger. Endlich scheint die Anwältin in ihrem Traumjob angekommen zu sein. Ihre Recherchen haben Hand und Fuß, wirken solide aufgebaut und es gibt keine spontanen Einfälle, die wie vom Himmel gefallen erscheinen.

Die Story selbst konnte mich von Seite 1 an überzeugen. Andreas Gruber geht mit den Mordopfern nicht gerade zimperlich um. Für mich als hartgesottene Thrillerleserin war es aber genau richtig. Der Autor führt die Fäden, die seine Ermittler aufdecken, konsequent zusammen und baut dabei die Geschichte von Beginn an logisch auf. Toll!

Gern hätte ich noch mehr über das Motiv des Täters erfahren. Es wird zwar beleuchtet, aber mir persönlich waren es zu wenig Details. Dennoch bin ich keineswegs enttäuscht. Das Buch hat mich bis tief in die Nacht wachgehalten, ich habe nun kaum noch Fingernägel und bin baff, wie gut Andreas Gruber selbst kleine Details recherchiert. Meinen Respekt!

Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist rasant, schnörkellos und an genau den richtigen Stellen detailreich. So wünsche ich mir Thriller!

Fazit: auch die Rache im Herbst ist mörderisch gut. Eine klare Leseempfehlung!

Autor: Andreas Gruber
Buch: Racheherbst
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