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FAMI_Anke

vor 3 Monaten

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Ich habe gerade die letzte Seite zu Ende gelesen und das Buch zugeklappt. Die letzten Seiten musste ich, ehrlicherweise gesagt, überfliegen. Das Buch hat mich auf die letzten Seiten nur noch gelangweilt.

Angefangen hat alles in der Bibliothek. Das Buch ist gerade frisch hereingekommen und gleich das farbenfrohe Cover, was eigentlich mehr an die Leichtigkeit des Seins erinnert, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Dann noch die Tatsache, dass es um zwei suizidgefährdete Teenager gehen soll, die sich erst kennenlernen um dann gemeinsam in den Tod zu gehen. Das hat mich irgendwie mehr als neugierig gemacht.

Doch jetzt so im nachhinein habe ich ein selten komisches Gefühl. Zum einem, weil der Freitod von jungen Menschen ja eigentlich was sehr ernstes ist. Zum anderen, weil ich die Protagonistin, die Aysel, mehr als unglaubwürdig fande. Die ganze Sache an sich, dass sie sich umbringen wollte, hab ich ihr einfach nicht abgenommen. Tut mir Leid, wenn es anderen vielleicht anders ging, aber irgendwie...kam bei mir jetzt nicht das Mitfiebern, kein Leiden. Warum sie sich eigentlich umbringen möchte, begreife ich auch nicht. Klar, hat ihr Vater eine Tat begangen, die nicht zu entschuldigen ist. Dennoch habe ich dem Roman die ganze Situation eher geglaubt. Er machte mir wirklich den Eindruck, dass er am Ende sterben möchte.

Und dann noch die ganze Liebesgeschichte. Ist ja schön und gut, aber irgendwie war das so furchtbar vorhersehbar (woran wahrscheinlich schon mal der Klappentext daran Schuld sein wird). Kaum verbringen sie ein paar Tage miteinander, in denen sich aber mehr gestritten wird als alles andere, und schon sind sie sooo ineinander verliebt, dass sie sich beide nicht mehr umbringen wollen. Nur hat wieder keiner von beiden den Arsch in der Hose das zuzugeben.

Der Schreibstil der Autorin hat wirklich alles andere gerettet. Der ist locker und flockig und mehr als nur verständlich. Hätte die Frau Warga auch noch blöde geschrieben, so hätte ich das Buch wahrscheinlich schon kurz vor der Hälfte wieder weggelegt. Alles in allem sehr schade, aber die Unglaubwürdigkeit der Aysel hat in meinen Augen alles zerstört.

Autor: Jasmine Warga
Buch: Mein Herz und andere schwarze Löcher

Bella5

vor 3 Monaten

@FAMI_Anke

Habe das ähnlich gesehen wie du. Das Ganze liest sich wie ein schöner, seichter Hollywoodfilm. Der Stil an sich ist gut . Aysel fand ich auch nicht so glaubwürdig .

Cieena

vor 2 Monaten

Mir geht es mit dem Buch ganz ähnlich wie Dir, ich bin ziemlich enttäuscht davon. Hatte schon ein schlechtes Gewissen ich wäre die Einzige, die diese Meinung zu dem Buch hat.

FAMI_Anke

vor 2 Monaten

Finde es allerdings auch total traurig, dass man so ein ernstes Thema nicht ernst nehmen kann, weil die Protagonisten irgendie fad sind.
Auf der anderen Seite freue ich mich, dass ich auch nicht die Einzige bin, die so darber denkt. Gerade weil so viele davon begeistert waren.

Sylverstar

vor 1 Woche

Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Für so ein ernstes Thema war mir die Geschichte einfach zu seicht und Aysel als Protagonistin viel zu unglaubwürdig. Allerdings scheinen wir mit unserer Meinung eher in der Minderheit zu sein. Ich meine sogar irgendwo gelesen zu haben, dass sich Hollywood bereits die Filmrechte gesichert hat.

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